Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Rembremerding
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#1 Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Rembremerding » Mo 23. Mai 2016, 11:06

Liebe Geschwister im apostolischen Glaubensbekenntnis!


Der Hl. Geist stellt dir die Frage: Worum geht es in deinem christlichen Leben?
Zu was befähigt dich der Hl. Geist, wenn du mit und in Jesus Christus wahrlich lebst? Wenn er durch dich und in dir leidet, verfolgt wird, aber auch Freude und Frieden trägt.
In unserem Geist antwortet der Hl. Geist auf diese Fragen und rückt gleichzeitig unser Gottesbild zurecht. Prüfen wir uns und entscheiden wir uns für jeweils eine Antwort: Ist das christliche Leben für mich

• ein Geben oder ein Antworten?

• ein Werden oder ein Sollen?

• eine Umgestaltung oder eine Selbsterziehung?

• eine Selbstheiligung oder eine Selbsthingabe?

• eine Nachahmung Christi oder eine Verähnlichung mit Christus?

• eine Leistung oder eine Mitarbeit?

• Werke oder Beziehung?

• eine Freiheit für oder ein Verzicht auf?

• Tugendhaftigkeit oder Beziehungsfähigkeit?

• Jesus Christus als Partner oder Jesus Christus als Vorbild?

• eine Nachfolge Christi oder eine Teilnahme an Jesus Christus

• eine Verpflichtung oder eine Berufung?

• die Person Christi oder das Gesetz Gottes?

• ein handeln oder das Sein?

• eine Selbstverleugnung oder eine Selbstverwirklichung in Jesus Christus?

• ein Streben nach Vollkommenheit oder eine Vereinigung mit Jesus Christus?

• Wachstum oder Selbstvervollkommnung?

• eine Verwirklichung von Idealen oder eine Verwirklichung einer Berufung?

• eine Verhaltensänderung oder eine Änderung des Denkens?

• ein seinsgemäßes Leben oder ein tugendhaftes Leben?

• eine Teilhabe an der Heiligkeit Jesu oder ein Streben nach Heiligkeit?

• eine Begegnung mit dem Herrn oder eine Loslösung vom Sein?

• eine neue Seinsweise oder eine neue Existenzweise?

• eine Umwandlung oder eine Besserung?

• eine Umkehr oder Buße tun?

• ein halten der Gebote Gottes oder ein Leben in Partnerschaft mit Jesus Christus?

• ein entwickeln von Anlagen oder der Erwerb von Tugenden?


Es gibt viel zu meditieren über diese Fragen und noch mehr über die Antworten. In ihnen erfährst Du welcher Christ du bist und auf wen du dich verlässt.
Der Hl. Geist wird die richtigen Antworten geben, wenn wir ihn darum bitten. Er gibt auch die Kraft, damit man zu dem Menschen wird, der man von Gott her ist.

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2Lena
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#2 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von 2Lena » Mo 23. Mai 2016, 18:14

Mein Gespür sagt mir: Ein paar "Oder" hauen nicht hin.

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Magdalena61
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#3 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Magdalena61 » Di 24. Mai 2016, 14:19

Danke für den Thread.

Es ist gut und wohltuend, sich damit zu beschäftigen.
Rembremerding hat geschrieben:In unserem Geist antwortet der Hl. Geist auf diese Fragen und rückt gleichzeitig unser Gottesbild zurecht. Prüfen wir uns und entscheiden wir uns für jeweils eine Antwort: Ist das christliche Leben für mich...
...
Es gibt viel zu meditieren über diese Fragen und noch mehr über die Antworten. In ihnen erfährst Du welcher Christ du bist und auf wen du dich verlässt.
Der Hl. Geist wird die richtigen Antworten geben, wenn wir ihn darum bitten. Er gibt auch die Kraft, damit man zu dem Menschen wird, der man von Gott her ist.
Ja.

Das sind viele Gedanken auf einmal.

"Theoretisch" wird vermutlich fast jeder die Antworten aussuchen, von denen er weiß, dass er sie wählen sollte. Aber ob das Herz da mitgeht?

Oftmals denkt man einfach nicht daran, Gott in den Alltag mit einzubeziehen. Man meint, selbst zu wissen, was richtig und notwendig ist. Man meint, die "peanuts" selbst managen zu müssen, und Gott ist dann nur für die Fragen oder Aufgaben da, denen man sich nicht gewachsen fühlt.

