Die ethnisch-demographische Wahl

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sven23
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#111 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von sven23 » Sa 11. Nov 2017, 18:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber ohne das Stigma der Gottesmörder, das die christliche Kirche nach Kräften förderte, wäre der geschichtliche Verlauf ein anderer gewesen.
Sicherlich - dann hätte man sich halt anderer Motive bedienen müssen. - Aber es würde nichts daran ändern, dass die Juden als nicht-assimilierbare Kultur immer auffällige Minderheit gewesen wäre - und da schlagen halt ab und an gruppen-dynamische Dinge durch. - Natürlich ist das "böse", aber ändert doch nichts an dem, wie es ist.
Dass sie nicht assimilierbar waren, ist ja lediglich eine unbewiesene Behauptung. Nachdem man jemanden stigmatisiert hat und von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen hat, kann man dies leicht behaupten. Man sollte aber nicht Ursache und Wirkung vertauschen. Ursache und Auslöser war der biblisch-christlich-kirchliche Antijudaismus.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die apokalyptische Jesusbewegung war vor allem eine jüdische Sekte, eine von ca. 150, die damals nebeneinander existierten.
Die sich darauf entwickelnde neue (christliche) Sekte vereinnahmte den Protagonisten für sich und deutete ihn in ihrem Sinne um.
Wie oft denn eigentlich noch: Natürlich sollte der Paradigmenwechsel durch das NT als erstes einen Paradigmenwechsel bei den Juden erwirken - so war es doch gemeint.
Jesus wandte sich ausschließlich an die Anhänger seiner eigenen Religion, dem Judentum. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus. (Geht nicht zu den Heiden...)
Der "Paradigmenwechsel" des Wanderpredigers bestand vor allem im Warnen zur Umkehr, weil das Reich Gottes unmittelbar vor der Tür stand. In diesem Zusammenhang ist auch die Thoraverschärfung zu verstehen, die den meisten religiösen Eiferern/Fanatikern zu eigen ist.

closs hat geschrieben: - Dass danach der Plan B zum Zuge kam, indem sich dieses NT-Denken außerhalb vom Judentum entwickelte, war doch nur die Folge davon, dass Plan A nicht funktionierte.
Das stimmt sogar. Nachdem die neue christlich umgedeutete Lehre auf keine Gegenliebe beim traditionellen Judentum stieß, (wen wunderts?), schwenkte vor allem Paulus auf die Heidenmissionierung um, entgegen der Anweisung des Wanderpredigers.
Deshalb sein Streit mit Petrus, der ja genau wußte, was sein Herr gesagt hatte, Paulus dagegen zog sein eigenes Ding durch.

closs hat geschrieben: Wir haben einen extrem hohen Kultur-Konsum und gleichzeitig ein ebenso extrem tiefes Kultur-Niveau. - Aber jetzt wird es schon wieder schwierig: WEr soll das entscheiden?
Mit Sicherheit keine religiösen Fundamentalisten oder Eiferer.

closs hat geschrieben: - Insofern ist es wahrscheinlich gescheiter, wenn ich es bei diesem Hinweis belasse.
Richtig, sonst versteigst du dich wieder in falsche und unsinnge Behauptungen, wie, dass Europa der falsche Ort für geistige Orientierung sei und man dazu ins Putinland reisen muss, obwohl dies ja auch zu Europa gehört. :lol:
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Kingdom
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#112 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von Kingdom » Sa 11. Nov 2017, 19:24

Pluto hat geschrieben:Wie gut gesichert ist der Islam-o-meter? Oder basieren die Werte auf dem Bauchgefühl des Autors?

In einer Demokratie bestimmt am Ende immer die Mehrheit. Wenn also die Mehrheit bestimmt das der Koran teil des Rechtsystem wird, wird die Minderheit am Ende nicht viel zu sagen haben. Da im Koran genau verheissen ist, das sie am Ende die Mehrheit haben werden, das Christentum auch bestätigt das am Ende ein Antichristliches Regime die Macht haben wird, ist es nicht verwunderlich wenn sich die Minderheit eben schon teilweise so verhält als besitze sie jetzt schon die Mehrheit. Wenn Prozentual gesehen es verschiebungen gibt im Mehrheitsgefälle, je grösser wird der Anspruch der Minderheit.

Wie die Mehrheit des Islam mit den Christen umgeht oder mit ungläubigen, wenn diese die Minderheit stellen, kann man ohne Bauchgefühl mal in den Ländern nachschauen wo der Islam die Mehrheit stellt. Vielleicht wird man ausnahmen finden aber der Trend in welche Richtung es geht, ist heute ersichtlich ohne Bauchgefühl.

