Es gibt eine Wahrheit

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#41 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von Pluto » Di 8. Jul 2014, 01:00

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wir können daher dennoch nur Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen. Punkt.
Das ist Selbstbefriedigung und führt in der Sache nicht weiter.
Wahrscheinlichkeitsaussagen sind Selbstbefriedigung ...? Huch! :shock:
Da wird dir der studierte Stochastiker ThomasM aber was husten, mein Lieber! :lol:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#42 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von closs » Di 8. Jul 2014, 01:09

Pluto hat geschrieben:Wahrscheinlichkeitsaussagen sind Selbstbefriedigung ...? Huch! :shock:
:lol: Naja - man könnte auch sagen: Wahrscheinlichkeit bemisst sich an einem Maßstab, den man vorher definieren muss. - Und wenn man die Wahrscheinlichkeit Gottes danach bemessen würde, ob ihn die Naturwissenschaft braucht, wäre das pro domo aus dem Mund eines Naturalisten - das klingt jetzt gleich edler als "Selbstbefriedigung".
Zuletzt geändert von closs am Di 8. Jul 2014, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.

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#43 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von Scrypton » Di 8. Jul 2014, 01:09

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wir können daher dennoch nur Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen. Punkt.
Das ist Selbstbefriedigung und führt in der Sache nicht weiter.
Behauptungen aufzustellen über Dinge, die du nicht wissen kannst ebenfalls nicht. :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Man kann über fliegende Einhörner keine Aussage treffen, auch dann nicht, wenn es diese gäbe.
Stimmt prinzipiell.
Und zwar ebenso "prinzipiell", wie es auch stimmt bezogen auf deine Behauptungen einer göttlichen Existenz.

closs hat geschrieben:Bleibt man da konsequent, teilt man "das, was der Fall ist" in Dinge, die man erfassen kann und die man NICHT erfassen kann. - Wittgenstein lässt grüßen
Abgesehen davon, dass die Aussage "Die Natur ist alles, was der Fall ist" von Wittgenstein selbst ist; selbst wenn man das tut, heißt das nicht, dass es Dinge sind, die wir prinzipiell nicht erfassen können sondern maximal, dass wir sie NOCH nicht erfassen können.
Alles andere ist eine Aussage über etwas, die du per Definition nicht treffen (nämlich nicht wissen) kannst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es reicht, wenn ich sage, dass ich es nicht weiß.
Das kenne ich auch von mir. - Das beantwortet aber nicht die Frage
Doch - du fragtest, woraus das Quantenvakuum entstanden ist.
Ich antwortete, dass ich es nicht weiß. Frage demnach beantwortet.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Doch ich denke mir, im Gegensatz zu dir, kein übernatürliches, intelligentes Geisteswesen aus
Man muss die Gründe nicht kennen, die dies plausibel erscheinen lassen
Das traurige dabei ist ja, dass du diese Gründe trotz mehrfachen Aufforderungen nicht nennen kannst.

closs hat geschrieben:Agnostizismus kann ok sein, wenn man gleichzeitig für möglich hält, dass das, was man nicht kennt oder andere für möglich halten, existiert.
Tut man ja. So wie Einhörner und Feen. ;)
Wir können nicht WISSEN, dass solche Wesen - wie Gott - nicht existieren. Daher ist das eine Frage von Wahrscheinlichkeiten; und da verliert deine Vorstellung ganz gewaltig.
Als Beispiel erwähne ich hier das Bayes Theorem: http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Bayes

Man sollte nicht sagen "Ich glaube es" oder "Ich glaube es nicht". Sondern man sollte sagen "Ich halte es für mehr oder weniger wahrscheinlich" und dann kann man diese Aussage begründen. Das reicht von 0% bis 100% - ohne jemals 0 oder 100 erreichen zu können.

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#44 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von closs » Di 8. Jul 2014, 01:18

Darkside hat geschrieben:Und zwar ebenso "prinzipiell", wie es auch stimmt bezogen auf deine Behauptungen einer göttlichen Existenz.
Stimmt - und zwar ebenso "prinzipiell", wei es auch stimmt bezogen auf die Frage, ob das, was wir "natürliche Welt" nennen, Projektion des menschlichen Geistes ist oder unabhängig davon ist.

