Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#1141 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 23. Nov 2016, 14:00

Azathoth hat geschrieben:Definiere Glaubensentscheidung.
Setzung eines Nicht-Falsifizierbaren als wahr.

Azathoth hat geschrieben:Die Behauptung, es gäbe Wesens-Entitäten ohne Körper ist in etwa so sinnvoll wie die des trockenen Wassers.
Eine materialistisch-weltanschauliche Aussage, die als solche schlüssig ist. - Es gibt andere Weltanschauungen, für dieser Ansatz nicht befriedigend ist.

Azathoth
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#1142 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Azathoth » Mi 23. Nov 2016, 14:09

closs hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Definiere Glaubensentscheidung.
Setzung eines Nicht-Falsifizierbaren als wahr.
Erneut: Es gibt dutzende bereits falsifizierte Glaubensannahmen aus esoterischen Kreisen. Was bringt es, eine zu benennen?

Nun wird aber auch dein Anliegen klar, weshalb du überhaupt von Pluto gefordert hast eine falsifizierbare Glaubensentscheidung zu benennen. Denn in deiner Welt ist eine Glaubensentscheidung wohl nur dann eine Glaubensentscheidung, wenn sie nicht falsifizierbar ist.
So kann man sich natürlich vor jeder Kritik, so berechtigt sie auch sein mag, vorab schützen. Dieses Fehlverhalten zeigen Gläubige immer wieder.

closs hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Die Behauptung, es gäbe Wesens-Entitäten ohne Körper ist in etwa so sinnvoll wie die des trockenen Wassers.
Eine materialistisch-weltanschauliche Aussage
Nein, eine grundsätzliche Aussage. Die natürlich schlüssig ist.

closs hat geschrieben:Es gibt andere Weltanschauungen
Mag sein, es mangelt an der Plausibilität. Wie beim trockenen Wasser.

closs
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#1143 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 23. Nov 2016, 14:22

Azathoth hat geschrieben:Denn in deiner Welt ist eine Glaubensentscheidung wohl nur dann eine Glaubensentscheidung, wenn sie nicht falsifizierbar ist.
So ist es. - In dem Moment, in dem eine vermeintliche Glaubensentscheidung falsifiziert ist, macht das Wort "Glaube" keinen Sinn mehr.

Azathoth hat geschrieben:Es gibt dutzende bereits falsifizierte Glaubensannahmen aus esoterischen Kreisen.
Wenn sie WIRKLICH falsifiziert sind, dann waren es vermeintliche Glaubensannahmen und keine echte Glaubensannahmen.

Die andere Seite: Viel, was gelegentlich als "falsifiziert" angeboten wird, ist keine echte Falsifizierung, sondern eine begrenzte Falsifizierung aus einem eigenen weltanschaulichen System heraus.

Es gibt hier also zwei Variablen:
1) Haben wir es mit einer echten oder vermeintlichen Glaubensannahme zu tun?
2) Worauf bezieht sich eine Falsifizierung?

Azathoth hat geschrieben:Nein, eine grundsätzliche Aussage.
Azathoth hat geschrieben: es mangelt an der Plausibilität.
Du bringst ausschließlich weltanschauliche Glaubensannahmen zu Papier. - Das bringt nicht weiter.

Azathoth
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#1144 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Azathoth » Mi 23. Nov 2016, 14:28

closs hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Denn in deiner Welt ist eine Glaubensentscheidung wohl nur dann eine Glaubensentscheidung, wenn sie nicht falsifizierbar ist.
So ist es.
So ist es nur, wenn man es sich so zurecht legt.
Per definitionem ist es eben nicht so. Du hast gefragt, Beispiele falsifizierter Glaubensentscheidungen existieren. So ist das halt, auch wenn du mit deiner einleitenden Forderung ein ganz bestimmtes und vorab gestecktes Ziel verfolgen wolltest.

