Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

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Münek
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#101 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Münek » So 28. Aug 2016, 01:36

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:@Münek Ich versteh nicht ganz dein deshalb.
Ein STOPP-SCHILD für naiv-freche Gläubige, die anmaßend meinen, DEN "universalen spirituellen Schlüssel" für das Verständnis der biblischen Schriften zu besitzen, obwohl sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.

2Lena
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#102 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von 2Lena » So 28. Aug 2016, 12:16

Müneki, du kapierst aber auch gar nichts ...
Es geht hier nicht um "geographische" Festlegungen, sondern um metaphysische. So etwas hat mit der Urgeschichte der Erde zu tun.

Freilich ist es so, dass mit bloßem Auge die Planetenbahnen anders zu beobachten sind, als mit astronomischen Geräten. Das hat schließlich zum Durchbruch der modernen Idee geführt. Doch gleichzeitig weiß man nichts mehr von dem alten Wissen, das seine Berechtigung hatte. Du gibt nichts mehr weiter als eine "Meinung", verbunden mit etlichen Vorurteilen und "Nachmeinungen", die keine Begründung haben.

Die ganze Gelehrtenwelt scheint sich da einig zu sein, in der Meinung "früher" wusste man nichts und dachte die Erde sei eine Scheibe. Jeder der mal an der Meeresküste war, kennt die Wölbung der Erde. Es kann meiner Meinung nach nur "doofen Nachsagern" zuzuschreiben sein, die Irrtümer verbreitet haben. Die grofßen Geistesgrößen arbeiteten mit dem Universalwissen, das Überlieferungen, geistige Welten und die messbare Erde verbunden hatte.

Mit dem ohnehin für menschlichen Verstand kaum fassbaren Zusammenhang von sehr, sehr langen Zeiträumen wurde die Verbindung zu dem Mythen gemacht. Weshalb in der katholischen Kirchen so ein seltsames Thema "Astronomie" denn auch im Mittelpunkt des "Glaubensgeschehens" war. Nicht, weil die "doofen Theologen" nichts von dem Fach kennen und mit Verboten einschreiten in ein Fach, zu dem sie nichts sagen können. Hast du das jetzt?

Das hier ist dein VORURTEIL!
Münek hat geschrieben:Nee, die Verfasser des ersten Schöpfungsberichtes lieferten das kosmologische Weltbild, das ihnen visuell einsichtig war und plausibel erschien. Mehr war halt nicht drin....
Der Schöpfungsbericht ging als Richtlinie des Aufbaus vielen Wissenschaften voran. Liest du die Gelehrten alter Zeit, so findest du fast durchgängig ihre Reiseberichte in die Hochkulturländer - und nirgends eine Kriktik darüber!

Pluto
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#103 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » So 28. Aug 2016, 12:29

2Lena hat geschrieben:so findest du fast durchgängig ihre Reiseberichte in die Hochkulturländer - und nirgends eine Kriktik darüber!
Ach, wirklich nirgends??

Und was ist mit Tycho Brahe, Kopernikus und Galilei, Newton Einstein? Sind die etwa NICHTS?
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ProfDrVonUndZu
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#104 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 28. Aug 2016, 13:00

Münek hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:@Münek Ich versteh nicht ganz dein deshalb.
Ein STOPP-SCHILD für naiv-freche Gläubige, die anmaßend meinen, DEN "universalen spirituellen Schlüssel" für das Verständnis der biblischen Schriften zu besitzen, obwohl sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Deine Aussage habe ich schon verstanden, auch schon bevor du sie ergänzt hast. Nur nicht warum du sie als ein deshalb auf meine Aussagen bezogen bringst. An einen solchen universalen spirituellen Schlüssel glaube ich eben so wenig wie du. Mir ging es um den Haufen von Fragen den Prof. Zimmer aufstellte und sein Rückschluss, dass der Bibeltext, wenn er diese Fragen nicht beantworten kann, doch nun wirklich nicht historisch verstanden werden könne. Ausserdem sollte man aus einer neutralen Position heraus wenigstens unterscheiden können, ob ein Text tatsächlich historischer Bericht sein kann, oder der Verfasser es nur so darstellen wollte und ob eine bildlich poetische Erzählung zwangsläufig unhistorisch sein muss. Und das ist nicht das selbe wie, ob sie wörtlich verstanden werden will.
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#105 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » So 28. Aug 2016, 13:11

