Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#621 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Sa 20. Dez 2014, 18:03

JackSparrow hat geschrieben: Das kann ich schätzen, indem ich meine bisherigen Erfahrungen mit Stiften zu Hilfe nehme
So ist es - und je nach Formatierung des Menschen kommen in geistigen Dingen unterschiedliche Einschätzungen auf.

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Scrypt0n
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#622 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 14:14

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Bei der Realität dürfen wir ziemlich sicher sein, zu wissen was es ist. Beim Sein haben wir keine Ahnung.
Nochmal zur Definition: "Realität" (in Deinem Sinne) ist DER Teil von "Sein", den man prinzipiell nachweisen kann.
Es gibt und gab deinerseits bisher nie eine Begründung dafür, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.

closs hat geschrieben:In der Praxis hat man plausible Gründe, dass es dieses (unbeweisbare) Sein gibt - mehr nicht.
Welche plausiblen Gründe innerhalb der Praxis, wie du hier behauptest, kannst du dafür denn anführen? :)

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#623 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 14:24

Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt und gab deinerseits bisher nie eine Begründung dafür, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
Schon längst. - Die einfachste Begründung wäre, dass es eine willkürliche Setzung ist, dass Wahrnehmung automatisch jegliche Realität erfassen kann. - Ich behaupte NICHT zu wissen, dass es Realität jenseits unserer Wahrnehmung gibt, sondern dass es willkürlich ist, dies zu postulieren.

Scrypt0n hat geschrieben:Welche plausiblen Gründe innerhalb der Praxis, wie du hier behauptest, kannst du dafür denn anführen?
Allein die Tatsache, dass Milliarden Menschen transzendent empfinden/empfunden haben. - Dies als Kollateralschaden neurowissenschaftlich abzutun, ist willkürlich.

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Scrypt0n
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#624 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 16:16

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt und gab deinerseits bisher nie eine Begründung dafür, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
Schon längst.
Eben nicht... :)

closs hat geschrieben:Die einfachste Begründung wäre, dass es eine willkürliche Setzung ist, dass Wahrnehmung automatisch jegliche Realität erfassen kann.
Das ist keine Begründung.
Damit hast du nämlich weiterhin nicht begründet, weshalb etwas existieren sollte, was prinzipiell nicht nachzuweisen ist. Du darfst es noch einmal versuchen! *grins*

Zumal deine Aussage obendrein auch falsch ist, denn willkürlich wäre an dieser Annahme nichts. Denn eine Tatsache ist schlicht, dass wir durch technischen Fortschritt mehr und mehr erfassen können, Dinge, die wir mit unserer Wahrnehmung alleine NICHT wahrnehmen können und damals generell nicht konnten.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Welche plausiblen Gründe innerhalb der Praxis, wie du hier behauptest, kannst du dafür denn anführen?
Allein die Tatsache, dass Milliarden Menschen transzendent empfinden/empfunden haben. - Dies als Kollateralschaden neurowissenschaftlich abzutun, ist willkürlich.
Es gibt bzw. gab auch milliarden von Menschen, die mit Engeln und Kobolden reden.
Diese Art von Tatsachen sind noch längst keine plausiblen Gründe; es sei denn, man postuliert diese willkürlich als solche...

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#625 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 16:40

Scrypt0n hat geschrieben:Damit hast du nämlich weiterhin nicht begründet, weshalb etwas existieren sollte, was prinzipiell nicht nachzuweisen ist.
Das wäre der nächste Schritt - hier geht es darum, darzulegen, dass es ein willkürlicher Schritt ist, die Kategorie Sein/Realität als notwendig erfassbar durch die Kategorie Wahrnehmung darzustellen.

Scrypt0n hat geschrieben:Denn eine Tatsache ist schlicht, dass wir durch technischen Fortschritt mehr und mehr erfassen können
Solche Hinweise sind mir auch bekannt - es geht erst einmal um Deine inter-kategoriale Setzung.

Scrypt0n hat geschrieben:Diese Art von Tatsachen sind noch längst keine plausiblen Gründe
Auch hier geht es erst einmal darum, warum der Mensch überhaupt transzendent angelegt ist.

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#626 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 17:03

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Damit hast du nämlich weiterhin nicht begründet, weshalb etwas existieren sollte, was prinzipiell nicht nachzuweisen ist.
Das wäre der nächste Schritt
Nein, das ist der erste Schritt, bei dem wir sind.
Bist du (mal wieder) verwirrt, Kurtchen?

Ich schrieb, dass es deinerseits bisher nie eine Begründung dafür gab, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
Dieser Aussage hast du wiedersprochen und versucht zu begründen mit: "Die einfachste Begründung wäre, dass es eine willkürliche Setzung ist, dass Wahrnehmung automatisch jegliche Realität erfassen kann."

Aber: Das ist keine Begründung.
Damit hast du nämlich weiterhin nicht begründet, weshalb etwas existieren sollte, was prinzipiell nicht nachzuweisen ist.

Du darfst es nun noch einmal versuchen, ohne in den Unsinn zu verfallen, dass dies der nächste Schritt wäre! ;)

closs hat geschrieben:hier geht es darum
Nein, tut es nicht. Hier geht es darum, dass du darlegst, weshalb etwas existieren sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen ist.
Wirds mal was?

closs hat geschrieben:dass es ein willkürlicher Schritt ist, die Kategorie Sein/Realität als notwendig erfassbar durch die Kategorie Wahrnehmung darzustellen
Davon spricht kein Mensch.
Radioaktivität ist durch die Kategorie "Wahrnehmung" auch nicht zu erfassen; mit einem Geigerzähler siehts dann aber doch wieder ganz anders aus.

