Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

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NIS
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#111 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von NIS » So 19. Nov 2017, 23:27

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Novas
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#112 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 00:50

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Detlef
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#113 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Detlef » Mo 20. Nov 2017, 09:51

Erst knapp zwei Monate her und schon wieder vergessen?:
Anton B. hat geschrieben:"Anthropozentrisch" verschwurbelt den Sachverhalt nur. Er müsste sich radikal dazu durchringen, unser Wissen als zumindest primär "anthropogen" zu klassifizieren: Es ist der Mensch, der mit seinen physischen, technischen und geistigen Mitteln naturwissenschaftliches Wissen (im engen Wortsinne!) schafft..

closs hat geschrieben:Du hat die Hauptsache nicht verstanden: Die sowjetischen Verhältnisse sind doch nur eine Blaupause für das, was Orwell generell sagen will...
Großer Versteher, was redest du da? Das ist doch unstrittig.
closs hat geschrieben: ...- er spricht davon, was passiert, wenn Absolutismus regiert - egal ob kirchlich, kommunistisch oder kritisch-rational. - Ist Dir eigentlich klar, wie nahe wir heute mit unserer Mischung aus Datensammlung und Sittenwächterei an "1984" sind?.
Mit dieser Behauptung bin ich hingegen überhaupt nicht einverstanden: Die Parallelen zwischen Kommunismus und Kirche/Religion liegen natürlich auf der Hand (unantastbare "Lichtgestalten" - der Glaube an diese, heilige Bücher und prophetischen Schriften, Märtyrer, die Überwacher, die darauf achten, dass die "Schäfchen" nicht vom Glauben abfallen, die ganz speziellen Ketzer = Opfer und auch die heiligen Kriege), was hat denn aber "kritisch-rational" auf dieser Ebene verloren!?

closs hat geschrieben:Das ist nicht persönlich gemeint - es läuft hinaus auf: "Merkt Ihr eigentlich, dass Ihr, zu Ende gedacht, weltanschaulich
Klar, längst nicht alles ist gut hier, für wie blauäugig hälst du denn uns "Brüder"(und auch diese deine Anrede war durch aus persönlich zu sehen!)? Aber die Verhältnisse hierzulande in die gleiche Nähe zu "1984"rücken, wie die "Blaupause" (komisches Modewort, ich würde dazu einfach "Vorbild" sagen, aber o.k.) dazu, halte ich für absurd. Wachsamkeit gegenüber dem Staat ist angebracht, da fällt auch die Datensammelwut drunter, im Gegensatz zur Sowjetunion, Nazideutschland oder diesem fiktiven "Ozeanien" hat man aber die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Die sich bessernden technischen Möglichkeiten sind natürlich immer auch eine "Versuchung" für gewisse Leute... Was die "Sittenwächterei hingegen anbelangt? - Also die religiös motivierte Sittenwächterei über das, was Männlein und Weiblein" so treiben, hat hingegen doch eher an Einfluss verloren...Ich bleibe dabei, deine vermeintliche Warnung ist mir viel zu undifferenziert und an den Haaren herbei gezogen.
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Was nichts anderes bedeutet wie: "Du bist ein Stalinist!"
Nein - die ursprüngliche Blaupause ist irrelevant.
Das iat im gesamten Kontext unserer "Unterredung" kaum nach zu vollziehen. Und was soll es denn sonst bedeuten, wenn du mich als "Ozeaniker" bezeichnest?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#114 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von closs » Mo 20. Nov 2017, 10:37

Detlef hat geschrieben:was hat denn aber "kritisch-rational" auf dieser Ebene verloren!?
Jetzt sind wir am Punkt - Du steckst so tief drin, dass es Dir abwegig erscheint.

Zunächst: "Kritisch-rational" als M e t h o d i k ist und bleibt unbestritten gut - es geht hier NICHT um die poppersche Methodik innerhalb der Wissenschaft. - Wir sprechen hier ausschließlich um den KR als Philosophie/Weltanschauung.

