Was versteht man unter Weisheit?

Philosophisches zum Nachdenken
Hemul
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#51 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Hemul » Mi 19. Okt 2016, 19:27

erbreich hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Unabhängig davon. Stimmt folgender Bericht?
http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime
Warum sollte er nicht stimmen?

Spielt es denn eine Rolle, ob es sich um christlichen, islamischen oder buddhistischen Eiferer handelt?
Ist es nicht so, dass extremistische religiöse Vorstellungen immer zu Streit führen, der dann oft in der Verfolgung Andersdenkender, oder gar in Krieg endet?
Dem habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen. Buddhisten sind auch Menschen und nicht automatisch alle von Gier, Hass und Verblendung befreite "Buddhas" - sowenig wie Christen alle sündlose "Christusse" sind.
Aber wenn schon die Elite sprich die Geistlichen so satanisch handeln:
Der Zorn der Mönche
Buddhisten töten in Myanmar hilflose Muslime
Was kann man dann aber von dem gemeinen Volk (dem einfachen Buddhisten) erwarten? Du schleimst hier herum obwohl die Fakten eine andere Sprache sprechen. Machst du hier Werbung für dein Buch? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

erbreich
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#52 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von erbreich » Mi 19. Okt 2016, 19:51

Rembremerding hat geschrieben:Es handelt sich also um Lebenszyklen, deren Fortschreiten im von dir erwähnten Erlöschen mündet. Die Differenz zum Christentum ist hier eindeutig.
Ob die Differenz eindeutig ist (und sogar ob es überhaupt eine gibt) hängt vom jeweiligen Verständnis des Erlösungszieles ab - und zwar sowohl auf christlicher wie auf buddhistischer Seite. Wenn wir auf christlicher Seite als Erlösungsziel eine individuelle, personale, leidfreie, todlose, ewige Existenz definieren, auf buddhistischer Seite dagegen das vollständige Erlöschen jeglichen individuellen, personalen Seins und nur dieses Erlöschen als tatsächlich leidfrei und todlos möglich ansehen, ja, dann ist die Differenz eindeutig.

Nun ist Buddha tot, Jesus am Leben. Meine Kernaussage ist also: Buddha lebt durch sein Werk weiter, Jesus durch die Auferstehung.
Buddha sagte am Ende seines Lebens: "Wer die Lehre sieht, der sieht mich", soweit richtig. Aber Buddha als tot zu definieren trifft die Sache nicht: Tot ist Siddharta Gotama, nicht der Buddha. Tot ist also das, was in der Wendung "Nibbana mit einem Daseinsrest" als "Daseinsrest" bezeichnet wird, nämlich das zeitliche Geistige und Körperliche, das den Menschen Siddharta Gotama zu seinen Lebzeiten konstituierte. Beim "Erlöschen" (eben: nibbana) bleibt nun nicht etwa nichts übrig, sondern das Leidlose, Todlose, das Unbedingte, Ungeschaffene. Und dieses war der "Buddha", nicht Siddharta Gotama.

Etwas anderes ist mir wichtig: Da im Buddhismus kein personaler Gott existiert, bleibt es dem Streben und die Kraft der menschlichen Seele überlassen ihr höchstes Ziel im Erlöschen zu erreichen.
Das ist bedingt richtig: Bis zur Verwirklichung des Stromeintritts (den ich mir im Zusammenhang hier erlaube, mit der christlichen Geistestaufe gleichzusetzen). Mit dem Stromeintritt ist der Dhamma (die Wirklichkeitslehre, die Wahrheit) in das Wesen des Stromeingetretenen integriert. Ab diesem Moment ist die Heilsgewissheit da, weil der Dhamma selber - als die Wahrheit (christlich: Geist der Wahrheit; Heiliger Geist) - die Führung übernimmt indem er die Kraft ist, die den Menschen zur vollständigen Erlösung führt.

Deshalb hier auch eine Frage: Kann man in dieser Hinsicht Buddhismus als das sich immer mehr öffnen hin zu einem von Liebe geformten und durchwirkten Raum betrachten? Besser könnte ich es nicht ausdrücken, um das negativ besetzte Wort Selbsterlösung zu vermeiden.
Dieser Raum ist auf jeden Fall Teil des Erlösungsprozesses und wo dieser von Liebe durchwirkte Raum fehlt, da kann auch keine Erlösung sein. Entsprechend: "Wer liebt, der kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht."

