ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Halman hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 15:32
Wie bewertest Du diesen Befund?
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Ich glaube nicht, dass man dem renomierten Pew Research Center dies ernsthaft unterstellen sollte.
ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Das wesentliche an solchen Statistiken ist die Art und Weise wie Fragen gestellt werden.
So würden die Frage "Ist es wichtiger Gottes geboten zu folgen als denen des Staates" auch ein hoher Prozentsatz von Christen mit Ja beantworten. Aber das bedeutet keineswegs, dass diese Menschen auch befürworten, dass diese Gebote als Gesetz für alle gelten sollten.
Insofern sagt deine erste Statistik nur etwa darüber aus, wie sich gläubige Muslime (ich nehme an, in Deutschland, auch wenn das nicht explizit dort steht) persönlich zu den geboten stellen. Aber auch hier heißt das nicht automatisch, dass sie die Einführung der Scharia als Gesetz befürworten.
Doch, genau dies war ja die Fragestellung. Die Muslime wissen sehr genau, was mit dem Begriff Scharia gemeint ist. Schaue Dir den sog. Arabischen Frühling an. Er mündete in einen arabischen Winter.
Schaue Dir die Entwicklung in den islamischen Ländern in den letzten fünfzig Jahren an. Sogar in Ländern wie Afghanistan gab es mal Freiheiten, die wir aus Europa kennen. Was ist davon geblieben?
Seit Ende der 1960er Jahre (dem Ende des 6-Tage-Krieges), und vermehrt seit der islamischen Revolution im Iran, beobachten wir eine Islamisierung in der islamischen Welt und kausal damit verknüpft eine Erosion der Freiheit. Religiös gestützt wird diese Entwicklung durch Koranverse und Hadithe.
ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Das wäre die dritte Statistik, die du zitiert hast, dort wird diese Frage explizit gefragt. Dort fehlt - oh Wunder - Deutschland und alle westlichen Staaten, vielleicht weil die entsprechenden Zahlen zu klein sind und damit die Botschaft, die man gerne transportiert, verloren gehen würde? Zu bemerken ist auch, dass dort die Zustimmung am höchsten scheint, wo die Scharia bereits Gesetz ist. Zustimmung? Wohl in etwa so, wie Menschen in einer Diktatur dem Diktator zustimmen.
Es ging um eine Studie in islamischen Ländern. Das Meinungsforschungsinstitut führte meines Wissens auch weitere Studien durch. Allerdings sind die Texte recht komplext und in Englisch. Meine Englischkenntnisse reichen nicht aus, um derart anspruchsvolle Texte wirkdlich vollständig zu verstehen, wenn es also darum geht, diese kritisch auf dem Zahn zu fühlen. Da vertraue ich als Laie den Experten.
Falls Du ernsthaft daran interessiert bist, kannst Du ja nach Studien des Pew Reseach Centers zum Islam suchen. Es gab auch mal einen sehr langen Text zu ihrer Methodik, den ich leider nicht mehr finde.
ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Die Panikmache, die Skara verbreitet kann und soll ja lediglich Ressentiments auslösen, die man politisch ausnutzen kann. Es ist die Basis jeder Hetzpolitik.
Aus dieser Problematik folgt nicht, dass ich unrecht hätte. Dies ist der "moralistische Fehlschluss", denn aus dem "Sollen" folgt kein "Sein". Die Islamkritik von Hamed Abdel-Samad, Sabatina James und Barino Barsoum halte ich für gut begründet.
ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Es gibt genug Probleme mit den muslimischen Zuwanderern, aber die Scharia ist keines davon.
Die Probleme hängen im großen Maße mit dem sunnitischen Islam zusammen.
ThomasM hat geschrieben: ↑Fr 23. Nov 2018, 08:57
Dazu noch eine kleine Anekdote:
Mein Schwager hat nichts mit Kirche am Hut und ist auch nicht gläubig. Als er sich dann über die zunehmende "Islamisierung" Deutschlands beschwerte, meinte ich: Du bist ja selbst Schuld. Du gehst ja nicht in die Kirche und hast mit Gott nichts am Hut. Kein Wunder, dass die gläubgen Muslime da Überhand nehmen.
Aber da war ihm seine persönliche Entscheidungsfreiheit wichtiger als das Problem der Islamisierung.
Es ist eben leicht, über Dinge zu klagen, die andere ausbügeln sollen, man selbst aber nichts tun will.
Wenn wir christlicher werden, ändert dies nichts am sunnitischen Islam als Glaubenssystem. Dieser ist stärker gegen die Aufklärung gerichtet als das Christentum. Wenn man die Aufklärung nicht negieren will, sollte man die demographische Entwicklung mit Sorge betrachten.