Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#1 Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Dez 2016, 11:12

Thema abgetrennt aus: Ich bin neu hier und stelle mich vor!



Christian41285 hat geschrieben:Ich ... interessiere mich sehr für Quantenmechanik.
Das ist eines des komplexesten Themen der gesamten Physik.
Was erhoffst du dir aus dem Studium der QM?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Christian41285
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#2 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Christian41285 » Mi 7. Dez 2016, 16:40

Pluto hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Ich ... interessiere mich sehr für Quantenmechanik.
Das ist eines des komplexesten Themen der gesamten Physik.
Was erhoffst du dir aus dem Studium der QM?

Ich finde die Erkenntnisse interessant die aus der QM hervorgehen,dass Geist und Information fester Bestandteil der Welt ist und die neue Sichtweise zu sehen das ich als Beobachter eines Experiments mich als Subjekt nicht herauslösen kann.Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...Außerdem kann ich auf die Existenz Gottes schließen auch wenn die Sache nicht jeder so sieht wie ich.

Pluto
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#3 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Dez 2016, 16:53

Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...
Einverstanden.
Die meisten Menschen denken eben, sie wären was Besseres als Tiere.

Christian41285 hat geschrieben:Außerdem kann ich auf die Existenz Gottes schließen auch wenn die Sache nicht jeder so sieht wie ich.
Was in der QP lässt Schlüsse auf Gott zu?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#4 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Novas » Sa 10. Dez 2016, 17:18

Pluto hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...
Einverstanden. Die meisten Menschen denken eben, sie wären was Besseres als Tiere

Mich wundert deine Einschätzung nicht, denn vom Standpunkt der Naturwissenschaft ist der Mensch lediglich das biologisch gesehen am höchsten entwickelte Säugetier, weil sie ihn nur als Naturwesen beschreibt und betrachtet. In physischer Hinsicht gehört der Mensch zur restlichen Natur, doch als geistiges Wesen hat er sich längst darüber erhoben. Es gibt das Reich der Minerale, der Pflanzen und der Tiere, aber es gibt auch das Reich der Menschen, welches alle diese Reiche umfasst und in geistig-spiritueller (metaphysischer) Hinsicht bei weitem transzendiert. „Das Gewaltigste von allem ist der Mensch“ (Sophokles, Antigone Vers 334-335, Chor)

Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...Außerdem kann ich auf die Existenz Gottes schließen auch wenn die Sache nicht jeder so sieht wie ich

Als Naturwesen ist der Mensch zweifellos ein Teil der Natur. Als geistiges Wesen geht er jedoch weit darüber hinaus. Tatsächlich ist es doch eher so, dass der Mensch über die Kräfte der Natur gebietet. Der Mensch ist gewissermaßen die ontologische Spitze der Schöpfung. Im Qur’an wird er deshalb als „Stellvertreter (chalifa) Gottes auf Erden“ bezeichnet, weil er zumindest potentiell das edelste und vollkommenste Geschöpf sein kann. Als Beispiel wird dafür unteranderem David angeführt: „Oh David, siehe, wir machten dich zu einem Stellvertreter (chalifa) auf Erden; So richte zwischen den Menschen in Wahrheit.“ (Sure 38:26)
Zuletzt geändert von Novas am Sa 10. Dez 2016, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.

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#5 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Pluto » Sa 10. Dez 2016, 18:43

Novalis hat geschrieben:In physischer Hinsicht gehört der Mensch zur restlichen Natur, doch als geistiges Wesen hat er sich längst darüber erhoben.
Ach!?
Und welche Hinweise hast du, dass das mehr als bloßes anthropozentrisches Wunschdenken ist, dass sich der Mensch selbst als Herrscher über die Erde sieht?

Novalis hat geschrieben:Es gibt das Reich der Minerale, der Pflanzen und der Tiere, aber es gibt auch das Reich der Menschen, welches alle diese Reiche umfasst und in geistig-spiritueller (metaphysischer) Hinsicht bei weitem transzendiert. „Das Gewaltigste von allem ist der Mensch“ (Sophokles, Antigone Vers 334-335, Chor)
Und? Woraus schließt du hier, dass der Mensch mehr als ein Tier ist?

