Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Philosophisches zum Nachdenken
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Münek
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#311 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Münek » Mi 20. Nov 2019, 07:12

closs hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 21:04
Münek hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 20:57
Würde die HKE apriorisch setzen, dass der Mensch Jesus einen göttlichen Vater hatte, käme sie bei unveränderter Quellenlage zu dem Ergebnis, dass auch Gottessöhne IRREN können.
Theoretisch richtig.
Wieso nur theoretisch? An dem von der HKE festgestellten IRRTUM Jesu würde sich auch dann NICHTS ändern, wenn man davon ausginge, dass er ein Halbgott war.

Merkst Du nicht, dass Du das Pferd von hinten aufzäumst.

Setzung: Jesus war göttlich. Unterstellung: Götter können sich niemals irren. Konklusion: Jesus kann sich unmöglich geirrt haben.


Solche unsinnigen Schlussfolgerungen kommen dabei raus, wenn man glaubt, mit Setzungen (Gott existiert) und Unterstellungen (Gott ist irrtumsfrei) Realitäten schaffen zu können (Jesus als Sohn Gottes hat sich nicht geirrt).

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Münek
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#312 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Münek » Mi 20. Nov 2019, 07:29

closs hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 23:23
Münek hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 23:14

:facepalm:
Wirklich nicht verstanden?
Das von mir verwendete Smiley hat nicht die Bedeutung, dass man etwas nicht verstanden hat.

closs hat geschrieben:MUSS man das mehrfach erklären?
:lol: Der war gut.

closs hat geschrieben:Was ist DEINE Auffassung?
Ich teile die sehr gut begründete Auffassung von Andreas.

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#313 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2019, 08:33

Münek hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 07:12
Setzung: Jesus war göttlich. Unterstellung: Götter können sich niemals irren. Konklusion: Jesus kann sich unmöglich geirrt haben.
Das muss nicht unsinnig sein. - Denn die Rahmenbedingungen sind dann so anders, dass man viel mehr sein anderslautendes Ergebnis unter die Lupe nimmt.

Hier aber geht es mehr darum, dass sich dadurch die Antwort ergibt, WAS mit "nahem Gottesreich" gemeint ist.

Münek hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 07:29
Ich teile die sehr gut begründete Auffassung von Andreas.
Das ist keine Antwort. --- Jedenfalls ist es ärgerlich, wenn man sogar dann Diskussionen hat, wenn es um einfachste mathematische Vorgänge geht.

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lovetrail
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#314 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 20. Nov 2019, 11:04

Tree of life hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 01:59
lovetrail hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:26
Man muss diese verrückten Franzosen nicht mögen, aber sie sind ein wichtiger Faktor im zeitgenössischen Denken.
Hast du schon mal Bücher von Soren Aabye Kierkegaard gelesen?
Ich hatte eines (weiß nur nicht mehr den Titel).
Nach dem ich es gelesen hatte, war ich völlig kirre :crazy: so krass und verwirrend.
Ja Kierkegaard hab ich gelesen. zB "Die Krankheit zum Tode". Hat einen hohen Reflexionsgrad. Nicht gerade leichte Lektüre.

Aber Andreas ist mE viel schwerer zu verstehen als Kierkegaard ;-). Und mich wundert, dass du dich jetzt anscheinend mit ihm gegen Closs verbündet hast. Hat dich auch das Jagdfieber gepackt? :-D

LG
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#315 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 20. Nov 2019, 11:09

closs hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 20:43

Die Sache ist: Jesus spricht von einem nahen Gottesreich, das bald käme. - Versteht man dieses Reich als irdisch(-ähnlich), ist es NICHT gekommen - dann hat er sich also geirrt. - Versteht man dieses Reich als spirituelles Reich in der Welt, kann es gekommen sein - er kann sich also NICHT geirrt haben. ---- So - und jetzt sagst Du, was Du bei diesen eigentlich ziemlich klaren Rahmenbedingungen "konzeptionalisieren" kannst oder nicht kannst.