Seit Darwin wissen wir, dass die Schöpfungsgeschichte nicht wörtlich zu nehmen ist. Wir haben gelernt, dass Adam & Eva literarische Figuren, aber keine lebenden Personen waren. Das mag für einige Fundamentalisten unter den Gläubigen ein Dorn im Auge sein, aber wahr ist es trotzdem.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:... oder der Verfasser es nur so darstellen wollte und ob eine bildlich poetische Erzählung zwangsläufig unhistorisch sein muss. Und das ist nicht das selbe wie, ob sie wörtlich verstanden werden will.
Warum ist das nicht dasselbe?
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#106 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 28. Aug 2016, 13:24

Wie Prof. Zimmer bemängelte, fehlen ja gewisse zeitliche Angaben in den ersten drei Kapiteln des AT. Dass diese fehlen sagt ledliglich aus, dass sie fehlen, nicht aber, dass die ersten drei Kapitel unhistorisch wären. Man sollte generell einfach vorsichtiger mit Rückschlüssen sein. Dass zeitliche Angaben auch alternativ gedeutet werden können, dagegen habe ich ja nichts. Ich bin offen für konkrete Vorschläge. Aber ausser pauschalen Behauptungen die eher Wegerklärungen gleichen, kam mir da bisher noch nichts unter die Augen.
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ThomasM
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#107 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von ThomasM » So 28. Aug 2016, 13:40

lovetrail hat geschrieben: Wir müssen die AT-Aussagen so nehmen, wie sie das NT nimmt. Und wenn das NT zB eine Genealogie bis zu Adam zurückführt, dann ist das wohl wörtlich so gemeint. Wie kann es auch anders gemeint sein? Warum immer so kompliziert?
Nicht unbedingt, auch wenn man durchaus annehmen darf, dass alle in der Genealogie genannten Personen tatsächlich gelebt haben.

Aber allein die Tatsache, dass es im NT zwei unterschiedliche Genealogien gibt, zeigt, dass das mit der Wörtlichkeit nicht der eigentliche Fokus ist.
Am deutlichsten sieht man das bei Matthäus. Er spricht ausdrücklich von 14 Generationen pro Zyklus.

Diese 14 ist Zahlenmystik, eine altertümliche Denkform, um das Universum zu ordnen. Die Methodik war im Altertum sehr beliebt. Man kann das als eine Vorform der naturwissenschaftlichen Denkweise betrachten.
Was Matthäus versucht, seinen Lesern zu vermitteln, dass Jesus "dran" war. Er versuchte, mit dieser alten Methodik (für ihn aber das modernste, was er hatte) den Juden klar zu machen, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt war, dass Jesus kommen musste.
Er stand halt in seiner Zeit in Konflikt mit den etablierten Juden und brauchte Argumente, warum das mit Jesus korrekt ist.

Die Zahlenmystik ist inzwischen größtenteils in den Archiven der Urzeit verschwunden. Gott lässt sich so nicht herbeizwingen. Jesus kam, als Gott ihn schickte. Mehr brauchen wir nicht zu wissen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Hemul
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#108 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » So 28. Aug 2016, 15:21

Pluto hat geschrieben:Seit Darwin wissen wir, dass die Schöpfungsgeschichte nicht wörtlich zu nehmen ist. Wir haben gelernt, dass Adam & Eva literarische Figuren, aber keine lebenden Personen waren. Das mag für einige Fundamentalisten unter den Gläubigen ein Dorn im Auge sein, aber wahr ist es trotzdem.
Ihr Angelsachsen haltet zusammen gelle? ;) Für Darwin-Wallace -Dawkins u. Senor Pluto mag es wahr sein-aber doch nicht für einen alten Fuhrmann der die traurigen Hintergründe der ET-Story- Erzähler kennt. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#109 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » So 28. Aug 2016, 16:04

Hemul hat geschrieben:Ihr Angelsachsen haltet zusammen gelle? ;) Für Darwin-Wallace -Dawkins u. Senor Pluto mag es wahr sein-aber doch nicht für einen alten Fuhrmann
Stimmt. Es ist bekannt, dass vor allem alte Fuhrmänner ein Problem mit der Wahrheit haben. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#110 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Anton B. » So 28. Aug 2016, 17:32

Pluto hat geschrieben:Stimmt. Es ist bekannt, dass vor allem alte Fuhrmänner ein Problem mit der Wahrheit haben. ;)
Mir deucht eher, Hemul plaudert seine speziellen Ansichten gerne vom hohen Kutschbock aus, meidet aber die Kärrnerarbeit in den Fachwissenschaften.

Allerdings ist bei Zuschreibungen von "wahr sein" auch häufig Vorsicht angebracht.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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