Pluto hat geschrieben:Aber man sollte die Augen für die Möglichkeit eines materielllen Ursprungs nicht verschließen.
Das ist richtig - das würde sich auch Descartes nicht getrauen. Er sagt lediglich, dass es nicht falsifizierbar ist.
Pluto hat geschrieben:Was is der Ursprung des ICH?
Da diese Frage nicht falsifizierbar ist, ist es eine weltanschauliche Frage, die von materialistischer Seite aus anders beantwortet wird als von spiritueller.
Pluto hat geschrieben:Es gibt sogar Wahrnehmung ohne Geist. Der Beweis? Eine Amoebe würde ohne Wahrnehmung verhungern.
Dann müsste man sich unterhalten, was man unter "Wahrnehmung" versteht:
a) ein notwendig ich-bewusster Vorgang? Dann ist es menschen-lastig.
b) ein rein mechanistisches Geschehen? Dann nimmt auch ein Automotor wahr, dass er angelassen wird.
Novalis hat geschrieben:Was ist denn „Materie“? Die materiellen Dinge, die es „dort draußen in der Welt“ zu geben scheint, sind immer Objekte unsrer Wahrnehmung und Erfahrung. Losgelöst davon haben wir sie nie kennengelernt.
Deshalb ja der descartsche Vorbehalt, der nach wie vor gilt.
Hinter Deiner Frage steht:
Gibt es wahrnehmungs-unabhängige Entität oder ist Wahrgenommenes nichts als Projektion des Wahrnehmenden?
Aus meiner Sicht ist die Antwort dazwischen:
Es gibt eine Entität, die sie uns individuell projezieren lassen kann - platt gesagt: Ohne die Entität "Mond", aber auch "Gott" gäbe es keine individuelle Projektion davon.
Das ist doch gerade die Aussage des Wortes "Jahwe": "'Ich bin', aber bildet Euch nicht ein, Ihr könnten mich in meinem Wesen erfassen. - Dazu kriegt Ihr Offenbarungen, die im Grunde Projektionen meines Wesens sind". - (Das ist übrigens der Grund, warum die Trinitäts-Diskussion eigentlich blödsinnig ist). -Goethe hat es mit seinem "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" wunderbar auf den Punkt gebracht.