Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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Raiauer
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#1 Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Raiauer » Do 4. Mai 2017, 16:18

Hallo zusammen....mich beschäftigt gerade dieses oben genannte Thema. Jesus sagte dies am Ende eines Gleichnisses aus Matthäus 22: 1-14. Mich interessieren eure Ansichten zu diesem Wort. Worum gehts in diesem Gleichnis? Worauf wollte Jesus hinaus? Warum werden nur wenige erwählt? Hier nochmal Jesu Worte aus matthäus 22: 14

Denn viele sind gerufen, aber nur wenige sind erwählt."

LG Rainer
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Rembremerding
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#2 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Rembremerding » Do 4. Mai 2017, 18:07

Betrachtet man den Text im Vergleich zum anders pointierenden Lukas, spricht das Gleichnis bei Matthäus bei seiner schriftlichen Niederlegung bereits in die Situation nach dem jüdisch-römischen Krieg und der Zerstörung des Tempels. Die Judenchristen hatten sich schon längst von den Juden getrennt und es bestand keine Hoffnung mehr ganz Israel zu Jesus zu führen. Israel verharrte im Unglauben, die zuerst Eingeladenen gingen ihren Geschäften nach, ja misshandelten und töteten sogar die Knechte, die Apostel. Juden- und Heidenchristen haben in dieser Situation bereits zur Großkirche zusammengefunden und diese hat auch schon mit den Heidenchristen schlechte Erfahrungen gemacht, da einer kein Hochzeitskleid hatte, die Taufgnade.
Der König lädt bei Matthäus schon Böse und Gute der Straße, die Heidenchristen, zu seinem Hochzeitsmahl im Gottesreich (die Vermählung des Prinzbräutigams Jesus mit den Seelen der Gläubigen) ein.
Ge- und berufen war zuerst Israel, doch viele hörten weder die Einladung von Johannes dem Täufer noch Jesus. Dann wurden die Heidenchristen gerufen, doch auch unter ihnen findet man welche, die vielleicht getauft, aber nicht aus der Gnade leben.
So sind nur jene erwählt, die gerufen (und das sind nun die Vielen aus der gesamten Menschheit), aber auch den Glauben an Jesus wählen, ihn (ge-)hören, indem sie kommen, wenn der Hirte ruft.

Dies ist ganz kurz die Auslegung im historisch-literalen und typologischen Schriftsinn, es fehlt der moralisch-applikative.

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Raiauer
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#3 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Raiauer » Do 4. Mai 2017, 18:21

Rembremerding hat geschrieben: Juden- und Heidenchristen haben in dieser Situation bereits zur Großkirche zusammengefunden und diese hat auch schon mit den Heidenchristen schlechte Erfahrungen gemacht, da einer kein Hochzeitskleid hatte, die Taufgnade.

Hallo Rembremerding....was do oben sagst ist für mich ein neuer Gedanke. Wie kommt man darauf dass das Hochzeitskleid mit der Taufe zu tun hat? Gibs da einen biblischen Hintergrund oder einen Text auf den man sich beruft? In offenbarung 19 geht es im Vers 7 auch um die Hochzeit des Sohnes und im Vers 8 um die Kleidung. Dort wird von gerechten Taten gesprochen. Da gibt es die Parallele zu Matthäus 22:10, wo von Guten und Bösen gesprochen wird. Wie kommt man in diesem Zusammenhang auf die Taufe? ....LG Rainer
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Lena
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#4 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Lena » Do 4. Mai 2017, 18:21

Viele hören den Ruf des Evangeliums Busse zu tun – zu Gott umzukehren – zu Ihm zu kommen.

Wenn Gott Gnade schenkt – dich aus deinem todesähnlichen Schlaf weckt, dir deine Blindheit heilt – dein Ohr öffnet, dann hat Er dich erwählt. Denn du kannst nur zu Ihm kommen, wenn Er dich in Seiner Gnade zieht.

Die welche Ihn ablehnen, nachdem Er Sich ihnen offenbarte, tun das willentlich und desshalb ist es gerecht das sie vom Reich Gottes ausgeschlossen sind.

Viele sind berufen - eingeladen, aber nur wenige sind bereit zu kommen - sich aus wählen zu lassen.

