Hi Andreas!
Andreas hat geschrieben:
Mein Glaube ist doch nicht die absolute Wahrheit. Mein Glaube verändert sich, ist dynamisch, experimentel, macht spirituelle Erfahrungen und findet mehr Fragen als Antworten. Die Bibel verstehe ich nicht in ihrer Ganzheit und selbst meine Auslegung einzelner Schriftstellen ändert sich immer wieder.
Als Oberbegriff lass ich das Christentum als meine Religion gelten, weil seine Glaubensgrundlage nunmal die Bibel ist. Ich bezeichne mich als freilaufender Christ, weil ich keiner Kirche angehöre. Ob ich ein wahrer Christ bin, entscheiden nicht andere Christen - sondern Christus allein.
Was hat mein persönlicher Glaube mit dem Anspruch von Absolutheit der Kirchen zu tun? Ihre "Wahrheiten" nehme ich zur Kenntnis. Das wars dann aber auch. Solange diese religiösen Institutionen oder ihre Anhänger mich damit nicht nerven, ist alles gut. Wie gut ich mit einzelnen ihrer Anhänger zurechtkomme, hängt von ihrem Verhalten ab.
'Glaube' ist nichts weiter als die Annahme, dass das, was ich 'glaube', zutreffend ist. Damit sind 'Glaubensinhalte' beliebig und somit sinnlos. Wunschdenken beruht eben immer auf einen Zirkelschluss. Wer 'glaubt', kann damit also nicht vernünfig sein. Da ist es schon ein Treppenwitz, dass 'Glaube' in adäquater Verwendung ein Synonym zu 'Vermutung' ist ... .
Cheers,
Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.†(Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)