Platons Ideenlehre

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Scrypt0n
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#171 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Scrypt0n » Do 5. Feb 2015, 11:48

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist Realität.
Was ist "es"? - Die statistische Berechenbarkeit eines Phänomens?
Ja - plus dessen intersubjektiv, also für jedermann mögliche Falsifizierbarkeit!

closs
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#172 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Do 5. Feb 2015, 18:27

JackSparrow hat geschrieben: weil der Echt-Zustand des Objekts unbestimmt ist
Für mich ist nach wie vor nicht klar, ob dies eine Seins- oder eine Wahrnehmungs-Unbestimmtheit ist. - Wird das Objekt als "unbestimmt" bezeichnet, weil es unbestimmt "ist", oder weil es nicht bestimmbar (per Wahrnehmung) ist? - Das Problem: Per Wahrnehmung kann man diese Frage nicht beantworten.

Pluto
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#173 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Do 5. Feb 2015, 18:49

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: weil der Echt-Zustand des Objekts unbestimmt ist
Für mich ist nach wie vor nicht klar, ob dies eine Seins- oder eine Wahrnehmungs-Unbestimmtheit ist.
So wird kein "Schuh" draus, lieber closs, denn du versuchst ein physikalisches Problem in ein philosophisches umzugestalten.

Es geht weder um Sein noch Wahrnehmung, sondern um physikalische Beobachtungen in der Natur.

closs hat geschrieben:Wird das Objekt als "unbestimmt" bezeichnet, weil es unbestimmt "ist", oder weil es nicht bestimmbar (per Wahrnehmung) ist? - Das Problem: Per Wahrnehmung kann man diese Frage nicht beantworten.
Das "Objekt" wie du es bezeichest, wurde von Schrödinger als mathematisch Entität einer statistischen Wellengleichung definiert. Eine mögliche Interpretation war gem. der kopenhagener Deutung (Bohr, Heisenberg, Born), dass bei einer Messung die mathematische Entität sich in einem von möglichen realen Zuständen manifestiert, die den Lösungen der (Schrödinger-)Gleichung entsprechen.

Dazu Carl Friedrich von Weizsäcker:
Die Kopenhagener Deutung wird oft, sowohl von einigen ihrer Anhänger wie von einigen ihrer Gegner, dahingehend missdeutet, als behaupte sie, was nicht beobachtet werden kann, das existiere nicht. Diese Darstellung ist logisch ungenau. Die Kopenhagener Auffassung verwendet nur die schwächere Aussage: "Was beobachtet worden ist, existiert gewiss; bezüglich dessen, was nicht beobachtet worden ist, haben wir jedoch die Freiheit, Annahmen über dessen Existenz oder Nichtexistenz einzuführen." Von dieser Freiheit macht sie dann denjenigen Gebrauch, der nötig ist, um Paradoxien zu vermeiden.

Zitat: Carl Friedrich von Weizsäcker - 1971
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#174 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Do 5. Feb 2015, 19:24

Pluto hat geschrieben:Es geht weder um Sein noch Wahrnehmung, sondern um physikalische Beobachtungen in der Natur.
Physikalische Beobachtungen in der Natur sind Wahrnehmungen und nichts anderes. - Also reden wir hier die ganze Zeit übe Wahrnehmungen (die selbstverständlich mit Realität/Sein koinzidieren können).

Pluto
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#175 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Do 5. Feb 2015, 19:56

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es geht weder um Sein noch Wahrnehmung, sondern um physikalische Beobachtungen in der Natur.
Physikalische Beobachtungen in der Natur sind Wahrnehmungen und nichts anderes. - Also reden wir hier die ganze Zeit übe Wahrnehmungen (die selbstverständlich mit Realität/Sein koinzidieren können).
Nein. Das ist ein "Non-Problem". Wenn du willst eine von dir persönlich wahrgenommene Ungleichheit.
Du weigerst dich, anzuerkennen dass Wahrnehmung in der Praxis des Labors zur Erkenntnis der Realität führt.
Warum?