Novalis hat geschrieben:Als Naturwesen ist der Mensch zweifellos ein Teil der Natur. Als geistiges Wesen geht er jedoch weit darüber hinaus.
Und schon wieder staunt der Laie über eine solch süffisante Anmaßung!
Ich dachte immer Descartes hätte den Preis für eine derartig dreiste Behauptung "abgeschossen", als er meinte, den Tieren fehle das Denkvermögen, sonst müssten sie eine unsterbliche Seele haben.

Doch man lernt nie aus...

Novalis hat geschrieben:Tatsächlich ist es doch eher so, dass der Mensch über die Kräfte der Natur gebietet. Der Mensch ist gewissermaßen die ontologische Spitze der Schöpfung. Im Qur’an wird er deshalb als „Stellvertreter (chalifa) Gottes auf Erden“ bezeichnet, weil er zumindest potentiell das edelste und vollkommenste Geschöpf sein kann. Als Beispiel wird dafür unteranderem David angeführt: „Oh David, siehe, wir machten dich zu einem Stellvertreter (chalifa) auf Erden; So richte zwischen den Menschen in Wahrheit.“ (Sure 38:26)
Mir scheint du bist hier zu leichtgläubig.
Woher willst du wissen, dass in diesen alten Legenden die Wahrheit steckt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Novas » Sa 10. Dez 2016, 20:07

Wie gesagt: die Naturwissenschaft betrachtet den Menschen als bloßes Naturwesen, als hoch entwickeltes Tier. Damit bin ich vollkommen einverstanden. Das religiöse Menschenbild geht jedoch weit darüber hinaus, denn der Mensch steht in der Schöpfungshierarchie bewusstseinsmäßig auf einer höheren Stufe, das ist deutlich erkennbar. Davon abgesehen ist jedes Lebewesen – egal ob Wüstenrennmaus, Regenwurm oder Pluto ;) - ein Kind Gottes, welches unsre Achtung verdient hat, weil Gott der Ursprung (und somit „Vater“) allen Lebens ist.

Pluto hat geschrieben:Und welche Hinweise hast du, dass das mehr als bloßes anthropozentrisches Wunschdenken ist, dass sich der Mensch selbst als Herrscher über die Erde sieht?

Das ist nicht nur bloßes Wunschdenken, denn der Mensch übt schon Herrschaft aus, was auch mit einer besonderen Verantwortung und Pflicht einher geht, mit der Schöpfung fürsorglich umzugehen. Die Bibel formuliert das in der Art eines Herrschaftsauftrages, den Gott an den Menschen richtet, aber sie meint damit nicht Unterdrückung und Ausbeutung, was an der Bildsprache erkennbar wird: verglichen wird diese Verantwortung des Menschen für die Schöpfung mit dem Walten eines Hirten gegenüber seiner Herde (Ezechiel 34,4; Psalm 49,15). Unsre Aufgabe ist es also die Welt zu gestalten, zu nutzen und ihrer Erhaltung zu dienen.


Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Tatsächlich ist es doch eher so, dass der Mensch über die Kräfte der Natur gebietet. Der Mensch ist gewissermaßen die ontologische Spitze der Schöpfung. Im Qur’an wird er deshalb als „Stellvertreter (chalifa) Gottes auf Erden“ bezeichnet, weil er zumindest potentiell das edelste und vollkommenste Geschöpf sein kann. Als Beispiel wird dafür unteranderem David angeführt: „Oh David, siehe, wir machten dich zu einem Stellvertreter (chalifa) auf Erden; So richte zwischen den Menschen in Wahrheit.“ (Sure 38:26)
Mir scheint du bist hier zu leichtgläubig.
Woher willst du wissen, dass in diesen alten Legenden die Wahrheit steckt?