Nun ist diese Weltanschauung in wik geradezu rührend positiv beschrieben - zum Teil zu Recht. - Aber die negativen Seiten sind NICHT beschrieben - welche da sind: KR als Philosophie ist Technik und nicht Inhalt - es ist ein Weg, WIE man mit Inhalten umgeht, aber nicht selbst Inhalt. - Das heißt: Wir haben hier eine Philosophie, die weiß, WIE man mit etwas umgeht, aber bauartbedingt komplett blind ist, WOMIT sie umgeht.

Als Hilfsmittel ist das ok, aber nicht als Weltanschauung. - Konkret führt dies oft dazu, dass man Inhalte unmöglichster Art "gleichberechtigt" vertreten kann - man muss sie nur entsprechend kommunizieren. - Dies aber kollidiert gelegentlich (und immer öfter, wie ich meine) mit dem Empfinden der Menschen, weil sie eine tote technische Mechanik über ihre Lebensrealität gestülpt sehen. - Um es kurz zu machen: Phänomene wie Trump und AfD sind aus meiner Sicht maßgeblich von dieser (gesellschaftlich dominant auftretenden!) Philosophie ermöglicht worden.

Detlef hat geschrieben:Wachsamkeit gegenüber dem Staat ist angebracht
Ich sehe eher den Fokus auf "Wachsamkeit gegenüber den meinungsbildenden Strömungen in der Gesellschaft" - die Politik ist nicht so sehr das Problem.

Detlef hat geschrieben:im Gegensatz zur Sowjetunion, Nazideutschland oder diesem fiktiven "Ozeanien" hat man aber die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Ich würde Stalin und Hitler auch nicht in einen Vergleich bringen, weil es hier viel subtiler zugeht. - Denn was nützt die Möglichkeit sich zu wehren, wenn man gar nicht erkennt, dass da was zu erwehren ist?

Detlef hat geschrieben:Was die "Sittenwächterei hingegen anbelangt? - Also die religiös motivierte Sittenwächterei über das, was Männlein und Weiblein" so treiben, hat hingegen doch eher an Einfluss verloren...
Das ist nicht das Problem - ich spreche von para-religiös motivierter Sittenwächterei seitens der säkularen Gesellschaft. - In den USA musste, wie J.Joffee (Herausgeber der ZEIT) berichtet, ein renommierter Professor seinen Stuhl räumen, weil er einige Studentinnen als "gorgeous girls" ("Ihr seid ganz tolle, wunderbare Mädchen") bezeichnet hat und sich ein anderes Mädchen im Raum deshalb diskriminiert gefühlt hat. Folge: Shit-Storm - Reaktion der Uni-Leitung - Politik stimmt zu, weil man damit für die nächste Wahl Stimmen kriegen kann.

Das ist EIN Beispiel, das der Erwähnung nicht wert wäre, wenn es nicht exemplarisch für das stünde, was auch bei uns seit Jahren Einzug hält. - Treibjagden auf Personen des öffentlichen Lebens - Empörungs-Orgien über was-weiß-ich, Hauptsache es ist machbar - dummstes Gelalle ohne jegliche substanzielle Substanz, Hauptsache es ist Meinung - und das alles unter dem Umbrella des "Wir sind kritische Menschen mit eigener Meinung".

Oder nimm das Phänomen der "Überlegenheit aus Minderbemitteltheit": Man hat gelernt, alles zu akzeptieren und zu respektieren, was nicht gegen das Gesetz verstößt (ist ja erstmal gut) und weiß deshalb nicht mehr den Unterschied zwischen "gut" und "böse". - Oder man betet wissenschaftliche Modelle an, weil man den begrifflichen Unterschied zwischen Modell und Wirklichkeit nicht kennt. - Und fühlt sich dann DENEN gegenüber überlegen ("hinter mir steht die Wissenschaft"), die die Stirn runzeln und auf transzendente Quellen unserer Existenz verweisen. - Was man selbstverständlich großzügig toleriert - auch der Unaufgeklärte soll das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. - Und so schließt sich der Kreis. :D

Technisch ist das alles wunderbar - vom äußeren Rahmen her kenne ich keine bessere Verfassung als die deutsche und keine bessere Gegend zu leben als Mittel- und West-Europa. - Aber inhaltlich geht halt viel verloren. - Aber das müsste man weiter ausführen - hier nur zum Warmwerden.

