Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

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Scrypton
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#41 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 10:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Der Naturalismus bedient sich dieser Ergebnisse und ordnet sie ein. Spitiuelle Setzungen bleiben Setzunge/Behauptungen, die nicht belegbar sind. Das ist der essentielle Unterschied.
NAtürlich sind auch spirituelle Setzungen belegbar
Unsinn, da jeder spirituellen Behauptung auch mit einer entgegen gesetzten, ebenfalls spirituellen Behauptung widersprochen werden kann.

closs hat geschrieben:WENN da nicht die Definition wäre, dass "Beleg" nur dann als solcher anerkannt ist, wenn es ein naturwissenschaftlich nachweisbarer Beleg ist.
Du kannst gerne erläutern, welche Art von Beleg dir konkret genehm wäre und einen solchen vorlegen, dann werden wir feststellen, um es sich um einen Beleg handelt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: denn es gibt keine plausible Begründung dafür
Wie willst Du das aus materialistischer Sicht wissen?
Von wissen habe ich nicht gesprochen - es liegt jedoch keine vor. Punkt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weshalb sollte etwas existieren, was NICHT Bestandteil der Natur ist?
Warum sollte es NICHT existieren?
Eine Gegenantwort ist keine Antwort - du darfst es nochmal versuchen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du kannst nicht wissen, was du nicht wissen kannst. Da kommst du nicht drum herum.
Da kommt keiner drum rum. - Man kann nur mit Indizien arbeiten
Du hast aber keine; andernfalls steht es dir frei welche vorzulegen.
Jede Wette, dass du dich jetzt wieder darum windest aber am Ende doch wieder keine vorgelegt hast... :D

closs hat geschrieben:Warum hätte der Mensch Geist erhalten, um über alle Kulturen zu ähnlichen Ergebnissen zu kommen
Man kommt überall nicht zu ähnlichen, sondern im Großen und Ganzen zu unterschiedlichen, sich widersprechenden Ergebnissen. Das liegt vorallem an der fehlenden Erkenntnis darüber, wie die Dinge wirklich sind. So denken Kinder bis zu einem gewissen Alter alle dualistisch; es gibt Fliegen, damit die Frösche was zu fressen haben.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:was keine Wirkung auf uns hat
Betroffene sprechen sehr wohl von Wirkung.
Wenn, dann könnte man diese auch naturalistisch nachweisen - davor jedoch immunisierst du dich.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das ist insofern der Wissenschaft genau entgegengesetzt, weil es in der Wissenschaft keine Vertrauen gibt
Das hat aber nüchterne Gründe: Das Objekt der Beobachtung ist in der selben Existenzebene wie der Beobachter - nämlich im Dasein. - Das ist eben in geistigen Dingen eben NICHT der Fall
Daher stehst du auch so verloren da, weil du nichts hast, was für dich spricht, außer Behauptungen, die für DICH vielleicht plausibel/logisch erscheinen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Im Grunde würde durch die Verbindung der natürlichen Welt (in welcher unsere Gesetze eben geltend sind) mit einer geistigen Welt sogar der Energieerhaltungssatz verletzt.
Das glaube ich nicht
Ist trotzdem so; jedenfalls dann, wenn unser Körper/Gehirn in Verbindung steht mit einem Geist, der sich nicht im Dasein befindet!
Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Warum glaubst du nicht an die Existenz von Zeus oder Odin, die einem aus ihren Reihen bestimmten das Universum zu entwerfen?
Weil diese Religionen zwar am richtigen Thema dran sind (Transzendenz), aber logisch/ontologisch/dialektisch nicht ausgereift sind
Das ist deine subjektive Bewertung, nicht mehr und nicht weniger.
Ich behaupte, sie sind besser ausgereift als deine Gottesdefinition. Und nun?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit ist eins zu der Anzahl der Alternativen.
Das sind formale Spielereien
Anhand dessen gezeigt werden kann, dass es niemals zu einem Patt kommen kann; deine Behauptungen von Gott sind erstmal weit weniger wahrscheinlich (unter 50%), als dass er nicht existiert.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Hinzu kommt, dass eine gegen Kritik immunisierte These – oder anders: reiner Unsinn – sich nicht widerlegen lässt.
Stimmt - das ist das größte Problem in der "geistigen Fraktion".
Also: Folglich müsstest du aufzeigen, wie auch immer, dass deine Behauptung nicht kritikimmun  ist. Wie macht man das? Man formuliert seine Hypothese so, dass ein empirisch und/oder logisch  in menschlicher Reichweite liegender, möglicher Fall existiert, der die These widerlegt und benennt diesen Fall, sofern er nicht offensichtlich ist. Ist das nicht möglich, dann kann man diese These deinerseits in die Tonne werfen. Das ist der grundsätzliche Unterschied zwischen einer ernstzunehmenden Hypothese und Unsinn. Unsinn ist unwiderlegbar sofern man diesen durch die Behauptung selbst dagegen immunisiert. Selbst deine "spirituelle" Sicht ist NICHT die einzige "spirituelle" Sicht.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn jemand mit etwas Unwiderlegbarem daherkommt, muss derjenige, der diese Behauptung aufstellt, beweisen, zeigen, dass es sich nicht um Unsinn handelt.
"Müssen" schon gar nicht.
Wenn du die Behauptung aufstellst, schon; sonst nein.

