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Wie definiert ihr Kunst?

LG Christian Klingenberg

Christian41285 hat geschrieben:Wie definiert ihr Kunst?

Dem Papst ein Doppelbett verkaufen.

Janina hat geschrieben:

Christian41285 hat geschrieben:Wie definiert ihr Kunst?

Dem Papst ein Doppelbett verkaufen.

ja genau!

„Kunst“ sehe ich in erster Linie als einen „Faszinationsmarkt“ an.

Natürlich deckt „Kunst“ auch noch andere Märkte ab:
- den Finanzmarkt (z.B. sind unscheinbare Kunstwerke Millionen wert, weil sie im Besitz von irgendeiner „Berühmtheit“ waren)
- den Propagandamarkt (z.B. religiöse Kunstwerke oder Werke mit "Macht-Botschaften" von Herrschern – siehe Napoleon)

Zum „Faszinationsmarkt“:

Ein Markt ist es deshalb, weil sich Angebot und Nachfrage treffen.
Da gibt es auf der einen Seite den Hersteller (Künstler) und auf der anderen Seite den Konsumenten (Betrachter).

Umgangssprachlich würde ich es so ausdrücken:
„Kunst ist, wenn etwas nur zum `Zeigen` hergestellt wird und nur zum `Anschauen` eingesetzt wird.“
(wobei dies nicht auf „Darstellung“ beschränkt ist)

Meine Meinung:

Sowohl auf der Herstellerseite, als auch auf der Konsumentenseite sind drei Bereiche relevant:
- Machart („Handwerk/Können“)
- Wirkung („Emotion/Reaktion/Stimmung“)
- Botschaft („Verstehen/Nachdenken/Erkennen“)

In diesen drei Bereichen spielt sich die Faszination ab.
Das Mischungsverhältnis legt dabei die „Kunstrichtung“ fest (wobei die Bereiche auf immer neue Art interpretiert werden)
Beispiel:
„Photorealismus“ legt hauptsächlich Wert auf die Machart.
„Impressionismus“ legt hauptsächlich Wert auf die Wirkung.
(das heisst aber nicht, dass die jeweiligen Werke die anderen Bereiche nicht auch ansprechen)

Interessant ist, dass die Faszination von Künstler und Konsument nicht identisch sein muss. Es ist manchmal nicht verkehrt, wenn ein Künstler rein gar nichts zu seinem Werk befügt, also keine Erklärung und keinen Titel.

Bei „Kunst“ kann jeder mitmachen und sein eigenes Mischungsverhältnis finden.

Wichtig dabei ist, dass man andere Mischungsverhältnisse genauso als „Kunst“ akzeptiert. Wer z.B. keinen Zugang zu abstrakter Kunst hat, der darf durchaus sagen, dass er die Werke nicht mag, aber er darf nicht den „Kunststatus“ absprechen. Entsprechend dazu ist z.B. „Photorealismus“ nicht als „die Königsklasse“ anzusehen.

Es gilt auch, dass man sich nicht klein machen muss, nur weil man keinen Zugang zu einer „Kunstrichtung“ hat.

Auch der Aufwand, den ein Künstler treibt (Bereich „Machart“), entscheidet nicht über den „Kunststatus“.