Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
ThomasM
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#91 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von ThomasM » Fr 23. Sep 2016, 14:34

JackSparrow hat geschrieben: In diesem Thread seh ich Buchstaben, Wörter und Sätze. Die kann ich problemlos in mein Glaubenssystem integrieren.
Solange du den Inhalt dieser Sätze nicht sehen willst, ist dein Glaubenssystem nichts als Blindheit.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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lovetrail
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#92 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von lovetrail » Fr 23. Sep 2016, 20:43

JackSparrow hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Jack, du weißt dass es Gott gibt.
Bedauerlicherweise weiß noch nicht mal, was ein Gott überhaupt ist. Alle anderen scheinen es zu wissen, aber von denen hat keiner Lust, es mir zu erklären.
Wie wärs damit: Der Schöpfer von Himmel und Erde und allem was Odem hat.




Laut Bibel ließ Gott aus nichtigen Gründen 42 Kinder von zwei wilden Bären zerreißen. Sklaverei findet er ebenso in Ordnung wie Hexenverbrennungen, während aber das Verspeisen von Schweinefleisch oder das Tragen von Baumwoll-Shirts mit 10 % Elastan vor dem HERRN ein unverzeihliches Greuel darstellt.
Die Geschichte mit den 42 Kindern, die von zwei wilden Bären zerrissen wurden, ist mir nicht bekannt.
Das was du anführst sind die strengen Gebote des Gesetzes Mose. Diese galten für die Nation Israel zu ihrer Zeit und haben ihre Erfüllung in Christus gefunden. Heute gilt, sich von Hexerei fernzuhalten, sich auf keine schweinischen Dinge einzulassen...



Sein angeblich friedliebender "Sohn" empfiehlt den Leuten, sich die Arme abzuhacken und die Augen auszureißen. Gesetzesbrecher will er lebendig in einen Ofen werfen lassen. Ich käme mir vor wie ein Psychopath, wenn mir solch ein Monster "gefallen" würde.
Du musst aber schon Bildrede von buchstäblicher Rede unterscheiden. Aber es stimmt, dass wir ohne Gott einem schlimmen Schicksal entgegen gehen.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

JackSparrow
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#93 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von JackSparrow » Fr 23. Sep 2016, 23:25

ThomasM hat geschrieben:Solange du den Inhalt dieser Sätze nicht sehen willst, ist dein Glaubenssystem nichts als Blindheit.
Der Inhalt dieser Sätze sind deine persönlichen Hypothesen, Wünsche und Vorlieben über das sogenannte menschliche "Bewusstsein" (semantische Ebene), kombiniert mit einem darin eingebetteten Apell an mich, dir doch bitte zuzustimmen (pragmatische Ebene). Hab ich noch was vergessen?


lovetrail hat geschrieben:Der Schöpfer von Himmel und Erde und allem was Odem hat?
Gott ist also der Urknall. Hättest du einfach "Urknall" gesagt, hätte ich sofort verstanden was du meinst.

Die Geschichte mit den 42 Kindern, die von zwei wilden Bären zerrissen wurden, ist mir nicht bekannt.
2. Könige 2

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lovetrail
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#94 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von lovetrail » Sa 24. Sep 2016, 13:42

JackSparrow hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Der Schöpfer von Himmel und Erde und allem was Odem hat?
Gott ist also der Urknall. Hättest du einfach "Urknall" gesagt, hätte ich sofort verstanden was du meinst.
Das ist nicht dasselbe. Vgl: Manche haben einen Knall und manche sind Künstler. ;-)


2. Könige 2
Aha. Im AT gibt es einige solcher schlimmen Geschichten.

LG
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#95 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Sa 24. Sep 2016, 17:44

JackSparrow hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Der Schöpfer von Himmel und Erde und allem was Odem hat?
Gott ist also der Urknall. Hättest du einfach "Urknall" gesagt, hätte ich sofort verstanden was du meinst.
Nicht unbedingt. Das ist lediglich lovetrails Meinung.

Die Zahl der Gottesdefinitionen ist schier unendlich.
Das eigentliche Problem: Praktisch jeder Mensch hat seine ureigene Definition von Gott.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#96 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von lovetrail » Sa 24. Sep 2016, 17:51

Pluto hat geschrieben: Die Zahl der Gottesdefinitionen ist schier unendlich.
Das eigentliche Problem: Praktisch jeder Mensch hat seine ureigene Definition von Gott.
Das Alte Testament beginnt so:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (Gen.1.1). Diese fundamentale Aussage kehrt im Laufe der Bibel immer wieder.
Dies impliziert, dass alles von Gott abhängig ist und wir Menschen Ihm gegenüber Rechenschaft zu geben haben. Dies mag einigen nicht gefallen, aber Gott einfach abzuschaffen deswegen ist keine gute Lösung ;-)

LG lovetrail
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#97 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Sa 24. Sep 2016, 18:05

lovetrail hat geschrieben:Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (Gen.1.1). Diese fundamentale Aussage kehrt im Laufe der Bibel immer wieder.
Dies impliziert, dass alles von Gott abhängig ist und wir Menschen Ihm gegenüber Rechenschaft zu geben haben. Dies mag einigen nicht gefallen, aber Gott einfach abzuschaffen deswegen ist keine gute Lösung ;-)
Ist das nicht zu einfach gedacht, lovetrail?

