Die Schwachen in der Gemeinde

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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lovetrail
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#41 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von lovetrail » Mo 14. Nov 2016, 20:42

ThomasM hat geschrieben: Also musst du interpretieren, auslegen - oder wie du es ausdrückst - theologisch gewichten.
Und da darfst du deine persönliche Erkenntnis nicht höher einschätzen als die Erkenntnis deiner Geschwister, auch und gerade, wenn sie zu dem genauen Gegenteil kommen, verglichen mit dir.

Die Sache wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass die Worte in einen bestimmten menschlichen Kontext hinein geschrieben wurden. Zeit, Kultur, Staatsverständnis, Gesellschaftsverständnis, Naturverständnis. Heute hat sich dieser menschliche Kontext verändert. Glaubst du wirklich, dass Gott heute dasselbe sagen würde, wie vor 2000 Jahren? Mit Sicherheit nicht wörtlich, höchstens "im Geiste".
Hm, ich würde das auch nicht im Alleingang behaupten. Ich beachte dabei das Urteil von mir geschätzten Auslegern.

Wichtig ist doch zuerst einmal, wie es damals gemeint war. Und damals ging es eben um den treuen Zeugen, Jesus Christus, den einzig Gerechten.
Die Treue Christi ist uns als Bild gegeben, dem wir nacheifern sollen und welches auf uns kommt im Glauben.

Aber ich weiß nicht, ob dich diese Sache überhaupt inhaltlich interessiert.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

ThomasM
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#42 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von ThomasM » Di 15. Nov 2016, 10:40

lovetrail hat geschrieben: Hm, ich würde das auch nicht im Alleingang behaupten. Ich beachte dabei das Urteil von mir geschätzten Auslegern.
Aber es bist DU, der die Ausleger auswählt, die du schätzt.-
Und glaub mir. Es ist egal, welche Meinung du vertrittst, du wirst mehr als einen Ausleger dazu finden.

lovetrail hat geschrieben: Wichtig ist doch zuerst einmal, wie es damals gemeint war. Und damals ging es eben um den treuen Zeugen, Jesus Christus, den einzig Gerechten.
Die Treue Christi ist uns als Bild gegeben, dem wir nacheifern sollen und welches auf uns kommt im Glauben.

Aber ich weiß nicht, ob dich diese Sache überhaupt inhaltlich interessiert.
Bei dem spezifischen Problem bin ich mir erstens sicher, dass meine Meinung von deiner abweicht und zweitens würde eine Diskussion darüber feststellen, dass mein theologisches Verständnis der Person und der Tat Jesu massiv von deinem abweicht.

Wie sagt man so schön in der Politik: "We agree to disagree"

Aber in diese Details zu gehen, interessiert mich tatsächlich nicht. Dieser thread ist dem mehr generellen Thema gewidmet:
- Wie gehe ich mit solchen (beständig vorkommenden) Meinungsdifferenzen zwischen Christen um?
- Wie stelle ich mich zu meiner eigenen Erkenntnis im Verhältnis zur Erkenntnis anderer?
- Was bedeutet das für das Bild, das ich von Gott habe?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Novas
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#43 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von Novas » Di 15. Nov 2016, 15:10

ThomasM hat geschrieben:Wie gehe ich mit solchen (beständig vorkommenden) Meinungsdifferenzen zwischen Christen um?


Ganz einfach: der Leib Christi ist Einheit in Verschiedenheit. Einheit in Christus bedeutet gegenseitige Ergänzung und nicht Gleichmacherei. Meinungsdifferenzen gehören unausweichlich dazu und sollten mitfühlend ertragen werden.

ThomasM
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#44 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von ThomasM » Di 15. Nov 2016, 15:30

Novalis hat geschrieben: Ganz einfach: der Leib Christi ist Einheit in Verschiedenheit. Einheit in Christus bedeutet gegenseitige Ergänzung und nicht Gleichmacherei. Meinungsdifferenzen gehören unausweichlich dazu und sollten mitfühlend ertragen werden.
Das ist deine Ansicht und auch meine.