Detlef hat geschrieben:Und was soll es denn sonst bedeuten, wenn du mich als "Ozeaniker" bezeichnest?
Du erweckst verbal den Eindruck des Mitläufers.

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#115 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mo 20. Nov 2017, 11:29

Catholic hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:... die Jedi sind in der realen Welt die Nachfolger Jesu.

Den Vergleich finde ich interessant,denn wer Star Wars kennt weiss auch,dass Darth Vader einst Anakyn Skywalker,ein Jedi,war der aber seine eigenen negativen Emotionen nicht bewältigte (indem er sich ihnen stellte und sich fragte woher sie kommen),sondern sich ihnen hingab.
Er gab diesen Emotionen wie Hass nach und...liess sie zu,bis sie ihn beherrschten.
Also, Darth Vader war/ist ein gefallener Christ?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#116 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 12:08

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:... die Jedi sind in der realen Welt die Nachfolger Jesu.

Den Vergleich finde ich interessant,denn wer Star Wars kennt weiss auch,dass Darth Vader einst Anakyn Skywalker,ein Jedi,war der aber seine eigenen negativen Emotionen nicht bewältigte (indem er sich ihnen stellte und sich fragte woher sie kommen),sondern sich ihnen hingab.
Er gab diesen Emotionen wie Hass nach und...liess sie zu,bis sie ihn beherrschten.
Also, Darth Vader war/ist ein gefallener Christ?

Gut gekontert :lol: :thumbup: Tatsächlich sind auch Christen nicht davor gefeit eventuell auf Abwege zu geraten. Anakin Skywalker beginnt als unschuldiges Kind und wird dann aufgrund schmerzlicher Erfahrungen, Angst und Hass zu Darth Vader. Interessant finde ich auch, warum er sich der dunklen Seite der Macht öffnet: er will seine Frau und Geliebte Padmé Amidala vor dem Tod retten und strebt darum nach größerer Macht.

Verwandlung in Darth Vader
„Hüte dich vor den Jedi, Anakin! Nur durch mich kannst du jene Macht erlangen, die weit umfangreicher ist als die eines jeden Jedi. Lerne die Dunkle Seite der Macht kennen und du wirst die Möglichkeit besitzen, deine Frau vor dem sicheren Tod zu bewahren.“
— Palpatine

[...]
Obwohl Anakin noch immer Schwierigkeiten hatte, diese Entwicklung mit seinem Gewissen zu vereinbaren, erschien ihm Palpatines Angebot, sein Schüler zu werden und gemeinsam mit ihm das Geheimnis zu ergründen, Padmé vor dem Tod zu bewahren, als annehmbar. Nicht mehr von dem Gerechtigkeitswillen der Jedi überzeugt, erkannte Anakin keine böswilligen Motive der Sith, denn Palpatine wollte nach wie vor den Krieg beenden und den Frieden wiederherstellen. So akzeptierte er seine neue Identität als „Darth Vader“, dem Sith-Schüler von Palpatine

jedipedia: Anakin Skywalker

Darth Vader ist eine faszinierende Figur, weil sich unter seiner Bosheit in Wahrheit ein gebrochener Mensch verbirgt. Ein leidendes Wesen, der nicht weiß, wie er mit der Wirklichkeit des Menschseins auf eine heilsame Weise umgehen kann und sich darum in einer Spirale der Negativität verliert.

„Ich werde dich nicht verlieren, so wie ich meine Mutter verlor. Ich werde mächtiger werden, als je ein Jedi zu träumen gewagt hat. Und ich habe es für dich getan, um dich zu beschützen.“
— Darth Vader zu seiner Frau Padmé Naberrie

Der Bösewicht ist also nicht einfach bösartig, sondern er wird es aufgrund seiner Gebrochenheit. Christen würden in diesem Zusammenhang von Sünde und Schuld reden. Das ist etwas, was ich am Atheismus kritisieren würde: sie reden kaum oder gar nicht von Sünde und Schuld, so als wäre das nur eine Erfindung von Christen. Ist es nicht. Es gibt eine Psychologie von Sünde und Schuld, die das hervorbringt, was wir das Böse nennen und das können wir in der Welt tagtäglich beobachten. Summa summarum ist das Böse nur das fehlgeleitete und entstellte Gute, das Zerrbild des Guten: der Teufel wird nicht grundlos als gefallener Engel beschrieben.