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closs
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#113 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von closs » Sa 11. Nov 2017, 20:30

sven23 hat geschrieben:Dass sie nicht assimilierbar waren, ist ja lediglich eine unbewiesene Behauptung.
Nee - das gehört zum Judentum: Der unbedingte Anspruch, sich an die eigene religiöse Kultur zu binden. - Natürlich gibt es auch Juden, die sich haben assimilieren lassen - aber diese waren dann kulturell so unsichtbar, dass sie damit automatisch zur Mehrheit gehören.

sven23 hat geschrieben:Jesus wandte sich ausschließlich an die Anhänger seiner eigenen Religion, dem Judentum.
Das war die erste Adresse - die Juden sollten der Nukleus für den NT-Paradigmenwechsel sein - siehe Gen. 18,18.

sven23 hat geschrieben:Nachdem die neue christlich umgedeutete Lehre auf keine Gegenliebe beim traditionellen Judentum stieß, (wen wunderts?), schwenkte vor allem Paulus auf die Heidenmissionierung um, entgegen der Anweisung des Wanderpredigers.
Da muss man drei Viertel des Evangeliums streichen, um zu diesem Ergebnis zu kommen.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wir haben einen extrem hohen Kultur-Konsum und gleichzeitig ein ebenso extrem tiefes Kultur-Niveau. - Aber jetzt wird es schon wieder schwierig: WEr soll das entscheiden?


Mit Sicherheit keine religiösen Fundamentalisten oder Eiferer.
Das sollte auch nicht sein - letztlich erkennt der Mensch oder er erkennt nicht.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
- Insofern ist es wahrscheinlich gescheiter, wenn ich es bei diesem Hinweis belasse.


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sven23
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#114 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von sven23 » Sa 11. Nov 2017, 20:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dass sie nicht assimilierbar waren, ist ja lediglich eine unbewiesene Behauptung.
Nee - das gehört zum Judentum: Der unbedingte Anspruch, sich an die eigene religiöse Kultur zu binden. - Natürlich gibt es auch Juden, die sich haben assimilieren lassen - aber diese waren dann kulturell so unsichtbar, dass sie damit automatisch zur Mehrheit gehören.
Wie gesagt; wenn man Ursache und Wirkung vertauscht.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Jesus wandte sich ausschließlich an die Anhänger seiner eigenen Religion, dem Judentum.
Das war die erste Adresse - die Juden sollten der Nukleus für den NT-Paradigmenwechsel sein - siehe Gen. 18,18.
Nix Nukleus. Weißt du eigentlich, was der Satz: Jesus vertrat einen jüdischen Nationialismus und religiösen Partikularismus bedeutet?
Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen... zeigt deutlich, dass die Zeit knapp wird bis zur Gottesherrschaf auf Erden. Wenn diese angebrochen ist, ist eine weltweite Missionierung eh überflüssig. Mit der späteren christlichen Umdeutung der Gottesherrschaft ins Jenseits hatte der Jude Jesus nichts im Sinn.
Möglicherweise haben die Römer die diesseitige Königsherrschaft (König der Juden) falsch verstanden und ihn deshalb als potentiellen Aufrührer hinrichten lassen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nachdem die neue christlich umgedeutete Lehre auf keine Gegenliebe beim traditionellen Judentum stieß, (wen wunderts?), schwenkte vor allem Paulus auf die Heidenmissionierung um, entgegen der Anweisung des Wanderpredigers.
Da muss man drei Viertel des Evangeliums streichen, um zu diesem Ergebnis zu kommen.
Nee, dazu muss man vor allem zwischen authentischen und nicht -authentischen Aussagen, zwischen frühen Zitaten und später (christlich kontaminierten) hinzugefügten Zitaten unterscheiden. Dann lassen sich auch die vielen widersprüchlichen Aussagen plausibel auflösen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wir haben einen extrem hohen Kultur-Konsum und gleichzeitig ein ebenso extrem tiefes Kultur-Niveau. - Aber jetzt wird es schon wieder schwierig: WEr soll das entscheiden?
Mit Sicherheit keine religiösen Fundamentalisten oder Eiferer.
Das sollte auch nicht sein - letztlich erkennt der Mensch oder er erkennt nicht.
Um Kunst und Kultur zu schätzen muss man überhaupt nicht religiös sein.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
- Insofern ist es wahrscheinlich gescheiter, wenn ich es bei diesem Hinweis belasse.
Richtig, sonst versteigst du dich wieder in falsche und unsinnge Behauptungen
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Willst du jetzt Europa mit Säuen vergleichen?
Hast du wenigstens verstanden, dass Russland bis zum Ural zu Europa gehört?
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#115 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von closs » Sa 11. Nov 2017, 23:39

sven23 hat geschrieben:Wie gesagt; wenn man Ursache und Wirkung vertauscht.
Nein - "Minderheit" ist immer der Ausgangspunkt - das galt bei Christen in der Diaspora genauso (und nebenbei: es macht sich heute bei uns auch bei Moslems bemerkbar). - Und DANN kommt Dein zutreffendes Argument, dass die Juden unter diesen Minderheitsbedingungen mit christlich-kreierten Motiven angreifbar waren.

