Die Weisheit orthodoxer Christen

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Novas
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#191 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 06:59

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Wie bereits gesagt: Orthodoxe Christen haben kein Problem mit bildlichen Darstellungen und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Alle Ikonen feiern und verweisen auf Jesus als die vollkommene Ikone, das wahre Bild Gottes. Nach dem Johannesevangelium ist Jesus der “Sohn”, der den “Vater” offenbart und zum Abschied sagte er seinen Jüngern: “Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen” (vgl. Joh 12,45) “Seht, der Mensch” sagt sogar Pilatus nach Joh 19,5 (lateinisch “Ecce homo”) als Thomas den Auferstandenen erkennt, sagt er zu ihm “Mein Herr und mein Gott” (Joh 20,28) Jesus offenbart also das Ebenbild Gottes, den vollkommenen Menschen (aus altgriechisch εἰκών, zu eikṓn oder eikón für „[das] Bild“ oder auch „Abbild“; im Gegensatz zu εἴδωλον, eídolon „Trugbild, Traumbild“) :thumbup:

Um Himmels Willen, so sehr verdrehst Du die Schrift, um das, was nicht zu rechtfertigen ist, zu rechtfertigen?

Das Christentum besaß in seiner gesamten Geschichte immer eine eher bilderfreundliche Denkweise. Gemäßigte Reformatoren erlaubten zwar Bilder, aber Hardliner wie Ulrich Zwingli und Johannes Calvin traten für ein vollkommenes Bilderverbot ein (mit dem Argument, dass es sich dabei nur um eine sinnliche Ablenkung vom Glauben handelt :) ).Die Argumentation gegen bildliche Darstellungen kennt man so eigentlich nur aus dem Islam: Bilderfeindlichkeit und -verbot in der Hadith-Literatur ;)

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Achja, bevor ich es vergesse: die ikonoklastische (bilderfeindliche) Denkweise kommt aus dem Islam und nicht aus dem Christentum. Beobachten kannst Du das bei islamischen Fanatikern, die Kulturdenkmäler in die Luft sprengen. Beispielsweise wurden die Buddha-Statuen von Bamiyan im März 2001 von den Taliban in die Luft gesprengt.

Das ist doch Unsinn, was Du da schreibst. Hast Du überhaupt jemals die Bibel gelesen? Sie ist durchsetzt mit heftigsten Ablehnungen gegenüber religiösen Bildern. Wer sich auch nur ansatzweise mit Religionsgeschichte auskennt, weiß, dass der Islam das Bildnisverbot vom Judentum kopiert hat.

Ja, der Islam hat das Bildnisverbot vom Judentum kopiert und folgt damit der alttestamentarischen Sichtweise, aber warum sollte das für Christen gelten, die von Jesus und dem Neuen Testament ausgehen? Hinter den Ikonen steht die theologische Lehre von der Inkarnation. Wenn der Sohn das vollkommene Bild (eikón/Ikone) des Vaters ist und alle Ikonen letztlich auf ihn verweisen, was genau stört Dich dann daran, kannst Du dafür einen vernünftigen Grund angeben?
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 09:34, insgesamt 2-mal geändert.

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#192 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 18. Nov 2017, 07:21

Novalis hat geschrieben:Ja, der Islam hat das Bildnisverbot vom Judentum kopiert und folgt damit der alttestamentarischen Sichtweise, aber warum sollte das für Christen gelten, die von Jesus und dem Neuen Testament ausgehen? Hinter den Ikonen steht die theologische Lehre von der Inkarnation. Der Sohn ist das vollkommene Bild (eikón/Ikone) des Vaters und alle Ikonen verweisen letztlich auf ihn. Was genau stört Dich also daran, kannst Du dafür einen vernünftigen Grund angeben?

Ja was denn nun, erst behauptest Du, das Bildnisverbot komme vom Islam und nicht vom Christentum und dann vom Judentum? Hat das Christentum denn nichts mit der Bibel zu tun? Ist Dir überhaupt bewusst, dass die Christen (jedenfalls die ersten) und vor allem Jesus das AT nicht außer Kraft setzten sondern es als Gottes Wort angesehen haben?

Was mich stört:

Du windest Dich wie ein Aal, um das, was biblisch verboten ist, zu legitimieren. Das ist für mich Heuchlerei. Dann sei doch wenigstens so ehrlich und stell fest, dass Dein Glauben nicht-biblischen Ursprungs ist.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#193 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 07:24

del
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#194 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 07:25

AlTheKingBundy hat geschrieben:Was mich stört

Das ist deine persönliche Sache, aber orthodoxe Christen sehen das anders. Lebe damit. Sie werden ihre gesamte Theologie und Spiritualität nicht nur wegen Dir ändern. Tut mir leid, dass ich Dir das an dieser Stelle sagen muss, aber so wichtig bist Du einfach nicht. Eine persönliche Frage an Dich: ist das Christentum in deinen Augen nur eine gesetzliche Religion voller Ge- und Verbote, in welcher der Mensch sklavisch an das Gesetz und die Buchstaben gebunden ist oder wesentlich mehr? ;) An anderer Stelle habe ich bereits gesagt, dass beispielsweise Gregorianische Gesänge nirgendwo in der Schrift erwähnt werden, ebenso wenig Leonardo, Raffael, Michelangelo und Rembrand, aber sie gehören trotzdem zur Heiligen Tradition.