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#42 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 11:28

Darkside hat geschrieben:Unsinn, da jeder spirituellen Behauptung auch mit einer entgegen gesetzten, ebenfalls spirituellen Behauptung widersprochen werden kann.
Aha - und deshalb wäre eine spirituelle Aussage nicht belegbar?? - Wenn Kant nach 50 Jahren analytischer Arbeit zum Ergebnis kommt, dass Metaphysik ÜBER der Diesseits-Vernunft steht, wäre das KEIN Beleg, weil irgendeine Dumpfbacke sagen kann, dass Metaphysik UNTER der Diesseits-Vernunft steht? - Und so addierst Du und kommst im Saldo auf Null. - Bisschen wenig - oder nicht?

Darkside hat geschrieben:Du kannst gerne erläutern, welche Art von Beleg dir konkret genehm wäre
Nehmen wir der Einfachheit halber die obige Aussage Kants.

Darkside hat geschrieben:es liegt jedoch keine vor
Das klingt wie eine Tatsachenbehauptung, die derjenige weiss, der sie bringt. Deshalb: Woher weisst Du das?

Darkside hat geschrieben:Eine Gegenantwort ist keine Antwort
Es war genauso willkürlich gekontert.

Darkside hat geschrieben:Du hast aber keine; andernfalls steht es dir frei welche vorzulegen.
Es wurden schon viele vorgelegt, die Du aber nicht als Indizien akzeptierst, weil sie nicht in Deinem Denkmodell vorkommen. - Es macht keinen Sinn, Platon oder Meister Eckart oder Kant durchzuackern, bevor Du überhaupt ein System intus hast, so etwas als relevant zu erkennen.

Darkside hat geschrieben:Man kommt überall nicht zu ähnlichen, sondern im Großen und Ganzen zu unterschiedlichen, sich widersprechenden Ergebnissen.
In der Aeusformung ja - in der Grundaussage, dass es über dem Menschen im Dasein ein Sein gibt, ist man sich ähnlich.

Darkside hat geschrieben:Das liegt vorallem an der fehlenden Erkenntnis darüber, wie die Dinge wirklich sind.
Was ist aus Deiner Sicht "wirklich"?

Darkside hat geschrieben:Wenn, dann könnte man diese auch naturalistisch nachweisen
Falsch. - Du sagst jetzt wieder, dass das Sein gefälligst nur dann Sein sein darf, wenn Du es mit Deiner Wahrnehmung zertifizierst. - Das ist exakt die Sache auf den Kopf gestellt.

Wie willst Du einen Test designen, um damit spirituelle Wirkungen wissenschaftlich nachzuweisen?

Darkside hat geschrieben:Daher stehst du auch so verloren da
Mach Dir da keine Sorgen. - Aber zur Frage selbst - hast Du die Argumentation aufgenommen. - Wenn ja - was wäre dagegen auszustzen?