Er hat wirklich eine bemerkenswerte Karriere gestartet und dann ist er abgestürzt. Oder um es sehr provokant zu formulieren: DER TEUFEL IST EIN GEFALLENER CHRIST! ;) Ich denke übrigens, dass kein Schauspieler den Teufel besser darstellte als Al Pacino. Im Film der Auftrag des Teufels verrät uns Al Pacino in der Rolle des Teufels sogar seine Lieblingssünde, weil das die größte Schwäche der ganzen Menschheit ist:

Bild

Vanity. Die Eitelkeit. Nun betrachte man einfach mal das Verhalten von Christen: wie viele eitle Christen gibt es? :silent: ja, das ist wirklich die Lieblingssünde der Teufel, denn das ist die größte Schwäche der Menschheit. Selbst der Wunsch ein Heiliger und rechtgläubiger Christ zu sein, kann tatsächlich von Eitelkeit und dem geistlichen Stolz motiviert werden, etwas Besseres als alle anderen Menschen sein zu wollen, sodass keine wirkliche Liebe dahinter steht. Nun kommen wir zum Thema zurück: was hat der Atheismus dem Problem des Bösen entgegenzusetzen?

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#117 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Detlef » Mo 20. Nov 2017, 13:42

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:was hat denn aber "kritisch-rational" auf dieser Ebene verloren!?
Jetzt sind wir am Punkt - Du steckst so tief drin, dass es Dir abwegig erscheint.
Es fehlte im Zitat:
"Die Parallelen zwischen Kommunismus und Kirche/Religion liegen natürlich auf der Hand (unantastbare "Lichtgestalten" - der Glaube an diese, heilige Bücher und prophetischen Schriften, Märtyrer, die Überwacher, die darauf achten, dass die "Schäfchen" nicht vom Glauben abfallen, die ganz speziellen Ketzer = Opfer und auch die heiligen Kriege)"
und damit der eigentliche Bezugspunkt zur "Ebene". So biegt man sich also durch Zitatverstümmelung die Ausgangslage zurecht, um mit der eigenen Antwort gut auszusehen?!
closs hat geschrieben:Zunächst: "Kritisch-rational" als M e t h o d i k ist und bleibt unbestritten gut - es geht hier NICHT um die poppersche Methodik innerhalb der Wissenschaft. - Wir sprechen hier ausschließlich um den KR als Philosophie/Weltanschauung.Nun ist diese Weltanschauung in wik geradezu rührend positiv beschrieben - zum Teil zu Recht. - Aber die negativen Seiten sind NICHT beschrieben - welche da sind: KR als Philosophie ist Technik und nicht Inhalt - es ist ein Weg, WIE man mit Inhalten umgeht, aber nicht selbst Inhalt. - Das heißt: Wir haben hier eine Philosophie, die weiß, WIE man mit etwas umgeht, aber bauartbedingt komplett blind ist, WOMIT sie umgeht.Als Hilfsmittel ist das ok, aber nicht als Weltanschauung.
Warum nicht, bewähte Methoden würde ich nicht per se ausschließen.
closs hat geschrieben: - Konkret führt dies oft dazu, dass man Inhalte unmöglichster Art "gleichberechtigt" vertreten kann - man muss sie nur entsprechend kommunizieren. - Dies aber kollidiert gelegentlich (und immer öfter, wie ich meine) mit dem Empfinden der Menschen, weil sie eine tote technische Mechanik über ihre Lebensrealität gestülpt sehen.
Vielleicht hast du dich auch nur nicht ausreichend damit befasst oder kannst sie nicht richtig anwenden?
closs hat geschrieben:Um es kurz zu machen: Phänomene wie Trump und AfD sind aus meiner Sicht maßgeblich von dieser (gesellschaftlich dominant auftretenden!) Philosophie ermöglicht worden.
Das ist erst mal eine Behauptung mit zwei Beispielen, die nur zu einem geringen Teil was miteinander zu tun haben. Stell ich mir schwierig vor, das stichaltig zu belegen. Mhhh? und "gesellschaftlich dominant"? schön wärs...
