Hi closs!
closs hat geschrieben:
Du bist so intelligent. - Warum kannst Du damit nicht produktiv umgehen?
Der soziale Vorwurf ist auch nur ein
ad hominem. Nichts gegen
ad hominems - ich kann damit umgehen. Wie sieht es da mit Dir aus?
closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
wenn Seiendes kein Synonym zu SEIN darstellt
Du meinst also, das Seiende sei ein Synonym für Sein ?!?! - Die Wahrnehmung sei Synonym für Realität?
Selbstverständlich! Heidegger behauptet also, dass das "Sein des Seienden" "nicht selbst ein Seiendes" "'ist'". Das Seiende hat somit hier die Eigenschaft des SEINs; mithin IST das Seiende; das Seiende existiert. Genausogut könnte er nach der Existenz des Existierenden fragen. Damit würde er einem Ding 'Existierendes' mit der Eigenschaft 'Existenz' aufladen. Analog also könnte er dem spezifischen Ding 'Seiendes' mit der Eigenschaft 'Sein' aufladen. Das Seiende wird aber nicht vom SEIN gemacht, diese Eigenschaft eines Etwas ist binär. Denn etwas existiert oder es existiert nicht; ein bißchen schwanger ist hier nicht möglich. Wenn ein Etwas eine Eigenschaft aufweist, dann bedeuted die Frage nach der Eigenschaft der Eigenschaft, aus einer Eigenschaft ein Etwas zu machen. Schon dies also ein Kategorienfehler. Zudem bedeuted die Rede vom Seienden, von all dem zu reden, was IST. Das Seiende ist also ein Mengenbegriff. Dieses SEIN des Seienden verfügt über kein eigenständigs SEIN; sein SEIN ist mit dem SEIN identisch; sein SEIN in der Menge des Seienden unwiderruflich, eine
Differenz zwischen SEIN und SEIN ist nicht
im SEIN [
sic!]. Aus der Eigenschaft des SEINs lässt sich das Etwas des SEINs nicht ablesen - dies also wäre der Zirkelschluss! - sondern nur ein Zustand.
Daher: Eine sinnvolle Frage ist aber, auf welche Weise ein Etwas existiert. So existiert zwar sowohl Heideggers Tafel, der Weihnachtsmann oder die Ziffer 'Vier'. Das SEIN von Heideggers Tafel ist
real, das SEIN des Weihnachtmanns als Fantasiegestalt ist nicht real, aber virtuell, das SEIN der Ziffer 'Vier' ist weder real, noch virtuell, sondern als Symbol abstrakt. Die Realität im SEIN von Heideggers Tafel ist wiederum beobachterabhängig. Die Realität der Heideggerschen Tafel findet sich hier in der Form eines zweistelligen Tupel, bestehend aus dem geordneten Paar (Tafel, Position). Die Wahrnehmung der Tafel ist verschieden, die Beobachter sprechen aber doch immer von der gleichen Tafel. Die Identität der Tafel ist jedoch das, was mit Realität bezeichnet wird, nicht aber die untergeordnete Relation der Position. Das Wahrgenommene hingegen bezieht sich ebenfalls auf die Identität, obgleich es doch unterschiedlich 'wahrgenommen' wird ... .
Cheers,
Lamarck