Das ergibt dann so eine Art "christliche Schizophrenie". Zu bestimmten Zeiten beschäftigt sich der Christ mit spirituellen Notwendigkeiten, aber im Alltag schaltet er diese Dimension einfach ab--- nicht vorsätzlich, aber trotzdem regelmäßig; gewohnheitsmäßig, und so sehen dann auch seine Werke aus. Sie sind nicht zwingend "gottlos" oder "schlecht", aber auch nicht besser als die von Nichtchristen.

Ich mache "Pausen" vom Alltag, in denen ich kurz "abhänge" und reflektiere. Dabei rede ich auch mit Gott. Nicht immer, aber wenn meine Gedanken demnach sind, dann schon. Und dann frage ich konkret oder bitte um Leitung, um Ideen, um Entscheidungshilfen.

Dann muß man schauen und abchecken, ob man, wieder bei der Arbeit, eine Richtung erkennen kann. Das funktioniert meistens.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#4 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Rembremerding » Di 24. Mai 2016, 17:01

Magdalena61 hat geschrieben:Danke für den Thread.

"Theoretisch" wird vermutlich fast jeder die Antworten aussuchen, von denen er weiß, dass er sie wählen sollte. Aber ob das Herz da mitgeht?

LG
Die Antworten vor und hinter dem "oder" sind nicht gleich falsch oder richtig. Aber je nachdem, zu welcher Antwort man sich bewegt, wird die Haltung des Herzens offenbar. Ja selbst, wenn man kein "oder" erkennen kann, zeigt dies, dass ich in jener Frage noch keine Entscheidung getroffen habe, obwohl die Liebe dazu auffordert. Die Mitarbeiterbefragung ist also so etwas wie ein Indikator unserer Herzenshaltung und unseres geistigen Fortschritts. Sie will keinesfalls anklagen oder entmutigen, sondern im Gegenteil: indem man "weiß" wird offenbar, dass der Geist, das Gewissen mutig den richtigen Weg kennt.
So wird ersichtlich, inwieweit ich als Kind Gottes voll Vertrauen die Hände aufhalte und mich beschenken lasse.
Ich kann Gott ebenso als "Nur-Segnender" in mein Leben aufnehmen, der meine Entscheidungen mittragen soll.

Vielleicht hat uns Bruder Lorenz von der Auferstehung, ein Karmelit, der im 17. Jahrhundert lebte, dazu etwas zu sagen:

"Die Sehnsucht bewegte mich so sehr, daß ich es wagte, alles für alles hinzugeben! Ich übergab mich ganz Gott ... Aus Liebe zu ihm verzichtete ich auf alles - was er nicht war ... Ich betete ihn an, sooft ich nur konnte. Ich sammelte meinen Geist in seiner heiligen Gegenwart und rief meine Gedanken zurück, sooft ich mich dabei ertappte, daß sie sich nicht mit ihm beschäftigten. Diese Übung war anfangs sehr schwer. Doch ich setzte sie fort, trotz der vielen Schwierigkeiten, die sich mir entgegenstellten. Ich ließ mich nicht stören oder
beunruhigen, daß mein Geist, oft gegen meinen Willen, zerstreut war. So verharrte ich den ganzen Tag über, bei der Arbeit und in den ... Gebetsstunden. Immer, jede Stunde, jede Minute, selbst im Gedränge wichtigster Arbeiten, verbannte ich aus meinem Geist, was meine Gedanken an Gott unterbrechen konnte. Das war meine gewöhnliche Übung seit jenem Tag, an dem ich das geistliche Leben begann. Ich weiß, ich habe diese Übung sehr unvollkommen ausgeführt, trotzdem habe ich starke und spürbare Fortschritte durch sie gemacht. Sicher sind diese allein das Werk der Gnade und Güte Gottes, weil wir ohne ihn nichts vermögen. Ich vermag noch weit weniger als andere.
Aber wenn wir treu sind im Vorsatz, in seiner Gegenwart zu sein, und ihn stets vor unserem geistigen Auge haben, ... erlangen wir eine heilige Freiheit, ein Umgehen mit Gott wie mit einem Freund. Bitten wir ihn um seine Gnade und seine Hilfe, und siehe! - sie ist schon da. Wiederholen wir diese Akte immer wieder, dann werden sie uns zur Gewohnheit, und die Gegenwart Gottes gehört so sehr und
innig zu uns, als wäre dies das Natürlichste auf der Welt"