Darkside hat geschrieben:Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?
Sein Wesen ist nicht "von dieser Welt". - Mal eine Verständnisfrage: Hat es Einfluss auf den Energieerhaltungssatz, wenn Du etwas erkennst?

Darkside hat geschrieben:Das ist deine subjektive Bewertung
Der Mensch ist immer Subjekt. - Dass er innerhalb (!) des naturwissenschaftlichen Systems objektivieren kann, ändert daran nichts. - Entscheidend ist, ob eine Bewertung/Erkenntnis authentisch ist mit dem Objekt seiner Bewertung/Erkenntnis - unabhängig davon, ob bzw. wann diese Authentizität nachweisbar ist.

Darkside hat geschrieben:Ich behaupte, sie sind besser ausgereift als deine Gottesdefinition. Und nun?
Dann musst Du prüfen (das hat mit mir gar nichts zu tun), ob Deine Bewertung/Erkenntnis authentisch ist mit dem Objekt Deiner Bewertung/Erkenntnis.

Darkside hat geschrieben: deine Behauptungen von Gott sind erstmal weit weniger wahrscheinlich (unter 50%)
In Bezug auf welchen Maßstab?

Darkside hat geschrieben:Wie macht man das? Man formuliert seine Hypothese so, dass ein empirisch und/oder logisch  in menschlicher Reichweite liegender, möglicher Fall existiert, der die These widerlegt
Das sind Techniken, die nicht notwendigerweise maßstäblich für geistige Erkenntnis sind. - Hermeneutisch geht es ausschließlich darum, die eigene Erkenntnis weitgehend koinzident mit dem Objekt des zu Erkennenden zu bringen. - Darüber hinaus versucht man, eigene Erkenntnis so darzustellen, dass sie logisch widerspruchsfrei vom Umfeld rezipierbar ist.

Darkside hat geschrieben:Wenn du die Behauptung aufstellst, schon
Es ist in der Regel NICHT das Problem, eine vernünftige Behauptung logisch widerspruchsfrei zu begründen. - Das Problem ist, dass aufgrund einer Ent-Geistung unserer modernen Gesellschaft nur wissenschaftlich Nachweisbares anerkannt wird. - Man flüchtet sich in die Regeln einer Methodik, weil man mehrheitlich keine eigene geistige Erkenntnis-Substanz mehr hat. - Insofern ist es sogar folgerichtig, wenn man seitens des Naturalismus propagiert, dass der Mensch nichts anderes sei als ein besondern weit entwickeltes Tier.

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#43 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von sven23 » Mo 7. Jul 2014, 12:18

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, ich erwarte, daß Behauptungen, die nicht bewiesen werden können, wenigstens indirekte Anhaltspunkte liefern
Das ist kein Problem - da gibt es eine Menge an logischen Argumentationsführungen wie auch viele Menschen, die unmittelbar "religiöse" Erlebnisse haben.

Und die haben dann die gleiche Qualität wie bei der Homöopathie. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#44 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von Pluto » Mo 7. Jul 2014, 12:31

