Hegels Dialektik in der Praxis

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#51 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Pluto » So 25. Jan 2015, 18:26

closs hat geschrieben:weil nur beobachtbar ist, dass wachsende Komplexität des Gehirns zu mehr geistiger Äußerung führt.
Nein. Man kann sehr viel mehr.
Es ist z. Bsp. möglich spezifische Charaktereigenschaften direkt mit gewissen Hirnstrukturen zu verknüpfen. Solche Hinweise häufen sich, und es kommen täglich mehr überzeugende Hinweise hinzu.

closs hat geschrieben: Ob diese Äußerung Folge eines primären Entstehens des Geistes durch die Materie ist oder "nur" (wachsende) Ausdrucks-Möglichkeit bereits bestehenden Geistes durch Materie ist, ist meines Erachtens prinzipiell nicht entscheidbar, da das neurowissenschaftlich Beobachtbare in beiden Fällen exakt dasselbe ist. - Nach wie vor: Keine der beiden Sichtweisen ist falsifizierbar.
Sagte ich nicht, "Abwarten und Teetrinken". ;)

Ein Frage an dich:
Gibt es spirituelle Erinnerungen? Wenn ja, wo werden sie gespeichert? Wie werden sie abgerufen und in neue Gedanken integriert?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Scrypt0n
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#52 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » So 25. Jan 2015, 18:58

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:weil nur beobachtbar ist, dass wachsende Komplexität des Gehirns zu mehr geistiger Äußerung führt.
Nein. Man kann sehr viel mehr.
Es ist z. Bsp. möglich spezifische Charaktereigenschaften direkt mit gewissen Hirnstrukturen zu verknüpfen. Solche Hinweise häufen sich, und es kommen täglich mehr überzeugende Hinweise hinzu.
Dass die Persönlichkeit im Gehirn entsteht, ist betreffend deiner Darlegung und vieler weiteren Hinweise und Erkenntnisse völlig richtig.
Kurt kann natürlich die Persönlichkeit vom "Ich" oder dem "Bewusstsein" willkürlich trennen, aber letzten Endes wirds immer enger für ihn. Er kann sich lediglich in dem immer weniger werdenden Unbekannten verstecken.

closs
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#53 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 19:00

Pluto hat geschrieben:Es ist z. Bsp. möglich spezifische Charaktereigenschaften direkt mit gewissen Hirnstrukturen zu verknüpfen.
Ja und? - Auch unter spirituellen Gesichtspunkten erwartet man das. - Wo denn sonst soll ein im Dasein vorhandener Charakter abgebildet sein, wenn nicht im Gehirn?

Pluto hat geschrieben:Gibt es spirituelle Erinnerungen?
Falls wir das selbe meinen: Es gibt sicherlich "endogene" Dinge, die nicht nur medizinischer, sondern auch spiritueller Natur sind.

Pluto hat geschrieben: Wenn ja, wo werden sie gespeichert?
Da freut sich die geistige Fraktion, wenn die Neurowissenschaftler das rauskriegen - das können nur Fachleute rausbekommen.

Pluto hat geschrieben:Wie werden sie abgerufen und in neue Gedanken integriert?
Weiß ich natürlich nicht. - Meine Vermutung läuft Richtung "Epigenetik" (vielleicht gibt es ein besseres Wort) - laienhaft formuliert: Die Hardware "Genom" sagt an sich noch nichts darüber aus, welche der unheimlich hohen Anzahl möglicher Kombinationen aktiviert ist oder nicht. - Ich kann mir vorstellen, dass hierin auch "spirituelle Erinnerung" abgespeichert ist.

closs
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#54 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 19:00

Scrypt0n hat geschrieben:Dass die Persönlichkeit im Gehirn entsteht, ist betreffend deiner Darlegung und vieler weiteren Hinweise und Erkenntnisse völlig richtig.
Es ist EINE von mindestens zwei Möglichkeiten - mehr nicht.

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#55 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » So 25. Jan 2015, 19:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist z. Bsp. möglich spezifische Charaktereigenschaften direkt mit gewissen Hirnstrukturen zu verknüpfen.
Ja und?
Nichts und; es zeit uns, dass die Persönlichkeit nicht "irgendwo" ist, sondern schlicht im zentralen Nervensystem. Durch eine "Veränderung" dessen kann sich so auch die Persönlichkeit und somit das "Ich" verändern.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie werden sie abgerufen und in neue Gedanken integriert?
Weiß ich natürlich nicht.
Auffällig ist, dass du im Grunde nichts weißt von den Dingen, die du als gegeben behauptest.
Die simpelste begründung liegt dabei darin, dass das alles nichts weiter ist als wilde Wunschträumerei...

