Halman hat geschrieben:Der Begriff Gott impiziert nicht, dass derjenige, der diesen Begriff verwendet, ganz genau weiß, was Gott ist. Was sich jemand darunter vorstellt, müsste man erst in einem Gespräch ergründen.
„Ganz genau weiss“?
Ich würde eher sagen: es steht fest, dass keiner der „Glaubenssportler“ auch nur den Hauch einer Ahnung hat.
Du bestätigst es ja selbst: deine Verdachtszusammenhänge führen in eine „Richtung“, in der nichts mehr „(Er-)Kennbares“ zur Verfügung steht => maximale Ahnungslosigkeit.
„Das was sich jemand darunter vorstellt“ ist schnell mit den Phantasien „ich werde beobachtet“, „ich sollte mich klein machen“ und „ich habe einen Gegenüber“ beschrieben.
Das sind alles körperliche Zusammenhänge aus dem Alltag, die wir gewohnt sind und die ganz einfach „gegenüber dem Nicht-Vorhandenen“ als Theaterstück abgespult werden.
Das funktioniert natürlich in „gewisser Weise“ – nur ist dies keine Bestätigung, sondern es funktioniert mit allem:
Wir Menschen können beliebige Objekte „vermenschlichen“ und wir können und sogar abstrakte Zusammenhänge als „personifizierte Existenzen“ behandeln.
Wer es nicht glaubt, muss nur „dem täglichen Stauaufkommen beim Weg zur Arbeit“ einen Namen geben und die jeweilige Lage als Ausdruck einer Launenhaftigkeit interpretieren – „Simsalabim, schon hat man eine lustige Bekanntschaft, die sogar individuell auf einen selbst reagiert“
Halman hat geschrieben:Wenn ich von Gott spreche, so meine ich damit eine Entität, welche das Universum erschaffen hat.
Nö, du hast den Verdacht, dass das Universum erschaffen sein könnte und
suchst nach einem, der eine entsprechende Handlung (von der du genauso Null Ahnung hast) durchgeführt haben könnte.
Das Wort „Entität“ ist nichts wert (inhaltsleer) und du verwendest es als Suggestion für „Möchtegernintellektuelle“.
Nicht vergessen: ein Datenverarbeitendes Wahrnehmungssystem kommt
nicht an Existenz heran und kann somit
nicht auf Basis der eigenen Fähigkeiten „die Welt“ als Produkt einer nicht wahrnehmbaren Existenz deklarieren.
Lustig ist: Philosophen versuchen dies jedoch andauernd zu suggerieren (die „Armen“

)
Halman hat geschrieben:Nun müsste natürlich eine Begründung erfolgen, warum ich dies glaube, aber dies war hier nicht meine Absicht, darum erfolgte von mir auch kein Versuch einer Begründung. Diesen Punkt hatte ich daher bewusst übersprungen.
Da Du aber so großen Wert darauf legst, werde ich hier drei Argumente vortragen:
Ich habe nicht nach „Begründungen“ gefragt, sondern auf klar fehlende Voraussetzungen hingewiesen -> exakt im Sinne des Threads.
Halman hat geschrieben:Die extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten ist ein Hinweis auf eine intelligente Feinabstimmung.
Du setzt hier also eine „extreme Feinabstimmung“ voraus, um eine „intelligente Feinabstimmung“ zu folgern.
Woher nimmst du das Recht von „Feinabstimmung“ reden zu dürfen?
Gab es einen Abstimmungsvorgang? => du weisst es nicht
Waren die Werte irgendwann mal anders und haben sie um den heutigen Wert geschwankt (mit fatalen Auswirkungen)? => du weisst es nicht
Wie sollen die Werte überhaupt festgelegt werden können? => du weisst es nicht
Könnte es sein, dass du „der letzte Mensch auf Erden“ bist, der in diesem Zusammenhang das Wort „Abstimmung“ in den Mund nehmen darf?
Und gleich zur nächsten Voraussetzung: „Intelligenz“.
Gerade eben bringst du das Gehirn ins Spiel und verweist „irgendwie“ auf die dortigen Vorgänge (-> „Kognitive Fähigkeiten“). Jetzt braucht man wohl kein Gehirn mehr, um „intelligent“ sein zu können.
Siehst du, das ist einer der Gründe, warum ich immer Frage, was „Geist“ sein soll: die Leute wissen es nicht und liefern ein derart verdrehtes Zeugs, dass man nur noch laut lachen kann.
Sorry, dir fehlt die Voraussetzung „Geist“, um das Wort „intelligent“ für einen Vorgang „ausserhalb der Welt“ verwenden zu dürfen.
Halman hat geschrieben:1. Argument
Der Umstand, dass wir existieren, kann auch als Hinweis gewertet werden.
