sven23 hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 10:13Eusebius hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 09:19Ruth hat geschrieben: ↑Sa 1. Mai 2021, 12:10Wenn dagegen jemand von Erfahrungen aus seinem Leben erzählt, und davon eine eigene Theorie ableitet, dann kann ich persönlich zB viel besser nachvollziehen und darüber nachdenken, als einfach nur eine festgeschriebene Lektion, so wie man in der Schule gelernt hat.
Es gibt einen Spruch: Eine Erfahrung ist mehr wert als 1000 Bücher.
Man kann 1000 Bücher - oder auch Studien - lesen und darüber nachdenken. Eine einzige Erfahrung kann alles, was in diesen 1000 Büchern - oder Studien - steht, einfach umwerfen. Von einem Moment auf den nächsten. Eine Erfahrung ist etwas, das einem gehört. Es ist wie eine Münze im Schatz der Lebenserfahrungen.
Wenn es z. B. um Liebe und Sexualität geht, würde ich dem absolut zustimmen. Da ist persönliche Erfahrung wirklich durch nichts zu ersetzen.
Aber die persönliche Erfahrung hat ja ihre Grenzen. Wir haben alle schon aus rein biologischen Gründen keine Erfahrungen aus früheren Epochen, egal ob es ich um den Barock, das Mittelalter oder die Antike zur Zeit Jesu handelt. Wir benötigen also andere Quellen, um uns die Vergangenheit zu erschließen.
Aber auch das, was man liest oder hört, aus einer "Quelle", der man vertraut, muss man erst einmal verarbeiten, und für sich entscheiden, wie weit man die Berichte aus den Quellen so annehmen kann, wie sie geschrieben stehen. Das gehört dann auch zu den Erfahrungen, weil man das gelesene noch einmal umsetzen muss, wie man es übernehmen kann.
Für mich ist das ein (großer) Unterschied, ob man etwas liest und einfach so übernimmt, wie es da steht, weil man glaubt, dass die Quelle nichts als die Wahrheit verkündigt ... oder ob man die Berichte für sich erst einmal in Gedanken bewegt, mit den eigenen Erfahrungen abgleicht, und sich dann entscheidet, was man davon übernehmen/glauben kann und will.