4. Mose 31, 17-18: So tötet nun...

Themen des alten Testaments
2Lena
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#11 Re: 4. Mose 31, 17-18: der Kampf der Midianiter

Beitrag von 2Lena » Fr 14. Mär 2014, 11:33

Michaelit: Glaubst du etwa an Zyklopen oder Medusen oder Zentauren und so? Das waren aber genau die Geschichten die die Frühzeit für bare Münze nahm.
Schwachfug...
... der passiert heute durch die unsaubere Luft, dem Lärm der Autos und Flugzeuge und ihrer stinkenden Exkremente, wenn ich auch einmal metaphorisch werden darf.
Die Alten hatten das noch nicht und konnten auch klarer denken.

Wie in der Bibel hatten die Erzählungen der Griechen "Gesetzescharakter". Es waren nicht nur irgendwelche Kunstwerke und Fantasien. Die sind bestimmt im Laufe der Geschichte ins Abseits geraten. Teile von antiken Gesetzestexten stehen in Gortis am Theater und gelangten später in juristische Wälzer.

Die sprachlichen Begriffe der griechischen Sagen erschließen sie selten in der neueren griechischen Sprache, denn die "Götter" stammen von viel älteren Völkern.

Wer weiß, ob den "Mercedesstern", den heute viele mit der Welt der Wirtschaft und Technik in Verbindung bringen, nicht eines Tages Archäologen als "Gottheit" ausgraben, welche die Autos von Wohlhabenden beschützte.

michaelit
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#12 Re: 4. Mose 31, 17-18: So tötet nun...

Beitrag von michaelit » Fr 14. Mär 2014, 14:44

2Lena, du bist also wirklich überzeugt davon daß die Alten nicht an diese Wunderwesen glaubten? Was denkst du denn dann vom Mittelalter wo hinter jedem fallenden Blatt ein Zeichen vermutet wurde und wo Schizophrene wie ich gleich als Besessene galten?

2Lena
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#13 Re: 4. Mose 31, 17-18: So tötet nun...

Beitrag von 2Lena » Sa 15. Mär 2014, 07:43

Hallo Michaelit,

um deiner Frage nachzukommen, arg kurz - weil meine Schreiben immer lang werden einige historische Daten:

Die Christianisierung erfolgte im Römischen Reich. Die Staatsreligion war der führende Reichsgedanke. Die Christianisierung war vor der Völkerwanderung und dem Einfall der Hunnen fast erfolgt. Durch den Niedergang des Reiches mit Kriegen an vielen Grenzen, Seuchen und Katastrophen konnte vom alten Wissen nur wenig nur weiter gegeben werden. Die Goten bildeten aus Teilen des Römerreiches ihr Reich. Sie kannten das antike Wissen zu wenig oder gar nicht, vor allem wussten sie wenig von den alten Kulturländern. Theoderich ließ einen Gelehrten umbringen, der sich bemühte das Bildungssystem mit griechischen und lateinischen Werken zu erneuern. Das Christentum hatte sich bis Kaiser Karl schon verändert. Der gab ihm noch einen Stoß und machte es zum Stein des Anstoßes gegen den Islam. Nun wurden "Bilder" verehrt. Das NT war nun historisch und keine Lehre mehr. Im Islam sind bis heute keine Bilder, denn man wusste von der Funktion der Texte. Mit den Kreuzzügen kamen viele Wissenschaften wieder nach Europa.

In dieses "finstere" Mittelalter steckst du "Vergangenheit".
Doch es gibt eine, die ist viel größer. Das Wissen der Bibel prägte alle alten Hochkulturen.

Das Christentum ließ mit seiner Philosophie die antiken Philosophen weit hinter sich und übertraf das Bekannte. Mit den antiken Philosophie geschah ein Abgleich. Das Christentum rottete aber auch die Naturreligionen aus. Es bezeichnete sie als Aberglauben. Doch es gab auch eine Naturwissenschaft. Es geschah eine Vernichtung und weil das Wissen ohnehin unvollkommen war, entstanden Barrieren und Skrupel. Entsprechende Verachtung herrscht noch heute (siehe Aberglauben "Götter").

