Neofolk: eine konservative Gegenkultur

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Novas
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#1 Neofolk: eine konservative Gegenkultur

Beitrag von Novas » Di 24. Okt 2017, 01:46

Da ich selbst sehr gerne Neofolk höre, weise ich euch gerne auf diese kurze Einführung von Martin Sellner hin. Er ist einer der intellektuellen Wortführer der außerparlamentarischen “Identitären Bewegung”, welche der Neuen Rechten zuzuordnen sind und eine konservative Denkweise vertreten (in den Medien werden sie manchmal als “rechte Hippies” bezeichnet) Da ich mich selbst als ein “Linkskonservativer” verstehe, halte ich einiges von dem, was sie vertreten, für wichtig und bedenkenswert. Es hat eine gewisse Existenzberechtigung. Aufgrund des einseitig linksliberal geprägten Mainstreams braucht es auch ein paar Gegenstimmen, wie sie durch die konservative Zeitschrift Sezession, sowie den dazugehörigen Verlag Antaios vertreten werden. Sie repräsentieren eine ernstzunehmende Anteil des politischen Spektrums, der weder dämonisiert noch ignoriert, sondern in den politischen Diskurs integriert werden sollte. Los wird man sie ohnehin nicht, weil sie eine eigene Subkultur haben, wie es sich insbesondere im Neofolk zeigt.



Einige gute Neofolkbands: Death in June, Jännerwein, Spiritual Front, Forseti, Rome. Die Musik ist häufig sehr poetisch, mystisch und sozialkritisch. Die Geister dahinter sind, wie wohl nicht anders zu erwarten, häufig katholische Christen. Die wissen eben noch, was gut und das rechte Schönheitsempfinden ist. Le roi est mort, vive le roi. Eigentlich würde ich hier den Titel Secret Germany von Rome als Beispiel wählen, aber den finde ich nicht mehr. Möglicherweise hat die Gesinnungspolizei ein Problem damit gehabt (und das obwohl die Band das Lied dem jüdischen Dichter Paul Celan gewidmet hat) doch den Track findet man auf dem Album “The Hyperion Machine”, genauer gesagt bei 33:47 The Secret Germany (for Paul Celan) hört euch doch einfach mal an, was das für ein schlimmer Text ist, sodass Menschen scheinbar davor beschützt werden müssen. Er beginnt mit diesen Worten:

Verschließe nicht das Tor. Verschließe nicht dein Herz. Lass weder Angst noch Hass Europas Erbe bestimmen. Wer rettet uns den Frieden, wenn nicht wir selbst?




Das hebt sich deutlich von dem Schund ab, den man sonst so aufgetischt bekommt. Friss oder stirb scheint das Motto mancher Musikproduzenten zu sein, da man, wie es so passend heißt, “das Publikum nicht überfordern will” (sie könnten auch einfach ehrlich sagen: sie wollen es verblöden) Sehr schön ist die deutschsprachige Musik von Jännerwein.









Oder Faun, was schon deutlich bekannter ist und Eingang in den Mainstream gefunden hat.




Falls irgendeiner linker Sittenwächter und selbsternannter Polizeiwachtmeister meint, dass solch eine Musik politisch nicht antideutsch genug ist, dann sei an diese Worte eines wahren Linken erinnert:

"Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. […] Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden." – Ernst Thälmann: Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, Berlin 1961, S. 73.

So hat die politische Linke noch gesprochen, als sie auf der Seite ihres Volkes standen und noch nicht korrumpiert waren. Heute sagen sie verblödete Sätze wie “Deutschland, du Stück scheiße! Deutschland verrecke!” das passiert, wenn man Gehirne amputiert und den spirituellen Geist der Menschen vernichtet. Irgendwann sind sie nicht mehr zurechnungsfähig und geben nur noch Sätze von sich, die verdächtig an Blähungen erinnern. Dem erwidere ich mit Friedrich Schiller, Don Carlos:

„Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“

Oder wie es in der dichterisch höchst anspruchsvollen neuen deutschen Sprache/Newspeak heißt: Digger Sire, deine Mudda! 8-) Tut mir leid, aber da bleib ich dann lieber bei Friedrich Wilhelm Freiherr von Hardenberg, der auch Novalis genannt wurde.

