sven23 hat geschrieben:
Genau das meinte ich. Der ökonomische Druck produziert massenkompatible Durchschnittsware. Kein Risiko, keine Experiment, das ist die Devise.
Das ist richtig. Wenn ein Fünftel bis eine Viertel-Milliarde Dollar in einen einzigen Film investiert wird, dann werden die verantwortlichen Produzenten sehr vorsichtig und sind wenig risikofreudig (und sie produzieren lieber das 4. Sequel eines erfolgreichen Films, als etwas ganz Neues zu versuchen). Die teuren Flops dieses Sommers könnten aber zu etwas mehr Risikofreundlichkeit verhelfen, denn das Altbewährte scheint nicht mehr automatisch zu funktionieren. Und dann muss man sich etwas Neues einfallen lassen ...
sven23 hat geschrieben:
Es müssen keine Blockbuster sein. Ich finds immer geil, wenn Low-Budget Produktionen erfolgreich sind und Kultstatus erreichen. Es muß also abseits vom finanziellen Aufwand noch was anderes da sein, was einen guten Film ausmacht.
Ja, aber was ist ein guter Film?
Es ist immer sehr lustig, wenn sich europäische Filmschaffende mit US-amerikanischen Drehbuchautoren, Regisseuren oder Produzenten unterhalten. Irgendwann kommt von den Europäern stets der mehr oder weniger höflich formulierte Vorwurf, sie (Hollywood) würden nur Massengeschmacks-Mist machen. Die Amerikaner reagieren auf diesen Vorwurf meist mit einem breiten Grinsen und der höflichen Bemerkung, dass die Kunst, die die Europäer (vor allem die Franzosen) zu machen versuchen, faktisch aber kein Schwein sehen will und das dies nicht der Sinn von Filmkunst sein kann: einen Film zu produzieren, denn kaum einer ansehen will.
Die Wahrheit wird wie immer irgendwo zwischen diesen beiden Ansichten liegen.
Bei den US-Serien kannst du einen Trend zu absolutem Qualitätsprogramm beobachten. Serien wie "House of Cards", "Game of Thrones", "The Walking Dead", "Breaking Bad", "Homeland", "Grey's Anatomy" usw. sind grandios und bereits Kult. Allerdings funktionieren Serien dramaturgisch ganz anders als Spielfilme. Bei Serien hat man vielmehr Möglichkeiten des komplexen Erzählens und der Figurenführung.