Sophismen und logische Fehlschlüsse

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#171 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von closs » Di 16. Mai 2017, 15:23

Thaddäus hat geschrieben:Ein bisschen enttäuschend ist freilich, dass ihr hier im Forum in den letzten zwei jahren nicht besonders viel weiter gekommen zu sein scheint. Das betrifft vor allem den undendlichen Thread "Alles Teufelszeug".
Dann räume mal auf. :)

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NIS
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#172 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von NIS » Di 16. Mai 2017, 18:19

JackSparrow hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Um so mehr Gott erkannte, um so konkreter und detaillierter wurde seine Welt, unser Weltall!
So gehts wohl jedem Neugeborenen. Deswegen muss man die aber nicht alle gleich als Götter bezeichnen.
Jack the Ripper?
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Thaddäus
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#173 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Thaddäus » Di 16. Mai 2017, 19:02

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Maximal unlogisch gibt es nicht. Dann müsste es ja minimal unlogisch geben. Gibt es aber auch nicht.
Falsch, sobald es um eine abzählbare Menge geht, gibt es ein Minimum und ein Maximum.
In der Logik geht es nicht um abzählbare Mengen, sondern um die Wahrheit oder Falschheit von Termen. Um Mengen geht es in der Mengenlehre.

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Was "Geist" bedeutet (unter Ausnahme des Begriffs im Sinne von Geisterglauben), kannst du in jedem Konversationslexikon nachlesen.
Und schon wieder ein Volltreffer in das Blödsinns-Ranking. Dir ist offenbar entgangen, dass ich explizit auf „Halmans-Link“ verwiesen habe, wodurch deine Bemerkungen „ich solle es doch nachlesen“ und „Lesen bildet ungemein“ nicht sonderlich intelligent sein können.
Ich kann dir nicht helfen, wenn du Definitionen nicht zur Kenntnis nehmen möchtest. Zudem hat halman dir hinreichend erklärt, was "Geist" im Sinne des gr. "nous" bedeutet.

SilverBullet hat geschrieben: Logik gibt es seit dem Entstehen von Reaktionsabläufen.
Nein, die Logik gibt es, seitdem Aristoteles seine Bücher ORGANON geschrieben hat. Du meinst vielleicht, die Fähigkeit zum logisch korrekten Schlussfolgern gibt es, seitdem es Menschen mit ausreichend kognitivem Entwicklungsstand gibt. Wenn korrektes logisches Schlussfolgern übrigens einherginge mit dem Bestehen von "Reaktionsabläufen", dann wären auch Einzeller dazu in der Lage und Menschen würden sich jederzeit logisch korrekt verhalten, was natürlich nicht der Fall ist.

SilverBullet hat geschrieben: Wenn man die Gehirnentwicklung mit 635 Mio. Jahren ansetzt, dann wird dies bereits sehr schnell der Fall gewesen sein, denn eine Gehirnentwicklung ist nur über einen immer besseren Zusammenhangsaufbau möglich.
Das Gehirn braucht keine Philosophie um Muster, Abstraktionen, Ähnlichkeiten und Widersprüche zu erkennen.
Dass du hierin eine „Leistung der Philosophie“ suggerieren möchtest, ist nur wieder der nächste Blödsinn.
Tut mir Leid, aber Blödsinn ist nur dieser Abschnitt von dir.

SilverBullet hat geschrieben: Hättest du Leistung bringen wollen, dann hättest du aufzeigen müssen, welche Funktionalität mir nur wegen den philosophischen Arbeiten zur Verfügung stand.
Du kannst auch wahrnehmen, ohne etwas über Sinnesphysiologie zu wissen. Und manche Leute können sogar korrekt logisch schlussfolgern, ohne Bücher über Logik gelesen zu haben. Du verstehst aber nicht, warum du überhaupt so und so wahrnimmst, wenn du nichts über Sinnesphysiologie weißt, und du verstehst nicht, warum manche Schlussfolgerungen wahr und andere falsch sind, wenn du nichts über Logik weißt.

SilverBullet hat geschrieben: Stell dir einen Jäger vor, der Spuren liest. Was macht er die ganze Zeit?
=> nun, jedenfalls etwas, wozu er hunderttausende von Jahren keine Philosophie gebraucht hat.
Natürlich braucht er dazu keine Philosophie. Es gibt ohnehin keine Philosophie des praktischen Spurenlesens. Wenn du aber hier mitdiskutieren möchtest, dann brauchst du Philosophie, denn mit Spurenlesen kommst du wohl kaum weiter, wenn du uns deine recht krude Erkenntnis- und Wahrnehmungstheorie andienen möchtest.


