Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

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Novas
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#41 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Novas » Mo 23. Okt 2017, 18:37

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn Muslime benachteiligt wären, weil sie Jesus nicht als den Sohn Gottes ehren (sondern "nur" als Propheten), dann wären es die meisten der Nachkommen Abrahams (Juden) ebenfalls, und einige Christen noch dazu. Es ist eine Frage der Erkenntnis

Was heißt denn der Begriff “Sohn Gottes”? Leider wird er von Christen sehr oft verwendet, aber kaum einer möchte sich dazu herablassen diesen Begriff zu erklären. Ich habe Jahre lang versucht eine Antwort zu finden, aber kein Christ konnte es erklären. Besonders bei fundamentalistischen Sekten ist das die übliche Praxis, dass irgendwelche Glaubensaussagen formuliert werden, welche die Menschen glauben sollen, aber ohne die dahinter stehenden theologischen Gedanken wirklich in Worte fassen zu können. Wohl auch deshalb, weil Sekten von Natur aus eher dazu neigen keine wirklich selbstständig denkenden Christen zu wollen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen der authentischen und wahre Kirche und einer bloßen Sekte: die Kirche braucht denkende Menschen und freut sich über sie, denn die sind zur Verteidigung (apología) des Glaubens imstande. :)

Diese Erkenntnis haben auch viele Christen, deren Konfessionen Jesus als 2. Person der Trinität lehren. nicht. In ihrer Vorstellung; in ihrem Gottesbild ist Jesus so eine Art "nicht vollwertiger Dienstbote des Vaters". Sie kapieren es einfach nicht: Jesus = JHWH. Und kein Strichlein weniger

Mir ist nicht ganz klar, wie Du von der Aussage Jesus = JHWH dann darauf kommst die Lehre der Trinität zu attackieren. Kannst Du mir den Gedanken noch mal näher erklären? Die Trinität ist das Herz des christlichen Gottesbildes und ihre Verneinung ist gleichbedeutend mit der Verneinung des Christentums. Wenn ein Christ die Trinität verneint und durch einen “reinen” Monotheismus ersetzen möchte, so könnte er ebenso zum Islam konvertieren, denn die islamische Theologie vertritt genau das. Entsprechend dieser Vorstellung kann Jesus zwar ein sehr großer Prophet sein, sodass er ihm unglaublich nahe ist (so wie das in der Himmelsreise des Propheten Muhammad zum Ausdruck kommt), aber niemals mehr. Die Trinität geht weiter und sagt: Jesus Christus ist „wahrer Gott“ (die zweite Person der Dreifaltigkeit) und „wahrer Mensch“ zugleich, beides vereinigt in einer Person. Beide sind, so sagt es die orthodoxe Lehre, „unwandelbar, ungetrennt, ungeteilt und unvermischt“ eins in Christus. Nur als “Gottmensch” kann er sagen: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben”(Joh 14,6) Mit dieser Lehre steht und fällt das Christentum und darum dürfen hier keine Konzessionen gemacht werden.
Altvater Justin von Celije: Der Gottmensch - die Grundwahrheit der Orthodoxie

Alle Wahrheiten der Orthodoxie gehen hervor aus einer einzigen Wahrheit und führen hinzu einer einzigen Wahrheit, der unendlichen und ewigen Wahrheit. Diese Wahrheit ist der Gottmensch Christus. Wenn du irgendeine der Wahrheiten der Orthodoxie zur Gänze erfährst, wirst du unweigerlich erkennen, dass ihr Kern der Gottmensch Christus ist. Alle Wahrheiten der Orthodoxie sind tatsächlich nichts anderes als verschiedene Aspekte der einen Wahrheit - des Gottmenschen Christus. Orthodoxie ist Orthodoxie auf Grund des Gottmenschen und von nichts anderem. Ein anderer Name für Orthodoxie ist deshalb: Gottmenschentum. Nichts in ihr existiert kraft des Menschen, aus dem Menschen, sondern alles kommt vom Gottmenschen und existiert kraft des Gottmenschen.

Warum ist der Gottmensch die Grundwahrheit der Orthodoxie? Weil Er alle Fragen beantwortet hat, die den menschlichen Geist quälen und bedrängen: die Frage von Leben und Tod, die Frage von Gut und Böse, die Frage von Himmel und Erde, die Frage von Wahrheit und Falschheit, die Frage von Liebe und Hass, die Frage von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Kurz: die Frage von Gott und Mensch.