Gegen den Begriff der Selbsterlösung wehre ich mich immer: Der Buddhist kann nicht mehr tun als das, was Paulus vom Christen auch fordert, nämlich: "Wirkt euer Heil unter Furcht und Zittern..." (wobei ich ich lieber sage: mit Ehrfurcht und Ernsthaftigkeit), das Nibbana kann der Buddhist nicht machen. Wenn er es machen könnte, dann wäre das Nibbana nicht mehr das Ungeschaffene. Wie Paulus weiter sagt: "...denn Gott ist es, der das Wollen und Vollbringen wirkt...", der Christ dieses Wollen und Vollbringen also nicht selber machen kann, genauso kann der Buddhist das Eintreten der Erlösung (Nibbana) nicht machen, sondern nur geschehen lassen. Und ob und wann es geschieht liegt nicht in seiner Macht, nicht in der Macht eines Ichs, eines Selbstes eben. Wir sind, das ist meine Überzeugung, als Christen und als Buddhisten aufgefordert, unseren Teil dazu beizutragen so gut wir können. Nicht mehr und nicht weniger.

Herzlich, erbreich

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#53 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von erbreich » Mi 19. Okt 2016, 20:07

Hemul hat geschrieben:Aber wenn schon die Elite sprich die Geistlichen so satanisch handeln:
Der Zorn der Mönche
Buddhisten töten in Myanmar hilflose Muslime
Was kann man dann aber von dem gemeinen Volk (dem einfachen Buddhisten) erwarten?
Was konnte Jesus von der Elite der Geistlichen zu seiner Zeit erwarten? Was denkst du denn, was eine solche institutionalisierte Elite - nicht ausschliesslich natürlich, es gibt überall auch lobenswerte Ausnahmen, aber bestimmt zumindest auch - kennzeichnet?
Verblendete, machthungrige und hassvolle Menschen gibt es überall. Unter Religiösen genauso wie unter Nichtreligiösen. Wir alle sind Menschen, vergiss das nicht.

Du schleimst hier herum obwohl die Fakten eine andere Sprache sprechen.
Warum sprichst du mit einem Schleimer? Möchtest du ihn von seinem Schleim befreien?

Machst du hier Werbung für dein Buch? :roll:
Du tust das hiermit! :lol:
Schau meine Posts in diesem Thread hier durch: Kein einziges meiner Bücher findest du hier von mir erwähnt.
Also: Danke für die Werbung, Helmul!

Hemul
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#54 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Hemul » Mi 19. Okt 2016, 20:15

erbreich hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber wenn schon die Elite sprich die Geistlichen so satanisch handeln:
Der Zorn der Mönche
Buddhisten töten in Myanmar hilflose Muslime
Was kann man dann aber von dem gemeinen Volk (dem einfachen Buddhisten) erwarten?
Was konnte Jesus von der Elite der Geistlichen zu seiner Zeit erwarten? Was denkst du denn, was eine solche institutionalisierte Elite - nicht ausschliesslich natürlich, es gibt überall auch lobenswerte Ausnahmen, aber bestimmt zumindest auch - kennzeichnet?
Verblendete, machthungrige und hassvolle Menschen gibt es überall. Unter Religiösen genauso wie unter Nichtreligiösen. Wir alle sind Menschen, vergiss das nicht.

Du schleimst hier herum obwohl die Fakten eine andere Sprache sprechen.
Warum sprichst du mit einem Schleimer? Möchtest du ihn von seinem Schleim befreien?

Machst du hier Werbung für dein Buch? :roll:
Du tust das hiermit! :lol:
Aber Werbung für Buddhisten die nachweislich bestialisch Andersgläubige ermordet haben machste aber-gelle? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#55 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von erbreich » Mi 19. Okt 2016, 20:21

Hemul hat geschrieben:Aber Werbung für Buddhisten die nachweislich bestialisch Andersgläubige ermordet haben machste aber-gelle? :roll:
Helmul, merkst du eigentlich, was du hier sagst? :(

Hemul
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#56 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Hemul » Mi 19. Okt 2016, 20:27

erbreich hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber Werbung für Buddhisten die nachweislich bestialisch Andersgläubige ermordet haben machste aber-gelle? :roll:
Helmul, merkst du eigentlich, was du hier sagst? :(
Ich weiß immer was ich sage. Ich habe festgestellt, dass du hier den Buddhismus in den höchsten Tönen lobst obwohl folgendes
bekannt ist: http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime

