ThomasM hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:
Innerhalb der Sintflutgeschichte ist es ein Genozid, was denn sonst? Dass er in Wirklichkeit nicht stattgefunden hat, ist klar, aber für die Erzählung selbst irrelevant. Innerhalb der Erzählung findet ein Genozid statt, sogar ein weltweiter.
Das ist so nicht korrekt.
Das literarische Konstrukt dient ja einem anderen Zweck. Es ist nicht Ziel der Textes, Völkermord zu beschreiben oder zu fördern.
Der Völkermord ist nicht das Ziel, sondern
Mittel der Bestrafung. Oder soll man es als mediterrane Poolparty bezeichnen?
Nenne es von mir aus Bestrafungsaktion, im Endeffekt läuft es auf dasselbe hinaus. Am Ende ist fast die gesamte Schöpfung ersäuft.
ThomasM hat geschrieben:
Das wird noch dadurch verschärft, dass dies ein Text des 3. Jahrtausends vor Christus ist.
Nö, so alt doch nicht. Die priesterliche Textschicht entstand nach dem Exil so um 500 v.Chr. Das Gilgameschepos ist 1000 Jahre älter.
ThomasM hat geschrieben:
Das war eine Zeit, als es den Begriff Völkermord und vor allem auch die emotionale Wertung hinter diesem Begriff, noch gar nicht gab.
Das spielt keine Rolle. Mit dem gleichen Argument lehnen die Türken u. a. den Begriff Völkermord ab, weil dieser erst 1948 als Straftatbestand im Völkerstrafrecht festgeschrieben wurde. Dieser Logik folgend, wäre der Holocaust kein Völkermord gewesen. Das wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen.
ThomasM hat geschrieben:
Dir kommt es aber auf genau diese emotionale Wertung an. Deshalb tust du so, als sei das ein Text der Neuzeit. Du hast eine (negative) Absicht und diese willst du umsetzen, auch wenn du dazu den Text und seine Absicht vergewaltigst.
Was ist denn deiner Meinung nach die Absicht des Textes? Der Regenbogen allein kann es nicht sein, das würde der Erzählung nicht gerecht.