closs hat geschrieben:Das ist es ja - das ist doch der Grund, warum ich diese Sprachschlamperei kritisiere. - Warum musste die Naturwissenschaft ausgerechnet dasselbe Wort annektieren, das bereits geisteswissenschaftlich über Jahrtausende semantisch ganz anders besetzt ist? - Da hätte man sich doch ein eigenes Wort ausdenken können, wenn man schon was anderes meint.
Die Naturwissenschaft hat nichts "annektiert".
Es ist dasselbe Thema, nur wird es heute wissenschaftlich analysiert, und das scheint einigen Leuten wie Frau Zunke, nicht zu gefallen, also halten sie dagegen.
Novalis hat geschrieben: Die interessante Frage ist für mich: warum gibt es überhaupt denkende Wesen, die Fragen stellen und eine Weltsicht haben?
So ist es. - Die Antwort darauf, die ich bisher naturalistischerseits gehört habe, war, dass diese Fähigkeit ein Kollateral-Schaden der Evolutions-Theorie sei - sozusagen eine Entgleisung der Neugierde an der Welt.[/quote]Die Entwicklung von Neuronen und Gehirnen entwickelten sich letztlich aus dem Verlangen nach Lebenserhaltung. Biologisch lässt sich das in Kürze wie folgt erklären...
In grauer Vorzeit gab es nur Lebewesen ohne Neuronen. Dennoch hatten auch diese hirnlosen Spezies, den Drang am Leben zu bleiben. Neuronen bildeten einen Schritt weiter in Richtung Lebenserhaltung, in dem sie diesen Drang noch verstärkten. Danach kamen Wesen mit sog. Protohirnen, wie z.B. Würmer. die bereits soziales Verhalten zeigen. Im Normalfall futtern Würmern allein. Wenn aber Gefahr droht versammeln sie sich in Gruppen um der Gefahr zu entfliehen.
Es dauerte lange bis daraus das Entscheidungszentrum (Gehirn) vieler Tierarten, insbesondere von Säugetieren entstand. Langsam, vielleicht über Jahrmillionen, entstanden in diesem Gehirn Bilder und Gedanken die wir heute "Geist" nennen. Wir wissen heute, dass das Gehirn andauernd solche Bilder erzeugt (unsere Träume sind der Nachweis dieser Bilder). Vieles davon spielt sich im Verborgenen ab. Wenn die Bilder "explosionsartig" den gesamten Cortex überwältigen, bezeichnen wir dies als bewusste Gedanken.