(1. Brief, B, 26)

"Gegenwart Gottes ist ein Hinkehren des Gemüts zu Gott oder ein Denken an den gegenwärtigen Gott; sie geschieht also entweder durch die Vorstellungskraft des Gemüts oder durch den Verstand"
(Schriften, A, 103)

"Er verlangt keine großen Opfer von uns: von Zeit zu Zeit ein wenig an ihn denken ... : manchmal ihn um eine Gnade bitten, manchmal ihm unsere Sorgen anvertrauen, ein andermal wieder ihm Dank sagen ...- mitten in Ihren Plagen und Mühen. Er bittet Sie, bei ihm Trost zu holen, so oft Sie können. Halten Sie ihm Ihr Herz entgegen, selbst bei den Mahlzeiten oder auch, wenn Sie in Gesellschaft sind - auch das
geringste Gedenken nimmt er an. Sie brauchen nicht laut nach ihm zu rufen: Er ist uns näher als wir denken"

(5. Brief, B, 35)

"Ich wende meinen kleinen Pfannkuchen in der Pfanne aus Liebe zu Gott um. Wenn er fertig ist und ich nichts zu verrichten habe, so werfe ich mich zur Erde und bete meinen Gott an, von dem mir die Gnade, diesen Pfannkuchen zu machen, gekommen ist, wonach ich mich
dann viel vergnügter als ein König wieder aufrichte. Wenn ich nichts anderes kann, ist es mir genug, einen Strohhalm aus Liebe zu Gott von der Erde aufgehoben zu haben"

(Leben, A, 35)

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Halman
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#5 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Halman » Fr 1. Jul 2016, 13:53

Rembremerding hat geschrieben:Liebe Geschwister im apostolischen Glaubensbekenntnis!
Schauen wir uns das apostolische Glaubensbekenntnis an:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.

Amen.
Bis auf die farblich markierten Zeilen glaube ich an dieses Glaubensbekenntnis.

Wenn mit der heiligen christlichen Kirche ganz allgemein eine christliche Gemeinschaft gemeint ist, dann habe ich damit natürlich grundsätzlich kein Problem, denn die Ekklesia ist für einen Christen "Heimat". Mein Problem ist hier eher persönlicher als prinzipieller Natur, da ich seit Jahren "heimatlos" bin.

Unter der Gemeinschaft der Heiligen verstehe ich die Heiligen, an denen z.B. der Apostel Paulus seine Briefe richtete. Dies waren damals Christen, welche mit Heiligen Geist "gesalbt" waren. Wer kann heute mit Fug und Recht für sich beanspruchen, zu diesen Heiligen zu gehören - ich sicher nicht. Das "Unterpfand" für ein königliches Priestertum habe ich nie empfangen.
So glaube ich, dass es diese Gemeinschaft der Heiligen mal gab und auch in der langen Zeit danach mögen bis heute einige zu diesen gehört haben, doch ich glaube nicht, dass jeder, der sich Christ nennt, einer von ihnen ist.

Rembremerding hat geschrieben:Der Hl. Geist stellt dir die Frage: Worum geht es in deinem christlichen Leben?
Vermutlich sind meine Gedanken zu egoistisch. Für mich ist die Hoffnung sehr wichtig und zwar einfach aus Furcht.

Rembremerding hat geschrieben: Ist das christliche Leben für mich

• ein Geben oder ein Antworten?
Eher ein Empfangen und ein Antworten, insbesondere durch die Offenbarung der Bibel.

Rembremerding hat geschrieben: • ein Werden oder ein Sollen?
Hier soll der "reife Christ" wohl "ein Werden" nennen, doch ich empfinde "ein Sollen".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umgestaltung oder eine Selbsterziehung?
Eine Selbsterziehung.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Selbstheiligung oder eine Selbsthingabe?
Eindeutig eine Selbsthingabe.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Nachahmung Christi oder eine Verähnlichung mit Christus?
Ganz klar eine "Nachahmung Christi", denn eine "Verähnlichung mit Christus" scheint mir doch etwas zu "hoch" gegriffen zu sein.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Leistung oder eine Mitarbeit?
Eine Mitarbeit, denn gem. der paulinisch-lutherischen Rechtfertigungslehre ist das Heil nicht von der "Leistung" abhängig, sondern von der Annahme der Gnade durch gelebten Glauben.

