Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#441 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mo 11. Dez 2017, 10:13

Novalis hat geschrieben:Ich bin mein Ich. Da kommen wir dem Ich wirklich auf die Spur :thumbup:
Was ist dieses "Ich", welches sagen kann "Ich bin"?
Das ICH ist das Gefühl eines fiktiven Erzähler der den Mittelpunkt des Geschehens jedes einzelnen von uns darstellt. Das ICH setzt Bewusst voraus und ist im Wachzustand immer aktiv.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

manden1804
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#442 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von manden1804 » Mo 11. Dez 2017, 12:26

Der ( unvorstellbar überlegene ) Schöpfer hat alles erschaffen .
Damit gaben und geben sich die Menschen aber nicht zufrieden , darum haben sie ihm in ihren Religionen vielerlei angedichtet .
Gott segne euch alle .

JackSparrow
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#443 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von JackSparrow » Di 12. Dez 2017, 21:22

Novalis hat geschrieben:Das Streben nach Besonderheit ist eigentlich, bei rechtem Licht besehen, nichts anderes als der Wunsch von Gott getrennt zu sein.
Bei rechtem Licht besehen ist das Streben nach Besonderheit nichts anderes als der Wunsch Geschlechtspartner anzulocken..

Ich habe keinen Wunsch von Gott getrennt - besonders/abgesondert - zu sein.
Geht mir auch so. Ich gestatte jedem Gott, der irgendwas von mir will, sich jederzeit in meiner Nähe aufzuhalten.

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Münek
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#444 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Münek » Mi 13. Dez 2017, 04:23

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Nochmal: Auch für Descartes ist Gott eine Frage des Glaubens.
Nein - für Descartes ist Gott eine Frage des Wissens.
Wenn er es so gesagt hätte (ich kann es nicht beurteilen), hätte er seinem eigenen radikalen Skeptizismus widersprochen.
Es war in der Tat sein unbedingtes Bestreben, seinen radikalen Skeptizismus aufzulösen. Wieso weißt Du das nicht? :o

closs hat geschrieben:Kennst Du eine Stelle, an der er das deutlich sagt?
Wenn Du unter dem Stichwort "Descartes GOTTESBEWEISE" googelst, findest Du entsprechende Beiträge. Allerdings sollte es Dir genügen, dass Gott für Descartes keine Glaubensfrage mehr war, als er nach seiner Auffassung die Existenz Gottes bewiesen hatte. Wenn ich etwas bewiesen habe, brauche ich es nicht mehr nur zu glauben, sondern weiß es. Logisch. Oder?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Frage ist doch, ob Deine Gegenüberstellung "reale" Welt - "gedachte" Welt überhaupt Sinn macht, wenn sich beide NICHT unterscheiden.
Es ist doch keine Gegenüberstellung, sondern eine entweder-oder.
Deine Unterscheidung zwischen einer "realen Welt" und einer "vorgestellten Welt" IST eine Gegenüberstellung. Also weiche nicht aus und beantworte die Frage, welchen Sinn es macht, beide Welten zu unterscheiden, wenn sie sich NICHT unterscheiden.

closs hat geschrieben: Es geht darum, ob wir das EINE, das wir wahrnehmen, als "real" oder "eingebildet" unterscheiden können.
Darum geht es überhaupt nicht.

Worin könnte denn nach Deiner Auffassung der substanzielle Unterschied zwischen realer und eingebildeter Welt liegen? Das ist doch die Frage aller Fragen! Wieso weichst Du dieser Frage ständig aus?


Wenn sie sich nicht unterscheiden, stellt sich doch die Frage nach "real" oder "eingebildet" überhaupt nicht. Dann IST die Welt wie sie IST.

closs hat geschrieben:Und da sagt Descartes eben (aus meiner Sicht unwiderlegbar) NEIN
Moment.

