sven23 hat geschrieben:Mhm, im Sinne des Vorhabens kann die Planung zielgerichtet und plausibel sein, aber ich würde Bankraub, Frauenmord und Steuerbetrug nicht per se als vernünftig bezeichnen.
Einiges widerstrebt mir da auch - aber was ist "Vernunft"? - Du wirst Waffen-Lobbyisten in den USA erleben, die Waffen für jedermann "vernünftig" finden.
Was ist Vernunft? - Eine intellektuelle Größe? - Eine ethische Größe? (Wenn ja, nach welchen Kriterien?) - Eine geistige Größe?
Thaddäus hat geschrieben:Nein, aber das sind lediglich von dir nicht weiter begründete Spekulationen, weshalb ich erst gar nicht auf sie eingehe.
Gibt es keine Gründe, Gott als Entität für möglich zu halten? - Und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen? - Es ist nicht das erste Mal, dass Du auf etwas nicht eingehst, wenn es mit Deinen weltanschaulichen Vorannahmen kollidiert.
Thaddäus hat geschrieben:Um meine Erklärungen und Argumente zu widerlegen müsstets du aber ihre Inkonsistenz nachweisen
Deine Erklärungen und Argumente SIND konsistent, wenn man Deine weltanschaulichen Annahmen zugrunde legt.
Thaddäus hat geschrieben:so wie ich es mit deinen Hypothesen tue.
Tust Du NICHT, weil man nicht mit den eigenen weltanschaulichen Annahmen Hypothesen auf Basis anderer Weltanschauungen widerlegen kann. - Wäre es so, könnte ich Dir ALLES widerlegen, sobald der Annahme eines allmächtigen Gottes widerspräche. - Das tue ich aber nicht, weil ich nicht denselben Fehler wie Du mache.
Thaddäus hat geschrieben:Definitionen haben gerade den Sinn, Begriffe definitorisch so zu bestimmen, dass nicht jeder Depp unter diesen Begriffen das verstehen kann, was er will.
Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass Begriffe oft NICHT eindeutig bestimmt sind - nimm bspw. "Geist", "Bewusstsein", neuestens auch "Ehe" - und eben auch Vernunft. - Es reicht nicht aus, eigene Definitionen als Maßstab zu setzen und alle anderen als Deppen zu bezeichnen.
Du musst nur EINE Frage beantworten: Ist "Vernunft" anthropozentrisch oder ein ontologisch gemeint?
Thaddäus hat geschrieben:Vernunft und Rationalität können nur in einer Weise verstanden werden, nämlich als so und so definierte Eigenschaften des Menschen.
Das "nur" ist wieder mal falsch und unterstreicht einmal mehr Deine dogmatische Ader. - Ansonsten schließe ich aus Deiner Aussage, dass es aus Deiner Sicht keine höhere göttliche Vernunft geben kann - richtig?
Thaddäus hat geschrieben:Das kannst du gerne so sehen, interessiert aber niemanden, da du nicht nachweist, inwiefern deine Neudefinitionen richtig und besser sind.
Naja - davon abgesehen, dass meine Auffassung der theologischen Auffassung nicht ferne ist, besteht hier das Problem, dass Du damit wahrscheinlich meinst, wie ich meine Definition im Sinne DEINER Weltanschauung als richtig und besser nachweise - das dürfte schwierig sein - s.o.: "weil man nicht mit den eigenen weltanschaulichen Annahmen Hypothesen auf Basis anderer Weltanschauungen widerlegen kann".
Thaddäus hat geschrieben:Meine Auffassung ist plausibel, deine nicht.
Sie ist in DEINER Weltanschauung plausibel - ob meine Auffassung in MEINER Weltanschauung plausibel ist, kannst Du erst beurteilen, wenn Du Dich so in meine Schuhe stellst wie ich es bei Dir tue.
Thaddäus hat geschrieben:Ich weise nach, dass du Gott die Eigenschaften Rationalität und Vernunft immer nur behauptend zusprechen kannst.
NATÜRLICH - das geht doch gar nicht anders. - So wie Descartes nur behauptend Gott zusprechen kann, dass er wohlwollend sei. - So wie ein Materialist nur behauptend sagen kann, dass Geist in seinem Wesen aus Materie ist.
Thaddäus hat geschrieben:Was hiervon hältst du für falsch?
Keine - aber das weiß jeder Theologe auch, der sich ein bißchen mit Philosophie beschäftigt. - Aber jetzt geht's doch erst los: "Was machen wir, wenn wir merken, dass wir nur unsere Wahrnehmung haben? Wie können wir trotzdem dem nahekommen, was wir nicht unmittelbar naturalistisch wahrnehmen können?
Der Gag seit dem als "Sündenfall" chiffrierten Geschehen ist doch, dass der Mensch in seinem Urteil voll auf sich (anthropozentrisch) zurückgeworfen ist und daraus einen geistigen Weg weg vom Seienden ins Sein finden soll. - Wenn ich es recht verstehe, bist Du diesbezüglich überhaupt nicht verankert.
Thaddäus hat geschrieben:Welche Vorannahmen mache ich denn?
Etwa dass göttliche Vernunft für uns als solche erkennbar sein muss. - Oder dass HKM geistig interpretieren kann. - Oder dass "Gott" eine Projektion des menschlichen Gehirns ist. - Oderoder
Korrigiere mich, wenn ich diesbezügliche Aussagen Deinerseits falsch interpretiert habe.