Diejenigen die gegangen sind zeigen damit, dass sie sich von allen die gerufen wurden - haben auswählen lassen
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Hemul
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#5 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Hemul » Do 4. Mai 2017, 18:26

del
Zuletzt geändert von Hemul am Do 4. Mai 2017, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#6 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Hemul » Do 4. Mai 2017, 18:31

Raiauer hat geschrieben:Hallo zusammen....mich beschäftigt gerade dieses oben genannte Thema. Jesus sagte dies am Ende eines Gleichnisses aus Matthäus 22: 1-14. Mich interessieren eure Ansichten zu diesem Wort. Worum gehts in diesem Gleichnis? Worauf wollte Jesus hinaus? Warum werden nur wenige erwählt? Hier nochmal Jesu Worte aus matthäus 22: 14
Denn viele sind gerufen, aber nur wenige sind erwählt."
Weil nicht alle Christen -sondern gem. Offenbarung 14:1-6 nur eine begrenzte Zahl nämlich 144 000 Auserwählte wie aus Offenbarung 20:1-5 ersichtlich einmal mit Jesus (s. dazu Offenbarung 5:9+10) als Könige u. Priester über die Erde herrschen oder regieren werden:
1 Dann sah ich das Lamm auf dem Zionsberg stehen. Bei ihm waren 144.000 Menschen, auf deren Stirn sein Name und der Name seines Vaters geschrieben waren. 2 Dann hörte ich vom Himmel her ein Geräusch, das wie das Tosen einer mächtigen Brandung und wie ein gewaltiges Donnerrollen klang, sich aber gleichzeitig wie Gesang von Harfenspielern anhörte. 3 Dieser große Chor sang ein neues Lied vor dem Thron, den vier mächtigen Wesen und den Ältesten. Und niemand außer den 144.000 Erlösten, die Gott aus der Menschheit freigekauft hat, konnte dieses Lied lernen. 4 Sie hatten sich dem Lamm gegenüber durch keinerlei Untreue schuldig gemacht, sondern sich wie eine Braut unberührt und rein gehalten, und sie folgen dem Lamm, wohin es auch geht. Als Erste waren sie für Gott und das Lamm freigekauft worden. 5 Sie sind ohne Tadel. Keine Falschheit kann ihnen vorgeworfen werden.
und:
1 Dann sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette in der Hand hatte. 2 Er packte den Drachen, die uralte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird, und legte ihn für tausend Jahre in Ketten. 3 Dann warf er ihn in den Abgrund, verschloss den Eingang und versiegelte ihn, sodass der Teufel bis zum Ablauf der tausend Jahre die Völker nicht mehr verführen konnte. Danach muss er nach dem Willen Gottes noch einmal für kurze Zeit losgelassen werden. 4 Dann sah ich Throne und sah, wie alle, die darauf Platz nahmen, ermächtigt wurden, Gericht zu halten. Ich sah auch die Seelen derer, die enthauptet worden waren, weil sie sich zur Botschaft von Jesus bekannt hatten und öffentlich für Gottes Wort eingetreten waren. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und das Kennzeichen des Tieres an Hand oder Stirn nicht angenommen. Jetzt wurden sie wieder lebendig und herrschten tausend Jahre lang zusammen mit dem Messias. 5 Das ist die erste Auferstehung. Die übrigen Toten wurden erst nach dem Ende der tausend Jahre zum Leben erweckt. 6 Alle, die an dieser ersten Auferstehung teilhaben dürfen, sind glücklich zu preisen. Sie gehören zu Gottes heiligem Volk und der zweite Tod wird keine Macht über sie haben. Sie werden Gott und Christus als Priester dienen und die tausend Jahre zusammen mit Christus regieren.
und:
Offenbarung 5:9+10,
9 und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen 10 und hast sie unserm Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

jsc
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#7 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von jsc » Do 4. Mai 2017, 18:57

Der Kontext legt ganz klar nahe, dass es hier um das Volk der Juden (viele) und den Christen aus dem Volk der Juden (wenige) geht. Die Deutung auf die 144k in der Offenbarung ist reine Spekulation.

Rembremerding
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#8 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Rembremerding » Do 4. Mai 2017, 19:04

Raiauer hat geschrieben:Wie kommt man in diesem Zusammenhang auf die Taufe? ....LG Rainer
Liest man in der Offb weiter, trifft man auf das strahlend reine Leinenkleid, nicht umsonst trägt man bei der Taufe ein weißes Leinenkleid.
Deshalb gibt im übertragenen Sinn der barmherzige Vater dem verlorenen Sohn gleichfalls das beste Gewand, als dieser sich bekehrte.

