Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

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OMPastorPeitl
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#1 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von OMPastorPeitl » Di 11. Apr 2023, 13:47

Meiner Meinung nach: JA. Weil ein jeder Christ versucht ein Teil des Reich Gottes zu werden. Weil der Auftrag hierzu lautet:
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Dieses Reich soll von einem König, König Jesus:
Joh 18,37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
dem König der Könige und Herrn der Herren
Offb 17,14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
in einer konstentutionalen Monarchie mit bindender Direkter Demokratie:
Offb 20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
im Rahmen der Nächstenliebe:
Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
regiert werden.

Aber einmal ehrlich gefragt:

Wenn ich mich als Bürger/Bürgerin dieses Reiches sehe, bin ich denn dann nicht auch ein "Reichsbürger"?

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Detlef
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#2 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von Detlef » Di 11. Apr 2023, 14:03

OMPastorPeitl hat geschrieben:
Di 11. Apr 2023, 13:47
Meiner Meinung nach: JA. Weil ein jeder Christ versucht ein Teil des Reich Gottes zu werden. ....
Zu diesem verquasten Gedankenfurz passen meines Erachtens diese Worte von Michael Schmidt-Salomon gut:
" Es ist diese starke Konzentration auf vermeintlich ewig existierende, absolute Werte. Wir wissen, dass sich die Menschheit im Verlauf ihrer kulturellen Evolution verändert hat. Dass wir auch uns in ethischer Hinsicht tatsächlich weiterentwickelt haben, von Wesen, die ursprünglich nur in den Grenzen der eigenen Horde gedacht haben, später vielleicht in den Grenzen der eigenen Religionsgemeinschaft oder der eigenen Nation bis hin zur Formulierung universeller Menschenrechte. Die Religionen sind zu einem Zeitpunkt entstanden, als diese Gedanken nicht konsensfähig waren in den Gesellschaften, insofern sind sie häufig so etwas wie kulturelle Zeitmaschinen, die Werte in die Jetztzeit bringen, die eigentlich längst obsolet sind.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#3 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von OMPastorPeitl » Di 11. Apr 2023, 14:10

Den Eindruck habe ich zwar auch gewonnen, finde es aber Schade,dass sich der Mensch für das Gegeneinander als für das positive Miteinander entschieden zu haben scheint.

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#4 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von Detlef » Di 11. Apr 2023, 14:57

OMPastorPeitl hat geschrieben:
Di 11. Apr 2023, 14:10
Den Eindruck habe ich zwar auch gewonnen, finde es aber Schade,dass sich der Mensch für das Gegeneinander als für das positive Miteinander entschieden zu haben scheint.
Ist jetzt ein bissel sehr in einen Topf geworfen, in Mitteleuropa haben wir immerhin die längste Phase ohne Krieg seit Menschengedenken.
Was den Beitrag der Religionen dazu ausmacht, dazu würde ich noch mal Schmidt-Salomon zitieren: "Sie schaffen einen Zusammenhalt in der eigenen Gruppe unter Abgrenzung von den anderen. Das ist die Wurzel von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Das erklärt auch, warum wir heute weltweit diese merkwürdige Internationale der Nationalisten haben, wo sich nationale Chauvinisten mit reaktionären Religiösen verbinden. Egal, wo Sie hinschauen in der Welt. Das ist ein Phänomen des Christentums, der Evangelikalen in den USA, der Katholiken in Polen, der Orthodoxen in Russland. Sie haben es im Islam in Saudi-Arabien, in der Türkei, im Iran an nationale Werte gekoppelt. Sie haben es auch bei den ultra-orthodoxen Juden in Israel. Sie haben es bei den radikalen Hindus und bei den radikalen Buddhisten. Das ist ein Phänomen: dieses Zusammengehen von nationalistischen und reaktionären religiösen Strömungen."
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#5 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von OMPastorPeitl » Di 11. Apr 2023, 14:58

Sagt mir jemand, dessen Aussenministerin gerade den Russen den Krieg erklärt hat? EIn Bürger eines Landes, welches derzeit Panzer in die Ukraine liefert? Topfen sehe ich hierbei auch. Aber eher in der Aussage, dass in Mitteleuropa Friede wäre.

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#6 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von Detlef » Di 11. Apr 2023, 15:02

OMPastorPeitl hat geschrieben:
Di 11. Apr 2023, 14:58
Sagt mir jemand, dessen Aussenministerin gerade den Russen den Krieg erklärt hat? EIn Bürger eines Landes, welches derzeit Panzer in die Ukraine liefert? Topfen sehe ich hierbei auch. Aber eher in der Aussage, dass in Mitteleuropa Friede wäre.
Mal wieder Angreifer mit Angegriffenen verwechselt und sonst irgendwie am fantasieren?. Danke für's Gespräch. :biggrin:
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#7 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von OMPastorPeitl » Di 11. Apr 2023, 15:06

Ob angegriffen oder nicht. Man befindet sich damit im Krieg. Und zwar gleichgültig wer angegriffen hat.

