Nichts ist absolut!

Philosophisches zum Nachdenken
Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#1 Nichts ist absolut!

Beitrag von Scrypt0n » Di 13. Jan 2015, 03:04

Thema abgetrennt aus: Fügung vs. Freier Wille



closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Nicht richtig: Der Mensch kann nichts wissen.
Der Mensch kann also absolut etwas wissen
Nichts ist absolut.
Lass den Begriff "absolut" einfach weg und deine Aussage kann mit "Ja" beantwortet werden. Von Gott jedoch kann er überhaupt nichts wissen; nicht mehr als von Einhörnern oder anderen Götter-Heere...

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:In den unendlichen Regress, in welchen Kurt seinen Gott positioniert, kommt er (bzw. Gott :D) nicht mehr heraus.
Das ist dasselbe in Dunkelgrün. - WENN man eine Zeit in höherer Dimension ("Über-Zeit") negiert, kriegt man natürlich den unendlichen Regress nicht weg.
Mit willkürlichen und irrationalen "Erfindungen" wie einer "Über-Zeit", welche dir offensichtlich nicht möglich ist zu definieren, kommst du aus diesen von mir geschilderten Regress ebenfalls NICHT raus! ;)

closs hat geschrieben:Umgekehrt macht aber das Wort "Gott" keinen Sinn, wenn man ihm nicht Über-Zeit zuordnet
Falsch!
Ein statischer Gott macht überhaupt keinen Sinn.

closs hat geschrieben:zumal Gott ja auch so biblisch so dargestellt wird.
Nein, wird er nicht; da interpretierst du wieder etwas in die Bibel hinein was da nicht drin steht.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:so, wie nichts über dem Sein stehen kann
Das ist zwar ein anderes Thema - aber das stimmt: Es steht nichts über Sein/Realitä
Ebenso wenig kann etwas über der Zeit stehen! ;)
Wenn du gegenteiliges Behauptest, ist die Behauptung, etwas könne über dem Sein stehen, mindestens genau so gleichwertig (bzw. gleichwertiger Unsinn... *grins).

closs hat geschrieben:allerdings können Sein/Realität prinzipiell auf verschiedenen Ebenen stattfinden.
Nein; es gibt nur eine Ebene, nämlich die der Realität.
Da musst du keine "Ebenen" erfinden, Kurtchen, die deinem Wahn entspringen welche du weder nachweisen noch begründen kannst.

closs hat geschrieben:Stünde etwas über Sein/Realität, stünde es ja auch über Gott.
Womit ich kein Problem habe, du jedoch aufgrund deiner (willkürlchen!) Postulierungen bezogen auf Gott durchaus.
Nun, nicht mein Problem... ^.^

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:dass du praktisch zu jeder Zeit überall beobachtend und leitend dabei bist.
Belassen wir es mal für den Moment bei "beobachtend". - "Zu jeder Zeit" muss aber heißen, in jeder Zeit "gleichzeitig".
Nein, nicht gleichzeitig in jedem Ablauf des Zeitpfeils, das ist wirrer Unsinn deiner Dogtrin. Zeitreisen gibt es in keinem System. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Ein statischer Gott nämlich würde vermutlich am wenigsten mit deinem Gottsbild in Einklang stimmen als jedwedes andere Gottesbild!
WAS genau über-zeitlich ist, wissen wir nicht
Wir wissen aber, was Zeit ist; was Über-Zeitlich ist, deinen Behauptungen nach also keine Zeit verspürt, keine Eigenzeit besitzt, ist demnach zwingend(!) statisch. Völlig egal, was deine ausgemalte Überzeitlichkeit sonst noch so sein sollte oder sein könnte.

closs hat geschrieben:es ist hier gemeint als funktionale Größe über der Zeit - "über-zeitlich" ist wörtlich gemeint.
Kannst du dir ausdenken, ja; dann kann ich mir eine funktionale Größe über dem Sein ausdenken und kann auch dies sicherlich mind. so gut begründen wie du deinen Quark begründen kannst. Wetten?