Rembremerding hat geschrieben: • Werke oder Beziehung?
Eine Beziehung zu Gott durch Jesus Christus. Die Werke sind für mich ein Ausruck des Glaubens, der Glaubensbeziehung.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Freiheit für oder ein Verzicht auf?
Für mich eine schwierige Frage. Ich denke, der christliche Glaube vermag von Hoffnungs- und Trostlosigkeit zu befreien.

Rembremerding hat geschrieben: • Tugendhaftigkeit oder Beziehungsfähigkeit?
Ich denke Tugendhaftigkeit.

Rembremerding hat geschrieben: • Jesus Christus als Partner oder Jesus Christus als Vorbild?
Ganz klar "Jesus Christus als Vorbild". Christ sein bedeutet, dem Christus nachzufolgen.

[quote="Rembremerding"
• eine Nachfolge Christi oder eine Teilnahme an Jesus Christus[/quote]
Eindeutig "eine Nachfolge Christi".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verpflichtung oder eine Berufung?
Auch diese Frage fällt es mir schwer zu beantworten. Ich empfinde Beides.

Rembremerding hat geschrieben: • die Person Christi oder das Gesetz Gottes?
Auch hier denke ich, ist es Beides, sofern damit nicht das mosaische Gesetz dem Buchstaben gemäß gemeint ist. Mein Glaube ist theo- und christozentrisch.

Rembremerding hat geschrieben: • ein handeln oder das Sein?
Ein Handeln im Sinne eines lebendigen Glaubens gem. der Jakobischen Lehre.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Selbstverleugnung oder eine Selbstverwirklichung in Jesus Christus?
Beides zugleich.

Rembremerding hat geschrieben: • ein Streben nach Vollkommenheit oder eine Vereinigung mit Jesus Christus?
Keines von Beiden. Denn Vollkommenheit ist für mich unerreichbar und die Formulierung "eine Vereinigung mit Jesus Christus" befremdet mich.

Rembremerding hat geschrieben: • Wachstum oder Selbstvervollkommnung?
Wachstum. Wir nehmen doch an Reife zu (so sollte es jedenfalls sein).

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verwirklichung von Idealen oder eine Verwirklichung einer Berufung?
Da tendiere ich eher zur "Verwirklichung einer Berufung".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verhaltensänderung oder eine Änderung des Denkens?
Es sollte eine "Änderung des Denkens" sein. Doch dies ist gar nicht so leicht.

Rembremerding hat geschrieben: • ein seinsgemäßes Leben oder ein tugendhaftes Leben?
"Ein tugendhaftes Leben.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Teilhabe an der Heiligkeit Jesu oder ein Streben nach Heiligkeit?
Wenn dann schon eher "eine Teilhabe an der Heiligkeit Jesu", obgleich ich noch nicht einmal dies für mich in Anspruch nehme. Ich hoffe eher auf die Gnade Gottes durch Jesus Christus.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Begegnung mit dem Herrn oder eine Loslösung vom Sein?
Keines von Beiden, da ich dem Herrn nicht wie die Apostel begegne und vom Sein auch nicht losgelöst werde. Manche Formulierungen bei den "Oder-Fragen" sind mir zu abgespact und nicht bescheiden genug.

Rembremerding hat geschrieben: • eine neue Seinsweise oder eine neue Existenzweise?
Mit dieser Frage kann ich gar nichts anfangen. Zu abgespact.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umwandlung oder eine Besserung?
Eine Besserung durch Orientierung an jesuanischer Ethik.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umkehr oder Buße tun?
Ganz klar eine Umkehr. "Ewiges" büßen ist nicht die frohe Botschaft.

Rembremerding hat geschrieben: • ein halten der Gebote Gottes oder ein Leben in Partnerschaft mit Jesus Christus?
Es ist doch beides, sofern damit nicht das mosaische Gesetz im Buchstabensinn gemeint ist.