closs hat geschrieben:Das ist nicht das Problem - ich spreche von para-religiös motivierter Sittenwächterei seitens der säkularen Gesellschaft. - In den USA musste, wie J.Joffee (Herausgeber der ZEIT) berichtet, ein renommierter Professor seinen Stuhl räumen, weil er einige Studentinnen als "gorgeous girls" ("Ihr seid ganz tolle, wunderbare Mädchen") bezeichnet hat und sich ein anderes Mädchen im Raum deshalb diskriminiert gefühlt hat. Folge: Shit-Storm - Reaktion der Uni-Leitung - Politik stimmt zu, weil man damit für die nächste Wahl Stimmen kriegen kann.Das ist EIN Beispiel, das der Erwähnung nicht wert wäre, wenn es nicht exemplarisch für das stünde, was auch bei uns seit Jahren Einzug hält.
säkulare Gesellschaft - USA :lol: und Aufregestorys finden sich immer und überall und zu jedem Thema, und ob's tatsächlich der Wahrheit enspricht wie du das darstellst? Wo hast du die Moritat her?
closs hat geschrieben: - Treibjagden auf Personen des öffentlichen Lebens - Empörungs-Orgien über was-weiß-ich, Hauptsache es ist machbar - dummstes Gelalle ohne jegliche substanzielle Substanz, Hauptsache es ist Meinung - und das alles unter dem Umbrella des "Wir sind kritische Menschen mit eigener Meinung".
So siehts aus, wenn man, durch den kritischen Rationalismus übrigens genau bestimmte, Regeln und Herangehensweisen nicht beachtet.
ansonsten
closs hat geschrieben:Oder nimm das Phänomen der "Überlegenheit aus Minderbemitteltheit": Man hat gelernt, alles zu akzeptieren und zu respektieren, was nicht gegen das Gesetz verstößt (ist ja erstmal gut) und weiß deshalb nicht mehr den Unterschied zwischen "gut" und "böse". - Oder man betet wissenschaftliche Modelle an, weil man den begrifflichen Unterschied zwischen Modell und Wirklichkeit nicht kennt. - Und fühlt sich dann DENEN gegenüber überlegen ("hinter mir steht die Wissenschaft"), die die Stirn runzeln und auf transzendente Quellen unserer Existenz verweisen. - Was man selbstverständlich großzügig toleriert - auch der Unaufgeklärte soll das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. - Und so schließt sich der Kreis. :D Technisch ist das alles wunderbar - vom äußeren Rahmen her kenne ich keine bessere Verfassung als die deutsche und keine bessere Gegend zu leben als Mittel- und West-Europa. - Aber inhaltlich geht halt viel verloren. - Aber das müsste man weiter ausführen - hier nur zum Warmwerden.
Ein ganz schön wildes Gedankensammelsurium, da Ordnung reinzubringen ist deine Sache.

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Und was soll es denn sonst bedeuten, wenn du mich als "Ozeaniker" bezeichnest?
Du erweckst verbal den Eindruck des Mitläufers.
Sind wir nicht alle in irgendeiner Weise "Mitläufer" ? - Wie heißt es so schön in deinem Lieblingsbuch:
"Lukas 6:41 : Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#118 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von closs » Mo 20. Nov 2017, 14:11

Detlef hat geschrieben: So biegt man sich also durch Zitatverstümmelung die Ausgangslage zurecht, um mit der eigenen Antwort gut auszusehen?!
Was ändert das? - Ich kann gerne immer alles zitieren - dann kannst Du suchen, worauf sich meine Antwort bezieht.

Detlef hat geschrieben:Warum nicht, bewähte Methoden würde ich nicht per se ausschließen.
ICh auch nicht - deshalb schrieb ich doch:
Detlef hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Zunächst: "Kritisch-rational" als M e t h o d i k ist und bleibt unbestritten gut - es geht hier NICHT um die poppersche Methodik innerhalb der Wissenschaft. - Wir sprechen hier ausschließlich um den KR als Philosophie/Weltanschauung.

Detlef hat geschrieben:Vielleicht hast du dich auch nur nicht ausreichend damit befasst oder kannst sie nicht richtig anwenden?
Womit? - Ich habe hier lediglich eine allgemeine Beobachtung zitiert.