closs hat geschrieben:Wenn Kant nach 50 Jahren analytischer Arbeit zum Ergebnis kommt, dass Metaphysik ÜBER der Diesseits-Vernunft steht, wäre das KEIN Beleg...
Kant war sicher ein kluger Mann, aber auch er ist nicht das Maß aller Dinge, und hat nicht alles richtig erkannt.
closs hat geschrieben:Und so addierst Du und kommst im Saldo auf Null. - Bisschen wenig - oder nicht?
Null ist kein schlechtes Ergebnis, denn es spiegelt Neutralität wieder.
Obwohl ich denke, dass in der Bilanz noch viel weniger für die Existenz der Tranzendenz spricht als dagegen.
closs hat geschrieben:Nehmen wir der Einfachheit halber die obige Aussage Kants.
Warum Kant?
Du räumst der Meinung Kants einen sehr hohen Stellenwert ein, der IMO in der heutigen Zeit oft nicht mehr gerechtfertigt ist.
closs hat geschrieben:Was ist aus Deiner Sicht "wirklich"?
Das was im Alltag funzt.
closs hat geschrieben:Du sagst jetzt wieder, dass das Sein gefälligst nur dann Sein sein darf, wenn Du es mit Deiner Wahrnehmung zertifizierst.
Welchen anderen Weg der Zertifizierung gibt es, außer der überprüfbaren Wahrnehmung?
closs hat geschrieben:Wie willst Du einen Test designen, um damit spirituelle Wirkungen wissenschaftlich nachzuweisen?
Es liegt am Behaupter, Testmethoden zu entwickeln.
closs hat geschrieben:Mal eine Verständnisfrage: Hat es Einfluss auf den Energieerhaltungssatz, wenn Du etwas erkennst?
Sicher! Denn jeder Denkprozess eines lebendigen Gehirns erfordert Energie.
closs hat geschrieben:Der Mensch ist immer Subjekt. - Dass er innerhalb (!) des naturwissenschaftlichen Systems objektivieren kann, ändert daran nichts. - Entscheidend ist, ob eine Bewertung/Erkenntnis authentisch ist mit dem Objekt seiner Bewertung/Erkenntnis - unabhängig davon, ob bzw. wann diese Authentizität nachweisbar ist.
Der Test der Authentizität ist durch den Alltag gegeben. Wen es funzt, ist es authentisch.
closs hat geschrieben:Insofern ist es sogar folgerichtig, wenn man seitens des Naturalismus propagiert, dass der Mensch nichts anderes sei als ein besondern weit entwickeltes Tier.
Genau! Dafür sprechen Abermillionen Hinweise aus der Evolutionsbiologie und der Paläotologie.
Welche Alternativen siehst du denn?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#45 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 12:43

Pluto hat geschrieben:Kant war sicher ein kluger Mann, aber auch er ist nicht das Maß aller Dinge
Stimmt - NICHTS im Dasein ist Maß der Dinge.

Pluto hat geschrieben:Warum Kant? Du räumst der Meinung Kants einen sehr hohen Stellenwert ein
Weil Kant als Philosoph und nicht als Christ gesprochen hat.

Pluto hat geschrieben:der IMO in der heutigen Zeit oft nicht mehr gerechtfertigt ist.
Da müsste man im Einzelfall prüfen, ob er geistig überholt ist, oder ob unsere Zeit ihm gegenüber abgefallen ist und er deshalb als überholt gilt. - Ich kann weit und breit nichts auch nur im Ansatz erkennen (außer Heidegger), das sowohl Physik als auch Metaphysik in gleicher Qualität thematisiert.

Und wenn Du jetzt auf Popper/Kritischen Rationalismus kommst: Da gibt es einen wesentlichen Unterschied, weil es sich hier nicht um ontologische Fragstellungen handelt ("Was ist"), sondern um pragmatische Fragestellungen ("Was haben wir zur Zeit an Erkenntnis zur Verfügung"). - Macht AUCH Sinn, ist aber etwas ganz was anderes.

Pluto hat geschrieben:Das was im Alltag funzt.
Da würden dann Christen sagen: Gott.

Pluto hat geschrieben:Welchen anderen Weg der Zertifizierung gibt es, außer der überprüfbaren Wahrnehmung?
Überhaupt keine Zertifizierung von Leuten, die keinen inneren Bezug haben. - Spiritualität WILL gar nicht zertifiziert werden - solche "Ehrungen" sind ihr eher peinlich. - Geist erkennt sich nur gegenseitig - die Diskussionen hier auf dem Forum drängen mich immer mehr zu dieser - alten - Einsicht.

Pluto hat geschrieben:Es liegt n dir, diese vorzuschlagen.
Nein - es liegt an denen, die Dinge nach ihrem System objektivieren wollen.

Pluto hat geschrieben:Sicher! Denn jeder Denkprozess eines lebendigen Gehirns erfordert Energie.
Schon - aber es ist doch energie-technisch kein prinzipieller Unterschied, ob Du Daseins-Dinge oder ob Du geistige Dinge erkennst.