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#56 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » So 25. Jan 2015, 19:03

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Dass die Persönlichkeit im Gehirn entsteht, ist betreffend deiner Darlegung und vieler weiteren Hinweise und Erkenntnisse völlig richtig.
Es ist EINE von mindestens zwei Möglichkeiten - mehr nicht.
Es ist eine von mindestens einer real vorliegenden Möglichkeit.
Alles andere... Kopf-Kino eben.

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#57 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 19:14

Scrypt0n hat geschrieben:dass die Persönlichkeit nicht "irgendwo" ist, sondern schlicht im zentralen Nervensystem.
Dort ist sie angesiedelt - das wurde nie bezweifelt. - Die Frage, die aus meiner Sicht prinzipiell wissenschaftlich nicht klärbar ist, ist vielmehr, ob die Persönlichkeit vom zentralen Nervensystem primär gemacht wurde.

Wenn Du glaubst, dies sei machbar, erkläre, wie.

Scrypt0n hat geschrieben:Auffällig ist, dass du im Grunde nichts weißt von den Dingen, die du als gegeben behauptest.
Das ist im strengen Sinn des Wortes richtig, da man im Dasein nur plausibel/hermeneutisch auf eine Seins-Ebene darüber schließen kann, diese aber nicht beweisen kann - eben weil sie nicht Teil der eigenen Realitäts-Ebene ist. - Das liegt in der Natur der Sache.

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#58 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » So 25. Jan 2015, 19:16

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:dass die Persönlichkeit nicht "irgendwo" ist, sondern schlicht im zentralen Nervensystem.
Dort ist sie angesiedelt - das wurde nie bezweifelt. - Die Frage, die aus meiner Sicht prinzipiell wissenschaftlich nicht klärbar ist, ist vielmehr, ob die Persönlichkeit vom zentralen Nervensystem primär gemacht wurde.
Das eine ergibt sich aus dem anderen; wäre das zentrale Nervensystem anders aufgebaut, so wäre auch die Persönlichkeit anders.
Wie das zentrale Nervensystem aufgebaut wird hängt von dem Genmaterial ab.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Auffällig ist, dass du im Grunde nichts weißt von den Dingen, die du als gegeben behauptest.
Das ist im strengen Sinn des Wortes richtig
Das macht die Behauptungen irrelevant, kurz: Kein Grund, die Inhalte dieser willkürlichen Behauptungen als gegeben hinzunehmen.

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#59 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 19:27

Scrypt0n hat geschrieben:Das eine ergibt sich aus dem anderen
Das gilt umgekehrt auch: Wäre die Persönlichkeit anders, so wäre auch ...

Scrypt0n hat geschrieben:Wie das zentrale Nervensystem aufgebaut wird hängt von dem Genmaterial ab.
Aber nicht nur - Zwillingsforschung. - Da denke ich eher epigenetisch (so wie ich dieses Wort verstehe).

Scrypt0n hat geschrieben:Das macht die Behauptungen irrelevant
Prinzipiell falsch. - Eine Behauptung ist dann irrellevant, wenn sie nicht auf eine Realität verweist. - Bei Dir ist eine Behauptung irrellevant, wenn sie nicht falsifizierbar ist. - Du ersetzt den ontologischen Maßstab durch den methodischen Maßstab - das nennt man woanders "Onanie".

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#60 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » So 25. Jan 2015, 19:31

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Das eine ergibt sich aus dem anderen
Das gilt umgekehrt auch: Wäre die Persönlichkeit anders, so wäre auch ...
So wäre auch was? :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wie das zentrale Nervensystem aufgebaut wird hängt von dem Genmaterial ab.
Aber nicht nur
Aber natürlich. Empirisch sogar gesichert, dass alleine die Gene bestimmen, wie sich was entwickeln wird!

closs hat geschrieben:Zwillingsforschung.
Zwillingsforschung -> getrennt aufgewachsene Zwillinge entwickeln (manchmal!) ähnliche Geschmäcker usw., was an der Aussage der Gene aber nichts ändert im Gegenteil, sie eher untermauert.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Das macht die Behauptungen irrelevant
Prinzipiell falsch. - Eine Behauptung ist dann irrellevant, wenn sie nicht auf eine Realität verweist.
Eben deshalb; deine Behauptungen sind irrelevant, da sie nur auf behauptete Realität verweist.

closs hat geschrieben:Bei Dir ist eine Behauptung irrellevant, wenn sie nicht falsifizierbar ist.
Aussagen, dessen Richtigkeit nicht überprüfbar ist, ist selbstverständlich nicht von Bedeutung.

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