Demian hat geschrieben: die Verengung auf eine bestimmte Auslegung ist und kann nicht christlich sein
Auslegungen sind immer Gleichnisse - entweder sie sind im Verhältnis zur Wahrheit authentisch oder nicht. - Aber irgendwie muss sich der Mensch formulieren - deshalb Auslegungen.
Demian hat geschrieben: In dieser Vorstellung wäre das gesamte All eine Manifestations des einen Bewusstseins.
Ja - "Jahwe" = "ICH-BIN-DA".
Demian hat geschrieben:Es gibt im christlichen Denken die Idee einer qualitativen Verschiedenheit von Gott und Mensch, sodass eine Mittlerschaft durch Jesus Christus als absolut nötig gedacht wird.
Stimmt - weil das Ebenbild ("Schattenwurf") nicht diesselbe Dimension haben kann wie der Ebenbild-Geber. - Zeit und Raum sind aus meiner Sicht nur als Ableitung denkbar.
Demian hat geschrieben:Der Widerspruch hierbei: ein solch beschränkter Gott, wäre zu beschränkt um Gott - also allumfassend eins - zu sein.
Auch hier: Man muss zwischen Gott ("Jahwe") und göttliche Selbst-Offenbarung unterscheiden - letztere ist Wahrnehmungs-Größe, also auch Schattenwurf, und somit nicht unbeschränkt.
Demian hat geschrieben:Ein Gott von dem noch etwas "außerhalb" ist, kann kein Gott sein, da er beschränkt wäre.
Ein Gott, der wesensmäßig Teil der Natur wäre, wäre beschränkt - er muss wesensmäßig außerhalb der Ableitung sein, darf also nicht identisch sein mit seinem SChattenwurf.
Demian hat geschrieben: Ich nenne sie ...
Auch das ist Interpretation. - Unser Problem hier: Gott kann nicht koinzident mit dem Menschen sein. - Zwar kann der Mensch ganz in Gott sein (NICHT im Dasein, aber prinzipiell) - aber Gott kann nie ganz im Menschen sein - es sei denn, es handelt sich um eine göttliche Selbst-Offenbarung (Jesus).
Demian hat geschrieben:natürlich ist Gott die Welt, denn ein Gott von dem noch etwas außerhalb wäre, wäre zu beschränkt, um absolut sein zu können
Sehe ich genau umgekehrt: Wäre Gott identisch mit der Welt, wäre er beschränkt. - Das, was wir als "Welt" bezeichnen - also das Zusammenspiel von Raum und Zeit - , ist NICHT "der Himmel der Himmel" (= Metapher für etwas ganz anderes).