Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Pluto » Mo 9. Okt 2017, 17:36

ThomasM hat geschrieben:Will man aber auch nur ansatzweise über die Subjektivität hinaus gehen, ist es notwendig, eine sachliche Diskussion zu führen.
Damit disqualifiziert sich jeder, der mit Begriffen wie "Märchen" operiert. Wer das sagt, erhebt seine subjektive Sicht zur objektiven Wahrheit, aber nicht durch Argumente, sondern durch Herabwürdigung Andersdenkender.
Hast du neben diesen Geschwurbel auch inhaltlich eine Antwort auf meine Frage?
  • Was bleibt von der sog. Wahrheit des Christentums?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#12 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Rembremerding » Mo 9. Okt 2017, 18:28

Pluto hat geschrieben:Darf ich dich was fragen?
Wenn die Gottes Gesetze von Moses an das israelitische Volk herangetragen wurden, warum haben sich die Menschen vor dieser Offenbarung am Berg Sinai sich nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen?
Weil der Mensch das natürliche Sittengesetz in seinem Gewissen bereits bei seiner Erschaffung von Gott eingesenkt bekam.
Was wäre nun die nächste Frage, etwa:
Warum schlugen sich dann die Menschen vor dem Sinai trotzdem die Köpfe ein?


Wo waren also die moralischen Tatsachen zur Zeit des Urknalls? War es damals schon wahr, dass es unrecht ist, Kinder zu töten? Moralische Werte und Normen sind in einem naturalistischen Weltbild Fremdkörper. Wenn sie nicht von Anfang an existierten, kommen sie zu spät, um das zu sein und zu bleiben, als was sie sich ausgeben, nämlich als zeitlos geltende Wahrheiten.

Wenn aber alles zufällig, weil Produkt einer richtungslosen Evolution ist, dann kann es keine zeitlosen moralischen Tatsachen geben, die uns vorgegeben sind und uns binden. Wenn im naturalistischen Weltbild alles, was ist, kontingentes Produkt der Evolution ist, dann muss es auch die Moral sein. Nur davon zu sprechen, Kinder töte man deshalb nicht, weil ein Urinstinkt die Herdenerhaltung war, greift viel zu kurz. Ohne eine übergeordnete Moral ist die Tür geöffnet für Ideologien, die behaupten, mit einer neuen Zeit könne auch eine neue Moral anbrechen, in der die bisherigen Werte nicht mehr gelten, in der was früher böse war, heute gut sei. Dann wird Moral im besten Fall eine demokratische Angelegenheit, im schlimmsten Fall ein faschistisches Horror-Regime, in dem nur leben darf, was regimekonform. Das bedeutet:
Ermordung von Behinderten? Lasst uns darüber abstimmen. Euthanasie von unbrauchbaren alten Menschen, Sex mit Kindern? Lasst uns darüber abstimmen. Ermordung von Menschen ohne arische, semitische, negroide, sonstiger Abstammung oder von Regimegegnern? Lasst uns das gesetzlich festlegen, u.s.w.
Solches ist absolut gegen die menschliche Natur gerichtet, gegen das Leben an sich und allein schon deshalb unwahr, Lüge. Es kann deshalb die paradoxe Situation entstehen, dass ein naturalistisches Weltbild sich gegen die Natur stellt.
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Detlef
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#13 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Detlef » Mo 9. Okt 2017, 18:38

Rembremerding hat geschrieben:Gerade in der Frage der Moral zeigt sich der märchenhafte Glauben bei Atheisten.Stelle einem Atheisten folgende Frage:
"Ist ohne Gott die Moral eine Illusion?“ ... Die moralischen Normen werden dadurch ihres Rückhalts einer uns tatsächlich im Gewissen bindenden Geltung beraubt...„Ohne Gott ist alles erlaubt.“ ...
Gerade diese zeitgenössische metaethische Diskussion zeigt dem Kenner der Materie mit klarer Deutlichkeit, dass ohne Gott die Moral zu einem Rätsel wird, das die scharfsinnigsten Denker nicht lösen können, ohne es zu zerstören
Womit hierzulande bspw. nach deiner Darstellung die Welt bis in 40er/50er - Jahre noch völlig in Ordnung war, bei über 95% Gottgläubigen unter der Bevölkerung - keine Kriege und sozialen Konflikte etc. Dem gegenüber herrscht deiner Schlussfolgerung entsprechend heutzutage das pure Chaos, da mehr als 1/3 der Bevölkerung nicht mehr an Gott glauben. Denn die ziehen nun plündernd und mordend durch das Land, da ihnen die Furcht vor der strafenden Hand Gottes fehlt... :roll:
Schöngeistige Formulierungen retten inhatlichen Dünnschiss nicht!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#14 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Pluto » Mo 9. Okt 2017, 23:28

Rembremerding hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Darf ich dich was fragen?
Wenn die Gottes Gesetze von Moses an das israelitische Volk herangetragen wurden, warum haben sich die Menschen vor dieser Offenbarung am Berg Sinai sich nicht gegenseitig die Köpfe eingeschlagen?
Weil der Mensch das natürliche Sittengesetz in seinem Gewissen bereits bei seiner Erschaffung von Gott eingesenkt bekam.
Warum steht das nicht in der Bibel? Ich vermute, das ist eine Erfindung.