SilverBullet hat geschrieben: Wie soll ein Kind die erste Sprache erlernen, wenn das kleine Gehirn nicht mit Volldampf logische Auswertungen durchführen würde?
Die natürliche Sprache ist nicht logisch aufgebaut. Grammatik und Semantik folgen nicht logischen Prinzipien. Falsches Beispiel.

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Hm, ist es vielleicht die Vernunft? Jene Vernunft, die vielleicht eine organisierende Form des Geistes ist? Ui, da sollte dir doch schwindelig werden
Nö, ich bin vollkommen tiefenentspannt, denn du hast keine Ahnung was „Geist“ sein soll.
Lies einfach im Konversationslexikon nach ...

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Um gute Philosophie betreiben zu können, muss man folgerichtig, kreativ und selbstreflexiv denken können.
Siehst du, ja nichts ausprobieren, sonst ist es keine Philosophie mehr.
q.e.d.
Interessant! q.e.d. heißt: "quod erat demonstrandum" = Was zu beweisen war. Was ist denn ein Beweis? Erkläre mir das einmal, - und zwar am besten ohne, dass du auf Logik und Mathematik zurückgreifst. Du posaunst ja herum, man benötige keinerlei Wissen um Logik.

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Thaddäus
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#174 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Thaddäus » Di 16. Mai 2017, 19:25

Halman hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben: Verstehst du, was ich meine? Rückwirkend kann jedes Ereignis quasi beliebig zufällig gemacht werden. Wenn ich 10 000 mal mit einem Würfel würfle und notiere jedesmal die Augenzahl und du kommst ins Zimmer, wenn ich gerade fertig bin. Dann kannst du mir ausrechnen, dass meine Augenzahlliste, die ich notiert habe, praktisch unendlich unwahrscheinlich zu erwürfeln ist (6 hoch 10 000). Aber ich habe sie ja gerade erwürfelt und wurde fertig, als du ins Zimmer kamst und begonnen hast, ihre unendliche Unwahrscheinlichkeit auszurechnen.
Nun, ich würde skeptisch werden, wenn Du 10 000 mal hintereinander die 6 gewürfelt hättest. Dann würde ich einen gezinkten Würfel vermuten.
Sorry Halman, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: in dem Gedankenexperiment würfele ich nicht 10 000mal eine 6, sondern ich notiere bei 10 000 Würfen mit einem Würfel jedesmal die gewürfelte Augenzahl, so dass ich am Ende eine 10 000 Würfe lange Liste mit diversen Augenzahlen habe. Dann kommst du ins Zimmer und berechnest mir die Wahrscheinlichkeit, genau DIESE Liste mit 10 000 Augenzahlen in genau dieser Reihenfolge erwürfelt zu haben, was mit 6 hoch 10 000 ungeheuer unwahrscheinlich ausfällt. Dennoch habe ich kurz bevor du ins Zimmer kamst genau diese Liste ja erwürfelt.

Dieses Experiment stammt von dem deutschen Philosophen Wolfgang Stegmüller und es soll verdeutlichen, dass das ERSTMALIGE Eintreten eines Ereignisses keine Wahrscheinlichkeit hat (der Fachausdruck ist, dass es sich um eine fehlerhafte Anwendung des "Likelihood-Schlusses" handelt, wenn man die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines erstmaligen Ereignisses auszurechnen versucht). Erst, wenn ich versuchen würde, genau diese Liste, die ich schon einmal gewürfelt habe ein zweites Mal zu würfeln, kann deine Berechnung einer kolossalen Unwahrscheinlichkeit angewendet werden. Es ist in der Tat praktisch unmöglich, dass ich genau diese Liste mit ihren 10 000 notierten Augenzahlen in genau der Reihenfolge nochmals erwürfle.

Für unser Problem der Feinabstimmung der Konstanten und Werte des Universums bedeutet das: wenn die Werte so sind, dass intelligentes menschliches Leben möglich wurde, welches die Frage nach der Wahrscheinlichkeit genau dieser kosmischen Werte überhaupt stellen kann, dann ist die Antwort, dass die Konstanten und Werte zwar kontingent, also zufällig sind, aber eben so, dass solche Fragen stellende Menschen eben entstehen konnten. Die Frage, wie unwahrscheinlich das war, stellt sich nicht, weil das Eintreten eines Ereignisses zum ersten Mal keine Wahrscheinlichkeit hat. Erst, wenn man fragt, ob ein solches Universum mit genau diesen Konstanten und Werten ein zweites Mal entstehen könnte, dann ist das in der Tat quasi unendlich unwahrscheinlich.