…
2. Argument
…
3. Argument
…
Was sind „wir“ denn und wie funktionieren bzw. existieren „wir“?
Mit welcher Fähigkeit kommen „wir“ an (unsere) „Existenz“ heran, um sie zu beurteilen?
Halman hat geschrieben:Meiner Rezeption nach führt Thrirrings Buch streng genommen weg vom Atheismus zu einem offenen Agnostizismus, offen für die undogmatische, christliche Perspektive des Autoren.
Naja, vielleicht sollte ein Schreiberling mal etwas mehr
zum Gehirn hinführen, anstatt seiner Ahnungslosigkeit freien Lauf zu lassen.
Halman hat geschrieben:Die Schlussfolgerung, dass es sich um eine unbekannte machtvolle Intelligenz handelt, reicht vollkommen, um Gott als Denkmöglichkeit anzunehmen.
Nur wenn du „blinde Kuh“ spielen willst und deine eigene Ahnungslosigkeit maximal ignorierst, um waghalsig in eine „Richtung“ zu zeigen, von „der“ du noch nicht einmal sagen kannst, ob es eine „Richtung“ ist.
Du kümmerst dich
nicht um die Voraussetzungen, sondern bringst Vokabeln ins Spiel, die du nicht einmal im Ansatz durchschaust.
Halman hat geschrieben:Lass uns mal annehmen, nachfolgendes Bild wäre eine reale Aufnahme eines sog. Monolithen, für dessen Existenz keine natürlich Erklärung möglich ist. (Für die extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten, wie dem Wunder^5) der Quark-Welt, "haben wir keine Erklärung", W. Thirring), so rechtfertigt dieser Monolith die Schlussfolgerung, dass es eine unbekannte außerirdische Intelligenz gibt.
Ist die Welt aus „Monolithen“ aufgebaut? => Nein
War der „Monolith“ schon immer da? => Nein, er ist plötzlich aufgetaucht
Hat der „Monolith“ einen Aufbau, der unserer Umwelt gleicht? => Nein
Halman hat geschrieben:Nun ersetze den Monolithen mit der extremen Feinabstimmung der Naturkonstanten und die unbekannten Designer mit DEM unbekannten intelligenten Designer.
Nö, Suggestionen funktionieren bei mir nicht.
Wenn du die enorme Leistung vollbringst und eine Funktionalität liefern kannst, werde ich das ohne Anweisungen à la „tu dies und das“ erkennen.
Halman hat geschrieben:Gott genau zu definieren? Wie stellst Du dir das vor? Welche Kriterien müssten erfüllt sein?
„Gott“ ist lediglich eine Frage.
Zeig, dass es eine Antwort ist…
Halman hat geschrieben:Dass Gott nicht empirisch beweisbar ist, hatte ich hier sogar festgestellt.
Eine „Frage“ ist selbstverständlich nicht empirisch als „Ding“ beweisbar – das ist keine Sensation.
Dein Fehler ist, dass du das Wort „Gott“ falsch (also nicht als Frage) verwendest.
Halman hat geschrieben:Bist Du der Ansicht, dass nur Beweisbares angenommen werden darf?
Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass wir Fragen
nicht wie Antworten behandeln sollten.
Halman hat geschrieben:Nimm an, wie würden ein Funkfeuer von Primzahlen aus dem All erhalten. So wäre die logische Schlussfolgerung, dass dieses Funkfeuer von Außerirdischen erzeugt wird.
Wie „erhalten“ wir die Primzahlen?
„Reagieren“ die Primzahlen „auf uns“ (bzw. unsere Reaktion)?
Halman hat geschrieben:Wäre es nun illegitim von einer außerirdischen Intelligenz zu sprechen, über die wir so gut wie gar nichts sagen können?
Wir sollten uns jedenfalls keine Aluhelme aufsetzen („Kirchen und lustige Kleider“) und Richtung „Wega“ winken („Glaubensrituale“).
Fällt dir auf, dass die Menschheit dies sogar macht,
ohne Primzahlen erhalten zu haben?
Halman hat geschrieben:Dennoch gibt es gewisse Ähnlichkeiten zwischen einigen physikalischen Modellen und dem Glauben an Gott.
Angenommen, jemand würde sein Kind beschneiden lassen, damit es zur „Dunklen Energie“ einen Bund fürs Leben (und vor allem für „danach“) eingehen kann.
Dieser Jemand würde „zur Sicherheit der Gesellschaft“ weggesperrt werden.
Wenn Religionen diesen Unsinn jedoch bei noch viel weniger als einem Erklärungsmodell real umsetzen wollen, dann überholen sich Politiker sogar selbst und wollen verhindern, dass die „Glaubensbehauptungen“ gerichtlich „geklärt“ werden müssen => hübsch
(Teil II folgt)