Der Zorn der Mönche
Buddhisten töten in Myanmar hilflose Muslime – und der Westen muss sein Bild vom guten Buddhismus korrigieren.
Sollte ich das etwa verschweigen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#57 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von erbreich » Mi 19. Okt 2016, 20:38

Hemul hat geschrieben:Sollte ich das etwa verschweigen? :roll:
Nein, das musst du nicht. Und ich habe dir auch nicht verschwiegen, dass es überall solche Menschen gibt. Auch unter Buddhisten. Was willst du sonst noch hören von mir? Dass der Buddhismus eine Irrlehre - oder in deinen Worten wohl: satanische Lehre - sei? Und dies, weil es Buddhisten gibt, die den ethischen Anforderungen des buddhistischen Weges zuwider handeln?

Schau dir das menschliche Wesen an: Das ist keineswegs einfach nur gut. Und der Mensch wird auch nicht allein dadurch gut, dass er sich einer Religionsgemeinschaft zugesellt. Da braucht es schon noch ein wenig mehr. Und wenn du die Bibel kennst, dann weisst du was Jesus gesagt hat, als er als "gut" bezeichnet worden ist. Nämlich dies: "Was nennst du mich gut? Gott allein ist gut." Na also, Helmul, was erwartest du also vom Menschen?

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#58 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Hemul » Mi 19. Okt 2016, 20:46

erbreich hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Sollte ich das etwa verschweigen? :roll:
Nein, das musst du nicht. Und ich habe dir auch nicht verschwiegen, dass es überall solche Menschen gibt. Auch unter Buddhisten. Was willst du sonst noch hören von mir? Dass der Buddhismus eine Irrlehre - oder in deinen Worten wohl: satanische Lehre - sei? Und dies, weil es Buddhisten gibt, die den ethischen Anforderungen des buddhistischen Weges zuwider handeln?

Schau dir das menschliche Wesen an: Das ist keineswegs einfach nur gut. Und der Mensch wird auch nicht allein dadurch gut, dass er sich einer Religionsgemeinschaft zugesellt. Da braucht es schon noch ein wenig mehr. Und wenn du die Bibel kennst, dann weisst du was Jesus gesagt hat, als er als "gut" bezeichnet worden ist. Nämlich dies: "Was nennst du mich gut? Gott allein ist gut." Na also, Helmul, was erwartest du also vom Menschen?
Was ich von Menschen erwarte? :roll: Dass sie gute Lebensfrüchte hervorbringen-denn an denen sollten die wahren Anbeter Gottes gem. Matthäus 7:16-20 erkannt werden:
16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Von Dornen erntet man keine Weintrauben, und von Disteln kann man keine Feigen lesen. 17 So trägt jeder gute Baum gute Früchte und ein schlechter Baum schlechte. 18 Ein guter Baum wird keine schlechten Früchte tragen und ein schlechter Baum keine guten. 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Deshalb sage ich: An ihren Früchten werden sie erkannt.
So weit ich informiert bin gibt es im Buddhismus keinen Gott. An welchen Lebensfrüchten werden denn bei euch wahre Buddhisten erkannt? :roll: Die buddhistischen Mönche die damals bestialisch muslimische Personen ermordeten dürften hier doch nicht dazuzählen-oder etwa doch? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#59 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von erbreich » Mi 19. Okt 2016, 21:09

Hemul hat geschrieben:An welchen Lebensfrüchten werden denn bei euch wahre Buddhisten erkannt?
An Geduld, Gewaltlosigkeit, Güte und Mitleid.
An Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gal 5,22
Sie werden nicht anders erkannt als wahre Christen auch.

Die buddhistischen Mönche die damals bestialisch muslimische Personen ermordeten dürften hier doch nicht dazuzählen-oder etwa doch?
Siehst du etwa irgendwo die oben genannten Früchte des Geistes in einem bestialisch einen anderen Menschen tötenden Menschen? Ich jedenfalls nicht. Und wenn er solches im Namen seiner Religion oder seines Gottes tut, dann missbraucht er diesen Namen.

Pluto
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#60 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Pluto » Mi 19. Okt 2016, 21:25

Hemul hat geschrieben:
erbreich hat geschrieben:Helmul, merkst du eigentlich, was du hier sagst? :(
Ich weiß immer was ich sage.
Bist du dir da auch ganz sicher?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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