Pluto hat geschrieben:Der Test der Authentizität ist durch den Alltag gegeben. Wen es funzt, ist es authentisch.
Wenn durch Rauschgift-Handel mein Alltag funzt, ist Rauschgift-Handel o.k.?

Pluto hat geschrieben:Genau! Dafür sprechen Abermillionen Hinweise aus der Evolutionsbiologie und der Paläotologie.
Natürlich ist das NATUR-wissenschaftlich so.

Pluto hat geschrieben:Welche Alternativen siehst du denn?
Dass das naturwissenschaftlich Beschreibbare nur die Hülle für die geistige Existenz "Mensch" ist.

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#46 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 13:18

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Unsinn, da jeder spirituellen Behauptung auch mit einer entgegen gesetzten, ebenfalls spirituellen Behauptung widersprochen werden kann.
Aha - und deshalb wäre eine spirituelle Aussage nicht belegbar?
Sie IST nicht belegbar; das ist unter anderem auch der Grund, weshalb du deine spirituelle Behauptung nicht belegen kannst! :)
Andernfalls: Mach es doch endlich und rede nicht ewig um den heißen Brei.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du kannst gerne erläutern, welche Art von Beleg dir konkret genehm wäre
Nehmen wir der Einfachheit halber die obige Aussage Kants.
Eine Aussage von Kant ist eine Aussage von Kant; eine Aussage von Kant ist jedoch kein Beleg für eben dessen Aussagen. Du verrennst dich.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:es liegt jedoch keine vor
Das klingt wie eine Tatsachenbehauptung, die derjenige weiss, der sie bringt. Deshalb: Woher weisst Du das?
Weil es von dir keinen Thread gibt, indem du welche vorgelegt hast! ^_-

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Eine Gegenantwort ist keine Antwort
Es war genauso willkürlich gekontert.
Also nochmal: Weshalb sollte etwas existieren, was NICHT Bestandteil der Natur ist?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du hast aber keine; andernfalls steht es dir frei welche vorzulegen.
Jede Wette, dass du dich jetzt wieder darum windest aber am Ende doch wieder keine vorgelegt hast... :D
Es wurden schon viele vorgelegt
Eben nicht - und die von mir nochmals zitierte "Wette" hätte ich ohne Schwierigkeiten gewonnen. Du schaffst es eben nicht, über deine Behauptung hinaus zu kommen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Man kommt überall nicht zu ähnlichen, sondern im Großen und Ganzen zu unterschiedlichen, sich widersprechenden Ergebnissen.
In der Aeusformung ja - in der Grundaussage, dass es über dem Menschen im Dasein ein Sein gibt, ist man sich ähnlich.
*smile*
Selbst das ist pauschal NICHT richtig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das liegt vorallem an der fehlenden Erkenntnis darüber, wie die Dinge wirklich sind.
Was ist aus Deiner Sicht "wirklich"?
Deine Fantasievorstellungen sind es jedenfalls nicht.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn, dann könnte man diese auch naturalistisch nachweisen
Falsch.
Nein, nicht falsch.
Wenn unser Gehirn eine (imaginäre!) Verbindung hätte und sich unser Gehirn in unserer natürlichen Daseins-Welt befindet und auch aufgrund dessen Gesetzmäßigkeiten funkioniert, könnte man diese postulierte "Verbindung" prinzipiell auch naturwissenschaftlich feststellen. Denn ob du willst: Das Gehirn muss sich daran halten.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?
Sein Wesen ist nicht "von dieser Welt".
Das ist eine Behauptung und keine Antwort auf die Frage, daher nochmal:
Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?

closs hat geschrieben:Hat es Einfluss auf den Energieerhaltungssatz, wenn Du etwas erkennst?
Solange da keine Interaktion mit einer von dir zusammen gesponnenen Seins-Welt die Folge ist: Nein! :)

closs hat geschrieben:Entscheidend ist, ob eine Bewertung/Erkenntnis authentisch ist mit dem Objekt seiner Bewertung/Erkenntnis
Anders formuliert: Entscheidend ist, ob eine Bewertung authentisch ist mit dem Objekt, welches man sich AUSDENKT. Damit verarscht man sich doch nur selbst - und du merkst es nicht. :D