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#175 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von SilverBullet » Di 16. Mai 2017, 21:34

Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Das kannst du nur fragen, weil du immer noch das Wort „Geist“ als „nicht materielles Sein“ behandelst. Ohne diesen Schabernack ist eine Suggestion à la „Intelligenz im Unsichtbaren/Unerreichbaren/Unverstehbaren“ gar nicht mehr möglich.
Aus den wissenschaftlichen Naturalismus folgt keinesweg zwingend der philosophische Naturalismus. Nicht ohne Grund werden beide Begriffe unterschieden.
Wie soll das auch gehen, wenn die Philosophen „die Polarität zu allem materiellen, stofflichen Sein“ vertreten?
Genau deshalb sage ich ja, dass die Vertreter von „Intelligenz im Unsichtbaren/Unerreichbaren/Unverstehbaren“ eben nicht von einfachen Gehirnprozessen ausgehen wollen.
Du selbst hast keine Möglichkeit aus dem Dualismus auszusteigen, was man an deiner Spinnerei rund um „Qualia“ erkennen kann.
Du gehst der Philosophie voll auf den Leim.

Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Was hast du aus deinem Link nicht verstanden, dass „Geist“ nicht geklärt ist und lediglich einheitlich ein „Polaritätsanspruch zum materiellen Sein“ erhoben wird (also ein reines So-Tun-Als-Ob-Theater)?

=> Philosophie schafft kein Wissen zum Wort „Geist“.
Dieses Urteil entspringt einer sehr verenkten Sicht auf die Philosophie.
Ach ja?
Hier ein kleiner Ausschnit aus einem sonst wohl eher Pro-Philosophie gedachten Artikel:
Zitat aus dem Link: “Gibt es neue Schulen in der Philosophie? Zum Glück nicht. Heute muss sich niemand zu einer Schule bekennen und gegnerische Schulen bekämpfen. Man muss auch keinem Meisterdenker nacheifern. Der Geniekult ist weitgehend verschwunden.
….
Die Philosophie ist kein akademisches Fach wie jedes andere. Ihrer Tradition und ihrem Selbstverständnis nach rangiert sie oberhalb der Einzelwissenschaften. Wenn sie diesen schon nicht den Weg weisen kann, beanspruchen viele ihrer Vertreter doch eine Zuständigkeit für die Klärung von Begriffen und grundsätzlicher methodischer Fragen. In der tatsächlichen Forschung wird ihr Beitrag aber oft nicht als hilfreich, ihr Anspruch sogar als anmaßend empfunden. Manche Philosophen bemühen sich auch darum, aus der Philosophie endlich selbst eine „strenge Wissenschaft“ zu machen. Sie enden aber meist eher bei einer äußerlichen Imitation als bei tatsächlichem Fortschritt“


Ich finde, „äußerliche Imitation“ ist eine hübsche Formulierung und sie zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht :-)
Auch dieses vorsichtige „Der Geniekult ist weitgehend verschwunden“ erquickt mich :-)

Du scheinst ein grosses Talent zu besitzen, offensichtliches Affentheater nicht als solches erkennen zu können. Was der Artikel hier aussagt, habe ich ohne Anstrengung schon lange in Eigenleistung festgestellt und ich staune, wie es Leute geben kann, die im So-Tun-Als-Ob-Theater der Philosophie einen wissenschaftlichen Wert erkennen können wollen. Sie verhalten sich augenscheinlich wie eine „Kunstszene“, die irgendwelchen „Stars“ entgegenheult.

Philosophie liefert kein Wissen zu „Geist“ sondern sie führt eine „äußerliche Imitation“ von Wissenschaft durch (kein Fortschritt!).

Ich denke dieses Thema können wir wegen Offensichtlichkeit „ad acta“ legen.

Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Das ist simpelste Logik, aber weil man in der Philosophie und der Anhängerschaft den Anspruch haben möchte „grossartig zu sein“ (und zwar auf eine nicht materielle Art!), will man es nicht akzeptieren – das Ergebnis ist ein „Rotnasentänzchen“.
Diese infantile Sichtweise habe ich spätestens mit diesem Posting widerlegt.
Siehe da, du willst „grossartig sein“ :-)
q.e.d.

Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Weil es sich um das Ablesen eines Werkzeugs handelt, das seinen Dienst noch nie versagt hat, sondern einwandfrei funktionierende Zusammenhänge liefert (in ganz anderen Anwendungen). Warum sollte der gleiche Vorgang, der anderweitig beliebig oft funktionierte, jetzt plötzlich ungültig sein?
All dies wird durch Wahrnehmung bestätigt. Nenne mir einen Fall, der ohne Wahrnehmung funktioniert.
Du hast offensichtlich eklatante Defizite.
Es geht um das Feststellen von (höchstwahrscheinlicher) Wahrnehmungsunabhängigkeit. Selbstverständlich geschieht dieses Feststellen über Wahrnehmung. Wenn aber unabhängige Zusammenhänge dies andeuten, ist es vernünftig von Wahrnehmungsunabhängigkeit auszugehen.
Da du nicht durch einen Tisch durchlaufen kannst (egal aus welchem Winkel) solltest du vernünftigerweise von einem wahrnehmungsunabhängigen Vorhandensein ausgehen.

Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Die Konstruktion eines derartigen „Bildes“ ist nicht möglich.
Das, was hierbei wahrnehmungstechnisch vor sich geht, hat nichts mit Existenzen zu tun, denn die mathematischen Grundlagen sind regelrecht aufgehoben.
Natürlich existieren keine „schrägen“ Linien. Darum nennt man es ja auch optische Täuschung.
Wie kommt diese „optische Täuschung“ zustande, wenn dort mathematische Regeln aufgehoben sind?

Zitat-Halman: „Ja, ich erlebe „schräge Linien“. Wo ist das Problem?

=> die mathematischen Regeln sind aufgehoben
=> es gibt den „Inhalt“ nicht
=> du „erlebst“ es nicht

Würdest du jetzt zwei brauchbare Fingerchen dein Eigen nennen, dann könntest du die Lösung abzählen, aber dann wärst du ja auch kein Anhänger von Philosophie/Religion :-)

Halman hat geschrieben:Willst du bestreiten, dass Du die Qualia gelb, blau und schräge Linien wahrnimmst?
Sorry, ich bin kein „Etwas“, das beim Durchführen einer Welt-Beobachtungshandlung auch noch die Handlung selbst analysierend beobachten kann.
Du plapperst das philosophische Gefasel ja auch nur deshalb nach, weil du von alleine nicht auf die Idee kommst, mal zu fragen, wie das eigentlich gehen soll. Oder was möchtest du sein, dass du dieses Kunststückchen zustande bringst?

Ist dir aufgefallen, dass dein „Philosophie-Vorbildchen“ gleichmal rein gar nichts dazu sagt, wie denn die Philosophie die „Qualia“-Feststellfähigkeit (wissenschaftlich) abgeklärt hat?
Peinlich, peinlich, peinlich.

Halman hat geschrieben:Zitat „Wolf Singer“
Tatsächlich verfahren hoch entwickelte Gehirne nach einer komplementären, wesentlich flexibleren Strategie: Sie repräsentieren Objekte der Wahrnehmung – ob visuell, akustisch oder taktil erfasste – jeweils durch eine Vielzahl gleichzeitig aktiver Neuronen, von denen jedes aber nur einen Teilaspekt des gesamten Objekts kodiert.
Die nicht weiter reduzierbare neuronale Entsprechung eines kognitiven Objekts besteht demnach in einem raumzeitlich strukturierten Erregungsmuster in der Großhirnrinde, jeweils erzeugt durch eine Vielzahl von Zellen.
Ja, das Gehirn erfasst potentielle Zusammenhänge und führt damit konkrete Reaktionen durch.

Nein, das Gehirn ist nun nicht direkt ein Aufzeichnungsapparat für Objektzusammenhänge. Das Gehirn ist ein Organ eines Körpers und es arbeitet im Sinne des Körpers, d.h. es ist kein Objekt-Datenarchiv sondern es verwaltet Körperreaktionen. Der dominanteste Zusammenhang (überall vorhanden) ist der aktive Körper. Es werden keine „Objekte“ abgespeichert, sondern die Reaktion auf Objektsituationen. Das Gehirn verarbeitet das, was „man ihm gibt“, was bei einem Lebewesen „Weltzusammenhänge in Bezug zu einem handelnden Ausgangspunkt“ ist. Den elementaren Zusammenhang des aktiven Körpers wird das Gehirn nirgendwo vernachlässigen.

„Wolf Singer“ ist wohl ein Anhänger der „Emergenz“-Phantasie (vermutlich, weil er seinen Existenzanspruch nicht direkt auf die Gehirnaktivität abbilden kann), wobei er aber in der Regel eine verbale Grenzlinie zieht und einfach klar sagt, wann er wissenschaftlichen Boden verlässt (was man ihm hoch anrechnen muss).

Halman hat geschrieben:Wenn wir Bilder auf unseren Festplatte abspeichern, werden dort digitale Daten gespeichert.
…
Physikalisch existieren also keine Bilder auf der Festplatte.
Ich vermute mal, dass Du es auch so im Bezug auf das Gehirn meinst.
Nein, es werden keine Farbanteilsdaten gespeichert.