Rembremerding hat geschrieben: • ein entwickeln von Anlagen oder der Erwerb von Tugenden?
Da stehe ich zwischen diesen Beiden "Polen" der Frage und nehme von Beiden "etwas". ;)

So, nun kennst Du mich etwas besser, Rembremerding.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Rembremerding
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#6 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Rembremerding » Fr 1. Jul 2016, 17:26

Halman hat geschrieben: Unter der Gemeinschaft der Heiligen verstehe ich die Heiligen, an denen z.B. der Apostel Paulus seine Briefe richtete. Dies waren damals Christen, welche mit Heiligen Geist "gesalbt" waren.

Rembremerding hat geschrieben:Der Hl. Geist stellt dir die Frage: Worum geht es in deinem christlichen Leben?
Vermutlich sind meine Gedanken zu egoistisch. Für mich ist die Hoffnung sehr wichtig und zwar einfach aus Furcht.

Rembremerding hat geschrieben: Ist das christliche Leben für mich

• ein Geben oder ein Antworten?
Eher ein Empfangen und ein Antworten, insbesondere durch die Offenbarung der Bibel.

Rembremerding hat geschrieben: • ein Werden oder ein Sollen?
Hier soll der "reife Christ" wohl "ein Werden" nennen, doch ich empfinde "ein Sollen".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umgestaltung oder eine Selbsterziehung?
Eine Selbsterziehung.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Selbstheiligung oder eine Selbsthingabe?
Eindeutig eine Selbsthingabe.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Nachahmung Christi oder eine Verähnlichung mit Christus?
Ganz klar eine "Nachahmung Christi", denn eine "Verähnlichung mit Christus" scheint mir doch etwas zu "hoch" gegriffen zu sein.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Leistung oder eine Mitarbeit?
Eine Mitarbeit, denn gem. der paulinisch-lutherischen Rechtfertigungslehre ist das Heil nicht von der "Leistung" abhängig, sondern von der Annahme der Gnade durch gelebten Glauben.

Rembremerding hat geschrieben: • Werke oder Beziehung?
Eine Beziehung zu Gott durch Jesus Christus. Die Werke sind für mich ein Ausruck des Glaubens, der Glaubensbeziehung.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Freiheit für oder ein Verzicht auf?
Für mich eine schwierige Frage. Ich denke, der christliche Glaube vermag von Hoffnungs- und Trostlosigkeit zu befreien.

Rembremerding hat geschrieben: • Tugendhaftigkeit oder Beziehungsfähigkeit?
Ich denke Tugendhaftigkeit.

Rembremerding hat geschrieben: • Jesus Christus als Partner oder Jesus Christus als Vorbild?
Ganz klar "Jesus Christus als Vorbild". Christ sein bedeutet, dem Christus nachzufolgen.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Nachfolge Christi oder eine Teilnahme an Jesus Christus
Eindeutig "eine Nachfolge Christi".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verpflichtung oder eine Berufung?
Auch diese Frage fällt es mir schwer zu beantworten. Ich empfinde Beides.

Rembremerding hat geschrieben: • die Person Christi oder das Gesetz Gottes?
Auch hier denke ich, ist es Beides, sofern damit nicht das mosaische Gesetz dem Buchstaben gemäß gemeint ist. Mein Glaube ist theo- und christozentrisch.

Rembremerding hat geschrieben: • ein handeln oder das Sein?
Ein Handeln im Sinne eines lebendigen Glaubens gem. der Jakobischen Lehre.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Selbstverleugnung oder eine Selbstverwirklichung in Jesus Christus?
Beides zugleich.

Rembremerding hat geschrieben: • ein Streben nach Vollkommenheit oder eine Vereinigung mit Jesus Christus?
Keines von Beiden. Denn Vollkommenheit ist für mich unerreichbar und die Formulierung "eine Vereinigung mit Jesus Christus" befremdet mich.

Rembremerding hat geschrieben: • Wachstum oder Selbstvervollkommnung?
Wachstum. Wir nehmen doch an Reife zu (so sollte es jedenfalls sein).

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verwirklichung von Idealen oder eine Verwirklichung einer Berufung?
Da tendiere ich eher zur "Verwirklichung einer Berufung".

Rembremerding hat geschrieben: • eine Verhaltensänderung oder eine Änderung des Denkens?
Es sollte eine "Änderung des Denkens" sein. Doch dies ist gar nicht so leicht.

