Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

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Naqual
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#11 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Naqual » Di 2. Jul 2013, 22:03

GanzBaff hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Die Gebote waren im AT verbindlich. Hier eine Begebenheit die das zeigt. Es war verboten die Bundeslade zu berühren.
Also doch wörtlich nehmen? Wer hat noch eine dritte Meinung?

Denen ging es damals darum die Nähe Gottes hoch und heilig zu halten, soweit wie irgendwie möglich.
Aber im Gedankengut der Leute von damals vor mehreren tausend Jahren. Und in diesem Denken haben sie ihrer Hochachtung Ausdruck verliehen.
Inhaltlich kann man das heute nicht mehr nachvollziehen, denn ein entstelltes Gesicht zu haben oder deformierte Hoden ist ja nichts, wofür man sich schämen müsste. Oder kurz: die Absichten waren gut, aber die Umsetzung schlicht verkehrt.

Martinus
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#12 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Martinus » Di 2. Jul 2013, 22:15

Naqual hat geschrieben:. Oder kurz: die Absichten waren gut, aber die Umsetzung schlicht verkehrt.

Umsetzung verkehrt!? Die Umsetzung war richtig und war von Jahwe so angeordnet. Wie wir das 3000 Jahre später, im Wohnzimmer am Laptop sitzend beurteilen ist eine andere Geschichte.
Das war damals so, das war von Jahwe so gewollt, das wurde von den Israeliten so akzeptiert.
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Naqual
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#13 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Naqual » Di 2. Jul 2013, 22:19

Martinus hat geschrieben:Umsetzung verkehrt!? Die Umsetzung war richtig und war von Jahwe so angeordnet. Wie wir das 3000 Jahre später, im Wohnzimmer am Laptop sitzend beurteilen ist eine andere Geschichte.
Das war damals so, das war von Jahwe so gewollt, das wurde von den Israeliten so akzeptiert.

Wie begründest Du das? Hat Gott z.B. ein Problem mit Behinderten? Und heute hat er es nicht mehr, weil er sich an unseren Zeitgeist angepasst hat?

Martinus
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#14 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Martinus » Di 2. Jul 2013, 22:31

Naqual hat geschrieben: Wie begründest Du das? Hat Gott z.B. ein Problem mit Behinderten? ?

Was hab ich da zu begründen? Gott wollte das so. Sein Volk hat es akzeptiert. Und? Anweisung-Ausführung. Ende der Geschichte.
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Andreas
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#15 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Andreas » Mi 3. Jul 2013, 00:12

Ich hab das anders verstanden. Gott wollte ein tätiger Gott sein, an den wegen seiner Taten geglaubt wird. Auszug aus Ägypten. Er wurde aber immer wieder "vergessen" und sie wendeten sich anderen Göttern zu. Die Israeliten wollten einen Gott zum anfassen, mit Ritualen, Altären, Opfergaben, genauen Regeln usw. wie bei den anderen "Göttern". Er gab nach, wohl wissend, wie es laufen würde - Stiftshütte und später Tempel.

Genauso wie die Israeliten unbedingt einen König haben wollten. Gott hat sie gewarnt, und ihnen gesagt, dass sie die Konsequenzen tragen müssten - siehe Saul usw. Gott wollte das eigentlich nicht, ist ihnen und ihrer Verstocktheit entgegen gekommen, weil sie spirituell einfach noch nicht so weit waren. Das war der alte Bund des AT. Im neuen Bund des NT sollte das wieder persönlicher und geistlicher werden. Die Opfer hören auf, es gibt keinen Tempel mehr, der Glaube rückt wieder mehr in den Vordergrund.

Irgendwie hängen wir heute noch immer im AT-Denken fest. Leider hab ich es auch noch nicht wirklich verstanden. Deswegen kann ich es auch nicht so gut ausdrücken. Vielleicht liege ich auch falsch. Ich arbeite dran und zweifle eben manchmal, weil ich manche Widersprüche auch noch nicht auflösen kann. Jeder stirbt für sich allein - und jeder geht seinen spirituellen Weg allein. Ich fühle mich aber nicht verlassen. Glaube, Liebe, Hoffnung ... so gut es eben geht.

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Heliaia
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#16 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Heliaia » Mi 3. Jul 2013, 09:09

GanzBaff hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Die Gebote waren im AT verbindlich. Hier eine Begebenheit die das zeigt. Es war verboten die Bundeslade zu berühren.
Also doch wörtlich nehmen? Wer hat noch eine dritte Meinung?
haben da nicht irgendwann mal irgendwelche Leute was von der "Reinheitslehre " gesprochen ? :sick:
ich finde es gibt da durchaus Paralellen zu den AT-Priester -Regeln
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

barbara
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#17 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von barbara » Mi 3. Jul 2013, 09:45

Ein Gottesdienst, heute wie damals, sollte zum Ziel und Zweck haben, einen Menschen auf das Höchste hin zu orientieren; auf den Sinn, die Liebe, die Göttlichkeit.