Das ist eben ein religiöse Menschenbild. Der Mensch ist Stellvertreter (chalifa) Gottes auf Erden, weil er nach seinem Bild geschaffen wurde. Das ist eine Aussage über sein geistiges Wesen, seine Befähigung und Bestimmung in der Schöpfungsordnung, der er leider nicht immer gerecht wird. In Psalm 8,7 heißt es: „Du hast ihn [den Menschen] als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt.“ - doch das soll mit Verantwortung und Achtung geschehen, denn alle Lebewesen sind Teile Gottes, selbst das kleinste und scheinbar geringste. Selbst die scheinbar nutzlose Spinne an der Wand.

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#7 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Christian41285 » So 11. Dez 2016, 12:06

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...
Einverstanden. Die meisten Menschen denken eben, sie wären was Besseres als Tiere

Mich wundert deine Einschätzung nicht, denn vom Standpunkt der Naturwissenschaft ist der Mensch lediglich das biologisch gesehen am höchsten entwickelte Säugetier, weil sie ihn nur als Naturwesen beschreibt und betrachtet. In physischer Hinsicht gehört der Mensch zur restlichen Natur, doch als geistiges Wesen hat er sich längst darüber erhoben. Es gibt das Reich der Minerale, der Pflanzen und der Tiere, aber es gibt auch das Reich der Menschen, welches alle diese Reiche umfasst und in geistig-spiritueller (metaphysischer) Hinsicht bei weitem transzendiert. „Das Gewaltigste von allem ist der Mensch“ (Sophokles, Antigone Vers 334-335, Chor)

Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...Außerdem kann ich auf die Existenz Gottes schließen auch wenn die Sache nicht jeder so sieht wie ich




Als Naturwesen ist der Mensch zweifellos ein Teil der Natur. Als geistiges Wesen geht er jedoch weit darüber hinaus. Tatsächlich ist es doch eher so, dass der Mensch über die Kräfte der Natur gebietet. Der Mensch ist gewissermaßen die ontologische Spitze der Schöpfung. Im Qur’an wird er deshalb als „Stellvertreter (chalifa) Gottes auf Erden“ bezeichnet, weil er zumindest potentiell das edelste und vollkommenste Geschöpf sein kann. Als Beispiel wird dafür unteranderem David angeführt: „Oh David, siehe, wir machten dich zu einem Stellvertreter (chalifa) auf Erden; So richte zwischen den Menschen in Wahrheit.“ (Sure 38:26)


Ja richtig!

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#8 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Christian41285 » So 11. Dez 2016, 12:09

Pluto hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Der Mensch ist nicht außerhalb der Natur..das war vor der QM ein großer Denkfehler...
Einverstanden.
Die meisten Menschen denken eben, sie wären was Besseres als Tiere.

Christian41285 hat geschrieben:Außerdem kann ich auf die Existenz Gottes schließen auch wenn die Sache nicht jeder so sieht wie ich.
Was in der QP lässt Schlüsse auf Gott zu?


Ganz einfach!

Weil nur in Verbindung mit Geist (Doppelspalt Experiment) Materie existieren kann muss auch schon beim Urknall ein lebendiger Geist existiert haben und da sehe ich persönlich Gott.

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#9 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Pluto » So 11. Dez 2016, 12:51

Christian41285 hat geschrieben:Weil nur in Verbindung mit Geist (Doppelspalt Experiment) Materie existieren kann muss auch schon beim Urknall ein lebendiger Geist existiert haben und da sehe ich persönlich Gott.
Das ist eine falsche, weil oberflächliche Schlussfolgerung.
Es ist NICHT der Geist, sondern jede Messung verändert den Ausgang des Ergebnisses des Zerfalls der Wellengleichung die ein Teilchen beschreibt.

In dem Zusammenhang: Der "Zerfall der Wellengleichung" ist vermutlich auch falsch und nur ein Konstrukt in der Kopenhagener Deutung.
Die Wirklichkeit ist in der Quantenwelt für uns Menschen einer "Makrowelt" mit unseren Mitteln der Analogie nicht beschreibbar.
Deshalb sagte auch ein großer Quantenpysiker des 20. Jahrhunderts, Richard Feynman:
  • I think I can safely say that nobody understands quantum mechanics.
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#10 Re: Existiert Materie nur als Folge von Geist?

Beitrag von Christian41285 » So 11. Dez 2016, 13:56

Das Ausschlaggebende ist die Information!

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