Rembremerding hat geschrieben: • ein seinsgemäßes Leben oder ein tugendhaftes Leben?
"Ein tugendhaftes Leben.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Teilhabe an der Heiligkeit Jesu oder ein Streben nach Heiligkeit?
Wenn dann schon eher "eine Teilhabe an der Heiligkeit Jesu", obgleich ich noch nicht einmal dies für mich in Anspruch nehme. Ich hoffe eher auf die Gnade Gottes durch Jesus Christus.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Begegnung mit dem Herrn oder eine Loslösung vom Sein?
Keines von Beiden, da ich dem Herrn nicht wie die Apostel begegne und vom Sein auch nicht losgelöst werde. Manche Formulierungen bei den "Oder-Fragen" sind mir zu abgespact und nicht bescheiden genug.

Rembremerding hat geschrieben: • eine neue Seinsweise oder eine neue Existenzweise?
Mit dieser Frage kann ich gar nichts anfangen. Zu abgespact.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umwandlung oder eine Besserung?
Eine Besserung durch Orientierung an jesuanischer Ethik.

Rembremerding hat geschrieben: • eine Umkehr oder Buße tun?
Ganz klar eine Umkehr. "Ewiges" büßen ist nicht die frohe Botschaft.

Rembremerding hat geschrieben: • ein halten der Gebote Gottes oder ein Leben in Partnerschaft mit Jesus Christus?
Es ist doch beides, sofern damit nicht das mosaische Gesetz im Buchstabensinn gemeint ist.

Rembremerding hat geschrieben: • ein entwickeln von Anlagen oder der Erwerb von Tugenden?
Da stehe ich zwischen diesen Beiden "Polen" der Frage und nehme von Beiden "etwas". ;)

Danke @Halman, dass du so offen warst/bist.
Wie gesagt, hier geht es nicht um richtig/falsch, sondern um Impulse seine Herzenshaltung zu finden, zu überdenken oder bestätigt zu wissen.

Bezüglich deiner Antworten ein paar Gedanken (aber keine Kritik, denn Jesus führt jeden Menschen nach dessen Berufung, sondern nur ein anderer Blickwinkel!). Man könnte daraus sicher einige Threadthemen gestalten:
Die Gemeinschaft der Heiligen sind alle die, welche auf dem Weg (Jesus Christus) sind. Dazu gehören ebenso über Raum und Zeit hinweg du wie ich und all jene, an die Paulus seine Briefe richtete, aber auch besonders jene, die den Weg bereits vor Gott vollendet haben. In diesem Sinn können wir als sündige Menschen nicht bescheiden, demütig genug sein. Als Kinder Gottes jedoch dürfen wir, ja müssen wir, diese Würde, die uns der Herr schenkt ruhig annehmen. Die Würde als Christ im Glauben sein Kind zu sein und als Mensch sein Geschöpf zu sein.

Wenn wir in der Gnade des Herrn wandeln, dann dürfen wir uns von ihm umgestalten, umwandeln lassen, in dem sein Wille geschehe. Er ist die Kraft, die mich zu dem Menschen werden lässt, der ich in seinen Augen eigentlich bin. Jesus ist in uns, nicht irgendwo im Himmel. Er will uns als Mensch mit ihm verähnlichen. Dies geschieht in einer (Liebes-)Beziehung zueinander. Je mehr wir fähig sind, diese Beziehung zuzulassen, desto leichter erwerben wir Tugenden. In dieser (Liebes-)Beziehung muss man den Herrn nicht unbedingt nur als Vorbild sehen (das letztendlich unerreichbar bleibt), sondern ihn als Partner erkennen, der mich heiligen will auf dem Weg zum Vater. Also Jesus nicht nur als beifahrender Fahrlehrer, sondern als Chauffeur des Lebens. Und ist er Lenker meines Lebens, ist er auch Teilhaber meines Lebens.

In der hl. Schrift liest man viel über unsere Berufung. Wobei Gott nicht die Fähigen beruft, sondern die Berufenen befähigt. Und indem wir Jesus in uns, unser Herz und unser Leben als Person aufnehmen (ihm begegnen!), nehmen wir mit ihm auch das Gesetz auf, das er selbst ist. Mit Jesus stehen wir als Christen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern im Gesetz (Augustinus). Dann können wir wieder zu dem SEIN zurück gelangen, das Gott uns schenkte, mit all unserer Individualität (und Fehlern, damit wir im Leben auf Erden daraus lernen können allein auf seine Gnade zu bauen). Dieses Sein müssen wir dann auch nicht mehr verleugnen (also jemand anders sein wollen), sondern wir verwirklichen durch und mit Jesus in uns jenes Sein, zu dem Gott uns schuf und beruft. Das ist "seinsgemäßes" Leben.