Schau dir noch mal die „schrägen Linien“ an (wie oft habe ich das jetzt schon gesagt? :-)).
Man kann „diesen Verlauf“ nicht aus Bilddaten aufbereiten – mathematisch ist das nicht möglich. Das Gehirn kann das natürlich auch nicht – das sollte jetzt aber keine Sensation sein.

=> vorsichtige Frage:
Wenn man das „Bild“ nicht erzeugen kann und sowieso nach einem „Bild“ noch „die Reaktion darauf“ erzeugen müsste, was sollte man dann lieber gleich von Anfang an direkt erzeugen (spart viel Zeit und Energie)?

Nachdem du eine Antwort gegeben hast, kommst du vielleicht auf den Trichter, was das Gehirn „abspeichert“ und wie die Linien „schräg“ sein können (nebenbei wird damit auch offen gelegt, warum und wie wir träumen) - ach ja, „Qualia“ wird als Scheinproblem entlarvt.

(keine Angst, ich habe keine Hoffnung, dass dir das gelingt :-))

Halman hat geschrieben:Das ist eine Fangfrage. Unser Selbstgefühl ist allgegenwärtig, lässt sich wissenschaftlich aber noch nicht erklären.
Welches Objekt ist „allgegenwärtig“?
Was ist somit „das Ich“?
(Tipp: das Lösungswort beginnt mit einem „K“)

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#176 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von SilverBullet » Di 16. Mai 2017, 22:16

Thaddäus hat geschrieben:In der Logik geht es nicht um abzählbare Mengen, sondern um die Wahrheit oder Falschheit von Termen. Um Mengen geht es in der Mengenlehre.
Du hast eine abzählbare Menge an unlogischem Blödsinn geliefert.

Thaddäus hat geschrieben:Zudem hat halman dir hinreichend erklärt, was "Geist" im Sinne des gr. "nous" bedeutet.
Nicht abgeklärter Beliebigkeitsfirlefanz ist also die Grundlage für diese „Wissenschaft“, natürlich verziert mit einer „Polarität zu allem materiellen, stofflichen Sein“.
=> Philosophie schafft kein Wissen zum Wort „Geist“.

Thaddäus hat geschrieben:Du meinst vielleicht, die Fähigkeit zum logisch korrekten Schlussfolgern gibt es, seitdem es Menschen mit ausreichend kognitivem Entwicklungsstand gibt.
Deine Ahnungslosigkeit ist lustig.
Selbstverständlich rede ich von „Praxis“, dieser für Philosophen so fremden, unangenehmen Welt :-)

Bienen (Gehirn mit ca. 1 Mio Neuronen) können logisch Schlussfolgern. Sie können abstrakte Zusammenhänge korrekt kombinieren.
Erklär mir doch mal, wie die „gemeine Honigbiene“ bisher von den Leistungen der Philosophen profitiert hat.

Mit deinem Eingestehen ist deine Behauptung, ich würde für meine Aussage die Leistung der Philosophie benötigen, wohl vom Tisch (gut, ein Blödsinn weniger).

Thaddäus hat geschrieben:Du verstehst aber nicht, warum du überhaupt so und so wahrnimmst, wenn du nichts über Sinnesphysiologie weißt
Ach ja?
Dann erzähl mal, warum die „schrägen Linien“ nicht gerade sind und man es nicht korrigieren kann, obwohl der Fehler erkannt ist.
Mobilisier mal alles, was du an „philosophischer Kraft“ ( :-) ) in dir hast.

Thaddäus hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wie soll ein Kind die erste Sprache erlernen, wenn das kleine Gehirn nicht mit Volldampf logische Auswertungen durchführen würde?
Die natürliche Sprache ist nicht logisch aufgebaut. Grammatik und Semantik folgen nicht logischen Prinzipien. Falsches Beispiel.
Oje, es geht nicht um die Sprache sondern um das Erlernen der Sprache.
Kann es sein, dass ich dir gerade die „vier Grundrechenarten“ beibringen muss?

Thaddäus hat geschrieben:Was ist denn ein Beweis? Erkläre mir das einmal, - und zwar am besten ohne, dass du auf Logik und Mathematik zurückgreifst.
Ein „Beweis“ liegt vor, wenn eine vermutete Zusammenhangskombination tatsächlich in einer Situation vorkommt, also als „von Vermutung unabhängig vorhanden“ eingestuft werden kann.

Bestimmt wirst du meine Fragen genauso bereitwillig beantworten…

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#177 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Thaddäus » Mi 17. Mai 2017, 07:37

Thaddäus hat geschrieben: was mit 6 hoch 10 000 ungeheuer unwahrscheinlich ausfällt.
Korrektur: Es muss natürlich 1/6 hoch 10 000 heißen.