Alanus ab Insulis: »Gott ist eine intelligible Kugel, deren Mittelpunkt überall und deren Umfang nirgends ist«; Ambrosius von Mailand merkt an, dass »nichts Gott mehr kennzeichnet, als immer zu sein«; Bossuet legt dar, dass »Gott der ist, in dem das Nichtsein keinen Ort hat«; Rabbi Mendel von Kotsk stellt sich die Frage »Wo aber wohnt Gott? Gott nimmt Unterkunft, wo man ihn einlässt«; Johannes von Damaskus stellt fest, dass »Gott das ganze Sein in sich zusammenfasst wie ein unendliches, grenzenloses Meer von Wesenheit «; Leibniz versichert, dass »Gott der Ausblitzer der Monaden ist«; Parmenides präzisiert, dass »Gott unerschütterlich und nicht zu vollenden ist«; Dionysios Aeropagita rät, »Gott mit besonnenem Schweigen zu ehren«; Eugène Pelletan bemerkt, dass, »wer Gott sagt, nichts sagt«; die Sonnenuhren lehren uns, dass »das Licht Gottes Schatten ist«; für Wilhelm von Auvergne »hat Gott weder Quiddität noch Definition« und für Marc Sangnier »gibt es nur ein Ziel: Gott«; Joinville seufzt, dass »Gott ein so gut Ding ist, dass es besseres nicht geben kann«; der heilige Augustinus weist darauf hin, dass »Gott nicht denkt«; in Platons Augen ist »Gott unsichtbar und gestaltlos«; Spinoza versteht unter Gott »das absolut unendliche Wesen, d.h. die Substanz, welche aus unendlichen Attributen besteht, von denen ein jedes ewige und unendliche Wesenheit ausdrückt«; der heilige Franz von Sales ruft aus: »Oh Abgrund göttlicher Vollkommenheiten, wie bist Du wunderbar, in Dir in einer einzigen Vollkommenheit die Erhabenheit aller Vollkommenheit in so einzigartiger Weise zu enthalten, dass niemand sie erfassen kann als Du selbst!«; man liest in der 24. Sure des Koran: »Gott ist das Licht der Himmel und der Erde.
[Quelle: Gottesdefinitionen]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#98 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von lovetrail » Sa 24. Sep 2016, 20:11

Pluto hat geschrieben:Ist das nicht zu einfach gedacht, lovetrail?
Ich denke, es ist ein guter Ausgangspunkt. Und es ist ja auch anschaulich, wenn man die Natur betrachtet.

LG
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#99 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » So 25. Sep 2016, 12:39

lovetrail hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ist das nicht zu einfach gedacht, lovetrail?
Ich denke, es ist ein guter Ausgangspunkt. Und es ist ja auch anschaulich, wenn man die Natur betrachtet.
Das sind mE die von mir zitierten Definitoionen auch (zumindest die Meisten). ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#100 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von ThomasM » So 25. Sep 2016, 15:57

JackSparrow hat geschrieben: Der Inhalt dieser Sätze sind deine persönlichen Hypothesen, Wünsche und Vorlieben über das sogenannte menschliche "Bewusstsein" (semantische Ebene), kombiniert mit einem darin eingebetteten Apell an mich, dir doch bitte zuzustimmen (pragmatische Ebene). Hab ich noch was vergessen?
Genau das ist deine Blindheit.

Du siehst die Noten, aber weigerst dich, die Melodie zu sehen.
Du siehst die Buchstaben, aber weigerst dich den Inhalt des Textes wahr zu nehmen.
Du siehst die Zellen, weigerst dich aber, den Menschen zu erkennen.
Du siehst die Atome, weigerst dich aber das Ganze zu akzeptieren.

Es kann ja sein, dass du so ein philosophischer Zombie bist, eine reine Maschine ohne Geist, bekanntermaßen gibt es keine Möglichkeit, das Gegenteil zu beweisen.
Aber ich habe genug Gespräche mit anderen Menschen geführt, um zu wissen, dass andere zumindest von sich aus die Selbstaussage machen, dass sie die Melodie hören, den Text lesen, den Menschen erkennen und den Zusammenhang, in dem Gott ist, erkennen
Jemand wie du, der allen Zusammenhang leugnet, kann man nur als jemand bezeichnen, der außerhalb normalen menschlichen Denkens agiert.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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