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Es ist dir aber deshalb nicht möglich, soweit und grenzenlos du auch über die Kugel (deine Schöpfung) verfügst, bestimmst und stehst, zu wissen was darin passiert, BEVOR es in dieser Kugel passiert ist
Doch
Nein; alles andere ist eine dogmatische Glaubensbehauptung nach eigenen Gutdünken. Nicht relevant.

closs hat geschrieben:Wir können Gott nicht vorschreiben, innerhalb unseres Verständnisses zu sein.
Nun, mit deinen Behauptungen versuchst du jedenfalls zwanghaft, deinen geglaubten Gott in dein Gedankenkonstrukt zu zwängen, ihm überzeitliche Dinge aufzudrücken. Aber wenn andere das tun, dann dürfen sie das natürlich nicht. So was aber auch!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Paradoxon von William Newcomb
Dieses Paradoxon ist dadurch falsifiziert, dass seine Voraus-Setzung falsch ist.
Behauptung!
Das behaupten von angeblich falschen Voraus-Setzungen ist KEINE Falsifizierung; diese findet erst nach einem Beweis statt.

Nun liegt es an dir deine Behauptung zu beweisen:
Beweise uns, dass die (welche?) Voraus-Setzung falsch ist!

Wenn du es nicht schaffst dem nachzukommen, ist somit deine Behauptung nichtig, das Paradoxon ist weiter Gegenstand.
;0)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#2 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Novas » Di 13. Jan 2015, 03:10

Salome23 hat geschrieben:Beweise?
Ein erstes oder höchstes Prinzip ist - philosophische gesehen - eine logische Voraussetzung. Der Stuhl auf dem ich sitze, kann nur existieren, weil es Existenz gibt. Wenn es das Viele gibt, dann muss es auch das Eine geben, das allem Existenz verleiht.

Nur so zur Erinnerung: Glaube ist nicht Wissen ;)
Na und? Glaube ist natürlich und menschlich. Wir alle glauben, weil wir niemals genug wissen können. Der, der am wenigsten glauben will, ist übrigens der Narziss, da er nur an sein eigenes Spiegelbild glaubt.

BildF.v.Stuck, Narziss

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#3 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Di 13. Jan 2015, 03:19

Novalis hat geschrieben:Wenn es das Viele gibt, dann muss es auch das Eine geben, das allem Existenz verleiht.
Das ist jedoch nicht logisch!
Wenn es viele Vasen gibt, muss es auch eine Vase geben. Wenn es viele Blumen gibt, muss es auch eine Blume geben.
Das bedeuted aber nicht, dass es deshalb etwas gibt, was den Vasen und den Blumen eine Existenz gibt.

Zumal auch dein Regress dadurch nicht beendet wird, denn was verleiht dem "das Eine" die Existenz? :)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#4 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Novas » Di 13. Jan 2015, 03:25

Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Wenn es das Viele gibt, dann muss es auch das Eine geben, das allem Existenz verleiht.
Das ist jedoch nicht logisch!
Ich würde es anders formulieren: ein dissoziierter, in der Vielfalt zersplitterter Geist kann die Einheit nicht verstehen. Er fühlt sich von ihr getrennt oder sogar bedroht.

Das bedeuted aber nicht, dass es deshalb etwas gibt, was den Vasen und den Blumen eine Existenz gibt.
Doch. Oder verschwindet die Existenz, wenn eine Vase zerbricht? ;)
Zumal auch dein Regress dadurch nicht beendet wird, denn was verleiht dem "das Eine" die Existenz?
Der menschliche Verstand ist nicht intelligent genug, um das zu verstehen. Wir können reine Existenz, die kein Gegenteil mehr hat, nicht begreifen, da unser Denken gegensätzlich gepolt ist.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#5 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Di 13. Jan 2015, 03:35

Novalis hat geschrieben:Ich würde es anders formulieren: ein dissoziierter, in der Vielfalt zersplitterter Geist kann die Einheit nicht verstehen.
Mhm, mit Ausnahme deiner und einiger anderer Wenigkeiten, hm?
Ohje... ;)

Novalis hat geschrieben:
Das bedeuted aber nicht, dass es deshalb etwas gibt, was den Vasen und den Blumen eine Existenz gibt.
Doch.
Nein; weshalb?

Novalis hat geschrieben:Oder verschwindet die Existenz, wenn eine Vase zerbricht?
Die Existenzform der jeweiligen, unzerbrochenen Vase? Aber ja!

