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Wofür lebt ihr ??

Tanzt, tanzt, sonst seid ihr verloren ... sagte mal Pina Bausch. Einen genauen Zweck kann ich beim besten Willen nicht ausfindig machen; aber ich kann das Leben, als einen Tanz begreifen ... und man tanzt schließlich, um zu tanzen ... und nur um zu tanzen.

Janis Joplin: Summertime

kamille hat geschrieben:Wofür lebt ihr ??

Bunte Mischung - im wesentlichen:
* Dass es dem eigenen Umfeld gut geht - das beinhaltet ausdrücklich materielle Dinge wie satt werden, nicht frieren und ein Dach über dem Kopf haben
* Dass ich möglichst viel von dem erkennen kann, woher ich komme und wohin ich gehe
* Dass ich dazu beitragen kann, dass geistig Wichtiges durch mich in die nächsten Generationen getragen wird
* Dass die Menschen begreifen, dass die Welt ein Dorf ist
* Und Schafkopf und Klavier spielen ist auch schön


Persönliche Selbstverwirklichung über das oben Genannte hinaus suche ich NICHT.

Das Leben muß einen Sinn haben, dafür leb ich, das suche ich, dafür geb ich alles, restlos alles.

Manchmal fällt eine Frau vom Himmel, die tut's dann auch ...

kamille hat geschrieben:Wofür lebt ihr ??

Das ist eine schwierige Frage.
Ich bin da... und in Pflichten eingebunden-- habe Aufgaben, die sich nicht abwählen lassen.

Wenn ich sage: "Ich möchte mich, da ich nun einmal da bin, eingliedern in diese Welt, und daran mitwirken, das Positive zu stärken"-- dann scheint mir das sehr hoch gegriffen. Denn was kann der Einzelne schon tun?

Zunächst einmal muß jeder sehen, dass er selbst Standfestigkeit gewinnt und nicht untergeht.
LG

Demian hat geschrieben:... und man tanzt schließlich, um zu tanzen ... und nur um zu tanzen.

... und man lebt.... um zu leben.
Warum? Keine Ahnung.

Damit das Leben sinnvoll wird, bin ich überzeugt, muss man Ziele haben. Wenn man keine hat, dann halt welche erfinden.

Und man muss das Leben auskosten, nicht sinnnlos in Luxus suhlen, und alles nehmen was angeboten wird; aber ein bisschen Hedonismus darf sein, vielleicht einmal die Woche, einfach nur genießen was man gerne möchte.

Ziele - natürlich. Dennoch denke ich häufig an Henry Miller: Hinter dem Wort steht das Chaos. Jedes Wort ist ein Band, ein Gitterstab, aber es gibt nicht genug Stäbe und wird nie genug geben, um ein Gitter zu bilden ... letztlich sind auch Ziele Sandburgen, die man baut, wie ein Kind; und das Meer kommt doch und nimmt sie fort mit sich, in eine ungewisse Tiefe, die alles fordert. Was also tut man? Man tanzt ... und so ein Tanz, ist als ein Tanz gegen das Nichts zu verstehen, die Setzung der reinen Empfindung gegen das Nichts.

Richtig ist, dass du meine Worte auf den Hedonismus beziehst, denn ich bin gut und gerne im Sinne Epikurs ein Hedonist; denn Lust ist für mich der höchste menschliche Wert. Denn der Mensch kann zwar moralisch sein, aber er kann nie ohne Lust moralisch sein. Ein Ziel, was man aus der epikureischen Idee der Lust ableiten kann, ist die größtmögliche Maximierung des Glücks, bei gleichzeitiger Minimalisierung des Leids - für alle. Das ist für mich, ethisch gesehen, die Überführung der christlichen Botschaft in die reale Praxis.

Pluto hat geschrieben:

Demian hat geschrieben:... und man tanzt schließlich, um zu tanzen ... und nur um zu tanzen.

... und man lebt.... um zu leben.
Warum? Keine Ahnung.

Damit das Leben sinnvoll wird, bin ich überzeugt, muss man Ziele haben. Wenn man keine hat, dann halt welche erfinden.

Und man muss das Leben auskosten, nicht sinnnlos in Luxus suhlen, und alles nehmen was angeboten wird; aber ein bisschen Hedonismus darf sein, vielleicht einmal die Woche, einfach nur genießen was man gerne möchte.

Sehr gut passt da das Lied von Grönemeyer, das ich gerade höre ...

Demian hat geschrieben:Ein Ziel, was man aus der epikureischen Idee der Lust ableiten kann, ist die größtmögliche Maximierung des Glücks, bei gleichzeitiger Minimalisierung des Leids - für alle. Das ist für mich, ethisch gesehen, die Überführung der christlichen Botschaft in die reale Praxis.

Das ist nicht korrekt, denn der christlichen Botschaft nach lautet das Ziel des höchsten Glücks, es keinesfalls hier auf Erden zu finden, sondern im Himmel.
Beide Philosophien schließen sich daher gegenseitig aus.

LG, Josi