So sind nicht eine bestimmte Anzahl (etwa 144000) auserwählt, sondern:

Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung Gal 3:26-29 EÜ
Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. Gott aber, der uns gerade dazu fähig gemacht hat, er hat uns auch als ersten Anteil den Geist gegeben. 2Kor 5:4-5
Ich (Johannes) habe euch nur mit Wasser getauft, er (Jesus) aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. Mk 1:8
Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus.
Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen.
Apg 19:4-5

Also: sich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes taufen lassen und diese Taufgnade annehmen und deshalb auch leben.

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Raiauer
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#9 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Raiauer » Mo 8. Mai 2017, 15:45

Rembremerding hat geschrieben:
Raiauer hat geschrieben:Wie kommt man in diesem Zusammenhang auf die Taufe? ....LG Rainer
Liest man in der Offb weiter, trifft man auf das strahlend reine Leinenkleid, nicht umsonst trägt man bei der Taufe ein weißes Leinenkleid.


Hallo Rembremerding.....Wenn man sich die Taufberichte in der Bibel anschaut, kann man daraus nicht erkennen, dass sich die Getauften besondere Kleider dazu angezogen haben. Kein einziger Text deutet das auch nur an. Offenbarung 19 ist aber sehr deutlich in seiner Aussage, dass die Kleidung bei der Hochzeit gerechte Taten symbolisieren. Jemand kann sich aber taufen lassen und doch könnte sein Lebenswandel nach der Taufe dazu führen, dass er von Gott nicht erwählt wird am Königreich Gottes teilzuhaben. Ein Beispiel dafür ist das Verhalten von Ananisas und Sapphira in Apostelgeschichte 5. Beide waren getaufte Christen, doch ihr ungrechtes Verhalten führte zu ihrer Verurteilung und sie verspielten ihre Gunst bei Gott. Die Taufe war nicht ausschlgegebend, sondern ihr Verhalten als Christen nach ihrer Taufe. Ein Christ muss seine Berufung festmachen. Die gerechten Taten sind ausschlaggebend dafür. 2.Petrus 1:10 spricht deshalb von einem Festmachen der Erwählung. Es geht um ein treu sein bis zum Tod. Die Taufe ist sozusagen nur der Anfang. Die Kleidung erwirbt man sich danach oder kann sie wieder verlieren. In Offenbarung 3:5 spricht Jesus davon dass der der siegt die Kleider anziehen kann und ein paar Verse weiter davon dass welche nackt waren und keine Kleider anhatten, weil die treuen Taten fehlten. Das waren alle getaufte Christen, doch die Kleider waren die treuen Taten oder die Nacktheit die Taten die fehlten ( Vers 15 ) Jesus wählte die ersten 11 Jünger für sein Königreich aus, weil sie treu waren. Judas wurde nicht erwählt. So wurde aus dem Volk der Juden letzendlich nur wenige ausgewählt, an dem Königreich Anteil zu haben. Die Einladung erging deshalb auch an Nichtjuden und Cornelius war dann der Erste von Ihnen, der erwählt wurde. Taufe macht also nicht die Kleidung aus, sondern die Treuen Taten danach. ...LG Rainer
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Rembremerding
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#10 Re: Warum sind viele eingeladen und doch nur wenige auserwählt?

Beitrag von Rembremerding » Mo 8. Mai 2017, 16:30

Raiauer hat geschrieben: Die gerechten Taten sind ausschlaggebend dafür. Taufe macht also nicht die Kleidung aus, sondern die Treuen Taten danach. ...LG Rainer
Du liegst hier falsch, noch mal:
Gal 3:26
Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt.
Es ist ein schwerer Fehler die Werke für einen Lohn im Himmel mit dem Werk zur Erlösung zu verwechseln.
Mit der Taufe erhält jeder die Taufgnade Christi.
Mit der Taufe wird man mit Christus überkleidet, er ist das wahre "Taufkleid". Als Getaufter ist die Kleidung nicht meine Werke zur Erlösung, sondern die Kleidung ist allein Christus und sein Werk zu meiner Erlösung.
Wovon Du sprichst sind die Werke, die man aufgrund dieser Taufgnade als Erwiderung der Liebe an den Herrn und seine Liebestat am Kreuz fähig ist zu tun und tut. Hier spricht die Bibel vom Lohn.
Ignoriert man die Taufe und das, was dort geistig geschieht, bleibt man auf seine Werke zur Erlösung beschränkt, die niemals genug sind.

Der Glaube um Söhne in Christus (und niemand anders) zu werden ist natürlich ebenso wichtig.

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