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Novas
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#7 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Novas » Sa 2. Jul 2016, 05:20

Halman hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: eine Nachahmung Christi oder eine Verähnlichung mit Christus?
Ganz klar eine "Nachahmung Christi", denn eine "Verähnlichung mit Christus" scheint mir doch etwas zu "hoch" gegriffen zu sein

Weshalb? Indem Du ihm nachfolgst, wirst Du Christus immer ähnlicher werden. Genau darum geht es. Durch "Imitatio" (Nachahmung) zur "Conformatio" (Gleichgestaltung mit dem Bewusstsein Christi).

Novas
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#8 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Novas » Sa 2. Jul 2016, 13:02

Halman hat geschrieben:Wenn mit der heiligen christlichen Kirche ganz allgemein eine christliche Gemeinschaft gemeint ist, dann habe ich damit natürlich grundsätzlich kein Problem, denn die Ekklesia ist für einen Christen "Heimat". Mein Problem ist hier eher persönlicher als prinzipieller Natur, da ich seit Jahren "heimatlos" bin

Vielleicht wäre das was für Dich:

http://www.catholicgentleman.net/

Welcome to the Catholic Gentleman, a blog for Catholic men.

More than ever, the Church needs men. Sadly, many Catholic men have believed the lie that being holy isn’t manly, and that the faith is boring. They leave religion to women and children and simply tune out. But holiness is for men. There is nothing more difficult, rewarding, or manly than becoming a saint. The spiritual life is full of combat, struggle, hardship, and adventure. It requires blood, sweat, tears, perseverance, and courage. It isn’t for the faint of heart. Catholic men are called to leave mediocrity behind and to strive for greatness. The Catholic Gentleman exists to inspire men to holiness—to love God, to serve others, and to deny self. And to do it all with class and classic manly flair.


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JackSparrow
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#9 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von JackSparrow » So 3. Jul 2016, 15:38

Novalis hat geschrieben:Indem Du ihm nachfolgst, wirst Du Christus immer ähnlicher werden.
Das dürfte sich bei Ernährungsgewohnheiten, Kleidungsstil, Bartlänge oder Frisur etwas problematisch gestalten. Oder bei den sexuellen Vorlieben, da sich ja Jesus laut Bibel gelegentlich auch mit unbekleideten Jünglingen traf.

Genau darum geht es.
Dass man berühmte literarische Vorbilder (Batman, James Bond, Jesus Christus...) nachäfft und die eigene Persönlichkeit verleugnet, um sich vor seinen Mitmenschen wichtig und beliebt zu machen.

Novas
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#10 Re: Mitarbeiterbefragung des Hl. Geistes

Beitrag von Novas » So 3. Jul 2016, 16:22

JackSparrow hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Indem Du ihm nachfolgst, wirst Du Christus immer ähnlicher werden.
Das dürfte sich bei Ernährungsgewohnheiten, Kleidungsstil, Bartlänge oder Frisur etwas problematisch gestalten. Oder bei den sexuellen Vorlieben, da sich ja Jesus laut Bibel gelegentlich auch mit unbekleideten Jünglingen traf.

Genau darum geht es.
Dass man berühmte literarische Vorbilder (Batman, James Bond, Jesus Christus...) nachäfft und die eigene Persönlichkeit verleugnet, um sich vor seinen Mitmenschen wichtig und beliebt zu machen.


Du hast Dich wohl mal wieder im Forenbereich geirrt? :wave:

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Ein Mensch ist dann ein Christ, wenn er/sie Christus nachfolgt und ich folge ihm nach, um ihm ähnlicher zu werden mit meinem ganzen Personsein. Von einer Verleugnung der eigenen Persönlichkeit kann dabei keine Rede sein. Meine Erfahrung ist eher, dass die Persönlichkeit umso deutlicher sichtbar wird.


„Nachfolge bedeutet Selbstverleugnung!" - Nein, Nachfolge bedeutet Selbstfindung! Denn wenn ich Christus nachfolge, finde ich bei ihm mein wirkliches und eigentliches Leben.“
Hans-Joachim Eckstein 

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