seeadler hat geschrieben:ich versuche es mal im Stenogrammstil. Denn alllzuviel (Zeit-)Aufwand hier einfließen zu lassen ... habe ich bereits schmerzlich erfahren...bringt nichts
also nachdem Kyros ja den Tempelbau vollenden ließ, ging es nunmehr darum, auch die Stadt Jerusalem wieder neu aufzubauen. Denn der Tempel war ja unabhängig von der Errichtung Jerusalems fertig gestellt worden. Außerdem fehlten die Mittel und waren die Israeliten schlicht nicht Willens und auch zu faul, Jerusalem aufbauen zu wollen. Viele von ihnen sind ja auch damals lieber in Babylon geblieben, weil es ihnen an nichts mangelte. Und nach der Eroberung durch Kyros ging es ihnen eigentlich auch nicht schlechter oder besser wie zuvor unter Belsazar in Babylon.
Wer diese Geschichte etwas näher kennt und sich somit damit auseinander gesetzt hat, findet hier fatale Parallelen zur Zeit vor Moses, als die Israeliten etwa 1000 Jahre zuvor in Ägypten lebten. (die 1000 Jahre tauchen ebenfalls in einem ähnlichen Zusammenhang mehrfach in der Schrift auf, wo zwei zusammengehörige und ähnliche Prozesse exakt 1000 Jahre voneinander getrennt sind (David bis Jesus und die letzten 1000 Jahren aus Offb 20 wo hier Harmageddon eingeleitet wird vor den 1000 Jahren, sich aber erst nach den 1000 Jahren in seiner eigentlichen Bestimmung erfüllt)Auch dort mussten sie zwar arbeiten, aber eigentlich hatten sie genug zu essen und eine gewisse Sicherheit seitens der ägyptischen Armee...usw... auch jene Israeliten damals wolten ebenfalls erst nicht Ägypten verlassen. Es bedurfte sehr große Anstrengungen seitens Moses und Aaron, sie zu überzeugen.
Nun ja. .. und so war es dann bei und nach Kyros auch nicht anders, erst etwa 80 Jahre, nachdem der dritte Befejhl zum Wiederaufbau Jerusalems gegeben wurde unter Artaxerxes I begann man damit im Jahre 457 v. Chr. siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Artaxerxes_I.#In_der_Bibel und dort explizit
Dem Propheten Esra wird im 7. Jahr des Artaxerxes (457 v. Chr.[3]) erlaubt, mit einer „Anzahl von Israeliten, Priestern, Leviten, Sängern, Torwächtern und Tempeldienern nach Jerusalem“ zu reisen. Sein Auftrag ist, das Haus Gottes zu verschönern und den Opferdienst wieder einzurichten (Esr 7,7ff EU).
schaut man sich nun die Passagen in Daniel 9 näher an, so erkennt man eine Unterteilung jener dort genannten 70 Jahrwochen (= 490 Jahre) in 7 Wochen + 62 Wochen + 1/2 Woche + 1/2 Woche = 70 Jahrwochen.
Der Sinn jener Unterteilung ergibt sich dnan aus der näheren Historie; denn bevor die Stadt aufgebaut werden konnte, wollte man zunächst einmal die Mauern der Stadt errichten, weil es nun mal ein sehr unsicheres Terrain war und Israel darin leidgeprüft war. Darum musste zunächst die Stadtmauer her. und dafür brauchten sie exakt 49 Jahre (vollendet sozusagen im biblischen Halljahr, sprich Jubeljahr (3.Mose 25,8-11)
Rechnen wir also vom Herbst des Jahres 457 v.Chr. 49 Jahre weiter, so kommen wir in das Jahr 408, ebenfalls im Herbst, als die Mauern standen. Von da ab nun weiter gerechnet 62 Jahrwochen = 434 Jahre, so kommen wir in den Herbst des Jahres 27, als Jesus Christus durch den Geist Gottes gesalbt wurde.
3,5 Jahre oder auch biblische 1260 Tage später wurde Jesus Christus der gesalbte "ausgerottet" (Daniel 9,26) . Dann kommt ein Einschub der die gesamte letzte Woche beinhaltet und diese in zwei Häften aufteilt gemäß
Daniel 9,27 Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen.
Diese eine letzte Woche der 70 Jahrwochen bzw 490 Jahre vollzog sich von herbst des Jahres 27 bis zunächst dem Frühjahr des Jahres 30, als Jesus gekreuzigt wurde. die zweite Hälfte dauerte noch einmal bis zum Herbst des Jahres 34 ... also insgesamt zu rechnen -456,25 Jahre (= Herbst des Jahres 457v.Chr.) + 490 Jahre = 33,75 Jahre unserer Zeit = Herbst des Jahres 34.
die ersten 1260 Tage der Predigtzeit Jesu waren speziell für die Juden gedacht. Nach seinem Tod folgen wiederum 1260 Tage, in denen die Apostel ebenfalls noch ausschließlich das jüdische Volk belehren und zurück führen sollte. Erst als dann im Jahre 34, im Herbst die Sache mit der Steinung des Stephanus passierte, den mal getrost als den ersten christlichen Märtyrer bezeichnen kann, und der Verursacher jener Steinigung, Saulus eine Vision erhielt, in der Jesus zu ihm sprach und sagte "Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?" (Apostelg. 9,5ff) wurde nunmehr Paulus alias Saulus beauftragt, ab sofort allen Menschen also auch den Heiden das Christentum zu überbringen.
Im Jahre 34 unserer Zeit endeten somit jene 490 Jahre der Gnadenzeit für die Juden.... Es sollte jedoch noch eine Übergangszeit von 36 Jahren dauern, bis sich die Prophezeiung Daniels und ausgesprochen auch von Jesus, erfüllt, und Jerusalem zerstört wurde "so dass kein Stein mehr uaf dem anderen stehen sollte"
Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.
sowie
Matth 24,15 Wenn ihr nun sehen werdet das Gräuelbild der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel (Daniel 9,27; 11,31) - wer das liest, der merke auf! -, 16 alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist;
soweit mal meine Stenobeigabe dazu.... man kann dies auch noch wesentlich dataillierter behandeln - dies würde jedoch mehrere Kapitel in Anspruch nehmen.
Seeadler
Anmerkung: mir ist durchaus bewusst, dass es für die letzte "Jahrwoche" auch noch ganz andere Deutungen gibt, die sozusagen bis in unsere Tage hinein reichen sollen.... aber auch hier wieder mein Hinweis auf das angesprochene fraktale Muster, also die gewollt bewusste Wiederholung von längst erfüllten Geschehnissen unter anderen Aspekten und Vorzeichen......