Genau deshalb muss man - je nach eigenem Erkenntnisstand - postulieren/setzen, dass es "Gott", die "natürliche Welt", etc. unabhängig von unserer Projektion gibt. - Tut man das nicht, kann man sich nur mit sich beschäftigen - denn das "Cogito ergo sum" bleibt einem auf jeden Fall als Einziges.

Darkside hat geschrieben:Abgesehen davon, dass die Aussage "Die Natur ist alles, was der Fall ist" von Wittgenstein selbst ist
Ja - so ist es. - Im ontologischen Kontext irrt er sich da - es sei denn, man würde alles, was ist, als Natur bezeichnen - aber das ist Sprach-Ragout.

Darkside hat geschrieben:Ich antwortete, dass ich es nicht weiß. Frage demnach beantwortet.
Nein - die Frage ist damit NICHT beantwortet. Du sagst, dass die Antwort nicht von Dir kommen kann.

Darkside hat geschrieben:Das traurige dabei ist ja, dass du diese Gründe trotz mehrfachen Aufforderungen nicht nennen kannst.
:devil:

Darkside hat geschrieben:Sondern man sollte sagen "Ich halte es für mehr oder weniger wahrscheinlich"
Bezogen auf welchen Maßstab?

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#45 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von Scrypton » Di 8. Jul 2014, 02:16

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Und zwar ebenso "prinzipiell", wie es auch stimmt bezogen auf deine Behauptungen einer göttlichen Existenz.
Stimmt - und zwar ebenso "prinzipiell", wei es auch stimmt bezogen auf die Frage, ob das, was wir "natürliche Welt" nennen, Projektion des menschlichen Geistes ist oder unabhängig davon ist.
Nein, nicht ebenso. Es verhält sich dabei gänzlichst anders als mit in der Fantasie geborenen Vorstellungen; auch wenn du es nicht haben willst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Abgesehen davon, dass die Aussage "Die Natur ist alles, was der Fall ist" von Wittgenstein selbst ist
Ja - so ist es. - Im ontologischen Kontext irrt er sich da
Behauptest du.
Daher eher nicht relevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ich antwortete, dass ich es nicht weiß. Frage demnach beantwortet.
Nein - die Frage ist damit NICHT beantwortet. Du sagst, dass die Antwort nicht von Dir kommen kann.
Womit die Frage meinerseits erledigt - und somit, wenn auch unzureichend - beantwortet wurde.
Aber: Es gibt keinen Grund, nur, weil diese Antwort nicht vorliegt, ein übernatürliches, intelligentes Geisteswesen zu postulieren.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das traurige dabei ist ja, dass du diese Gründe trotz mehrfachen Aufforderungen nicht nennen kannst.
:devil:
Tja...

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Sondern man sollte sagen "Ich halte es für mehr oder weniger wahrscheinlich"
Bezogen auf welchen Maßstab?
Ich wiederhole mich:
Wir können nicht WISSEN, dass solche Wesen - wie Gott - nicht existieren. Daher ist das eine Frage von Wahrscheinlichkeiten; und da verliert deine Vorstellung ganz gewaltig.
Als Beispiel erwähne ich hier das Bayes Theorem: http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Bayes

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#46 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von closs » Di 8. Jul 2014, 10:18

Darkside hat geschrieben:Als Beispiel erwähne ich hier das Bayes Theorem: http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Bayes
... welches nicht funktioniert, wenn man die Prävalenz nicht kennt - also die "Kalibirierung". - Wo ist in Sachen Gott Deine "Kalibrierung 50%", im Verhältnis zu dieser etwas wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist?

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#47 Re: Es gibt eine Wahrheit

Beitrag von Scrypton » Mo 21. Jul 2014, 12:01

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Als Beispiel erwähne ich hier das Bayes Theorem: http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Bayes
... welches nicht funktioniert
Doch, tut es.
Du solltest dich mit dem, was du kritisierst, beschäftigen! ;)

Die Behauptung, es gäbe Kobolde, ist nicht gleich wahrscheinlich zutreffend wie die Behauptung, es gäbe sie nicht.
So ist das eben.

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