Warum ist der Gottmensch die Grundwahrheit der Orthodoxie? Weil Er durch Sein Leben auf Erden auf offenkundigste Art bewiesen hat, dass Er die fleischgewordene, menschgewordene und persongewordene ewige Wahrheit ist, die ewige Gerechtigkeit, die ewige Liebe, die ewige Freude, die ewige Kraft. Die Wahrheit selbst, die Gerechtigkeit selbst, die Liebe selbst, die Freude selbst, die Kraft selbst. Nur durch den Gottmenschen vermag der Mensch die vollständige Wahrheit über den Menschen, über den Sinn und Zweck seines eigenen Daseins zu erkennen. Ohne Ihn wird der Mensch zum Phantom, zur Vogelscheuche, zu einer Absurdität. Ohne Ihn findest du bloß den Bodensatz eines Menschen, Bruchstücke eines Menschen, das Wrack eines Menschen. Echtes Menschsein ist möglich nur in der Gottmenschlichkeit. Eine andere Art von Menschsein gibt es nicht unter dem Himmel.

Der Gottmensch brachte alle göttlichen Vollkommenheiten vom Himmel herab auf Erden. Nicht nur brachte Er sie herab, Er lehrte sie uns auch und gab uns die gnadenerfüllte Kraft, sie zu unserem Leben zu machen, zu unserem Denken, unserem Fühlen, unserem Tun. Deshalb sind wir berufen, sie in uns selbst und in der Welt um uns zu inkarnieren. Betrachten wir das Beste der besten Menschen des Menschengeschlechts. In allen von ihnen ist der Gottmensch das Beste, das Wichtigste, das Ewige. Denn Er ist die Heiligkeit der Heiligen, das Martyrertum der Martyrer, die Gerechtigkeit der Gerechten, die Apostolizität der Apostel, die
Gutheit der Guten, die Barmherzigkeit der Barmherzigen, die Liebe der Liebenden. Nur in Ihm, dem allerbarmenden Herrn Jesus, findet der von irdischen Tragödien gequälte Mensch den Gott, Der dem Leiden wahrhaft Sinn geben kann, den Tröster, Der ihn wahrhaft trösten kann in jedwelchem Unglück und Leid, den Beschützer, Der ihn wahrhaft beschützen kann vor allem Bösen, den Retter, Der ihn wahrhaft retten kann aus Sünde und Tod, den Lehrer, Der ihn wahrhaft ewige Wahrheit und Gerechtigkeit lehren kann. Er erhebt den Menschen zum Unendlichen. Er erhebt ihn zu Gott. Er macht ihn zum Gott der Gnade nach.

~ Altvater Justin von Celije

Das ist die theologische Differenz zwischen dem Christentum und dem Islam. Für uns ist Jesus Christus der Gottmensch, während er im Islam “nur” ein großer Prophet ist (was auch schon viel Wert ist ihn als einen echten Gesandten/Botschafter Gottes zu identifizieren, da möchte ich nicht missverstanden werden ;) ) Es gab jedoch immer wieder einzelne Strömungen im Christentum, welche diese Aussage abgelehnt haben, beispielsweise die Vertreter des Arianismus. Die arianische Strömung des Christentums steht im Grunde eher der islamischen Theologie nahe. Oder umgekehrt kann man sagen: der Islam ist selbst eine Spielart des arianischen Christentums, da sie eine nicht-trinitarische christliche Lehre vertreten. Das kann ein trinitarischer, rechtgläubiger Christ nur entschieden zurückweisen: denn wenn die Heilige Trinität das Herz des Christentums ist, dann ist das so, als würde man einem Menschen bei lebendigem Leibe das Herz heraus schneiden und nachher behaupten, dass es immer noch der gleiche Mensch ist.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 23. Okt 2017, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#42 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Mo 23. Okt 2017, 20:06

Mimi hat geschrieben:Wundert es, dass die Leute hier immer kritischer werden?
Nein, das verwundert nicht.

Mimi hat geschrieben:Oh je, es ist schwierig......
So ist es - es ist so schwierig, dass jegliche Vereinfachung ein Anschlag auf Intellekt und Anstand sind.

Das mit dem Frauen-Bad haben wir auch außerhalb Freiburgs mitgekriegt - die meisten Frauen kommen aus dem Elsass rüber, es sind ja nur 40 km von Colmar nach Freiburg - man glaubt, hier eine Stelle gefunden zu haben, an der man - gegen den europäischen Usus - züchtig leben kann. - Verstehe ich - aber wir sind halt in Europa.

