Am 28.12. feiert die Kirche das Fest der Unschuldigen Kinder. Es bezieht sich auf das Weihnachtsevangelium des Matthäus.
Als Herodes von der Geburt eines Königskindes hörte, ließ er in der Gegend von Bethlehem alle Knaben bis 2 Jahre umbringen, in der Hoffnung damit auch das ihm unbekannte Kind Jesus zu töten. Herodes war gefangen in seiner Gier nach Macht und weltlichen Ruhm und konnte sich ein Königtum, das nicht von dieser Welt ist, keinesfalls vorstellen.
In der koptischen, katholischen und orthodoxen Kirche gelten diese Unschuldigen Kinder als Märtyrer, obwohl sie keine Christen waren, denn ohne das die Eltern davon wussten, sind sie für Christus Jesus gestorben.
Diese Unschuldigen Kinder sind uns heute ein ewiges Mahnmal, denn sie stehen für alle Kinder dieser Welt, denen man Gewalt antut oder das Recht auf Leben grundsätzlich abspricht, sei es weil sie behindert, krank oder ungewollt sind. Vor Gott jedoch zählt jeder Mensch gleich, denn jeder hat seine Würde, egal was er kann oder ist. Christen sind aufgerufen diese Würde stets zu verteidigen und sich besonders für Schwache und Kleine einzusetzen.
Die Unschuldigen Kinder sind aber auch ein Zeichen des Heils und der Rettung. Lange Zeit und manchmal auch noch heute fürchteten sich viele Menschen um das ewige Heil von abgetriebenen, totgeborenen oder vor der Taufe verstorbenen Kindern. Was wird mit diesen Kinderseelchen geschehen?
Mit den Unschuldigen Kindern zeigt Gott uns jedoch, dass er in seiner Barmherzigkeit eigene Wege hat, um ewiges Heil zu schenken. Menschen können Gott nicht vorschreiben, wen er zu retten hat und wie er dies geschehen lässt. Zwar waren die Unschuldigen Kinder Märtyrer, aber Christus Jesus sagt auch:
Das Ja zu einem Kind und die Fürsorge für ein Kind ist als Liebesdienst ein Dienst an Christus Jesus.Mt 25,40; HSK
Und der König wird ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan.
Totgeborene und ungetaufte Kinder sind im Gottes Plan keine verdammten Kinder! Sie erfüllen darin ihre Aufgabe und da Gott die Liebe ist, bedeutet diese Liebe für sie auch Rettung und Heil.
Christus Jesus kam zu den Menschen, damit der Mensch wieder zu Gott kommen kann. Das Menschsein hängt dabei nicht davon ab, ob man geboren oder ungeboren ist. Ab der Empfängnis ist man Mensch und damit sind auch alle Ungeborenen im Heilsplan Gottes eingeschlossen. Dies darf Trost und Hoffnung für alle Eltern sein, die ihr Kind an den Tod verloren haben. Dieser Tod hat durch das Heilswerk unseres Herrn seinen Stachel verloren und wurde zum Sieg, einem ewigen Leben in Gottes Gegenwart.
Als Christen vertrauen wir auf die Worte Jesu:
In dieses Wort schließt er all diese Kinder, ob tatsächliche Kinder oder Kinder im Geist, sicher mit ein und loben sowie preisen wir Gott dafür, Halleluja.Mk 10,13-16; HSK
Und sie brachten Kinder zu ihm, daß er sie berühre. Die Jünger aber verwiesen es ihnen. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: »Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt es ihnen nicht; denn für solche ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.« Und er schloß sie in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
Servus