Descartes und die menschliche Seele II

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#61 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von closs » Mo 28. Nov 2016, 23:43

Pluto hat geschrieben:Das ist eine weltanschauliche Behauptung
BEIDE Sichten sind weltanschaulich.

Pluto hat geschrieben:Welche Umdeutung?
Naja: "Geist" = materielle Komponenten von "Geist"

Pluto hat geschrieben: Meinst du, Geist sei dualistisch?
Ganz und gar nicht.

Pluto hat geschrieben: Geist ist ein Prozess.
Der Geist durchläuft Prozesse.

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Halman
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#62 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Halman » Di 29. Nov 2016, 00:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Geist ist ein Prozess.
Der Geist durchläuft Prozesse.
Das Gehirn durchläuf Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
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#63 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Pluto » Di 29. Nov 2016, 00:04

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist eine weltanschauliche Behauptung
BEIDE Sichten sind weltanschaulich.
Deine künstliche Aufteilung in materiell und "anderes" ist ein schlechtes obskuraktistisches Ablenkungsmanöver.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche Umdeutung?
Naja: "Geist" = materielle Komponenten von "Geist"
Mir ist nicht bekannt, dass es dies gibt.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Meinst du, Geist sei dualistisch?
Ganz und gar nicht.
Da wirst du auch erklären können, was an Geist materiell sein soll.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Geist ist ein Prozess.
Der Geist durchläuft Prozesse.
Aha!? Welche denn?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#64 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Pluto » Di 29. Nov 2016, 00:18

Halman hat geschrieben:Das Gehirn durchläuft Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
So ähnlich sehe ich das auch.

Das Gehirn ist ein enorm komplexes Organ. Zu behaupten, Jemand würde verstehen wie das Gehirn die Prozesse Geist, Selbst-Gefühl und Bewusstsein erzeugt wäre aus heutiger Sicht vermessen und anmaßend.

Aber, die Hirnforschung weiß jedes Jahr etwas mehr darüber als ein Jahr zuvor, und man weiß heute sehr viel mehr als vor 10 Jahren.
Der Punkt, der allen (Foschern und Laien) klar sein sollte, ist, dass diese Prozesse keine religiös göttliche oder mystische Funktionen sind, wie in den letzten Jahrtausenden geglaubt wurde, und heute (teilweise) immer noch behauptet wird.

Wir wissen heute, geistige Prozesse sind untersuchbar und entschlüsselbar. Es ist nur ein Frage der Ressourcen und der Zeit.
Ganz nach dem Leitspruch der US-Navy Marines... Unmögliches erledigen wir sofort; Wunder dauern etwas länger.

Besser noch umschrieb es einst Hermann Hesse in einem Brief (Sept. 1960) an einen Freund:
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#65 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von closs » Di 29. Nov 2016, 01:13

Halman hat geschrieben:Das Gehirn durchläuf Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
Man kann es so definieren - und in diesem Rahmen macht diese Aussage auch Sinn. - Aber damit ist nicht erklärt und sogar ausgeschlossen, was theologisch unter der Existenz des Menschen und somit auch dessen geistigen Existenz des Menschen gemeint ist.

Wäre die materielle Definition alles, wäre jegliche theologische Diskussion hinfällig. - Oder anders gesagt: Dann gäbe es Gott nicht - wenn man konsequent zu Ende denkt. - Deshalb schiebe ich unsere Diskussion immer noch auf das Wort "Polysem": Das, was der Materialismus als "menschlichen Geist" bezeichnet, ist etwas anderes als das "Ich rufe Dich mit Deinem Namen".

Es ist einfach ein Unterschied, ob man das untersucht, was im Gehirn erzeugt wird, oder ob man die menschliche Entität untersucht.

Pluto hat geschrieben:Mir ist nicht bekannt, dass es dies gibt.
Du vertrittst es doch.

Pluto hat geschrieben:Da wirst du auch erklären können, was an Geist materiell sein soll.
Das, was neuronal zu materiellen Äußerung des menschlichen Geistes führt. - Im Grunde das, was ein Neurowissenschaftler beobachtet.

Pluto hat geschrieben:Welche denn?
Die Prozesse, die ein Mensch von Geburt bis Tod durchläuft.