Und das Baerbock den Russen den Krieg erklärt hat, das stammt aus Euren Medien.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html

In welchem Land wohnst Du? Es war in Deutschland eigentlich in allen Medien.


Das konnte man bis Bulgarien hören.

 

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#8 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von Detlef » Di 11. Apr 2023, 16:38

Den diametralen Unterschied zwischen der Feststellung, dass man sich als Angegriffener im Krieg befindet zu : Jemanden angreifen, in dem man ihm den Krieg e r k l ä r t verkacken, kann man eigentlich nicht...dooch geht,.einen gibt's,.der's nicht rafft: Fängt mit P an und hört mit eitl auf :roll:
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#9 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von Punch » Di 11. Apr 2023, 19:08

OMPastorPeitl hat geschrieben:
Di 11. Apr 2023, 15:06
Ob angegriffen oder nicht. Man befindet sich damit im Krieg. Und zwar gleichgültig wer angegriffen hat.

So liest sich das dann bei den Bügelfalten-Putinisten, den Kreml-Geigern im anschmiegenden Stillgestanden und den Claqueuren des Heiligen Bastschuhs:

Am 24.02.2022 überfielen die Ukrainer mit mehreren Sturmdivisonen die UdSSR (Verzeihung, das neostalinistische Paradies der unbefleckten Demokratischen Empfängnis, also überfielen ukrainische Sowieso-Faschisten raubend, mordend und vergewaltigend das Land des gebendeiten Friedefürsten Putin).

Und wer das nicht glaubt, der lese es in den Foren der Neonazis, der extremen Rechten und sonstiger Armausstrecker, denn dorten wir das als die reine Wahrheit, die einzige und damit unwiderrufliche Wahrheit verkündet, jeden Tag, jede Stunde, denn wahrlich, wahrlich ich sage euch, und selbst so manch strammer Edelchrist versteht sich heute als Putins unverbrüchlicher Waffen und Glaubensbruder, weil, weil Jesus nun bald doch nicht kommt, so kommt dann Putin gewisslich...

So sprecht schnell ein Gebet, inbrünstig, echt
für Peitels irre Schar, das verfluchte Geschlecht.


 

piscator
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#10 Kann es linke Reichsbürger geben, oder anders gefragt: Ist nicht ein jeder Christ ein Reichsbürger?

Beitrag von piscator » Mi 12. Apr 2023, 09:57

Detlef schreibt.
Ist jetzt ein bissel sehr in einen Topf geworfen, in Mitteleuropa haben wir immerhin die längste Phase ohne Krieg seit Menschengedenken.
Was den Beitrag der Religionen dazu ausmacht, dazu würde ich noch mal Schmidt-Salomon zitieren: "Sie schaffen einen Zusammenhalt in der eigenen Gruppe unter Abgrenzung von den anderen. Das ist die Wurzel von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Das erklärt auch, warum wir heute weltweit diese merkwürdige Internationale der Nationalisten haben, wo sich nationale Chauvinisten mit reaktionären Religiösen verbinden. Egal, wo Sie hinschauen in der Welt. Das ist ein Phänomen des Christentums, der Evangelikalen in den USA, der Katholiken in Polen, der Orthodoxen in Russland. Sie haben es im Islam in Saudi-Arabien, in der Türkei, im Iran an nationale Werte gekoppelt. Sie haben es auch bei den ultra-orthodoxen Juden in Israel. Sie haben es bei den radikalen Hindus und bei den radikalen Buddhisten. Das ist ein Phänomen: dieses Zusammengehen von nationalistischen und reaktionären religiösen Strömungen."

Noch vor wenigen Jahren war ich befremdet, als ich feststellen musste, das ausgewiesene Rechtsradikale oder selbst erklärte Nazis und Reichsbürger in einigen christlichen Formen geradezu freudig willkommen geheißen wurden.
Ein weiteres wenig bekanntes Phänomen ist der latente Antisemitismus in bestimmten linken Kreisen. Der bekannte Autor Jan Fleischauer hat dies in seinem Buch "Unter Linken" ziemlich treffend thematisiert. Und so wundert es einen nicht mehr, dass bei den Veranstaltungen zweier bekannter älteren B+C Promis bzw. Selbstdarstellerinnen sich im Publikum so ziemlich alles aus dem extrem linken bis zum extrem rechten Spektrum freudig in den Armen liegt.
 
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