Allerdings gibt es nicht wenige Christen, die fest davon überzeugt sind, dass
1. Die Bibel kann nur auf eine Art interpretiert werden
2. Diese eine Art ist seid Niederschrift konstant und von Gott genau so gemeint
3. Der Behaupter der obigen Dinge ist dabei in Besitz dieser allzeit gültigen Weisheit und damit auf Seiten Gottes
4. Jeder, der anderer Meinung ist, ist nicht auf Seiten Gottes und bestenfalls gefährdet.

Ich wollte gerne wissen, wie sich lovetrail da einordnet.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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lovetrail
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#45 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von lovetrail » Di 15. Nov 2016, 16:04

ThomasM hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Ganz einfach: der Leib Christi ist Einheit in Verschiedenheit. Einheit in Christus bedeutet gegenseitige Ergänzung und nicht Gleichmacherei. Meinungsdifferenzen gehören unausweichlich dazu und sollten mitfühlend ertragen werden.
Das ist deine Ansicht und auch meine.

Allerdings gibt es nicht wenige Christen, die fest davon überzeugt sind, dass
1. Die Bibel kann nur auf eine Art interpretiert werden
2. Diese eine Art ist seid Niederschrift konstant und von Gott genau so gemeint
3. Der Behaupter der obigen Dinge ist dabei in Besitz dieser allzeit gültigen Weisheit und damit auf Seiten Gottes
4. Jeder, der anderer Meinung ist, ist nicht auf Seiten Gottes und bestenfalls gefährdet.

Ich wollte gerne wissen, wie sich lovetrail da einordnet.

Thomas, du bist es, der hier eine falsche Dichotomie konstruiert und damit in gewisser Weise ideologische Gewalt ausübst.

Ich nehme mir das Recht heraus mich jenseits davon zu situieren, auch wenn du mich gerne in dein Feindbild einordnen möchtest.

Es gibt eine Vielfalt an Gaben und auch Sichtweisen, die sich ergänzen kann und auch gegenseitig fördern bzw auch ein wenig reiben, aber diese Vielfalt ist nicht ganz beliebig sondern bewegt sich in einem gewissen Rahmen der geistgeleiteten, schrifttreuen Auslegung.

LG
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#46 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von Novas » Di 15. Nov 2016, 16:23

lovetrail hat geschrieben:Es gibt eine Vielfalt an Gaben und auch Sichtweisen, die sich ergänzen kann und auch gegenseitig fördern bzw auch ein wenig reiben, aber diese Vielfalt ist nicht ganz beliebig

Beliebigkeit hat hier niemand befürwortet ;)

ThomasM
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#47 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von ThomasM » Di 15. Nov 2016, 16:36

lovetrail hat geschrieben: Thomas, du bist es, der hier eine falsche Dichotomie konstruiert und damit in gewisser Weise ideologische Gewalt ausübst.
Du hättest einfach klar sagen können, was du denkst.
Gehe ich Recht in der Annahme, dass du den Begriff "Einheit in Vielfalt" nicht befürwortest?

lovetrail hat geschrieben: Es gibt eine Vielfalt an Gaben und auch Sichtweisen, die sich ergänzen kann und auch gegenseitig fördern bzw auch ein wenig reiben, aber diese Vielfalt ist nicht ganz beliebig sondern bewegt sich in einem gewissen Rahmen der geistgeleiteten, schrifttreuen Auslegung.
Die Begriffe "gewissen Rahmen" und "schrifttreu" begrenzen das, was du befürwortest.
Ich mag insbesondere den zweiten Begriff nicht, weil er ein gewaltiger Betrug ist.
Du weißt ja, was ich denke. Siehst du mich innerhalb oder außerhalb deines Rahmens?

Und eigentlich habe ich dir schon klar gesagt, dass ich kleine Beliebigkeit predige, sondern Freiheit. Ist dir der Unterschied nicht bekannt?
Und ich sehe dich nicht als Feind, sondern als im Glauben schwach. Ich würde dir ja gerne von der Weite der Liebe Gottes vorschwärmen, aber ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die mit Freiheit nicht gut zurechtkommen. Diese Menschen brauchen Enge.
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#48 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von lovetrail » Di 15. Nov 2016, 17:15

ThomasM hat geschrieben: Du hättest einfach klar sagen können, was du denkst.
Ich habe es klar gesagt und du bist intelligent genug das zu verstehen.