Was die Sexualdelikte angeht, meint die Polizei, der Anteil von Ausländern sei nicht höher als vom Bevölkerungsanteil zu erwarten - also nicht überdurchschnittlich. - Aber es fällt halt auf. - Unabhängig davon ist es der größte Fehler überhaupt, keine Familiennachzüge zu genehmigen - nein, nicht um Sexualpartner zu generieren, sondern aus volkswirtschaftlichen Gründen: So etwas stabilisiert, UND die Kinder, die damit zu uns kommen, sind diejenigen, die per KiTa innerhalb von 3 Jahren akzentfrei deutsch sprechen (falls es sowas im Raum Freiburg gibt).

Mimi hat geschrieben:Vielleicht ist die derzeitige Verteilung - zufälllig? - an manchen Orten einfach anders?
Ja - es scheint sehr unterschiedlich zu sein. - Flüchtlinge sollten dezentral untergebracht werden - jedes Dorf kann 10 Leute locker aufnehmen, mit aller inner-dörflichen Betreuung. - Da sollte der Staat aus meiner Sicht autoritärer vorgehen und nach eigenem SChlüssel verteilen.

Novas
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#43 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Novas » Mo 23. Okt 2017, 21:34

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn Muslime benachteiligt wären, weil sie Jesus nicht als den Sohn Gottes ehren (sondern "nur" als Propheten)

Wenn Christen so handeln, dann handeln sie unchristlich, denn ein wahrer Christ im Vollsinne des Wortes soll selbst seine Feinde lieben. Und Muslime sind sicher nicht unsre Feinde, nur weil sie eine andere Theologie haben. Wenn Christen so mit den Anhängern anderer Religionen umgehen, dann spricht daraus kein echtes Verständnis von der Liebe Gottes, die wesentlich bessere Wege und Methoden kennt, um mit Differenzen umzugehen. Mein Vorschlag: wenn wir den Muslimen die Liebe Christi vorleben, dann werden sie zu Jesus hingeführt. Ganz ohne unnötige Streitigkeiten und vielleicht gewinnt man einen Muslim zum wahren und treuen Freund. Der Segen Gottes zeigt sich auf diese Weise, wenn ausnahmsweise einer unter Millionen bereit ist seinem Wort zu folgen. Soetwas soll ja vorkommen :) Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Muslime sind hervorragende Gesprächspartner, da sie die Religion wirklich ernst nehmen. Ich kenne eine junge Muslima, möge der Herr sie beschützen und sein Frieden auf ihr sein, die mitten in der Nacht aufsteht, um zu beten. So ein Gebet kann bei Muslimen eine halbe Stunde dauern, das sei noch dazu gesagt, sie räumen dem Gebet sehr viel Zeit in ihrem Leben ein und widmen sich der Gebetspraxis mit sehr großer Disziplin, die ich bei vielen Christen vermisse.

Das überraschte und berührte mich wirklich und war ein wirklicher Schlüsselmoment für mich, da mir das gezeigt hat, wie weit sich das Christentum von seinen wahren Lehren entfernt hat. So weit, dass es eigentlich ein Skandalon wäre, wenn uns das echte Ausmaß dieser Entfernung bewusst werden würde (getreu dem Motto ”Ignorance is bliss”). Wie viele Christen stehen noch mitten in der Nacht auf, um zu beten? Seit der Begegnung mit dieser Muslima bin ich übrigens öfter nachts aufgestanden und habe ein Gebet gesprochen. Nicht nur die Muslime können etwas von uns lernen, sondern auch wir von ihnen. Danke kann ich da nur sagen ... anstatt also gegen den Islam zu predigen, sollten die Christen erst mal vor ihrer eigenen Haustür kehren; und vielleicht ihren muslimischen Nachbarn zum Abendessen einladen, denn so pflegte es ihr Herr und Meister zu tun ... nach einem guten Abendessen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus ... Jesus wusste schon, warum er sich keine Chance auf ein gutes Essen entgehen ließ ;)

„Das ist mein Leib. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Dann sagte er zu allen Jüngern: „Jedes Mal wenn ihr zusammenkommt und zu meinem Gedächtnis das Brot brecht, dann bin ich wirklich mitten unter euch. Dieses Brot ist ein sichtbares Zeichen, dass ich immer bei euch bin und dass ich euch lieb habe.