Du kannst natürlich behaupten was immer du willst - durchaus unabhängig davon ob es existiert. Weiter kannst du also alles behaupten, auch wenn es nicht existiert.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ich behaupte, sie sind besser ausgereift als deine Gottesdefinition. Und nun?
Dann musst Du prüfen (das hat mit mir gar nichts zu tun), ob Deine Bewertung/Erkenntnis authentisch ist mit dem Objekt Deiner Bewertung/Erkenntnis.
Hat sie - und nun?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: deine Behauptungen von Gott sind erstmal weit weniger wahrscheinlich (unter 50%)
In Bezug auf welchen Maßstab?
Habe ich gestern bereits ausgeführt - soll ich mich wiederholen? :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Folglich müsstest du aufzeigen, wie auch immer, dass deine Behauptung nicht kritikimmun  ist. Wie macht man das? Man formuliert seine Hypothese so, dass ein empirisch und/oder logisch  in menschlicher Reichweite liegender, möglicher Fall existiert, der die These widerlegt und benennt diesen Fall, sofern er nicht offensichtlich ist. Ist das nicht möglich, dann kann man diese These deinerseits in die Tonne werfen. Das ist der grundsätzliche Unterschied zwischen einer ernstzunehmenden Hypothese und Unsinn. Unsinn ist unwiderlegbar sofern man diesen durch die Behauptung selbst dagegen immunisiert.
Das sind Techniken...
... die du natürlich ablehnst, weil du sie auf deinen Unsinn schlicht nicht anwenden kannst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn du die Behauptung aufstellst, schon
Es ist in der Regel NICHT das Problem, eine vernünftige Behauptung logisch widerspruchsfrei zu begründen. - Das Problem ist, dass aufgrund einer Ent-Geistung unserer modernen Gesellschaft nur wissenschaftlich Nachweisbares anerkannt wird.
Es gibt keinen Grund, die Fantasien der einzelnen Menschen - wie z.B. die deinigen - als gegeben heranzu ziehen. So sehr du es dir auch wünscht; es wird nicht passieren, es ist nicht plausibel.

Nochmal; was du sagst ist letztlich nichts anderes als: Ich weiß etwas, was niemand wissen kann, nicht einmal ich, und das musst du mir glauben. Vetraue einfach meinem geistigen Instinkt.

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#47 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 13:45

Darkside hat geschrieben:Sie IST nicht belegbar
Natürlich ist sie geistig/logisch/dialektisch/etc. belegbar. - Das Problem liegt einzig darin, dass Du "belegen" im Sinne Deines Denksystems definierst.

Darkside hat geschrieben:eine Aussage von Kant ist jedoch kein Beleg für eben dessen Aussagen
Aber für das Thema, um das es geht - hier: Verhältnis von physischem und metaphysischem Sein.

Darkside hat geschrieben:Weil es von dir keinen Thread gibt, indem du welche vorgelegt hast!
Nicht im Sinne Deines Denksystems vorgelegt habe - vorgelegt wurde vieles.

Darkside hat geschrieben: Weshalb sollte etwas existieren, was NICHT Bestandteil der Natur ist?
Weil logische/dialektische/etc. Gründe dafür sprechen UND weil der Mensch in der Lage ist, in diesem Kategorien zu denken und zu erkennen. Das sind keine Nachweise, aber Hinweise.

Darkside hat geschrieben:Selbst das ist pauschal NICHT richtig.
Woher meinst Du, das beurteilen zu können?

Darkside hat geschrieben:Das Gehirn muss sich daran halten.
Natürlich arbeitet das Gehirn, wenn jemand spirituell denkt oder empfindet - dies wird man wissenschaftlich nachweisen können. - Genau so, wie man nachweisen kann, dass ein Auto-Motor läuft - unabhängig davon, wo er gerade hinfährt. - Man wird aber über das Geschehen innerhalb des Motors nicht feststellen können, ob der Fahrer nach St. Pauli oder in ein Kloster fährt.

