#1 Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger
Verfasst: So 23. Nov 2014, 13:27
Thema abgetrennt aus: Was genau ist denn Geist?
Beispiel:
Nehmen wir das ontologische Gottes-Argument von Anselm:
Argumente sind aber generell nur gut, wenn sie solide und gültig sind. Oberflächlich scheint Anselms ontologischer Gottesbeweis beide Kriterien zu erfüllen. Doch etwas macht ihn in meinen Augen suspekt: Er gründet auf nicht überprüften a priori Definitonen (auch Setzungen genant). Doch Definitionen müssen zuvor in der Realität gegründet werden, um glaubwürdige Beschreibungen der Wirklichkeit sein zu können. Wenn nicht, läuft man Gefahr, dass die darauf basierenden Argumente zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Anselms großer Kritiker war der Mönch Gaudilo, der die falschen Schlussfolgerungen im ontologischen Gottesargument aufzeigte: In dem er dieselben Argumente verwendete, um die Existenz einer perfekten Insel zu beweisen, offenbarte er die ungegründete Natur von Anselms Definitionen.
Ontologische Argumente erscheinen mir aus diesem Grund immer als entweder unbegründet oder auf falsche a priori Definitonen basierend. Darum betrachte ich Ontologie so lange mit großer Skepsis, bis man mir zeigen kann, wie sie nachvollziehbare Erkenntnisse liefert.
Ontologische Argumente betrachte ich immer mit einer großen Portion Skepsis.closs hat geschrieben:Hier ist mit "ontologisch" ganz wörtlich gemeint: "Was IST?" - unabhängig von Weltanschauungen, Systemen, Methoden (= Wahrnehmung).
Beispiel:
Nehmen wir das ontologische Gottes-Argument von Anselm:
- - Gott ist etwas, worüber hinaus sich nichts Vollkommeneres vorstellen läßt.
- Es ist vollkommener zu existiern, als nicht zu existieren.
- Damit Gott das vollkommene Wesen sein kann, muss er existieren
- Also existiert Gott.
Argumente sind aber generell nur gut, wenn sie solide und gültig sind. Oberflächlich scheint Anselms ontologischer Gottesbeweis beide Kriterien zu erfüllen. Doch etwas macht ihn in meinen Augen suspekt: Er gründet auf nicht überprüften a priori Definitonen (auch Setzungen genant). Doch Definitionen müssen zuvor in der Realität gegründet werden, um glaubwürdige Beschreibungen der Wirklichkeit sein zu können. Wenn nicht, läuft man Gefahr, dass die darauf basierenden Argumente zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Anselms großer Kritiker war der Mönch Gaudilo, der die falschen Schlussfolgerungen im ontologischen Gottesargument aufzeigte: In dem er dieselben Argumente verwendete, um die Existenz einer perfekten Insel zu beweisen, offenbarte er die ungegründete Natur von Anselms Definitionen.
Ontologische Argumente erscheinen mir aus diesem Grund immer als entweder unbegründet oder auf falsche a priori Definitonen basierend. Darum betrachte ich Ontologie so lange mit großer Skepsis, bis man mir zeigen kann, wie sie nachvollziehbare Erkenntnisse liefert.