Ja das ist wohl der Punkt. Bin ich froh diesen Punkt in dieser langen Diskussionswurst gefunden zu haben :-)

Und von hier aus müsste man jetzt exegetisch nachsehen gehen in den Texten. Aber da das hier niemand zu leisten im Stande ist, weil er die Texte zu wenig kennt, müsste man die Diskussion eigentlich an diesem Punkt zu Studienzwecken aussetzen. :-)

LG
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#316 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Tree of life » Mi 20. Nov 2019, 11:15

lovetrail hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 11:04
dass du dich jetzt anscheinend mit ihm gegen Closs verbündet hast
Ich verbünde mich mit niemanden.
Brauchst du auch Augensalbe? :|
------------------
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#317 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 20. Nov 2019, 11:18

Ich erinnere mich gerade an die Zeit als ich Klavierstunden nahm. Wochenlang hab ich da an einem Stück geübt. Irgendwas technisch Schwiergies. Ich glaub es war Debussy.
Und als ich dachte ich kann es jetzt fehlerfrei durchspielen und wir könnten zu einem neuen Stück wechseln, sagte meine Klavielehrerin den Satz:
"Ja du kannst das Stück jetzt technisch fehlerfrei spielen. Jetzt können wir endlich in die Interpretation reingehen."
Ich war etwas verblüfft. Ich dachte das Stück wäre fertig eingeübt.
Und musste bald feststellen, dass mir die Interpretation noch schwerer fiel.

Und so ist es bei der Bibelinterpretation unumgänglich den ganzen Text gut eingeübt zu haben um ihn interpretieren zu können. Einzelstellen zerlegen und ihnen historisch-kritisch nachzustellen, reicht bei weitem nicht aus, um den Text als Ganzes zu interpretieren.

LG
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#318 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Münek » Mi 20. Nov 2019, 13:19

closs hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 08:33
Münek hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 07:12
Setzung: Jesus war göttlich. Unterstellung: Götter können sich niemals irren. Konklusion: Jesus kann sich unmöglich geirrt haben.
Das muss nicht unsinnig sein.
Unsinn hin oder her. Es hilft Dir nicht aus der Bredouille, indem Du das Pferd - wie von mir oben dargestellt - von hinten aufzäumst.

closs hat geschrieben:Hier aber geht es mehr darum, dass sich dadurch die Antwort ergibt, WAS mit "nahem Gottesreich" gemeint ist.
Zumindest kann es kein Reich sein, um dessen Kommen seit 2000 Jahren Gott im sonntäglichen Gebet angefleht wird.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 07:29
Ich teile die sehr gut begründete Auffassung von Andreas.
Das ist keine Antwort.
Doch - das ist eine Antwort. Lies einfach, was Andreas zum Thema geschrieben hat.

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#319 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2019, 13:53

Münek hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 13:19
Es hilft Dir nicht aus der Bredouille
Es gibt hier keine Bredouille. - Es ist eine Frage des Verständnisses. ---- Und selbstverständlich kann ich Dir beipflichten, dass ich zu ähnlichen Schlussfolgerungen käme wie Du, wenn ich ein ähnliches Vorverständnis hätte. - Aber das habe ich nicht - und die groß-kirchlichen Theologien ebenfalls nicht. - Lass doch Deine Auffassung als Ergebnis Deines speziellen hermeneutischen Vorverständnisses stehen - in diesem Rahmen ist es doch ok.

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#320 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Claymore » Mi 20. Nov 2019, 13:59

lovetrail hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 11:09
closs hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 20:43

Die Sache ist: Jesus spricht von einem nahen Gottesreich, das bald käme. - Versteht man dieses Reich als irdisch(-ähnlich), ist es NICHT gekommen - dann hat er sich also geirrt. - Versteht man dieses Reich als spirituelles Reich in der Welt, kann es gekommen sein - er kann sich also NICHT geirrt haben. ---- So - und jetzt sagst Du, was Du bei diesen eigentlich ziemlich klaren Rahmenbedingungen "konzeptionalisieren" kannst oder nicht kannst.

Ja das ist wohl der Punkt. Bin ich froh diesen Punkt in dieser langen Diskussionswurst gefunden zu haben :-)

Und von hier aus müsste man jetzt exegetisch nachsehen gehen in den Texten. Aber da das hier niemand zu leisten im Stande ist, weil er die Texte zu wenig kennt, müsste man die Diskussion eigentlich an diesem Punkt zu Studienzwecken aussetzen. :-)

LG
Dann erkläre mir mal was das mit der These “Jesus hatte eine Naherwartung” zu tun hat.

Die Frage ob er falsch lag, wenn er sie hatte, hat doch erst mal überhaupt nichts mit der Frage zu tun, ob er sie überhaupt hatte.

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