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#44 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Magdalena61 » Di 24. Okt 2017, 00:46

Novalis hat geschrieben:Was heißt denn der Begriff “Sohn Gottes”? Leider wird er von Christen sehr oft verwendet, aber kaum einer möchte sich dazu herablassen diesen Begriff zu erklären.
Der "Sohn Gottes" ist nicht er- schaffen, sondern gezeugt. Da leiblichen Nachkommen immer Eigenschaften ihres Erzeugers vererbt werden, ist Er göttlich/ Gott.
Ich habe Jahre lang versucht eine Antwort zu finden, aber kein Christ konnte es erklären.
Meine "Erklärung" ist sicher nicht allumfassend, aber: Wie findest du sie? :)
Jedenfalls ist sie biblisch.
Novalis hat geschrieben:Besonders bei fundamentalistischen Sekten ist das die übliche Praxis, dass irgendwelche Glaubensaussagen formuliert werden, welche die Menschen glauben sollen, aber ohne die dahinter stehenden theologischen Gedanken wirklich in Worte fassen zu können.
Wenn die Menschen eine Wahrheit mit dem (ihrem) geistlichen Menschen erfassen, reicht das eigentlich.
Es ist so wie mit dem Zeugnis des Heiligen Geistes, welcher uns die Gewißheit gibt, ein Kind Gottes zu sein.
Man spürt es, man "weiß" es innen drinnen, aber man kann es jemandem, der nicht dieselbe Erfahrung gemacht hat, nicht in Worten erklären.
Novalis hat geschrieben:Besonders bei fundamentalistischen Sekten ist das die übliche Praxis, dass irgendwelche Glaubensaussagen formuliert werden, welche die Menschen glauben sollen, aber ohne die dahinter stehenden theologischen Gedanken wirklich in Worte fassen zu können.
Die Anführer sollten sich schon etwas Mühe geben, ihre Lehren nachvollziehbar rüber zu bringen.
Novalis hat geschrieben:die Kirche braucht denkende Menschen und freut sich über sie, denn die sind zur Verteidigung (apología) des Glaubens imstande. :)
Die Kirche freut sich über alle, die das sagen, was die Kirche hören will.
Kirchenkritiker denken auch. Und sie verteidigen ihren Glauben. Aber die Kirche freut sich nicht über sie.
Novalis hat geschrieben:
Diese Erkenntnis haben auch viele Christen, deren Konfessionen Jesus als 2. Person der Trinität lehren. nicht. In ihrer Vorstellung; in ihrem Gottesbild ist Jesus so eine Art "nicht vollwertiger Dienstbote des Vaters". Sie kapieren es einfach nicht: Jesus = JHWH. Und kein Strichlein weniger
Mir ist nicht ganz klar, wie Du von der Aussage Jesus = JHWH dann darauf kommst die Lehre der Trinität zu attackieren.
? Das habe ich doch nicht gemacht.
Die Trinitätslehre sagt: Jesus ist Gott. Das sage ich auch.
Novalis hat geschrieben: Kannst Du mir den Gedanken noch mal näher erklären?
Mir ging es darum, dass es auch Christen gibt, die Jesus nicht als Gott anbeten. Sie glauben aber an das Opfer Jesu und nehmen Seine Gebote/ Anweisungen sehr ernst. Sind sie nun, weil sie nicht zu Jesus beten, sondern "nur" zum Vater, etwa keine Christen?

Doch.

Wer Muslime aufgrund deren Ablehnung, ihre Knie vor Jesus zu beugen, disqualifiziert, müsste das dann logischerweise auch mit seinen Mitchristen tun, und auch mit allen Juden, die es für Blasphemie halten, dem Sohn auf derselben Ebene zu sehen wie den Vater.
Nur als “Gottmensch” kann er sagen: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben”(Joh 14,6) Mit dieser Lehre steht und fällt das Christentum und darum dürfen hier keine Konzessionen gemacht werden.
Die eigene Erkenntnis kann und darf man niemandem aufzwingen.
Wir sollen das Evangelium predigen. Wenn jemand Buße tut und sich von Gott leiten lassen will, kann der Geist Gottes ihn in alle Wahrheit führen.

Der Weg zur Gotteserkenntnis kann auch über die Gebote (Werke) verlaufen. Leider ist der Bibelserver down- deswegen die ungewohnte Version: Joh. 14,21.
Bitte schau einmal die Reihenfolge an.