Bild

Willst Du das ablehnen und in die Luft sprengen, nur weil es in der Schrift nicht erwähnt wird?
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.

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#195 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 18. Nov 2017, 08:03

Novalis hat geschrieben: Das ist deine persönliche Sache, aber orthodoxe Christen sehen das anders. Lebe damit. Sie werden ihre gesamte Theologie und Spiritualität nicht nur wegen Dir ändern. Tut mir leid, dass ich Dir das an dieser Stelle sagen muss, aber so wichtig bist Du einfach nicht. Eine persönliche Frage an Dich: ist das Christentum in deinen Augen nur eine gesetzliche Religion voller Ge- und Verbote, in welcher der Mensch sklavisch an das Gesetz und die Buchstaben gebunden ist oder wesentlich mehr?

Es dreht sich nicht darum, ob ich wichtig bin oder nicht, sondern um die (biblische) Wahrheit. Wenn diese in deinem Glauben keine Rolle spielt, dann ist das Dein gutes Recht, aber sei wenigstens ehrlich. Unehrlichkeit und am schlimmsten der Selbstbetrug, sind das grundlegenden Übel einer jeden Religion. Nein, das Christentum ist keine Religion der gesetzlichen Gebote und Verbote, ABER, man erkennt den wahren christlichen Glauben an seinen Früchten. Deswegen sage ich: orthodoxe oder römisch-katholische Bräuche sind unchristlich, haben also mit christlichem Glauben nichts zu tun.
Beste Grüße, Al

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#196 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 08:07

AlTheKingBundy hat geschrieben:Es dreht sich nicht darum, ob ich wichtig bin oder nicht, sondern um die (biblische) Wahrheit

Du selbst interpretierst die Bibel nach deinem egozentrischen Maßstab . Kannst Du auch nur einen einzigen vernünftigen Grund dafür liefern, weshalb dein Verständnis der Bibel die einzige und höchste Wahrheit darstellt? Tut mir leid, aber das ist sehr, sehr unwahrscheinlich... :)

Wenn diese in deinem Glauben keine Rolle spielt, dann ist das Dein gutes Recht, aber sei wenigstens ehrlich.

Die Bibel spielt in meinem Leben eine Rolle, aber ich interpretiere sie aus einer ganz bestimmten Perspektive und dazu bekenne ich mich auch. Wo ist also das Problem?

Unehrlichkeit und am schlimmsten der Selbstbetrug, sind das grundlegenden Übel einer jeden Religion.

Ehrlich und wahrhaftig ist es, wenn ich mein Verständnis des christlichen Glaubens nach bestem Wissen und Gewissen mit anderen Menschen teile. Unehrlich wäre es, wenn ich das alles verleugnen würde, nur um Dir nach dem Mund zu reden.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 08:16, insgesamt 1-mal geändert.

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#197 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 18. Nov 2017, 08:16

Novalis hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Es dreht sich nicht darum, ob ich wichtig bin oder nicht, sondern um die (biblische) Wahrheit

Du selbst interpretierst die Bibel nach deinem egozentrischen Maßstab . Kannst Du auch nur einen einzigen vernünftigen Grund dafür liefern, weshalb dein Verständnis der Bibel die einzige und höchste Wahrheit darstellt? Tut mir leid, aber das ist sehr, sehr unwahrscheinlich... :)

Ja, kann ich: ich lese die Bibel unvoreingenommen und blicke nicht durch eine dogmatische Filterbrille.

Novalis hat geschrieben:
Wenn diese in deinem Glauben keine Rolle spielt, dann ist das Dein gutes Recht, aber sei wenigstens ehrlich.

Die Bibel spielt in meinem Leben eine Rolle, aber ich interpretiere sie aus einer ganz bestimmten Perspektive und dazu bekenne ich mich auch. Wo ist also das Problem?

Siehe oben.

Novalis hat geschrieben:
Unehrlichkeit und am schlimmsten der Selbstbetrug, sind das grundlegenden Übel einer jeden Religion.

Ehrlich und wahrhaftig ist es, wenn ich mein Verständnis des christlichen Glaubens nach bestem Wissen und Gewissen mit anderen Menschen teile.