Auch für Dein Idol Descartes gilt, dass zuvor erst einmal feststehen MUSS, ob zwischen "vorgestellter" und "realer" Welt überhaupt ein Unterschied bestehen KANN. Ist er dieser Frage nachgegangen? Augenscheinlich doch wohl nicht. Der realen Welt ist es egal, ob man
ihr das Etikette "vorgestellt" oder "echt" anheftet. Es existiert nur EINE Realität.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Annahme, die Welt könnte nur eine irreale "Vorstellung" sein, ist absolut ausgeschlossen - es sei denn, Du SETZT die Existenz einer Entität, die in der Lage wäre, eine solche Vorstellung zu entwickeln.
Richtig - das wäre Gott.
Tja - da wären wir ja wieder in unserer guten alten Welt gelandet.

Nur müsste man dann der guten Ordnung halber den ersten Satz der Bibel wie folgt ergänzen: Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde BZW. die Vorstellung von Himmel und Erde. :) Wo läge da nach Deiner Auffassung der reale Unterschied zwischen einer Schöpfung und
der göttlichen Vorstellung einer Schöpfung?

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#445 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von manden1804 » Mi 13. Dez 2017, 07:51

Der Schöpfer des Universums ist eine unvorstellbar überlegene Existenz , von der wir natürlich nur ein winziges Bisschen erkennen können .
Gott segne euch alle .

Pluto
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#446 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mi 13. Dez 2017, 08:56

manden1804 hat geschrieben:Der Schöpfer des Universums ist eine unvorstellbar überlegene Existenz , von der wir natürlich nur ein winziges Bisschen erkennen können .
Woher kannst du das wissen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#447 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von closs » Mi 13. Dez 2017, 09:27

Münek hat geschrieben:Es war in der Tat sein unbedingtes Bestreben, seinen radikalen Skeptizismus aufzulösen.
Das hat er doch mit seinem Glaubensentscheid, es gebe einen wohlwollenden Gott!!!!!

Münek hat geschrieben:Allerdings sollte es Dir genügen, dass Gott für Descartes keine Glaubensfrage mehr war, als er nach seiner Auffassung die Existenz Gottes bewiesen hatte. Wenn ich etwas bewiesen habe, brauche ich es nicht mehr nur zu glauben, sondern weiß es. Logisch. Oder?
Logisch ist hier das, was ich ständig sage: Wissen ist System-Wissen.

Das System bei Descartes ist (Setzung): "Es gibt einen wohlwollenden Gott". - Deshalb kann er "wissen", dass Gott nachweisbar ist. - Natürlich weiß er es NICHT. - Das System Materialismus ist bspw.(Setzung): "Das, was wir mit Sinn und Geist wahrnehmen können, ist authentisch zum Wesen dessen, was wir wahrnehmen". - Deshalb kann der Materialismus "wissen", dass Geist Folge von Materie ist. - Egal ob es stimmt oder nicht.

Münek hat geschrieben:Deine Unterscheidung zwischen einer "realen Welt" und einer "vorgestellten Welt" IST eine Gegenüberstellung.
Die sich aber nie gegenüberstehen werden, da es ein Entweder - Oder ist.

Das ist doch der Denkfehler materialistischer "Nachweiser": Sie gehen von der materialistischen Welt und stellen dieser gesetzten Welt eine geistige Welt gegenüber. - So meint es Descartes nicht - seine Aussage lautet: "Die Res extensae sind materialistisch oder nicht, aber wir können nicht wissen, was davon richtig ist". - Da stehen sich NICHT materielle Res extensae und Vorstellungen live gegenüber.

Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Es geht darum, ob wir das EINE, das wir wahrnehmen, als "real" oder "eingebildet" unterscheiden können.


Darum geht es überhaupt nicht.
Doch - genau darum geht es .