Gehe ich Recht in der Annahme, dass du den Begriff "Einheit in Vielfalt" nicht befürwortest?
Wie groß soll denn die Vielfalt sein? Gibt es für dich auch Häresie? (abgesehen vom Gesetzesglauben)


Die Begriffe "gewissen Rahmen" und "schrifttreu" begrenzen das, was du befürwortest.
Ich mag insbesondere den zweiten Begriff nicht, weil er ein gewaltiger Betrug ist.
Du weißt ja, was ich denke. Siehst du mich innerhalb oder außerhalb deines Rahmens?
Alleine dass du rundum den Begriff "schrifttreu" ablehnst, bzw gar als Betrug bezeichnest, zeigt eine gewisse Rebellion an.

Und eigentlich habe ich dir schon klar gesagt, dass ich kleine Beliebigkeit predige, sondern Freiheit. Ist dir der Unterschied nicht bekannt?
Freiheit ist zu unbestimmt. Jesus kam um Beziehung mit uns aufzunehmen. Dazu hat er uns befreit. Diese Freiheit ist aber kein Selbstzweck und hebt den Gehorsam zu Christus und dem Wort Gottes nicht auf.

Und ich sehe dich nicht als Feind, sondern als im Glauben schwach. Ich würde dir ja gerne von der Weite der Liebe Gottes vorschwärmen, aber ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die mit Freiheit nicht gut zurechtkommen. Diese Menschen brauchen Enge.
Diese Weite müsstest du auch zum Ausdruck bringen. Diese Weite hätte es nicht nötig mich anzufeinden, wenn ich entlang biblischer Muster und Aussagen denke (siehe Harry Potter-Thread). Eine einseitige Freiheit kann als Deckmantel für Fleischlichkeit fungieren.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! (Gal.5,13; Elb.)
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#49 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von ThomasM » Di 15. Nov 2016, 17:27

lovetrail hat geschrieben: Wie groß soll denn die Vielfalt sein? Gibt es für dich auch Häresie? (abgesehen vom Gesetzesglauben)
Nein, Häresie ist für mich veraltet und braucht nicht mehr verwendet werden.
Es gibt nicht-christlichen Glauben, also Glaube, der nicht so ist, wie Christus es wollte. Gesetzesglauben gehört dazu (der ist eher jüdisch)

lovetrail hat geschrieben: Alleine dass du rundum den Begriff "schrifttreu" ablehnst, bzw gar als Betrug bezeichnest, zeigt eine gewisse Rebellion an.
Klar bin ich rebellisch, besonders gegen Menschen :shock:
Ich mag den Begriff nicht, weil er von Christen immer wieder missbraucht wird.
Ich akzeptiere ihn in einer bestimmten Bedeutung (nämlich "im Geiste der Schrift" und nicht im Buchstaben)

lovetrail hat geschrieben: Eine einseitige Freiheit kann als Deckmantel für Fleischlichkeit fungieren.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! (Gal.5,13; Elb.)
Schaut man mal, was das eigentlich bedeutet (Hoffnung für alle) und nimmt den Kontext des nächsten Verses mit
Gott hat euch zur Freiheit berufen, meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche,6 sondern dient einander in Liebe. 14 Das ganze Gesetz ist erfüllt, wenn dieses eine Gebot befolgt wird: »Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.«
dann siehst du, dass das genau das ist, was ich dir auch geschrieben habe. Das Gesetz der Liebe Gottes und des Liebe deinen Nächsten ist der Maßstab. Und ich habe dir auch dargelegt, wie frei dieses Doppelgebot macht.
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#50 Re: Die Schwachen in der Gemeinde

Beitrag von lovetrail » Mi 16. Nov 2016, 08:46

ThomasM hat geschrieben:Das Gesetz der Liebe Gottes und des Liebe deinen Nächsten ist der Maßstab. Und ich habe dir auch dargelegt, wie frei dieses Doppelgebot macht.
Okay, ich lass das mal an dieser Stelle so stehen. Es wird sich zeigen, ob das gegebenenfalls noch weiterer Erläuterung bedarf.

LG
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