closs hat geschrieben: Gott wird oft als Realität ausgeschlossen, weil (!!) er nicht messbar ist. - Das ist erkenntnis-theoretischer Unfug.
Für den spirituellen Menschen ist es im Grunde genau umgekehrt: weil Gott nicht messbar ist, ist das eine Bestätigung für sein Wesen. Denn für die Religion ist Gott immer mehr. Wie soll man das Absolute messen? Willigis Jäger sagte es mal gut: Gott will nicht erbetet, sondern erlebt werden. Dieses Gottesbild steht der Wissenschaft nicht mehr entgegen, sondern erweitert sie um die unendlichen Möglichkeiten Leben zu erfahren, zu verkörpern und zu erschaffen. Der Mensch entdeckt seinen kosmischen Hintergrund.
Das hebt die Mystik von der klassischen Theologie ab: vom passiven Verstehen-Wollen zum aktiven Seins-Erleben. Das ist ein Gottesbegriff dem Heisenberg, in meinen Augen - aus der wissenschaftlichen Arbeit heraus - sehr nahe kam. Er sprach auch davon, dass es eine "zentrale Ordnung" gäbe, zu der man eine seelische Verbindung aufbauen könne, nicht abstrakt-theologisch, sondern wie zu einem Du.