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In Atlanta, Georgia, herrscht die Meinung unter den Bewohner, dass Waffenbesitz vor Kriminalität schützt.

35km nördlich von Atlanta, liegt die Kleinstadt Kennesaw. Was die Stadt auszeichnet sind ihre Waffengesetze. Jeder Haushalt in der Stadt ist verpflichtet eine Waffe zu besitzen. Das Gesetz wurde 1981 erlassen, und tatsächlich fiel in den Folgejahren die Kriminalität massiv, was die Bürger in ihrer Meinung bestärkte. Die Menschen waren an den Daten der Studien, die das Gegenteil belegen, nicht interessiert: Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass Waffenbesitz ein gewichtiger Faktor gegen Kriminalität ist.
Ihre Logik geht etwa so: "Wenn ich einen Einbruch plane, ist Kennesaw ein Ort den ich meiden würde".

Was die Einwohner von Kennesaw allerdings nicht wussten: 1981 stellte sich als "freak" Jahr heraus, mit 75% mehr Einbrüchen im Vergleich zum Durchschnitt der 5 vorangegangenen Jahren (76-80).

Hallo Pluto,

im Prinzip hätten die Einwohner von Kennesaw schon recht . Es müssten nur noch die Einbrecher davon ausgehen, dass sie bei ihrer Tat erwischt werden, dann würde es auch sicherlich eine Rolle spielen, welche Strafe sie dann erwarten würde. Nur welcher Einbrecher würde schon irgendwo einbrechen, wenn er glaubt erwischt zu werden?

Würden Kriminelle davon ausgehen, dass sie erwischt werden, würde es allerdings auch keine Rolle spielen, ob sie beim Versuch getötet würden, für 10 Jahre in ein Gefängnis müssten oder eine empfindliche Geldstrafe zu zahlen hätten - eine Kosten-Nutzen-Überlegung vor jeglicher Tat käme immer zu dem Ergebnis, dass man es besser sein lassen sollte. Daher irren sich auch die meisten Leute, wenn sie glauben, dass man mittels härterer Strafen jemanden von einer Straftat abhalten könnte, weil dergleichen eben übersieht, dass Kriminelle in der Regel davon ausgehen, dass sie nicht erwischt werden.

Und falls jemand in Kennesaw einbrechen will, wird er sich womöglich davor eine Schusswaffe besorgen, was wiederum nicht besonders erfreulich enden dürfte, wenn der Einbrecher dann von der Polizei gestellt würde. Dass eine Eskalation nur eine „Seite“ betrifft, ist eben auch eine falsche Annahme.

Grüße,
Daniel.

P.S. Aber auch aus statistischer Sicht finde ich es erwähnenswert, dass ein Zusammenhang (Korrelation) zweier Größen eben nicht den Schluss zulässt, dass das eine die Ursache des Anderen sein müsste (kurzum: Korrelation bedeutet keine Kausalität). Es kann z.B. wie in diesem Beispiel auch gänzlich unabhängig voneinander sein, oder aber eine beobachtete Korrelation kann sich auch ergeben, weil beide Veränderungen von Parametern auf die Wirkung einer dritten, nicht beobachteten Größe zurückzuführen sind.

1Johannes4 hat geschrieben:P.S. Aber auch aus statistischer Sicht finde ich es erwähnenswert, dass ein Zusammenhang (Korrelation) zweier Größen eben nicht den Schluss zulässt, dass das eine die Ursache des Anderen sein müsste (kurzum: Korrelation bedeutet keine Kausalität). Es kann z.B. wie in diesem Beispiel auch gänzlich unabhängig voneinander sein, oder aber eine beobachtete Korrelation kann sich auch ergeben, weil beide Veränderungen von Parametern auf die Wirkung einer dritten, nicht beobachteten Größe zurückzuführen sind.