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#178 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Pluto » Mi 17. Mai 2017, 08:42

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:In der Logik geht es nicht um abzählbare Mengen, sondern um die Wahrheit oder Falschheit von Termen. Um Mengen geht es in der Mengenlehre.
Du hast eine abzählbare Menge an unlogischem Blödsinn geliefert.
Nee!Hat sie keineswegs...
In der klassischen Logik stimmt Thaddäus' Aussage. In der modernen Logik gibt es noch das "oder" und das "nicht und" (NAND).

SilverBullet hat geschrieben:=> Philosophie schafft kein Wissen zum Wort „Geist“.
Das ist auch nicht ihr Auftrag. Philosophie sieht sich mehr als Interpret der Erkenntnisse (siehe Qualia-Debatte).

SilverBullet hat geschrieben:Bienen (Gehirn mit ca. 1 Mio Neuronen) können logisch Schlussfolgern. Sie können abstrakte Zusammenhänge korrekt kombinieren.
Wirklich? Oder handeln Bienen nur instiktiv nach genetisch vorprogrammierten Reaktionsmustern?

SilverBullet hat geschrieben:Erklär mir doch mal, wie die „gemeine Honigbiene“ bisher von den Leistungen der Philosophen profitiert hat.
Gar nicht.

SilverBullet hat geschrieben:Dann erzähl mal, warum die „schrägen Linien“ nicht gerade sind und man es nicht korrigieren kann, obwohl der Fehler erkannt ist.
Weil die schrägen Linien nur Wahrnehmung sind, und nicht Wirklichkeit.

SilverBullet hat geschrieben:Oje, es geht nicht um die Sprache sondern um das Erlernen der Sprache.
Auch das folgt nicht den Regeln der Logik. Wie will z.B. ein Kind wissen was der Unterschied ist zwischen transitiven und intransitiven Verben?

SilverBullet hat geschrieben:Ein „Beweis“ liegt vor, wenn eine vermutete Zusammenhangskombination tatsächlich in einer Situation vorkommt, also als „von Vermutung unabhängig vorhanden“ eingestuft werden kann.
Nichts ist (außerhalb der Logik und Mathematik) beweisbar.
Juristen halten sogar Zeugenaussagen für Beweise. :roll:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#179 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Mi 17. Mai 2017, 17:59

Thaddäus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben: Verstehst du, was ich meine? Rückwirkend kann jedes Ereignis quasi beliebig zufällig gemacht werden. Wenn ich 10 000 mal mit einem Würfel würfle und notiere jedesmal die Augenzahl und du kommst ins Zimmer, wenn ich gerade fertig bin. Dann kannst du mir ausrechnen, dass meine Augenzahlliste, die ich notiert habe, praktisch unendlich unwahrscheinlich zu erwürfeln ist (6 hoch 10 000). Aber ich habe sie ja gerade erwürfelt und wurde fertig, als du ins Zimmer kamst und begonnen hast, ihre unendliche Unwahrscheinlichkeit auszurechnen.
Nun, ich würde skeptisch werden, wenn Du 10 000 mal hintereinander die 6 gewürfelt hättest. Dann würde ich einen gezinkten Würfel vermuten.
Sorry Halman, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt:
Nein, dieser Fehler liegt auf meiner Seite; Du hattest dich verständlich ausgedrückt.

Thaddäus hat geschrieben:in dem Gedankenexperiment würfele ich nicht 10 000mal eine 6, sondern ich notiere bei 10 000 Würfen mit einem Würfel jedesmal die gewürfelte Augenzahl, so dass ich am Ende eine 10 000 Würfe lange Liste mit diversen Augenzahlen habe. Dann kommst du ins Zimmer und berechnest mir die Wahrscheinlichkeit, genau DIESE Liste mit 10 000 Augenzahlen in genau dieser Reihenfolge erwürfelt zu haben, was mit 6 hoch 10 000 ungeheuer unwahrscheinlich ausfällt. Dennoch habe ich kurz bevor du ins Zimmer kamst genau diese Liste ja erwürfelt.
Ja, natürlich. Deine Liste ist ein mögliches Ergebnis von 1/6 hoch 10 000 möglichen Ergebnissen. Darunter gibt es auch einmal das Ergebnis, dass 10.000 mal hintereinander die 6 gewürfelt wird. Würde ich so ein Ergebnis vorfinden, würde ich von "gezinkten Würfeln" ausgehen.