Die alten Erfahrungen werden nun bei Schamanen gesucht.
Die waren weit weg ... sind also etwas völlig Neues 8-)
Beziehungsweise das Leben mit der Natur wird nun aus anderer Sicht umgedeutet.

2Lena
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#14 Re: 4. Mose 31, 17-18: So tötet nun...

Beitrag von 2Lena » Do 17. Jul 2014, 08:37

Naqual brachte in einem Thema um Jesu Wiederkehr ein Zitat zu den Religionsvorstellungen heute. Das sind die als grausam vorgestellten Koransprüche, sowie das grausam gedachte AT. So setze ich die schon einmal begonnene Reihe fort um zu zeigen, dass es für diese Texte in alter Sicht andere Vorstellungen gab.

Wir wissen viel zu wenig über die alten Zeiten, die Erzählweisen, die Erfahrungen. Von Fabelwesen schließen wir auf echte Tiere bisweilen und wenn Fußstapfen von Riesen oder riesige Skelette gefunden werden, steht unser Weltbild in Frage.

Die Goten erzählen vom Ursprung der Menschheit an der Donau, Apollos Grab wurde am Mittelmeer verehrt, Pyramiden werden in Kroatien "gedeutet" und tatsächlich hat der Berg diese Form. Funde dort und an anderen Orten beweisen unvorstellbare Kulturen. Eine Menge "neu" gefundener Zusammenhänge wären einzuordnen. Falls die Zivilisationen vor uns noch größeres Wissen hatten und so etwas von weit davor uns überliefert wurde, dann stellt sich wirklich die Frage, wo der Bruch kam und vieles, vieles mehr.

In der Bibel, ich erzählte es schon, gibt es eine mehrlagige Dichtkunst. Die Ebenen der Erzählung sind verwoben mit geschichtlichen Ereignissen, mit Gesetzen aus zum Teil sehr altem Wissen, kombiniert mit neuen Erkenntnissen und bisweilen kommt auch mit etwas Prophezeiung die beste Rechnung mit Wahrscheinlichkeiten. Der bunte Strauß wurde garniert mit reichlich Humor. Es ist schwer einen "Witz" zu erklären, denn dabei ginge er kaputt. Normal entsteht er durch eine Lösung: Etwas ganz Schlimmes wird später einmal durch "trockene Witze" überwunden und trocknet selbst die Tränen.

"Auf zum Krieg gegen die Midianiter!" scheint der Befehl Gottes zu lauten. Der momentanen Beschreibung in Wikipedia mag ich nicht trauen, denn es waren die fruchtbaren Gebiete außerhalb Palästinas vermutlich mehr besiedelt worden und nicht wie die Bibel suggeriert und die Lexikoneinträge es beschreiben, allein dieses Land.

Ausgerechnet die ertragreichen Gebiete und die Länder mit Bodenschätzen und Mineralien sind "weiß" auf der Landkarte? Das finde ich sehr verdächtig, aber ich gehe jetzt diesen historischen Ereignissen nicht gleich nach, sondern suche die "Ebene" der Gesetze im hebräischen Text.

4. Mose 31, 17f: 14 Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, 15 und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen? 16 Siehe, haben nicht diese die Israeliten durch Bileams Rat abwendig gemacht, dass sie sich versündigten am HERRN durch den Baal-Peor, sodass der Gemeinde des HERRN eine Plage widerfuhr? 17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; 18 aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben.

Die Midianiter müssen eine "Basis" gehabt haben, Frauen. Ob diese weltanschauliche Basis bei etwas hinderlich war, kann ich jetzt noch nicht sagen. Es hieß, die sollten alle Männer umbringen. Das haben sie vielleicht in erbitterten Kriegen getan. Die andere Ebene sagt, das "Erinnern" beiseite schieben, wenn es um die Logik geht. Mi din, wer ist logisch. Ihr wisst, um nichts beißt man sich mehr als um die "Logik". Alle mit jeschar, Ehrlichkeit, Gradheit haben sich verschlingen lassen. Das ist eine Sünde. Die verehrten den Baal- Peor! ... lebten mit Misstrauen. Baal heißt besitzen, beherrschen und pa or, hier ist man wach oder misstrauisch.

Misstrauen soll ausgerottet werden ... da ergreift man verschiedene Maßnahmen ...
Das treiben die Leute heute noch.

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