Ich denke, diese Anweisung dient dazu, diese wichtige gesellschaftliche Funktion nicht zu einem sozialen Mülleimer zu machen, à la " der xyz, den kann man zu nix gebrauchen, machen wir ihn zum Priester", oder dito "dieses Schaf, das ist so mager und gibt fast keine Milch, grad noch gut genug fürs Opfer".

Ein Opfer wird allerdings psychisch erst dann wirksam, wenn es sich um einen echten Verlust handelt. Was heisst, dass gesunde kräftige Leute, die auch auf dem Feld arbeiten könnten oder als Hirten, zu Priestern werden; und dass gesunde, kräftige Tiere geopfert werden, die auch entsprechend wertvoll sind. Was auch heisst, dass behinderte Menschen und magere Schafe diesen besonderen Schutz geniessen, als Zeichen dafür, dass die GANZE Gemeinschaft hier acht geben muss und Sorge haben muss.

grüsse, barbara

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#18 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Martinus » Mi 3. Jul 2013, 10:40

barbara hat geschrieben: Ein Opfer wird allerdings psychisch erst dann wirksam, wenn es sich um einen echten Verlust handelt. Was heisst, dass gesunde kräftige Leute, die auch auf dem Feld arbeiten könnten oder als Hirten, zu Priestern werden; und dass gesunde, kräftige Tiere geopfert werden, die auch entsprechend wertvoll sind.

gut auf den Punkt gebracht. So sind die Vorschriften für MICH nachvollziehbar.
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GanzBaff
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#19 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von GanzBaff » Mi 3. Jul 2013, 11:07

Martinus hat geschrieben:Das war damals so, das war von Jahwe so gewollt, das wurde von den Israeliten so akzeptiert.
Dann müsste es doch heute auch noch so sein, wie man so hört, ändert JHWH seine Meinung ja nicht:

Jak 1, 17 hat geschrieben:Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.
Ps 33, 11 hat geschrieben:Aber der Ratschluss des HERRN bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.
Mal 3, 6 hat geschrieben:Ich, der HERR, wandle mich nicht; aber ihr habt nicht aufgehört, Jakobs Söhne zu sein:
7 Ihr seid von eurer Väter Zeit an immerdar abgewichen von meinen Geboten und habt sie nicht gehalten. So bekehrt euch nun zu mir, so will ich mich auch zu euch kehren, spricht der HERR Zebaoth.

Also, Gott selbst hat ganz klare Regeln aufgestellt, Gott selbst sagt, dass er sich nicht ändert, sondern dass die Menschen seine Regeln missachten, Gott selbst sagt, dass die Menschen seine Regeln einhalten müssen, damit er sich ihnen zuwendet.
barbara hat geschrieben:Ich denke, diese Anweisung dient dazu, diese wichtige gesellschaftliche Funktion nicht zu einem sozialen Mülleimer zu machen, à la " der xyz, den kann man zu nix gebrauchen, machen wir ihn zum Priester"
Hat ja auch noch einen Vorteil: Die Priesterkaste muss sich nicht barmherzig und mildtätig mit den Gebrechen ihrer "Kollegen" herumschlagen. Darin wird dann die große Güte Gottes sichtbar, der sich später im neuen Testament (wieso eigentlich, er ändert seine Meinung doch nicht?) den Gebrechlichen und Aussätzigen widmet. Wieso sollte sich Israel ihm auch zuwenden, wenn er sie mit nicht nachvollziehbaren Gesetzen überschüttet? Warum heilt Jesus Aussätzige, Lahme und Blinde zum Zeichen der Allmacht Gottes? Warum heilt Gott nicht die Kranken seines Volkes? Einen besseren Beweis hätte er für sich selbst nicht bringen können. Aber ich weiss ja, dass seine Wege unergründlich sind und wir das nicht verstehen und dass wir lernen müssen zu interpretieren und dass es uns stets an Glauben mangelt wenn wir zweifeln...
Martinus hat geschrieben:gut auf den Punkt gebracht. So sind die Vorschriften für MICH nachvollziehbar.
Hätte auch so in der Bibel stehen können, dann wäre es für alle nachvollziehbar.

Martinus
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#20 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Martinus » Mi 3. Jul 2013, 11:19

GanzBaff hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Das war damals so, das war von Jahwe so gewollt, das wurde von den Israeliten so akzeptiert.
Dann müsste es doch heute auch noch so sein, wie man so hört, ändert JHWH seine Meinung ja nicht:

Ich will es nicht alles aufdröseln. Nur kurz. Jesus hat das Gesetz erfüllt. Es gilt nicht mehr für seine Nachfolger..
3 Von diesem Fluch des Gesetzes hat Christus uns freigekauft, indem er an unserer Stelle den Fluch auf sich genommen hat, denn es steht geschrieben: "Wer am Holz hängt, ist verflucht."6 14 So sollte der Segen, den Abraham erhielt, durch Jesus Christus zu allen Völkern kommen, damit wir durch den Glauben den zugesagten Geist empfingen.
Deswegen ist die ganze Diskussion über die Gesetze totaler Quark. Allerdings für die Juden nicht. Sie warten noch darauf das der Messias in Bethlehem geboren wird.
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