Darkside hat geschrieben:Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?
Weil es logische und persönlich erkennende Hinweise gibt, dass Materie Folge von Geist ist. - Lies dazu mal Hans-Peter Dürr oder Frank Tipler - beides hoch-qualifizierte Naturwissenschaftler/Mathematiker, die ihre Erkenntnisse innerhalb der Naturwissenschaft über-disziplinär begründen. - Eigentlich gilt das für alle Wissenschaftler, die Platoniker sind - ich meine, Penrose und Livio sind auch welche.

Sie sagen das nicht als Naturwissenschaftler (das ist kein naturwissenschaftliches Thema), aber mit ihrem Wissen, das sie aus den Naturwissenschaften mitnehmen.

Darkside hat geschrieben:Entscheidend ist, ob eine Bewertung authentisch ist mit dem Objekt, welches man sich AUSDENKT.
Das ist in der Tat die Gefahr, vor der allerdings der Naturalismus mit seinem dogmatischen Reduktionismus am wenigsten gefeit ist.

Darkside hat geschrieben:Hat sie - und nun?
Das kannst Du doch gar nicht wissen - das kann man nur hoffen. - Hoffen, dass sich die zugrundeliegenden Setzungen als wahr erweisen.

Darkside hat geschrieben:Habe ich gestern bereits ausgeführt - soll ich mich wiederholen?
Nicht nötig - Du hast nämlich DEIN Denksystem zum Maßstab gemacht - "welchen man sich AUSDENKT" !!

Darkside hat geschrieben: Das sind Techniken... ... die du natürlich ablehnst
Gar nicht - als innerbetriebliche Techniken sind sie Gold wert.

Darkside hat geschrieben:Ich weiß etwas, was niemand wissen kann
... aber viele wissen (ich übernehme einfach mal Dein Wort "wissen").

Darkside hat geschrieben: und das musst du mir glauben
"Müssen" schon gar nicht - das sind Angebote. - Richtiger wäre: Du sollst ERKENNEN, dass dieses Angebot wahr sein KÖNNTE. - Reicht schon.

Darkside hat geschrieben:Vetraue einfach meinem geistigen Instinkt.
Ja - da ist was dran. - Aber das geht in der Regel erst dann, wenn man selbst den prinzipiellen Einstieg gefunden hat.

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#48 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 14:00

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Sie IST nicht belegbar
Natürlich ist sie geistig/logisch/dialektisch/etc. belegbar.
Nein, ist sie nicht. :)
Sie IST nicht belegbar; das ist unter anderem auch der Grund, weshalb du deine spirituelle Behauptung nicht belegen sondern nur behaupten kannst!

Andernfalls: Belege deinen Unsinn.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:eine Aussage von Kant ist jedoch kein Beleg für eben dessen Aussagen
Aber für das Thema, um das es geht
Es geht um deine Behauptung eines Seins - und diese kannst du durch nichts belegen. Finde dich damit ab. :0)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weil es von dir keinen Thread gibt, indem du welche vorgelegt hast!
Nicht
Stimmt, gibt es nicht. Deine Frage wurde damit also beantwortet.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Weshalb sollte etwas existieren, was NICHT Bestandteil der Natur ist?
Weil logische/dialektische/etc. Gründe dafür sprechen
Gibt es nicht; nicht mehr jedenfalls als gleichwertige, die dagegen sprechen.

closs hat geschrieben:UND weil der Mensch in der Lage ist, in diesem Kategorien zu denken
Er ist auch in der Lage, sich Fabelwesen auszudenken: das ist entgegen deiner Aussage nun jedoch KEIN Hinweis darauf, dass dies, was der Mensch sich ausdenkt, existiert. Argument deinerseits also als nichtig belegt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das Gehirn muss sich daran halten.
Man wird aber über das Geschehen innerhalb des Motors nicht feststellen können, ob der Fahrer nach St. Pauli oder in ein Kloster fährt.
Zwischen dem Motor und dem Fahrziel gibt es keine Verbindung; zwischen Gehirn und postulierten Geist jedoch schon.
Letztere muss zwingend naturwissenschaftlich erfassbar sein, andernfalls das (natürliche!) Gehirn ebenfalls nicht in der Lage wäre, eine Interaktion mit dem Geist durchzuführen.