Novalis hat geschrieben:
Zumal auch dein Regress dadurch nicht beendet wird, denn was verleiht dem "das Eine" die Existenz?
Das Problem ist: der menschliche Verstand ist nicht intelligent genug
Durchaus aber intelligent genug, um solch esoterisches Gerede als Unsinn zu entlarven. :D

Novalis hat geschrieben:Wir können reine Existenz, die kein Gegenteil mehr hat, nicht begreifen.
Also die Existenz eines Fernsehers begreife ich durchaus.
Hat der Fernseher ein Gegenteil?

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#6 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Novas » Di 13. Jan 2015, 03:57

Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich würde es anders formulieren: ein dissoziierter, in der Vielfalt zersplitterter Geist kann die Einheit nicht verstehen.
Mhm, mit Ausnahme deiner und einiger anderer Wenigkeiten, hm? Ohje... ;)
Jeder Mensch kann in Momenten des Mitgefühls, der Achtsamkeit und Liebe oder im Erleben von Schönheit sein essentielles Einssein mit anderen Lebewesen oder sogar der gesamten Existenz erleben, realisieren.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#7 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Di 13. Jan 2015, 04:00

Novalis hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich würde es anders formulieren: ein dissoziierter, in der Vielfalt zersplitterter Geist kann die Einheit nicht verstehen.
Mhm, mit Ausnahme deiner und einiger anderer Wenigkeiten, hm? Ohje... ;)
Jeder Mensch kann in Momenten des Mitgefühls, der Achtsamkeit und Liebe oder im Erleben von Schönheit sein essentielles Einssein mit anderen Lebewesen oder sogar der gesamten Existenz erleben, realisieren.
Glaubensbehauptung.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#8 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Novas » Di 13. Jan 2015, 04:13

Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Oder verschwindet die Existenz, wenn eine Vase zerbricht?
Die Existenzform der jeweiligen, unzerbrochenen Vase?
Milarepa sagte es schön: „Das Leben vor dem Tode, Das Leben nach dem Tode Und den Tod selbst - Schaue alle drei als Eines Und halte fest daran; Alle drei sind ein einziger Ununterbrochener Pfad des Lebens, Der Wechsel und Vergehen unterworfen ist.“ Der ununterbrochene Pfad des Lebens ist die Existenz.

Also die Existenz eines Fernsehers begreife ich durchaus.
Hat der Fernseher ein Gegenteil?
Ja, alles andere, was wir von ihm unterscheiden können. Der Verstand unterscheidet, bildet Gegensätze. Deswegen kann Gott nicht gedacht werden.
Zuletzt geändert von Novas am Di 13. Jan 2015, 06:47, insgesamt 1-mal geändert.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#9 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Novas » Di 13. Jan 2015, 04:20

Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Mhm, mit Ausnahme deiner und einiger anderer Wenigkeiten, hm? Ohje... ;)
Jeder Mensch kann in Momenten des Mitgefühls, der Achtsamkeit und Liebe oder im Erleben von Schönheit sein essentielles Einssein mit anderen Lebewesen oder sogar der gesamten Existenz erleben, realisieren.
Glaubensbehauptung.
Was hat das alles mit Glauben zu tun? Rätselhaft.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#10 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Di 13. Jan 2015, 04:21

Novalis hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Oder verschwindet die Existenz, wenn eine Vase zerbricht?
Die Existenzform der jeweiligen, unzerbrochenen Vase?
Milarepa sagte es schön
Kann er so viel sagen wie er will: Die Existenzform der nicht zerbrochenen Wase verschwindet damit dennoch, weiterhin.

Novalis hat geschrieben:Der ununterbrochene Pfad des Lebens ist die Existenz.
Nein; alles was ist, ist existent. Die Existenz wäre maximal die Summe aller Dinge, die existieren.

Novalis hat geschrieben:
Also die Existenz eines Fernsehers begreife ich durchaus.
Hat der Fernseher ein Gegenteil?
Ja
Glaub ich nicht; kannst du deine Behauptung beweisen?
Bitte zeige oder benenne mir das Gegenteil eines Fernsehers! :)

Novalis hat geschrieben:alles andere, was wir von ihm unterscheiden können.
Unterschied != Gegenteil
Ich empfehle, einen Duden (oder wahlweise Wikipedia) nachzuschlafen, um dort die Definition von "Gegenteil" nachzulesen...

Novalis hat geschrieben:Deswegen kann Gott nicht gedacht werden.
Er kann gedacht werden; wurde sogar (aus)gedacht!
*grins*

Antworten