Die Annahme weiter (um die es hier aktuell noch nicht ging!!!), dass alles was real existiert auch erfassbar ist hat mit WIllkür nichts zu tun sondern begründet sich darauf, dass wir aufgrund technologischer Neuheiten eben tatsächlich immer und mehr in Erfahrung bringen können. Umgekehrt erst wird es willkürlich und naiv anzunehmen, es gäbe Dinge, die prinzipiell nicht erfassbar sein sollen.
Dass es solche Dinge gibt ist deine Behauptung und im Moment geht es darum, wie du dies begründen willst.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Diese Art von Tatsachen sind noch längst keine plausiblen Gründe
Auch hier geht es erst einmal darum, warum der Mensch überhaupt transzendent angelegt ist.
Weil seine Intelligenz es ermöglicht.
Warum und/oder wie sollte der Mensch trotz dieser Intelligenz NICHT transzendent sein? Jede höhere Intelligenz wird dazu führen; selbst eine technische... ;)

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#627 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 17:48

Scrypt0n hat geschrieben:dass es eine willkürliche Setzung ist, dass Wahrnehmung automatisch jegliche Realität erfassen kann.
Das ist zunächst die entscheidende Aussage. - Du setzt einfach etwas und fragst mich nach Gründen, warum Du diese Setzung nicht beibehalten solltest. - Also Schritt für Schritt.

Scrypt0n hat geschrieben:Weil seine Intelligenz es ermöglicht.
Warum sollte die Intelligenz so etwas ermöglichen? - Noch weit intelligentere Wesen als wir könnten so programmiert sein, dass sie NICHT transzendent denken können.

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#628 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 19:15

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:dass es eine willkürliche Setzung ist, dass Wahrnehmung automatisch jegliche Realität erfassen kann.
Das ist zunächst die entscheidende Aussage.
Paperlapapp; nicht ausweichen!
Es bleibt dabei: Es gibt und gab deinerseits bisher nie eine Begründung dafür, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
Nun darfst du eben das tun; oder es eben sein lassen. ;)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Weil seine Intelligenz es ermöglicht.
Warum sollte die Intelligenz so etwas ermöglichen? - Noch weit intelligentere Wesen als wir könnten so programmiert sein, dass sie NICHT transzendent denken können.
1. Ein Wesen ist nicht programmiert.
2. Weshalb (und wie) könnte ein Wesen intelligenter sein als wir, aber NICHT transzendent denken können? :)

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#629 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 19:47

Scrypt0n hat geschrieben: nicht ausweichen!
Nein - Du weichst aus. - Beantworte erst mal grundlegende erkenntnis-theoretische Fragen: Warum sollte Wahrnehmung des Menschen (auch mit Messgeräten) Maßstab dafür sein, was Sein/Realität sein kann? - Das ist ein non sequitur.

Scrypt0n hat geschrieben:weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
WARUM das so sein sollte, interessiert mich nur sekundär - wenn es so ist, ist es so. - Bleib doch bei der primären Fragestellung - s.o.

Scrypt0n hat geschrieben:Weshalb (und wie) könnte ein Wesen intelligenter sein als wir, aber NICHT transzendent denken können?
WARUM interessiert mich nicht - OB interessiert mich.

Aber gerne ein kleiner Hinweis: "Intelligenz" wird heute überhaupt nicht über transzendentale Denkfähigkeit definiert - nach heutigem Maßstab könnte also jemand einen IQ von 500 haben (falls es das gibt) und könnte gleichzeitig geistig vollkommen taub sein.

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#630 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 19:53

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: nicht ausweichen!
Nein - Du weichst aus. - Beantworte erst mal grundlegende erkenntnis-theoretische Fragen
Ich weiche nicht aus, da ich a) auf deine Aussagen eingehe und b) deine Fragen auch beantwortet werden (wobei du bisher keine gestellt hast!!!).
Du weichst aus, da du die nun bereits drei mal wiederholte Frage eben NICHT beantwortest.

Es bleibt dabei: Es gibt und gab deinerseits bisher nie eine Begründung dafür, weshalb es etwas geben sollte was prinzipiell nicht nachzuweisen wäre.
Nun darfst du eben das tun; oder es eben sein lassen.

Ich wiederhole somit die Frage: Weshalb sollte es etwas geben, was prinzipiell nicht zu erfassen ist?

closs hat geschrieben:Warum sollte Wahrnehmung des Menschen (auch mit Messgeräten) Maßstab dafür sein, was Sein/Realität sein kann?
Ich wiederhole die Antwort:
Die Annahme weiter (um die es hier aktuell noch nicht ging!!!), dass alles was real existiert auch erfassbar ist hat mit WIllkür nichts zu tun sondern begründet sich darauf, dass wir aufgrund technologischer Neuheiten eben tatsächlich immer und mehr in Erfahrung bringen können. Umgekehrt erst wird es willkürlich und naiv anzunehmen, es gäbe Dinge, die prinzipiell nicht erfassbar sein sollen.
Dass es solche Dinge gibt ist deine Behauptung und im Moment geht es darum, wie du dies begründen willst.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Weshalb (und wie) könnte ein Wesen intelligenter sein als wir, aber NICHT transzendent denken können?
WARUM interessiert mich nicht - OB interessiert mich.
Offensichtlich interessiert es dich nicht; denn du behauptest einfach, dass es so wäre!

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