Münek hat geschrieben:Worin könnte denn nach Deiner Auffassung der substanzielle Unterschied zwischen realer und eingebildeter Welt liegen? Das ist doch die Frage aller Fragen! Wieso weichst Du dieser Frage ständig aus?
Wie bitte? :lol:

Der Unterschied ist, ob das wahrgenommene Umfeld Vorstellungs-Produkt ist oder eine vorstellungs-unabhängige Entität - darum geht es doch die ganze Zeit. - Descartes sagt sinngemäß dazu: "Streng genommen kann ich das nicht objektiv unterscheiden, aber ich GLAUBE, dass die Res extensae NICHT Produkt meiner Vorstellung, sondern vorstellungs-unabhängige Entität sind".

Münek hat geschrieben:Wenn sie sich nicht unterscheiden, stellt sich doch die Frage nach "real" oder "eingebildet" überhaupt nicht. Dann IST die Welt wie sie IST.
In der Praxis ja. - Aber es ist ein großer Unterschied in der Philosophie, ob man Wahrnehmung "glaubt" oder "weiß". - Und da hat Descartes logisch unwiderlegbar nachgewiesen, dass man Wahrgenommenes universell nur glauben kann, unter Bedingungen/Vorbehalt/Setzung jedoch auch wissen kann: "Wenn meine Voraus-Setzung x richtig ist, DANN ist es Wissen, wenn ich sage: ..." - Im Grunde ist das nichts anderes als das, was Theißen als "methodisches Ergebnis" bezeichnet.

Münek hat geschrieben:Auch für Dein Idol Descartes gilt, dass zuvor erst einmal feststehen MUSS, ob zwischen "vorgestellter" und "realer" Welt überhaupt ein Unterschied bestehen KANN. Ist er dieser Frage nachgegangen? Augenscheinlich doch wohl nicht.
Du steigst schon wieder viel zu spät ein - das ist der Trumpf des Materialismus: Erst gedanklich einsteigen, wenn alles Grundlegende gelaufen ist. - Man kölnnte es auch "feige" nennen.

Münek hat geschrieben:Wo läge da nach Deiner Auffassung der reale Unterschied zwischen einer Schöpfung und der göttlichen Vorstellung einer Schöpfung?
Irrelevant - entscheidend ist, dass wir es mit unseren Mitteln nicht unterscheiden können, egal welche Unterschiede es wären. - Wir müssen apriori setzen, auf welcher Basis wir arbeiten - Popper tut das übrigens.

manden1804
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#448 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von manden1804 » Mi 13. Dez 2017, 10:21

Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Der Schöpfer des Universums ist eine unvorstellbar überlegene Existenz , von der wir natürlich nur ein winziges Bisschen erkennen können .
Woher kannst du das wissen?
Das Universum kann nur von einer unvorstellbar überlegenen Existenz erschaffen worden sein , die über unvorstellbar überlegenes Denkvermögen
und Macht verfügt . So viel kann mit Vernunft und Logik erkennen - meine persönliche egoistische Überheblichkeit habe ich allerdings im Griff ,
im Gegensatz zu vielen anderen Menschen !
Gott segne euch alle .

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#449 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mi 13. Dez 2017, 10:23

manden1804 hat geschrieben:Das Universum kann nur von einer unvorstellbar überlegenen Existenz erschaffen worden sein , die über unvorstellbar überlegenes Denkvermögen und Macht verfügt . So viel kann mit Vernunft und Logik erkennen - meine persönliche egoistische Überheblichkeit habe ich allerdings im Griff , im Gegensatz zu vielen anderen Menschen !
Du hast offenbar nicht gut genug hingeschaut, denn tatsächlich finden sich zig Hinweise, die einem Schöpfer widersprechen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#450 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von manden1804 » Mi 13. Dez 2017, 10:54

Nach meiner festen Überzeugung kein einziger .
Die Menschen wollen nur nicht akzeptieren , dass eine unvorstellbar überlegene Existenz existiert , die sie natürlich nur ein bisschen da begreifen
können , wo diese es zulässt .
Um unvorstellbar überlegenes Denkvermögen begreifen zu können , sind wir natürlich V I E L zu dumm !
Selbst das wollen die meisten nicht begreifen !
Gott segne euch alle .

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