Ging diesmal eben nach hinten los.

closs hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Es gibt dutzende bereits falsifizierte Glaubensannahmen aus esoterischen Kreisen.
Wenn sie WIRKLICH falsifiziert sind
Sind sie. Ganz echte Glaubensannahmen wurden falsifiziert, auch wenn dir das widerstrebt.

closs hat geschrieben:Viel, was gelegentlich als "falsifiziert" angeboten wird, ist keine echte Falsifizierung
Es gibt keinen Grund, deinen Worten / dieser Behauptung irgendeine Art von Glauben oder Vertrauen zu schenken.

closs hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Nein, eine grundsätzliche Aussage.
Genau das habe ich geschrieben.
Zitieren kannst du, das darf mal festgehalten werden.

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Ska'ara
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#1145 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Ska'ara » Mi 23. Nov 2016, 15:26

Azathoth hat geschrieben:Ganz echte Glaubensannahmen wurden falsifiziert
Es gibt nur Glauben, aber keine Glaubensannahme. Was soll das sein? Vielleicht: "ich nehme an, dass ich glaube ..." :lol:
Pah, entweder glaubt man oder nicht. Gut, damit sind vielleicht die Annahmen gemeint, die du widerlegst. :lol:
Ja dann ... ist Glaube begründet.

SilverBullet
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#1146 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von SilverBullet » Mi 23. Nov 2016, 18:29

Ska'ara hat geschrieben:Es gibt nur Glauben, aber keine Glaubensannahme
Für den religiösen sowie „geist“-philosophischen Bereich hast du vollkommen Recht.
Die dort Aktiven führen Glaubensrituale mit Suggestionsformeln auf und meinen dadurch, Inhalt ersetzen zu können.
D.h. hier fehlt eine konkrete Annahme.

In anderen Bereichen gibt es konkrete Annahmen und man glaubt an deren Korrektheit.
„Glaubensannahme“ ist also eine sachbezogene Annahme, an deren Korrektheit man glaubt.

„Glaube“ ohne Annahme ist tatsächlich nicht falsifizierbar, denn was soll man denn dabei falsifizieren.
Die Strategie derartiger „Glaubensverkäufer“ lautet deshalb „Suggeriere, was das Zeug hält, aber immer an Inhalt vorbei“.

Die „Descartes-Philosophie“, um die es in diesem Thema geht, ist ein Paradebeispiel:
Eine komplette Ahnungslosigkeit soll als das „einzig sichere Wissen“ verkauft werden :-)

Man kann soviel Sachargumente bringen, wie man will, die Reaktion wird immer auf Suggestion beruhen.

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#1147 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Azathoth » Mi 23. Nov 2016, 19:18

Vielen Dank für die Richtigstellung @SilverBullet.
Mir war das dann doch etwas zu doof dieses Spielchen, konnte es jedenfalls nicht ganz ernst nehmen. Ein Widerspruch des Widerspruch's wegen.

SilverBullet
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#1148 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von SilverBullet » Mi 23. Nov 2016, 20:10

@Azathoth
Kein Problem, ich hoffe mein Text war für alle auch halbwegs verständlich.

closs
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#1149 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 23. Nov 2016, 20:31

SilverBullet hat geschrieben:Die „Descartes-Philosophie“, um die es in diesem Thema geht, ist ein Paradebeispiel: Eine komplette Ahnungslosigkeit soll als das „einzig sichere Wissen“ verkauft werden
Wir brauchen darüber nicht mehr zu reden.

Aus meiner Sicht wird aus kritisch-rationaler Sicht jegliches Problem, das nicht vom eigenen System zufriedenstellend gelöst werden kann, als etwas verstanden, was auf "Ahnungslosigkeit" gegründet ist. - Also tritt man soweit zurück, bis man das, was dann noch ein Problemen übrigbleibt, sicher beherrschen kann. - Nach nicht nur meinen Maßstäben ist das einfach schwach.

NB: Der Kritische Rationalismus ist insbesondere als naturwissenschaftliche Methodik unübertroffen. Es geht in meiner Kritik nicht gegen den Kritischen Rationalismus, sondern gegen Verwender desselben, die Methodik mit Philosophie verwechseln.

Azathoth
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#1150 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Azathoth » Mi 23. Nov 2016, 20:56

Eigenes System?
Nun, wie dem auch sei. Ich halte es jedenfalls nicht für sinnvoll, sich irgendwelche 'anderen'(?) Systeme auszudenken. :lol:

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