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Novas
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#2 Re: Neofolk: eine konservative Gegenkultur

Beitrag von Novas » Di 24. Okt 2017, 17:46

Die Fortführung



Er ist ein sympathischer, intelligenter und eloquenter junger Mann. Ich kann keine extremistischen Tendenzen bei ihm festmachen, auch wenn ihm das in den Medien vorgeworfen wird.

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Halman
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#3 Re: Neofolk: eine konservative Gegenkultur

Beitrag von Halman » Mo 30. Okt 2017, 00:57

Eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben, nachdem ich von Dir auf übelste beleidigt wurde. Aber dies scheint daran zu liegen, dass Du bei all Deiner Intelligenz, über die Du zweifelos verfügst und welche Du auch hier beweist, irgendwie immer noch den Kern nicht begreifst. Du verstehst weder Martin Sellner, noch das rechts Spektrum, noch die patriotische Bewegung noch mich.

Martin Sellner war mal ein Neonazi. Die IB wird von Verfassungsschutz beobachtet und Martin Sellner steht rechts von mir, nur um dies mal klarzustellen.
Allerdings stimme ich Deiner Meinung von Sellner zu. Welches Problem hast Du eigentlich mit mir? Was denkst Du, welche Partei hätte Sellner als Bundesdeutscher gewählt? Jetzt sagt nicht "grün"?

Übrigens rezipiere ich seine Videos und offenbar verstehe ich die IB viel besser als Du. Was glaubst Du wohl, meint er mit den "Großen Austausch"? Vor welcher Gefahr warnt er da wohl?

Du bist von ihm begeistert und erdreistest Dich, mir zu unterstellen, ich würde einen zweiten Holocaust wünschen, obwohl ich links von Sellner stehe? Bist Du von Sinnen? Ich bin rechts-liberal und Martin Sellner ist rechts-konzervativ und patriotisch.

Wäre er hier im Forum, so würde er mir im Kern zustimmen und Deiner Islam-Apologetik widersprechen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#4 Re: Neofolk: eine konservative Gegenkultur

Beitrag von Halman » Mo 30. Okt 2017, 16:02

:wave: liebe User-Gemeinde,

nur um mal klarzustellen, wo Martin Sellner politisch verordnet ist, lasse ich ihn mal selber sprechen und stelle seine Rede hier rein, die er kürzlich in Dresden hielt.
Zur Erinnerung, Novalis unterstellte mir, ich würde mir einen zweiten Holocaust mit Muslimen wünschen, indem er etwas mit rauchenden Schornsteinen andeutete, (was natürlich Quatsch ist), weil ich Islamkritik äußerte und er aus meinen Beträgen gefolgert hatte, dass ich die AfD gewählt hätte.
Hört doch mal, was Martin Sellner über den Islam und die AfD zu sagen hatte, ihr wisst schon, Novalis schwärmt für ihn, aber mich verurteilte er. Logisch inskonzistent bis zum Anschlag.
Also, fern der Logik funktioniert das mit dem kritischen Denken nicht. Da muss schon Logik im Spiel sein, meint ihr nicht auch?


Ach-ja, die Rede hielt er bei PEGIDA.

Die AfD distanziert sich übrignes von PEGIDA und der IB, jedenfalls offiziell. (Dabei ist sie genauso rechts, aber das ist eben Politik.)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
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#5 Re: Neofolk: eine konservative Gegenkultur

Beitrag von Novas » Mo 30. Okt 2017, 16:51

Halman hat geschrieben:Die AfD distanziert sich übrignes von PEGIDA und der IB, jedenfalls offiziell. (Dabei ist sie genauso rechts, aber das ist eben Politik.)

Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken ;) Wenn jemand “rechts” sein möchte, dann bitte ganz offen, Klartext sprechend und intellektuell durchdacht (so wie die Autoren der Sezession und des Antaios-Verlags). Dann kann man darauf Bezug nehmen und die Inhalte wirklich diskutieren. Um das mal klarzustellen: ich schwärme garantiert nicht für Martin Sellner, aber ich halte manche seiner Aussagen für bedenkenswert. Mich persönlich erinnert er an Rudi Dutschke, nur mit umgekehrten Vorzeichen (ein konservativer Rudi Dutschke). Wenn ich mich politisch verorten müsste, dann wäre ich vermutlich ein “Linkskonservativer” (ich bin also nicht “logisch inkonsistent bis zum Anschlag”, sondern in diesem Spektrum bewegt sich mein Denken und Fühlen). Schon Pierre-Joseph Proudhon sagte: „Wer Revolution sagt, meint notwendigerweise Fortschritt und damit unweigerlich Bewahrung (conservation)“ ~ denn das Eine gibt es nicht ohne das Andere. In diesem Sinne sagte er auch: Le vrai conservateur, c‘est moi – der wahre Konservative bin ich (obwohl er ein französischer Sozialist war)

Zur Erinnerung, Novalis unterstellte mir, ich würde mir einen zweiten Holocaust mit Muslimen wünschen, indem er etwas mit rauchenden Schornsteinen andeutete, (was natürlich Quatsch ist), weil ich Islamkritik äußerte und er aus meinen Beträgen gefolgert hatte, dass ich die AfD gewählt hätte.

Das mit den rauchenden Schornsteinen klingt sehr belustigend, denn daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Es gibt sicher berechtigte Kritik am Islam, aber es gibt leider auch ein Feindbild, welches dann nicht mehr viel mit objektiver und differenzierter, das Wohl des Menschen im Blick habender Kritik zu tun hat. Manche Christen sehen im Islam einseitig eine Religion des Teufels und predigen das auch so, was mit berechtigter Kritik nichts mehr zu tun hat (so wie auch schon manche Christen behauptet haben, dass der Buddhismus teuflisch sei, aber der Islam ist ihr favorisierter Erzfeind). Geistig hochwertige Bücher, welche die schönen Seiten dieser Religion durchblicken lassen, sind im Spohr-Verlag erhältlich. Dieser Verlag richtet sich an Muslime, die schon längst fest verankert sind in unsrer Kultur, wie solche Buchtitel zeigen:

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Was ich nicht ganz verstehe: die meisten Muslime vertreten konservative Werte und ein spirituelles Menschen- und Weltbild. Müsstest Du dann nicht eher damit sympathisieren, wenn Du ebenfalls in diese Richtung denkst? Da stellt sich die Frage: was ist eigentlich das “Eigene” und wie sieht die Verteidigung aus, wenn das vermeintlich “Andere” schon dazu gehört? Im Spohr-Verlag sind Bücher wie “Das Buch der Ehe” oder genauer “das Buch des rechten Benehmens in der Ehe” (kitāb ādābi n-nikāḥ) von AbÅ« Ḥāmid Muḥammad al-GhazālÄ« erhältlich. Müssten sich Christen nicht eher darüber freuen, da Ehe und Familie im Christentum ebenfalls eine sehr große Rolle spielen?

Mit Blick auf eine aktuelle Diskussion – „Sterben wir Deutschen aus?“ – „Warum bekommen wir immer weniger Kinder?“ – stellt sich die alte Frage neu, ob wir vielleicht ein falsches Bild von Mann und Frau haben, das wir seit vielen Jahren pflegen und dies der Grund für jene Kinderlosigkeit ist. Das vor 900 Jahren geschriebene Werk Al-GhazālÄ«s über die Ehe, das der Weltliteratur zugerechnet wird und hier erstmals vollständig in deutscher Sprache erscheint, könnte eine neue Perspektive eröffenen, eine Besinnung auf das, was gut und wahr und schön war und wieder werden könnte. Denn Mann und Frau treten hier noch als vollblütige Wesen auf, richtige Männer und richtige Frauen – tertium non datur! –, zwischen denen es jederzeit funken, blitzen und donnern kann, wovon heftigste Ehekräche im Haushalt des Propheten erfrischendes Zeugnis geben.
Spohr-Verlag: Das Buch der Ehe

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