Geschichte des Altertums auf tönernen Füßen?

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R.F.
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#1 Geschichte des Altertums auf tönernen Füßen?

Beitrag von R.F. » Sa 31. Mai 2014, 11:48

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 72519.html

Die Geschichte des Altertums gut belegt? Wo liest man etwas über die Folgen des Vulkanausbruchs? Immerhin sollen Plato zufolge gleichzeitig die “Säulen des Herakles” (die Meeresenge von Gibraltar) eingestürzt sein, was bedeutete, dass das Mittelmeer-Niveaus durch die Öffnung zum Atlantik plötzlich stark anstieg.

Das Alte Testament enthält höchstens indirekte Hinweise zur Santorin-Katastrophe, nämlich durch die Erwähnung der Kaphotoriter, die von der Insel Kreta kommend um diese Zeit an Palästinas Küste landeten.

1. Mose 10,14 (Luther):
die Patrositer, die Kasluhiter und die Kaftoriter; von denen sind gekommen die Philister.

Jeremia 47,4 (Luther):
über den Tag, der da kommt, um zu verderben alle Philister und auszurotten die letzten Helfer für Tyrus und Sidon. Denn der HERR wird die Philister verderben, den Rest derer, die gekommen sind von der Insel Kaftor.

Amos 9,7 (Luther):
Seid ihr Israeliten mir nicht gleichwie die Mohren?, spricht der HERR. Habe ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaftor und die Aramäer aus Kir?

Die Annahme, dass die Kreter nach dem Ausbruch des Santorin die Gefahrenzone verließen, ist sicher nicht zu weit hergeholt. Übrigens mussten die Kreter bereits die Hochseeschifffahrt beherrscht haben.

Wenn man sich mit Alter Geschichte und Archäologie kritisch befasst, merkt man recht schnell die erheblichen Widersprüche und Unsicherheiten. Kaum mehr als viertausend Jahre Geschichte sind einigermaßen gesichert. Was über die biblischen sechstausend Jahre hinausgeht, fußt auf Annahmen, die Großteils völlig aus der Luft gegriffen sind. Das können die dem System verpflichteten Forscher natürlich nicht zugeben.

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