Detlef hat geschrieben:Das ist erst mal eine Behauptung mit zwei Beispielen, die nur zu einem geringen Teil was miteinander zu tun haben. Stell ich mir schwierig vor, das stichaltig zu belegen. Mhhh? und "gesellschaftlich dominant"? schön wärs...
MITEINANDER haben sie wenig zu tun - mir geht es um die gemeinsame Quelle, die zu solchen in sich unterschiedlichen Ergebnissen führt.

Detlef hat geschrieben:säkulare Gesellschaft - USA :lol: und Aufregestorys finden sich immer und überall und zu jedem Thema, und ob's tatsächlich der Wahrheit enspricht wie du das darstellst? Wo hast du die Moritat her?
Das war EIN Beispiel, zitiert von jemandem, der dort Ordinarius ist. Es gibt auch andere Beispiele. - Sind Dir solche Beispiele und das, was dahintersteht, NICHT bekannt?

Detlef hat geschrieben: closs hat geschrieben:
- Treibjagden auf Personen des öffentlichen Lebens - Empörungs-Orgien über was-weiß-ich, Hauptsache es ist machbar - dummstes Gelalle ohne jegliche substanzielle Substanz, Hauptsache es ist Meinung - und das alles unter dem Umbrella des "Wir sind kritische Menschen mit eigener Meinung".

So siehts aus, wenn man, durch den kritischen Rationalismus übrigens genau bestimmte, Regeln und Herangehensweisen nicht beachtet.
Wir reden nach wie vor NICHT vom methodischen Kritischen-Rationalismus, sondern von dem, was daraus philosophisch wird.

Detlef hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Oder nimm das Phänomen der "Überlegenheit aus Minderbemitteltheit": Man hat gelernt, alles zu akzeptieren und zu respektieren, was nicht gegen das Gesetz verstößt (ist ja erstmal gut) und weiß deshalb nicht mehr den Unterschied zwischen "gut" und "böse". - Oder man betet wissenschaftliche Modelle an, weil man den begrifflichen Unterschied zwischen Modell und Wirklichkeit nicht kennt. - Und fühlt sich dann DENEN gegenüber überlegen ("hinter mir steht die Wissenschaft"), die die Stirn runzeln und auf transzendente Quellen unserer Existenz verweisen. - Was man selbstverständlich großzügig toleriert - auch der Unaufgeklärte soll das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. - Und so schließt sich der Kreis. :D Technisch ist das alles wunderbar - vom äußeren Rahmen her kenne ich keine bessere Verfassung als die deutsche und keine bessere Gegend zu leben als Mittel- und West-Europa. - Aber inhaltlich geht halt viel verloren. - Aber das müsste man weiter ausführen - hier nur zum Warmwerden.

Ein ganz schön wildes Gedankensammelsurium, da Ordnung reinzubringen ist deine Sache.
Darf ich daraus schließen, dass Dir meine Beschreibungen aus Deiner Lebenswirklichkeit heraus fremd sind?

Detlef hat geschrieben: closs hat geschrieben:

Detlef hat geschrieben:
Und was soll es denn sonst bedeuten, wenn du mich als "Ozeaniker" bezeichnest?

Du erweckst verbal den Eindruck des Mitläufers.

Sind wir nicht alle in irgendeiner Weise "Mitläufer" ?
Ja - biblisch sagt man dazu "Sünder". ;) - Das ist an sich nicht das Problem - das Problem ist das Erkennen. - Es ist ein Unterschied, ob man sich sagt "Warum esse ich eigentlich Fleisch vom Supermarkt, wenn ich gleichzeitig gegen Massentierhaltung bin?", also erkennt, dass man da ein Mitläufer ist - oder ob man sagt "Mitläufer? Ich? Bei was?".

Ein Pecca Fortiter kann sympathischer sein als ein bewusstloses Mitlaufen.