Falls es doch stimmen sollte, warum war es dann notwendig, durch Moses die Gebote zu verkünden?

Rembremerding hat geschrieben:Was wäre nun die nächste Frage, etwa:
Warum schlugen sich dann die Menschen vor dem Sinai trotzdem die Köpfe ein?
Interessanterweise existieren vom Irrlauf durch die Wüste keinerlei Spuren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Malva
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#15 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Malva » Di 10. Okt 2017, 08:29

Pluto hat geschrieben:Was denn sonst :?:
Weiß ich nicht. Ich hätte ja auch schreiben können, als Atheistin bin ich ganz bei Dawkins, die Bibel ist sowieso ein Märchenbuch. Dann hätte ich allerdings mächtig geflunkert 8-) .

LG
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#16 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Solivagus » Di 10. Okt 2017, 08:48

Pluto hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Weil der Mensch das natürliche Sittengesetz in seinem Gewissen bereits bei seiner Erschaffung von Gott eingesenkt bekam.
Warum steht das nicht in der Bibel? Ich vermute, das ist eine Erfindung. [...]

Bitte sehr:

Römer 2, 14-15 hat geschrieben:Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen
___
https://www.bibleserver.com/text/SLT/R%C3%B6mer2
"Du kannst ganz unmöglich nicht sein, denn Du bist aus Dir selbst Notwendigsein."
(Duns Scotus, Tractatus de primo principio, 91, Übs. W. Kluxen)
The Ontological Argument (engl.)

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#17 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von ThomasM » Di 10. Okt 2017, 09:01

Pluto hat geschrieben: Hast du neben diesen Geschwurbel auch inhaltlich eine Antwort auf meine Frage?
  • Was bleibt von der sog. Wahrheit des Christentums?
Ach Pluto, fühlst du dich wieder in deinem Glauben angegriffen, dass du gleich zu so persönlichen Beleidigungen greifen musst?
Meine Antwort auf die Frage wäre: alles

Dabei fehlt dir wohl der Kontext, in dem meine Antwort zu verstehen ist.
Mir fehlt allerdings auch der Kontext, in dem du diese Frage gestellt hast. Ich kann da höchstens spekulieren (was immer so negativ für dich aussieht).

Willst du also doch irgendwann einmal eine sachliche Diskussion führen, dann erläutere deinen Kontext, dann werde ich dir auch den Kontext meiner Antwort erläutern.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#18 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Pluto » Di 10. Okt 2017, 09:06

ThomasM hat geschrieben:Meine Antwort auf die Frage wäre: alles
Alles was?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von ThomasM » Di 10. Okt 2017, 09:19

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Meine Antwort auf die Frage wäre: alles
Alles was?
Die gesamte Wahrheit des Christentums bleibt. Das war doch deine Frage.

Auch wenn du die Antwort nicht verstehen kannst. Aber ich habe keine Lust, mir die Finger wund zu schreiben in der vergeblichen Hoffnung, dass du mal bereit bist, eine sachliche Diskussion zu führen, wenn du nicht zeigst, dass du auch dazu bereit bist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#20 Re: Das Märchen des Atheismus und die Wahrheit des Christentums

Beitrag von Pluto » Di 10. Okt 2017, 09:26

ThomasM hat geschrieben:Die gesamte Wahrheit des Christentums bleibt. Das war doch deine Frage.
Du sprichst von Wahrheit?
Kein einfaches Thema. Wahrheit ist vielleicht der schwierigste Begriff den wir kennen. Es wäre vermessen von mir, zu behaupten ich hätte eine Definition parat. Die meisten Philosophen der Geschichte haben irgendwann im Laufe ihres Lebens versucht sie zu ergründen und sind gescheitert.

Je länger man darüber nachdenkt, umso schwieriger wird es, ihren wahren Sinn zu verstehen. Warum? Weil wir es am Ende immer wieder mit Zirkel-schlüssen zu tun bekommen. Der amerikanische Philosoph William James meinte:
"Die Definition von Wahrheit hängt mit dem Wahrheitskriterium zu-sammen."

Aber die Wahrheit einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, wie es Paulus tut, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht wird, weil sie völlig am Begriff selbst vorbei geht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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