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#11 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 09:08
von Magdalena61
Pflanzenfreak hat geschrieben:Ich glaube auch, Menschen fühlen sich einfach gut wenn sie irgendwem irgendwelche Ratschläge erteilen können. Und tun das einfach ungefragt.
Bingo. Es gibt Zeitgenossen, die reagieren nicht auf zarte Hinweise, denen muß man dann schon recht deutlich kommen- und dabei bleiben.
Das ist schwierig zu realisieren, wenn man in irgendeiner Sache auf Hilfe angewiesen- also nicht autonom- ist.
Der hatte sich beklagt, dass ihn Alle fragen woher er kommt und wenn er es dann sagt, erzählen sie ihm, wen sie kennen der dort mal in Urlaub war. Sowas ist einfach sinnfrei und eine Gedankenlosigkeit.
Vielleicht wollen sie etwas Nettes sagen, aber es fällt ihnen mangels unfassenderer Kenntnisse von Land und Leuten nichts anderes ein.
Malika hat geschrieben:Mein Eindruck ist halt, dass man sich bei Ausländern gerne mal in Dinge einmischt, die einen ja eigentlich nichts angehen.
Nicht nur bei Ausländern- sondern überall und jederzeit, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Möglicherweise verhaltet ihr beide euch zu defensiv. Wer entschlossener auftritt und dadurch "Stärke" markiert, wird eher in Ruhe gelassen, das ist meine Erfahrung.
Wenn ich mir vorstelle, ich erzählte nun einem bayrischen oder schwäbischen Paar, sie sollten sich miteinander doch mal auf Hochdeutsch unterhalten, das gäbe Ärger und unglaublich viele Vorwürfe.
:D :thumbup:
Diese Angst vor dem Fremden kann ich schwer nachvollziehen, wovor hat man denn da Angst?
Die Sprachbarriere ist einer der Gründe. Eine funktionierende Kommunikation ist Voraussetzung, um sich miteinander verständigen und Beziehungen bauen zu können.
Schlechte Erfahrungen mit einigen Vertretern anderer Länder und Volksgruppen kommen dazu, und... ein ganz profaner Wettstreit um die besten Plätze am Futtertrog (Egoismus, Patriotismus).

Denkst du vielleicht einmal zurück... daran, wie man vor 80 Jahren und danach mit den Juden umgesprungen ist? Dabei waren diese mehrheitlich noch nicht einmal "Ausländer", sondern seit Generationen in Deutschland ansässig, also: Deutsche.
LG

#12 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 09:46
von Pflanzenfreak
Malika hat geschrieben:Diese Angst vor dem Fremden kann ich schwer nachvollziehen, wovor hat man denn da Angst?
...z.B. hatten wir, als ich noch ein Kind war, italienische Nachbarn. Sie redeten untereinander laut und schnell. So etwa wie wir wenn wir aufgebracht waren oder miteinander stritten. Da ich kein Wort verstand hat mir das immer Angst gemacht.

#13 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 09:55
von Malika
Magdalena61 hat geschrieben:Die Sprachbarriere ist einer der Gründe. Eine funktionierende Kommunikation ist Voraussetzung, um sich miteinander verständigen und Beziehungen bauen zu können.

Aber das ist ja der Punkt, die Kommunikation funktioniert ja. Ich kann verstehen, dass man jemanden kritisiert, der die Sprache des Landes, in dem er lebt, gar nicht spricht. Man muss sich nun mal zurechtfinden und dort leben können, dafür braucht man die Sprache. Aber das reicht halt nicht, da komt dann immer der Anspruch, dass man dem Ausländer möglichst gar nicht mehr anmerken soll, dass er einer ist.

Ob wir nun zu defensiv sind, kann ich schwer sagen. Wir sind beide eher ruhig und treten auch so auf, aber verstellen uns halt auch nicht. Wobei wir den Leuten, die solche Kommentare abgeben, schon klar sagen, dass das unsere Sache ist.
Dass Ausländer nicht als einzige mit ungefragten Ratschlägen und blöden Kommentaren zu tun haben, macht es meiner Ansicht nach auch nicht besser. Und gerade hier in Deutschland sollten wir ja eigentlich unsere Lektion gelernt haben...

#14 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 19:51
von piscator
Gestern passiert:
Meine Schwiegermutter (76 Jahre alt) wurde im DM-Markt von zwei jungen Männern mit Migrationshintergrund überfallen. Dank aufmerksamer anderer Kunden flüchteten die beiden ohne Beute. Passiert ist der alten Dame nichts. Man weiss inzwischen wer das war.