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#119 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mo 20. Nov 2017, 16:45

closs hat geschrieben:In den USA musste, wie J.Joffee (Herausgeber der ZEIT) berichtet, ein renommierter Professor seinen Stuhl räumen, weil er einige Studentinnen als "gorgeous girls" ("Ihr seid ganz tolle, wunderbare Mädchen") bezeichnet hat und sich ein anderes Mädchen im Raum deshalb diskriminiert gefühlt hat. Folge: Shit-Storm - Reaktion der Uni-Leitung - Politik stimmt zu, weil man damit für die nächste Wahl Stimmen kriegen kann.
Merkwürdig, dass ich einen Bericht dazu nicht finden kann. Hast du detaillierte Quellenangaben?

closs hat geschrieben:Oder nimm das Phänomen der "Überlegenheit aus Minderbemitteltheit": Man hat gelernt, alles zu akzeptieren und zu respektieren, was nicht gegen das Gesetz verstößt (ist ja erstmal gut) und weiß deshalb nicht mehr den Unterschied zwischen "gut" und "böse". - Oder man betet wissenschaftliche Modelle an, weil man den begrifflichen Unterschied zwischen Modell und Wirklichkeit nicht kennt. - Und fühlt sich dann DENEN gegenüber überlegen ("hinter mir steht die Wissenschaft"), die die Stirn runzeln und auf transzendente Quellen unserer Existenz verweisen. - Was man selbstverständlich großzügig toleriert - auch der Unaufgeklärte soll das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. - Und so schließt sich der Kreis. :D
Hier fehlt mir der konkrete Fall auf den du dich beziehst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#120 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Detlef » Mo 20. Nov 2017, 16:52

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: So biegt man sich also durch Zitatverstümmelung die Ausgangslage zurecht, um mit der eigenen Antwort gut auszusehen?!
Was ändert das? - Ich kann gerne immer alles zitieren - dann kannst Du suchen, worauf sich meine Antwort bezieht.
Du bist dem Kern meiner Aussage ausgewichen und hast versucht, das zu verschleiern, in dem du genau das gelöscht hast.
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Warum nicht, bewähte Methoden würde ich nicht per se ausschließen.
ICh auch nicht - deshalb schrieb ich doch:
Zunächst: "Kritisch-rational" als M e t h o d i k ist und bleibt unbestritten gut - es geht hier NICHT um die poppersche Methodik innerhalb der Wissenschaft. - Wir sprechen hier ausschließlich um den KR als Philosophie/Weltanschauung.
Das hast du doch hier schon mal thematisiert, schon wieder vergessen?
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... &start=210
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:säkulare Gesellschaft - USA :lol: und Aufregestorys finden sich immer und überall und zu jedem Thema, und ob's tatsächlich der Wahrheit enspricht wie du das darstellst? Wo hast du die Moritat her?
Das war EIN Beispiel, zitiert von jemandem, der dort Ordinarius ist. Es gibt auch andere Beispiele. - Sind Dir solche Beispiele und das, was dahintersteht, NICHT bekannt?.
Erzählt wird viel, und uns allen ist das Kinderspiel "Stille Post" bekannt ;) , also wären ordentliche Quellenangaben schon mal ganz brauchbar in Sachen Glaubwürdigkeit.
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Ein ganz schön wildes Gedankensammelsurium, da Ordnung reinzubringen ist deine Sache.
Darf ich daraus schließen, dass Dir meine Beschreibungen aus Deiner Lebenswirklichkeit heraus fremd sind?.
Woher willst du meine Lebenswirklichkeit kennen? Wer schreibt,möchte gelesen und verstanden werden. Somit ist es auch dessen Sache, sich klar und verständlich auszudrücken. Die Flavius-Methode funktioniert nicht.

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Du erweckst verbal den Eindruck des Mitläufers.
Detlef hat geschrieben:Sind wir nicht alle in irgendeiner Weise "Mitläufer" ?
Ja - biblisch sagt man dazu "Sünder". ;) - Das ist an sich nicht das Problem - das Problem ist das Erkennen. - Es ist ein Unterschied, ob man sich sagt "Warum esse ich eigentlich Fleisch vom Supermarkt, wenn ich gleichzeitig gegen Massentierhaltung bin?", also erkennt, dass man da ein Mitläufer ist - oder ob man sagt "Mitläufer? Ich? Bei was?".Ein Pecca Fortiter kann sympathischer sein als ein bewusstloses Mitlaufen.
Du hast also den Balken in deinem Auge gefunden!? ;)
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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