Das Problem scheint zu sein, du möchtest daraus einen philosophischen Streitpunkt machen, wo keiner existiert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#176 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Do 5. Feb 2015, 20:11

Pluto hat geschrieben:Du weigerst dich, anzuerkennen dass Wahrnehmung in der Praxis des Labors zur Erkenntnis der Realität führt.
Eigentlich gar nicht - davon bin ich persönlich fest überzeugt. Trotzdem sprechen wir immer von unseren Wahrnehmungen, wenn wir etwas als "Realität" bezeichnen.

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#177 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von JackSparrow » Do 5. Feb 2015, 22:43

closs hat geschrieben:Für mich ist nach wie vor nicht klar, ob dies eine Seins- oder eine Wahrnehmungs-Unbestimmtheit ist.
Bei Licht handelt es sich sowohl um eine Welle mit einer Ausdehnung als auch um ein Elementarteilchen ohne Ausdehnung. Es befindet sich also in einem unbestimmten Zustand, bis jemand entweder eine Welle oder ein Photon gemessen hat. In welche deiner zwei Kategorien du die Unbestimmtheit einordnen willst, ist aus meiner Perspektive allerdings völlig unbestimmt.

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#178 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Do 5. Feb 2015, 23:05

JackSparrow hat geschrieben:Es befindet sich also in einem unbestimmten Zustand
Wenn es soo einfach ist, ist das eine Phantom-Debatte. - Aber dieses Thema ist eh rübergerutscht in einen anderen Thread.

Aber noch mal zu Deiner Version: Wenn ein Pilz nicht bestimmt ist, ist er im Zustand der Verschränkung? :angel:

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#179 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von barbara » Do 5. Feb 2015, 23:23

Pluto hat geschrieben: Es geht weder um Sein noch Wahrnehmung, sondern um physikalische Beobachtungen in der Natur.

Als ob es Physis und Physik gaebe ohne Sein und ohne Wahrnehmung... :lol:




Das "Objekt" wie du es bezeichest, wurde von Schrödinger als mathematisch Entität einer statistischen Wellengleichung definiert. Eine mögliche Interpretation war gem. der kopenhagener Deutung (Bohr, Heisenberg, Born), dass bei einer Messung die mathematische Entität sich in einem von möglichen realen Zuständen manifestiert, die den Lösungen der (Schrödinger-)Gleichung entsprechen.

lauter komplizierte Worte zur Beschreibung, anstelle von einfachen Worten, erklaeren gar nichts.

und mathematik ist lediglich die Sprache, in der diese Entitaet beschrieben wird, die Entitaet ist kein mathematisches Objekt.

Womoeglich ist sie sogar ein Subjekt und kein Objekt, was die wissenschaftlichen Probleme damit erklaert, und was der Intuition Schroedingers recht gibt, der in seinem Beispiel eine Katze in die Kiste sperrt und nicht eine Bueroklammer.

gruss, barbara

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#180 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Do 5. Feb 2015, 23:41

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es geht weder um Sein noch Wahrnehmung, sondern um physikalische Beobachtungen in der Natur.
Als ob es Physis und Physik gaebe ohne Sein und ohne Wahrnehmung... :lol:
Warum sollte die Physik (Ddie Welt, die Natur-gesetze und kräfte), nicht ohne Wahrnehmung existieren?

barbara hat geschrieben:lauter komplizierte Worte zur Beschreibung, anstelle von einfachen Worten, erklaeren gar nichts.
Aber Barbara, sie sind doch gar nicht kompliziert. :)

und mathematik ist lediglich die Sprache, in der diese Entitaet beschrieben wird, die Entitaet ist kein mathematisches Objekt.
Hier wirst du geholfen... Wikipedia:
Entität ist in der Philosophie ein Grundbegriff der Ontologie, der in zwei Bedeutungen verwendet wird: Zum einen bezeichnet er etwas, das existiert, ein Seiendes, einen konkreten oder abstrakten Gegenstand. In diesem Sinn wird der Begriff der Entität in der Regel als Sammelbegriff verwendet, um so unterschiedliche Gegenstände wie Dinge, Eigenschaften, Relationen, Sachverhalte oder Ereignisse auf einmal anzusprechen. Dies ist die im zeitgenössischen Sprachgebrauch gängige Verwendung.
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