Ja, Daniel. Wenn man es prinzipiell betrachtet, gebe ich dir vollkommen recht.
Doch die Menschen wollen glauben, dass ihre Waffen sie schützen. Sie gehen noch weiter, in dem sie die Wissenschaftler verurteilen, die mit ihren Studien das Gegenteil belegen und beschimpfen sie sogar als "unwissenschaftliches Pack", die keine Ahnung haben.

Pluto hat geschrieben:die Menschen wollen glauben, dass ihre Waffen sie schützen.

Bei jedem Amoklauf werden sie auch nicht müde zu behaupten, dass der Amoklauf hätte verhindert werden können, wenn jemand den Amokläufer rechtzeitig erschossen hätte.
Bis so ein ein Fall erstmalig auftritt, bleiben sie den Beweis für die Behauptung schuldig.

Janina hat geschrieben: Bei jedem Amoklauf werden sie auch nicht müde zu behaupten, dass der Amoklauf hätte verhindert werden können, wenn jemand den Amokläufer rechtzeitig erschossen hätte.
Bis so ein ein Fall erstmalig auftritt, bleiben sie den Beweis für die Behauptung schuldig.

Die Amis haben doch so viele Amokläufer. Warum kann nicht mal einer von denen bei einer Waffenmesse Amok laufen.
Meine Vermutung wäre, dass in dem Chaos jeder auf jeden schießen würde. Das wäre dann endlich mal eine Widerlegung der merkwürdigen Meinung.

Hallo Pluto!

Ich denke manchmal wirkt Waffenbesitz gegen Gewalt!

EIN BEISPIEL:

Atomraketen dienen zur Abschreckung das heißt wenn ein Land Atomwaffen ,,besitzt,, wird das Land damit unangreifbar

weil jeder Angriff zu Vergeltung (Atomwaffenangriff) führt. Letztendlich schützt in diesem Beispiel Waffenbesitz vor

Gewalt!

LG Christian

Was soll man dazu sagen?

„US-Kirche hält Gottesdienst für das Gewehr AR15 ab“

https://www.bild.de/news/ausland/sturmg ... .bild.html

Christian41285 hat geschrieben:Atomraketen dienen zur Abschreckung das heißt wenn ein Land Atomwaffen ,,besitzt,, wird das Land damit unangreifbar

Es gab mal durch einen Irrtum einen Beinahe-Atomkrieg: https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw ... sch_Petrow
Stanislaw Petrow hatte vermutlich Eier aus Kruppstahl.
Andererseits muss man sich schon noch fragen, ob eine Einschätzung als "Fehlalarm" immer noch vernünftig ist, wenn man 5 (!) Meldungen bekommt. Daher schlage ich eine andere Überlegung vor, die in der Debatte um Atomwaffen noch nie öffentlich geäußert wurde:
Wohin sollen unsere Überlebenden denn noch fliehen können, wenn wir atomar zurückschlagen?

Janina hat geschrieben:Bei jedem Amoklauf werden sie auch nicht müde zu behaupten, dass der Amoklauf hätte verhindert werden können, wenn jemand den Amokläufer rechtzeitig erschossen hätte.
Bis so ein ein Fall erstmalig auftritt, bleiben sie den Beweis für die Behauptung schuldig.

Ob die Menschen in Israel das auch sehen.?

Wenn jemand ganz leicht an gefährliche Waffen kommt, sind Amokläufe einfacher, als wenn man nicht so einfach rankommt. Aber wer eine Tat vorhat, besorgt sich Waffen, das geht überall. Das ganze Volk zu kriminalisieren und zu entwaffen, bringt da gar nichts, es ist in totalitären Regimen immer ein Vorbote des Terrors gegen das eigene Volk.
Sinnvoll ist die Bildung und Sensibilisierung der Menschen, das geht unter und auch ohne Waffen.
Es darf nicht jeder Idiot Waffen besitzen, aber jeder Bürger, der mit seinem Leben auch für die Gemeinschaft einsteht, der sollte das schon. In der Antike war das so, und das hat funktioniert.