Wie soll ich damit umgehen? Es bieten sich drei Szenarien an:

1. Man könnte den Vorfall geistig sehen.

2. Ich könnte mir die beiden vorknöpfen und ihnen die F.r.e.s.s.e polieren.

3. Die beiden haben die Tat nur begangen, um auf ihre gesellschaftliche Situation
hinzuweisen, die waren praktisch dazu gezwungen, da wir Deutsche ihnen nicht
genug Liebe entgegengebracht haben. Somit wäre eine Bestrafung auch nicht
angebracht. Statt dessen müssten wir darüber nachdenken, was wir bei den beiden
falsch gemacht haben.

4. Meine Schwiegermutter war schuld. Wäre sie nicht in den Läden gewesen, hätte
sie die beiden nicht zu der Tat provoziert.

#15 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 20:25
von Helmuth
piscator hat geschrieben: Wie soll ich damit umgehen? Es bieten sich drei Szenarien an:
Lösungsvorschlag:

Punkt 5.

Man könnte Gott danken für die Bewahrung deiner Schwiegermutter, dafür beten, dass die Kriminellen zur Einsicht kommen, wie ist Gottes Sache, und das Leben danach mit der Schwie-Ma weiter genießen. Und zwar ohne Angst und Sorge eines weiteren Vorfalls.

Aber unabhängig davon würde ich jedenfalls eine Anzeige bei der Polizei machen (dürfte aber schon erfolgt sein, wenn man weiß wer es war). Der Staat soll wissen, was abgeht.

Meine Variante.

#16 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 20:41
von Munro
Mich deucht eher, in Deutschland werden von deutschen Gutmenschen vor allem die Deutschen selbst diskrimiert.

#17 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 20:43
von Munro
Malika hat geschrieben:Diese Woche gab es wieder einmal so ein Erlebnis, das mir mit erschreckender Deutlichkeit bewusst machte, wie wenig tolerant die Deutschen leider immer noch sind.

Ich mag solche Selbst-Beschimpfungen nicht.

#18 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 20:52
von Munro
Ich sag mal so:

Würde ich in England leben und meine Partnerin wäre Engländerin, so wäre es mir VERDAMMMT peinlich, wenn ich nach JAHREN!!!! immer noch nicht so einigermaßen englisch sprechen könnte.

Falls nicht, gabe es dafür imho nur zwei Erklärungen:

- eine unsägliche Arroganz in dieser Art: "Die Engländer sollen gefälligst DEUTSCH!!! mit mir reden!"
- eine Art von Stinkfaulheit, eine andere Sprache zu lernen

(vielleicht auch ganz einfach eine große große DUMMHEIT?? 8-) )
---------------------------

Aber ein großes Fass aufzumachen und die Engländer zu beschimpfen, sie seien "intolerant" - das wäre TOTAL DANEBEN!

#19 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 23:06
von Munro
piscator hat geschrieben:
3. Die beiden haben die Tat nur begangen, um auf ihre gesellschaftliche Situation
hinzuweisen, die waren praktisch dazu gezwungen, da wir Deutsche ihnen nicht
genug Liebe entgegengebracht haben. Somit wäre eine Bestrafung auch nicht
angebracht. Statt dessen müssten wir darüber nachdenken, was wir bei den beiden
falsch gemacht haben.

4. Meine Schwiegermutter war schuld. Wäre sie nicht in den Läden gewesen, hätte
sie die beiden nicht zu der Tat provoziert.

Gut gesagt.
Ja, so würden Gutmenschen heutzutage reden.

Und ich kann sagen: I am sick and tired von all dem coolen Geschwätz, dass wir Deutsche alle alle so apppp-grundtief pööööööööööööööööse seien!
Und dass deutsche Gutmenschen sich ständig selber auf die Schulter klopfen, wenn sie mal wieder so richtig beweisen können, wie so so sehr schläääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääächt diese Deutschen sind - ausgenommen sie selber! :D :devil:

Ich sage so: Die Deutschen sind nicht besser und nicht schlechter als sonstwer.

Und zu sagen, die Deutschen seien alle so oder so - das ist ebenso dumm wie zu sagen, alle Ausländer seien so oder so.

#20 Re: Diskriminierung von Ausländern in Deutschland

Verfasst: So 4. Mär 2018, 00:55
von piscator
So läuft das aber in der Wirklichkeit. Dass Ausländer resp. Migranten ganz normale Menschen sind, ist sowohl bei den Linken als auch bei den Rechten noch nicht angekommen. Aus linker Sicht gehörten die alle zu einer geschützten Minderheit und da wird dann relativiert und entschuldigt was nur geht. Das beste Beispiel war vor 2 Jahren mit den Übergriffen in Köln, als die unsägliche Peters reflexartig die Täter in Schutz nahm und dafür die Polizisten wegen den "Nafris" angriff.

Der normale Ausländer oder Migrant ist der dabei der Dumme. Von rechts wird er wegen dem Rassenwahn verteufelt und von links vereinnahmt, um die linken
Traumtaenzereien zu stuetzen.