Ist die Feinabstimmung von Kopplungskonstanten wirklich zufällig austariert?
Bild
Diagrammquelle: Was zum Blättern
Bild

Thaddäus hat geschrieben:Dieses Experiment stammt von dem deutschen Philosophen Wolfgang Stegmüller und es soll verdeutlichen, dass das ERSTMALIGE Eintreten eines Ereignisses keine Wahrscheinlichkeit hat (der Fachausdruck ist, dass es sich um eine fehlerhafte Anwendung des "Likelihood-Schlusses" handelt, wenn man die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines erstmaligen Ereignisses auszurechnen versucht). Erst, wenn ich versuchen würde, genau diese Liste, die ich schon einmal gewürfelt habe ein zweites Mal zu würfeln, kann deine Berechnung einer kolossalen Unwahrscheinlichkeit angewendet werden. Es ist in der Tat praktisch unmöglich, dass ich genau diese Liste mit ihren 10 000 notierten Augenzahlen in genau der Reihenfolge nochmals erwürfle.
Nun, dann sollte es möglich sein, folgende Liste zu würfeln:
3 14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 58209 74944 59230 78164 06286 20899 86280 34825 34211 70679

Lass uns mal annehmen, dass die Austarierung der 37 Naturkonstanten durch die obige Ziffernfolge repräsentiert wird. Also setze ich die Feinabstimmung F hier analog mit Ï€, d.h. F ≡ Ï€
Lass uns annehmen, dass obige Zifferfolge eine so gute Näherung an Ï€ ist, so dass dann F vorliegt. Wenn nur eine Ziffer abweicht gilt ¬F. Ich tue also mal so, als wäre F identisch mit obiger Zifferfolge.
Dies wären dann "Würfel" mit zehn "Flächen" von 0 - 9. Man könnte sich einen Zufallsgenerator vorstellen, welcher die Ziffern für die Zifferstellen zufällig auswählt, vielleicht sogar gesteuert vom objektiven Zufall vom radioaktiven Zerfall EINZELNER Isotope (quantenmechanisch unbestimmt). Lass uns setzten, dass die Wahl jeder Ziffer gleich wahrscheinlich ist, wie beim Würfeln.
Ist die Zifferfolge Ï€ ≡ F gewürfelt, ist Leben L möglich. Stimmt nur eine Ziffer nicht, ist kein Leben möglich.

Ich hoffe, dass ich die Operatoren richtig verwende. Ansonsten bitte ich um Korrektur.
F ⊃ ◇L
¬F ⊃ ¬◇L

Es ist klar, dass es viel mehr mögliche Lösungen für ¬F ⊃ ¬◇L gibt als für F ⊃ â—‡L.

L beweist natürlich, dass F vorliegt, aber das anthropische Prinzip erklärt nicht rückwirkend, warum F vorliegt.

Hauptargument:
1. Prämisse
Für F ⊃ â—‡L gibt es nur eine Lösung.

2. Prämisse
¬F ⊃ ¬◇L gibt es viele Lösungen.
_______________________________

Konklusion
¬F ist um ein vielfaches wahrscheinlicher als F.

Thaddäus hat geschrieben:Für unser Problem der Feinabstimmung der Konstanten und Werte des Universums bedeutet das: wenn die Werte so sind, dass intelligentes menschliches Leben möglich wurde, welches die Frage nach der Wahrscheinlichkeit genau dieser kosmischen Werte überhaupt stellen kann, dann ist die Antwort, dass die Konstanten und Werte zwar kontingent, also zufällig sind, aber eben so, dass solche Fragen stellende Menschen eben entstehen konnten. Die Frage, wie unwahrscheinlich das war, stellt sich nicht, weil das Eintreten eines Ereignisses zum ersten Mal keine Wahrscheinlichkeit hat. Erst, wenn man fragt, ob ein solches Universum mit genau diesen Konstanten und Werten ein zweites Mal entstehen könnte, dann ist das in der Tat quasi unendlich unwahrscheinlich.
Das leuchtet mir nicht ein. Die Parameter, z.B. die eines Würfels, sind doch beim ersten Mal kongruent mit den zweiten Mal.
Wenn ich würfle, ist die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Augenzahl 1/6, auch beim ersten Mal.
Das "auswürfeln" der 37 Naturkonstanten ist astronomisch unwahrscheinlich, weil die Summe Σ ¬F viel größer ist als F. Wenn also F vorliegt, erscheint mir ein Auswürfeln unglaubhaft.

Falle meine Analogie überzogen erscheint, können wir auch symbolisch für die 37 Naturkonstaten die ersten 37 Ziffern von Ï€ nehmen, also 3 14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 4.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#180 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von SilverBullet » Mi 17. Mai 2017, 19:43

Pluto hat geschrieben:Nee!Hat sie keineswegs...
Vermutlich hast du den Anfang nicht ganz mitbekommen.