Nö, genau das Gegenteil ist der Fall, wenn Du wider besseren Wissens die Unwahrheit verbreitest. Allerdings kann ich nicht genau einschätzen, wie sehr "Traditionen" und "religiöse Filterblasen" Deine Erkenntnisfähigkeit außer Kraft gesetzt haben.
Beste Grüße, Al

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#198 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 08:18

AlTheKingBundy hat geschrieben:Ja, kann ich: ich lese die Bibel unvoreingenommen und blicke nicht durch eine dogmatische Filterbrille

Doch, Du erhebst deinen eigenen Maßstab und deine persönliche dogmatische Filterbrille (eine lustige Wortkreation) zur einzig wahren Lesart der Bibel, während ich offen bekenne, dass ich eine andere Lesart bevorzuge :thumbup:

Nö, genau das Gegenteil ist der Fall, wenn Du wider besseren Wissens die Unwahrheit verbreitest.

Immer deine Lesart, deine Lesart, deine Lesart und etwas anderes siehst Du nicht. Das ist kein Zeichen von Weisheit und Liebe, sondern eher von Ignoranz und Narzissmus, denn es gibt offensichtlich viele verschiedene Lesarten der heiligen Schrift. Damit habe ich kein Problem, denn eine heilige Schrift ist eben mehrdeutig und mehr als ein Telefonbuch. Ist Dir eigentlich in deiner blinden Ablehnung aufgefallen, dass ich an keiner einzigen Stelle von Dir gefordert habe, dass Du mein Glaubensverständnis bejahen musst? So viel zum Dogmatismus, denn das scheint deine Spezialität zu sein.

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#199 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 18. Nov 2017, 08:44

Novalis hat geschrieben: Immer deine Lesart, deine Lesart, deine Lesart und etwas anderes siehst Du nicht. Das ist kein Zeichen von Weisheit und Liebe, sondern eher von Ignoranz und Narzissmus, denn es gibt offensichtlich viele verschiedene Lesarten der heiligen Schrift. Damit habe ich kein Problem, denn eine heilige Schrift ist eben mehrdeutig und mehr als ein Telefonbuch. Ist Dir eigentlich in deiner blinden Ablehnung aufgefallen, dass ich an keiner einzigen Stelle von Dir gefordert habe, dass Du mein Glaubensverständnis bejahen musst? So viel zum Dogmatismus, denn das scheint deine Spezialität zu sein.

Es ist sicher richtig, dass einige Zusammenhänge in der Bibel existieren, die schwer zu verstehen sind. Das Bildnisverbot gehört sicher nicht dazu. Es ist einfach und klar zu verstehen. Wer schon hier anfängt herumzudrucksen, hat kein Interesse an der biblischen Wahrheit.
Beste Grüße, Al

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#200 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Sa 18. Nov 2017, 08:47

AlTheKingBundy hat geschrieben:Wer schon hier anfängt herumzudrucksen, hat kein Interesse an der biblischen Wahrheit.

Also mehrere Millionen orthodoxe Christen, die sich ihr ganzes Leben lang mit der Bibel beschäftigen und sie aus der Perspektive einer mehrtausendjährigen Weisheitstradition lesen, in der sich das Beste durchgesetzt und bewährt hat, nicht nur im Sinne einer grauen Theorie, sondern auch bezeugt und selbst erlebt durch die eigene Erfahrung (was wirkliche theoria (θεωρία) dem wahren Wortsinne nach ist), haben keinerlei Interesse an der biblischen Wahrheit und Du bist heiliger und erleuchteter als alle diese Menschen zusammen, habe ich das richtig verstanden? :) Wobei ich hier noch mal klarstellen möchte, dass ich keineswegs für “die” orthodoxen Christen sprechen kann, denn ich verstehe nur einen Bruchteil dieser großartigen Lehre. Ich bin tatsächlich ein sehr kleines Licht, eine kleine Welle in einem großen Ozean der Weisheit und wenn ich etwas sage, so sollte das zweifellos überprüft werden, denn all meine Erkenntnis ist nur Stückwerk und ich kann niemandem die vollkommene Wahrheit auf dem Silbertablett servieren.

Wohl oder übel muss sich jeder selbst auf den Weg machen. Diese Beiträge hier können als Beitrag zum interreligiösen Dialog verstanden werden, denn die meisten Christen im Westen wissen kaum oder gar nichts über den spirituellen Weg und die Weisheitslehre der orthodoxen Christen: und ich finde jeder Christ hat ein Recht darauf an dieser geistlichen Fülle teilzuhaben, denn sie ist unser gemeinsames Erbe.

Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen. Goethes Faust (Teil I, Nacht)

Du kannst natürlich auch alles verneinen, Dich von der Fülle abtrennen und mit irgendeiner abgemagerten Version des Christentums zufrieden geben, die nur ein Schatten des wirklichen Lichts ist. Sozusagen die Bulimie-Version. Offenbar gibt es nicht nur physische, sondern leider auch spirituelle Ess-Störungen. Wenn Christen ihre eigene heilige Tradition verneinen, dann ist das ein Hinweis auf eine tiefsitzende innere Zerrissenheit und Identitätsprobleme im westlichen Christentum, die sich vom Quellstrom ihrer eigenen Religion abgetrennt haben. Dem antworte ich damit.......



Shalom Aleichem „Friede sei mit euch“

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