fin hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Die spirituelle Kraft des Namens Jesu Christi ...
... ist an Jesu Wahrheit gebunden. Seine Botschaften für andere Lehren zu mißbrauchen sehe ich darum sehr kritisch
Die Botschaft und Lehre Christi ist universal für alle Menschen und diese Menschen dürfen sie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Ich persönlich empfinde das als sehr bereichernd, da es mir hilft die Person und Genialität Jesu, seinen spirituellen Weg und seine Weisheitslehre besser zu verstehen. Manche Buddhisten verehren Jesus beispielsweise als einen Bodhisattva (Sanskrit, m., बोधिसतà¥à¤¤à¥à¤µ bodhisattva; von Bodhi ‚Erleuchtung' oder ‚Erwachen' und Sattva ‚Wesen') das bedeutet „
Erleuchtungswesen“. Muslime verehren ihn als großen Propheten und Gesandten Gottes (Sure 19:30), jedoch nicht verstanden als Gottes Sohn, sondern Prophet wie vor ihm Noah, Moses und Abraham und nach ihm Muhammad (der Frieden und Segen Gottes sei auf ihnen allen
)
Noch eine deutlich größere Rolle spielt Jesus (Isa) in der islamischen Mystik, die ihn als vollkommenen Menschen begreift.
Das geht dann schon eher in die Richtung, dass er ein Sohn Gottes war. Denn als Al-InsÄn al-KÄmil, als vollkommener Mensch, ist Jesus das vollkommene Spiegelbild Gottes auf Erden (Ibn Arabi verstand es so). Das entspricht im Grunde meinem Jesus-Bild.
Ausgangspunkt für diesen Thread ist der Name Jesu Christi, der nachweislich nicht für alle Religionsformen steht/stehen kann - insbesondere nicht für die Glaubensgemeinschaft der Bahai, sondern nur für jene Lehre, die Jesus vermittelte. Orientierungspunkt sind die zugehörigen Schriften und diese besagen in aller Deutlichkeit, daß falsche Propheten und Christusse erscheinen werden.
Ja, für Christen gründet sich der Glaube auf die eigenen Heiligen Schriften, die eigene Heilige Tradition und die eigene persönliche Glaubenserfahrung. Dennoch ist es erlaubt Jesus außerhalb dieses tradierten religiösen Rahmens zu betrachten. Für die Bahá'à ist Jesus eine Manifestation Gottes (maẓhar-i-iláhÃ), das ist einer ihrer theologischen Schlüsselbegriffe, um ihr Konzept der Offenbarung und den spirituellen Rang und Autorität derjenigen zu beschreiben, die sie als Propheten und Gesandten Gottes verstehen. In ihren Heiligen Schriften heißt es dazu:
Jeder von ihnen ist der Pfad Gottes, der diese Welt mit den Reichen der Höhe verbindet, und das Banner Seiner Wahrheit für alle in den Reichen der Erde und des Himmels. Sie sind die Manifestationen Gottes unter den Menschen, die Beweise Seiner Wahrheit und die Zeichen Seiner Herrlichkeit.
(Ährenlese, 21)
Mit anderen Worten: sie bejahen, dass Jesus der Pfad Gottes ist (der Weg, die Wahrheit und das Leben Joh 14,6) der diese Welt mit den Reichen der Höhe verbindet. Insofern stimmen sie dem Christentum zu. Der Name Jesus Christus ist ihnen heilig. Sie sagen aber auch, dass das (ihrem Glauben nach) ebenso für die anderen Propheten gilt:
"Da diese Vögel des himmlischen Thrones alle aus dem Himmel des Willens Gottes herabgesandt sind, da sie alle sich erheben, Seinen unwiderstehlichen Glauben zu verkünden, sind sie wie eine Seele und ein Wesen anzusehen"
(Kitab-i-Iqan, 2:60)
Quelle
In einer globalisierten Welt, in der all die verschiedenen Religionen und spirituellen Traditionen miteinander leben und in Zukunft miteinander reden und kooperieren müssen, anstatt nur aneinander vorbei zu leben, stellt sich ganz radikal diese Frage: in welcher Beziehung stehen die spirituellen Wahrheiten des Christentums zu den anderen Weltreligionen?
Die Glaubensgemeinschaft der Bahai hat sich darum schon als Irrlehre (in Bezug auf christliche Genese und Lehre) entlarvt, da die Bahai ihrem Begründer 'Baha'ullah' glauben, er sei der wiedergekehrte Christi (gewesen). Diese Gemeinschaft ist darum sehr einfach als Fake zu entlarven, da ja geschrieben steht: So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr's nicht glauben. 24 Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun (Mt 24,23f)
Jesus selbst hat sogar ein Kriterium definiert, wie wir die Spreu vom Weizen, die Wahrheit von der Falschheit trennen können:
an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen (Mt 7:16-20) soweit ich das sehen kann, bringen die Bahá'à sehr gute Früchte hervor. Sie leben nach diesem Grundsatz von Goethe:
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut; denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen! (Das Göttliche) wenn Menschen danach leben, dann leben sie nach dem Geist von Jesus Christus, egal welcher Religion sie angehören. Nicht selten lassen andere Religionen einen „
Strahl jener Wahrheit erkennen, die alle Menschen erleuchtet“ (Nostra Aetate) seit Nostra Aetate ist ein neues Zeitalter des Christentums angebrochen, denn wer heute aus christlich-katholischer Perspektive den interreligiösen Dialog wagt, darf es mit dem Rückenwind des Konzils tun.
Das beinhaltet den Dialog mit
allen Glaubensgemeinschaften, der den alten Denkrahmen mit Sicherheit sprengen und erweitern wird. Die Konzilsväter konnten nicht wissen, wohin dieser Weg führen wird, aber sie haben die Christenheit ermuntert loszugehen, dafür gilt ihnen wirklich mein größter Respekt. Sehr lesenswert ist dieses Büchlein:
Die Wege christlicher Mystik gewinnen an Anziehungskraft. Sie machen Christen und Nichtchristen neugierig und berühren etwas Wesentliches in ihnen. Eine wachsende Zahl von Menschen, die sich auf einen spirituellen Weg machen, sind auf der Suche nach einer Möglichkeit, diese Suche mit ihrem modernen Weltbild in Einklang zu bringen. Dieses Buch bietet eine Standortbestimmung wie auch einen Blick auf die möglichen Zukunftswege christlicher Mystik bzw. integraler Spiritualität, sowie auf die spirituellen Wege Asiens, die die Integrale Spiritualität mitprägen und starke Impulse im interreligiösen Dialog setzen. Mit Beiträgen von Christian Rutishauser, Marion Küstenmacher, Sebastian Painadath uvm.
Quelle