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#66 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von fin » Di 29. Nov 2016, 01:33

-- :shock: --

Halman hat geschrieben:Das Gehirn durchläuft Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
Pluto hat geschrieben:So ähnlich sehe ich das auch.
closs hat geschrieben:Man kann es so definieren - und in diesem Rahmen macht diese Aussage auch Sinn.

Kündigt sich hier eine neue Glaubensbewegung an: Die Körpersprecher (*) ? :D

(*) Prototypen einer kommenden Generation ?

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Halman
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#67 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Halman » Di 29. Nov 2016, 04:41

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das Gehirn durchläuf Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
Man kann es so definieren - und in diesem Rahmen macht diese Aussage auch Sinn. - Aber damit ist nicht erklärt und sogar ausgeschlossen, was theologisch unter der Existenz des Menschen und somit auch dessen geistigen Existenz des Menschen gemeint ist.

Wäre die materielle Definition alles, wäre jegliche theologische Diskussion hinfällig. - Oder anders gesagt: Dann gäbe es Gott nicht - wenn man konsequent zu Ende denkt. - Deshalb schiebe ich unsere Diskussion immer noch auf das Wort "Polysem": Das, was der Materialismus als "menschlichen Geist" bezeichnet, ist etwas anderes als das "Ich rufe Dich mit Deinem Namen".
Woraus leitest Du Deine Behauptungen ab?

Laut der Bibel ist der Mensch aus ganz gewöhnlicher Materie vom Erdboden geschaffen. Schon David glaubte: 13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten. 14 Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Warum sollte Gottes Liebe zu uns davon abhängig sein, ob wir lediglich "Staub" sind", oder ob in uns doch ein supernaturlistischer Geisthauch innewohnt? Warum sollte Gott nicht materielle Menschen bei ihren Namen rufen? Warum sollte aus dem Umstand, dass wir Staub sind, folgen, dass Gott nicht existiere? Dies erscheint mir nicht logisch.

closs hat geschrieben:Es ist einfach ein Unterschied, ob man das untersucht, was im Gehirn erzeugt wird, oder ob man die menschliche Entität untersucht.
Warum?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#68 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Halman » Di 29. Nov 2016, 05:00

fin hat geschrieben:-- :shock: --

Halman hat geschrieben:Das Gehirn durchläuft Prozesse, die es selbst erzeugt. Das Resultat dieser Prozesse ist der menschliche Geist.
Pluto hat geschrieben:So ähnlich sehe ich das auch.

Kündigt sich hier eine neue Glaubensbewegung an: Die Körpersprecher (*) ? :D

(*) Prototypen einer kommenden Generation ?
Komplexe Systeme können sich selbst organisieren.

Bitte schaue Dir das Innenleben der Zelle an.


Unser Gehirn nicht noch komplexer. Die Netzwerke im Gehirn organsieren die neurologischen Erregungsmuster.
Ein Neuron allein bewegt nicht viel. Ein Hirnareal allein auch nicht. Erst im Zusammenspiel wird mehr aus dem Gehirn, als die Summe seiner Teile: Wir, zum Beispiel. Diese Animation zeigt Grundlagen und Prinzipien von Nervennetzwerken.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#69 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von closs » Di 29. Nov 2016, 08:50

Halman hat geschrieben:Laut der Bibel ist der Mensch aus ganz gewöhnlicher Materie vom Erdboden geschaffen.
Der Mensch ist aus Materie - natürlich. - Ich verstehe Deine Argumentation nicht.

Halman hat geschrieben:Warum?
Das Gehirn ist DAS Instrument, mit dem die Entität "ICH" in der materiellen Welt vermittelt wird. Ohne Gehirn wäre der Mensch für das Dasein tot.

Unabhängig davon kann man aber nicht ausschließen (zumindest tut es das Christentum nicht), dass der Mensch auch nach dem Tod des Körpers existent ist - sonst könnte er nicht "auferstehen". - "Auferstehen" kann man nur dann, wenn etwas da ist, auferstehungs-fähig ist.

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#70 Re: Descartes und die menschliche Seele II

Beitrag von Pluto » Di 29. Nov 2016, 08:54

fin hat geschrieben:-- :shock: --
Kündigt sich hier eine neue Glaubensbewegung an: Die Körpersprecher (*) ? :D
Glaubst du?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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