Ganz einach, auch dann, wenn du diesen einfachen Sachverhalt weiter zu übergehen versuchst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Welchen spirituellen Grund (oder Notwendigkeit) kannst du anführen dafür, dass dieser sich NICHT im Dasein befinden soll?
Weil es logische und persönlich erkennende Hinweise gibt, dass Materie Folge von Geist ist.
Das behauptest du immer wieder; welche logischen(!!!!) Hinweise sollen das denn sein?
Leg sie doch endlich mal vor. ^_-

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Entscheidend ist, ob eine Bewertung authentisch ist mit dem Objekt, welches man sich AUSDENKT.
Das ist in der Tat die Gefahr
Eben, das ist die Gefahr an deinen Behauptungen - für dich auch nicht zu unterscheiden, da du naheliegenderweise selbst an deine Behauptungen glaubst, sie ansonsten nicht aufstellen würdest. Deine Beurteilung über den Wahrheitsgehalt deiner eigenen Behauptungen ist also prinzipiell nicht relevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Hat sie - und nun?
Das kannst Du doch gar nicht wissen - das kann man nur hoffen.
Für dich gilt das selbe; ich zeigte damit nur auf, dass ich lediglich gegenteiligen Standpunkt dagegen halten muss um zu zeigen, dass deine Behauptungen von Unsinn und NIcht-Existenz nicht zu unterscheiden sind.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Habe ich gestern bereits ausgeführt - soll ich mich wiederholen?
Nicht nötig
Dachte ich mir schon. ;)

closs hat geschrieben:Du hast nämlich DEIN Denksystem zum Maßstab gemacht
Nein, ich habe die in deinem Bereich möglichen Alternativen herangezogen und ausgeführt, weshalb es mit Fantasien nie zu einem Patt kommen kann.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:was du sagst ist letztlich nichts anderes als: Ich weiß etwas, was niemand wissen kann, nicht einmal ich, und das musst du mir glauben. Vetraue einfach meinem geistigen Instinkt.
... aber viele wissen
Eben genau das nicht.

closs hat geschrieben:Du sollst ERKENNEN, dass dieses Angebot wahr sein KÖNNTE.
Wozu?
Um fair zu sein, müsste ich dann ebenfalls erkennen können, dass fliegende Einhörner ebenso wahr sein KÖNNTEN - und das auch noch gleich wahrscheinlich, wie dessen Nicht-Existenz.
Ist natürlich unsinnig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Vetraue einfach meinem geistigen Instinkt.
Ja - da ist was dran.
Wenn dein geistiger Instinkt aber schlicht nichts taugt und zu schwachsinnigen Aussagen führt wäre es völlig dämlich, ihnen dennoch zu "vertrauen".

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#49 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von Zeus » Mo 7. Jul 2014, 14:01

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Insofern ist es sogar folgerichtig, wenn man seitens des Naturalismus propagiert, dass der Mensch nichts anderes sei als ein besondern weit entwickeltes Tier.
Genau! Dafür sprechen Abermillionen Hinweise aus der Evolutionsbiologie und der Paläotologie.
Welche Alternativen siehst du denn?
closs ist sicher Anhänger des bedeutenden Theologen und Kirchenlehrers Thomas von Aquin, der behauptete, dass männliche Embryos 40 Tage und weibliche erst 80 Tage nach der Empfängnis BESEELT werden.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#50 Re: Ist "Sein" Vorbedingung für "Dasein"?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 14:06

Zeus hat geschrieben:closs ist sicher Anhänger des bedeutenden Theologen und Kirchenlehrers Thomas von Aquin, der behauptete, dass männliche Embryos 40 Tage und weibliche erst 80 Tage nach der Empfängnis BESEELT werden.
Naja - das holen Frauen aber in aller Regel auf und funktionieren dafür seelisch länger. - Aber diese Idee von Th.v.Aqu ist durchaus pfiffig.

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