Pluto hat geschrieben:Das ist auch nicht ihr Auftrag. Philosophie sieht sich mehr als Interpret der Erkenntnisse (siehe Qualia-Debatte).
Ist dir aufgefallen, dass du den Kontext gewechselt hast?
Zuerst soll die Philosophie einen Auftrag haben.
Danach „sieht sie sich selbst als...“.
Wenn bereits eine Grobbeschreibung aus zwei Sätzen zu einem Kasperltheater führt, dann ist etwas gewaltig faul.

Aus dem Philosophielexikon („Halmans-Link“) geht klar hervor, dass die Philosophie noch vor jeglicher Debatte einen Anspruch aufstellt (die „Qualia“-Suggestion basiert exakt auf diesem Anspruch, genauso wie die Bezeichnung "Geistwissenschaft").

Pluto hat geschrieben:Wirklich? Oder handeln Bienen nur instiktiv nach genetisch vorprogrammierten Reaktionsmustern?
Gelernte Zusammenhänge können nicht vorprogrammiert sein und das Erkennen und Integrieren von neuen Zusammenhängen muss nach Regeln ablaufen. Ist das Ergebnis korrekt, sind die Regeln korrekt.

Pluto hat geschrieben:Weil die schrägen Linien nur Wahrnehmung sind, und nicht Wirklichkeit.
Auf eine abstrakte Weise stimmt es, aber es kann in eine falsche Richtung führen, denn du legst genau für den Teil ein „Sein“ fest, den es ja exakt nicht gibt – so funktioniert Wahrnehmung natürlich nicht.

Pluto hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Oje, es geht nicht um die Sprache sondern um das Erlernen der Sprache.
Auch das folgt nicht den Regeln der Logik.
Maximale Vorsicht!
Die Abläufe des Lernens, also das Aufstellen/Erkennen und erfolgreiche Integrieren von neuen Zusammenhängen in ein bisheriges Zusammenhangspotential, ist aktuell noch ein unbekannter Vorgang, zu dem niemand eine „es ist so und so (nicht)“-Aussage machen sollte.

Das Gehirn stellt einen Entwicklungsweg auf von „kein Sprachverständnis“ zu „korrektem Sprachverständnis“. Jeder einzelne Erweiterungsschritt ist in Bezug auf die bisherigen Schritte „korrekt“. Das Gehirn ermittelt dabei einen umfangreichen Regelsatz zur Sprache. Ein Umfang, den wir bzgl. Sprache nicht analysieren können, weshalb du zu der Meinung kommst, das „Lernen sei nicht logisch“ – ich würde eher sagen, du hast einfach keinen Einblick in Milliarden von notwendigen Zwischenschritte und hast somit den Eindruck einer „Sprunghaftigkeit“.

Pluto hat geschrieben:Wie will z.B. ein Kind wissen was der Unterschied ist zwischen transitiven und intransitiven Verben?
Angenommen der Wortschatz eines Menschen beträgt 40.000 Wörter. Das „Gehirnzentrum“ für Sprache ist mit (ich schätze mal ins Blaue) 10 Milliarden Neuronen (+10 Milliarden Gliazellen) aktiv. Das bedeutet, hier wurde durch das Lernen ein Zusammenhangspotential und beim Anwenden von Sprache ein Zusammenhangsumfang aufgebaut, das/der im Detailreichtum den Wortschatz in einem Gigantismus übersteigt, den sich niemand vorstellen kann (durch die Verbindungen, also den möglichen Kombinationen wird im Millisekundentakt sogar noch das 1000fache, also zig Billion erreicht).
Das Kind kann die erlernten Regeln und die Kategorisierung der Sprachteile nicht in Sprache umwandeln/ausdrücken, aber die Zusammenhänge wurden garantiert „vom Gehirn“ integriert.
Wer richtig spricht, hat die Regeln „in sich“.

Das kann man sehr abstrakt auf jegliches Verhalten übertragen.
Wenn die Zusammenhänge korrekt und umfassend berücksichtigt sind, dann spielt die eingesetzte Technik keine Rolle. Es ist gleichgültig, ob „sagenhafte Substanzen“, Gehirnzellen+Impulse oder z.B. Minigolfbälle+Lochkonstrukte eingesetzt werden. Bei identischer Zusammenhangskonstellation, liegt das gleiche Verhalten vor.
Auf diese Weise kann das Gehirn einen Reaktionsablauf stattfinden lassen und es ist dennoch das Wahrnehmungsverhalten eines aktiven Körpers („der sich am Ende in diesem Verhalten auch noch wundert, wie so etwas Tolles wie seine Wahrnehmung, durch ein Gehirn erzeugt werden kann“ :-) )

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