sven23 hat geschrieben:Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen... zeigt deutlich, dass die Zeit knapp wird bis zur Gottesherrschaf auf Erden. Wenn diese angebrochen ist, ist eine weltweite Missionierung eh überflüssig.
Da siehst Du mal, welchen Domino-Effekt es hat, wenn man "nahes Gottesreich" so interpretiert wie Du.

sven23 hat geschrieben:Dann lassen sich auch die vielen widersprüchlichen Aussagen plausibel auflösen.
Auch das ist Interpretation. - Man kann sicherlich aus der Unterscheidung früherer und späterer Textteile so argumentieren - aber auch hier spielen wieder methodische Setzungen mit, die anfechtbar sind - wie bspw. "Ältere Textteile seien im Verhältnis zu Jesus authentischer". - Der heilsgeschichtliche/hermeneutische Aspekt geistiger Sichtweise in Bezug auf die Historie wird von der HKM gar nicht beachtet!

sven23 hat geschrieben:Um Kunst und Kultur zu schätzen muss man überhaupt nicht religiös sein.
Man muss nicht bekennend religiös sein - korrekt. - Aber man muss geistig aktiviert sein, also letztlich transzendent aktiviert sein (bewusst oder unbewusst).

sven23 hat geschrieben:Hast du wenigstens verstanden, dass Russland bis zum Ural zu Europa gehört?
Wenn ich Dich nicht hätte, wäre mir dies bis zum Ende meines Lebens verborgen geblieben. :oops: - Warum fragst Du?

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#116 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von Pluto » So 12. Nov 2017, 08:24

closs hat geschrieben:Da siehst Du mal, welchen Domino-Effekt es hat, wenn man "nahes Gottesreich" so interpretiert wie Du.
Missionierung hat doch mit der Erwartungshaltung nichts zu tun. Missionierung liegt in der Natur des Monotheimus schlechthin.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Um Kunst und Kultur zu schätzen muss man überhaupt nicht religiös sein.
Man muss nicht bekennend religiös sein - korrekt. - Aber man muss geistig aktiviert sein, also letztlich transzendent aktiviert sein (bewusst oder unbewusst).
Unsinn! Das ist nur ein recht plumper Versuch dich anmaßend über andere zu erheben.
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#117 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von closs » So 12. Nov 2017, 09:25

Pluto hat geschrieben:Das ist nur ein recht plumper Versuch dich anmaßend über andere zu erheben.
Wer sagt denn, dass nicht auch Du ein geistiger Mensch bist (wovon ich übrigens überzeugt bin, sonst würdest Du nicht so interessiert diskutieren). - Man muss nicht religiös sein, um geistig zu sein - noch mehr: Gerade der überzeugte Atheist/Agnostiker könnte dies gar nicht bewusst sein, wäre er nicht geistig aktiviert - er lehnt es nur weltanschaulich ab.

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#118 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von Pluto » So 12. Nov 2017, 10:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist nur ein recht plumper Versuch dich anmaßend über andere zu erheben.
Wer sagt denn, dass nicht auch Du ein geistiger Mensch bist (wovon ich übrigens überzeugt bin, sonst würdest Du nicht so interessiert diskutieren). - Man muss nicht religiös sein, um geistig zu sein - noch mehr: Gerade der überzeugte Atheist/Agnostiker könnte dies gar nicht bewusst sein, wäre er nicht geistig aktiviert - er lehnt es nur weltanschaulich ab.
Es geht doch hier nicht um mich, sondern um diejenigen, von denen du behauptest, sie könnten es nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Detlef
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#119 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von Detlef » So 12. Nov 2017, 10:06

closs hat geschrieben:Man muss nicht religiös sein, um geistig zu sein - noch mehr: Gerade der überzeugte Atheist/Agnostiker könnte dies gar nicht bewusst sein, wäre er nicht geistig aktiviert - er lehnt es nur weltanschaulich ab.
??? - Es wäre vlt. doch ganz angeraten, wenn du dich mal über neurowissenschaftliche Erkenntnisse informieren würdest ?!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#120 Re: Die ethnisch-demographische Wahl

Beitrag von closs » So 12. Nov 2017, 11:12

Pluto hat geschrieben:Es geht doch hier nicht um mich, sondern um diejenigen, von denen du behauptest, sie könnten es nicht.
Habe ich das soo gesagt? - Meine Aussage war doch - in anderer Formulierung - , dass auch der Agnostiker, der sich für solche Fragen wie hier interessiert, geistig aktiviert ist, die aber weltanschaulich ablehnt - man kann auch unbewusst geistig aktiviert sein.

Allerdings gibt es viele, die nicht mal das tun, sondern de-aktiviert leben - aber de-aktiviert heißt nicht, dass sie es nicht vom Wesen her sind, sondern dass dieses Wesen nicht aktiviert ist.

Detlef hat geschrieben:??? - Es wäre vlt. doch ganz angeraten, wenn du dich mal über neurowissenschaftliche Erkenntnisse informieren würdest ?!
Was hat das denn DAMIT zu tun?

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