Jesus formuliert hier eine Verheißung.
Deswegen habe ich Hoffnung für alle, die sich für ein Leben in Liebe entscheiden.
Die Trinität ist das Herz des christlichen Gottesbildes und ihre Verneinung ist gleichbedeutend mit der Verneinung des Christentums.
Dieses "Bild" können wir uns nicht einmal vorstellen geschweige denn es auch nur annähernd beschreiben. Wenn wir es selbst nicht verstehen; warum verlangen wir dann von anderen, so zu tun, als hätten sie es gefressen und fänden es gut?

Die Toilettenfrau von MacDonald's und der hart arbeitende Familienvater mit Hauptschulabschluß sind mit theologischen Höhenflügen vermutlich überfordert. Deswegen ist es besser, das Evangelium einfach unter das Volk zu bringen, ohne Bedingungen daran zu knüpfen.
Menschen brauchen Sündenvergebung und Hoffnung. Sie müssen Kontakt zum Vater aufnehmen (können). Da Jesus als Beispielgebet das Vaterunser gegeben hat, ist es in Ordnung, wenn die Neulinge zum Vater beten "im Namen Jesu".
Novalis hat geschrieben: Wenn ein Christ die Trinität verneint und durch einen “reinen” Monotheismus ersetzen möchte, so könnte er ebenso zum Islam konvertieren, denn die islamische Theologie vertritt genau das.
Auch die jüdische Religion sieht Jesus bestenfalls als "Messias", auf keinen Fall gleichwertig mit JHWH.

Über die Frage, wer Jesus ist, können Christen miteinander streiten, wenn sie unter sich sind. Egal, auf welcher Seite sie stehen; sie sind nicht dazu berechtigt, ihren "Kontrahenten" den Glauben abzusprechen. Es könnte ja sein, dass ein Trinitarier einen Nachkommen aus den zehn verlorenen Stämmen vor sich hat. Der KANN die wahre Identität Jesu so lange nicht erkennen, bis Gott sein Volk zur Gänze vom Abstellgleis holt.
Warum ist der Gottmensch die Grundwahrheit der Orthodoxie? Weil Er durch Sein Leben auf Erden auf offenkundigste Art bewiesen hat, dass Er die fleischgewordene, menschgewordene und persongewordene ewige Wahrheit ist, die ewige Gerechtigkeit, die ewige Liebe, die ewige Freude, die ewige Kraft. Die Wahrheit selbst, die Gerechtigkeit selbst, die Liebe selbst, die Freude selbst, die Kraft selbst. Nur durch den Gottmenschen vermag der Mensch die vollständige Wahrheit über den Menschen, über den Sinn und Zweck seines eigenen Daseins zu erkennen. Ohne Ihn wird der Mensch zum Phantom, zur Vogelscheuche, zu einer Absurdität. Ohne Ihn findest du bloß den Bodensatz eines Menschen, Bruchstücke eines Menschen, das Wrack eines Menschen. Echtes Menschsein ist möglich nur in der Gottmenschlichkeit. Eine andere Art von Menschsein gibt es nicht unter dem Himmel.
Klingt nach Katholikendeutsch.
Diese Ausdrucksweise wird nur von einem erlesenem Publikum verstanden.
Novalis hat geschrieben:Die arianische Strömung des Christentums steht im Grunde eher der islamischen Theologie nahe.
Besser Arianismus als Polytheismus.
Nach islamischer Tradition waren die ersten Araber zur Zeit von Ibrahim und seinem Sohn Ismail Monotheisten. Später aber hätten sie dem wahren Gott andere Götter beigestellt (schirk / شرك / ‚Beigesellung, Polytheismus‘) und begonnen, sie zu verehren und ihnen zu opfern.
Wikipedia
Es ist ja nicht "irgendein" Gott, den Muslime verehren. Es ist der Gott Abrahams.
LG
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#45 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von piscator » Di 24. Okt 2017, 10:44

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Das Stadt- und das Dorfbild wird zunehmend muslimisch.
Entweder Du hast eine selektive Wahrnehmung und Du lebst in einer Ausnahmestadt - "typisch" ist das meines Erachtens nicht. - Der Moslem-Anteil (incl. Flüchtlinge) ist in Deutschland nach wie vor im Vergleich zu F niedrig:
Frankreich = ca. 9%
Deutschland = ca. 5% (ähnlich wie GB)
Ich mag vielleicht eine selektive Wahrnehmung haben, dafür aber Ahnung von Statistik. Diese Durchschnittszahlen bedeuten nicht, dass die von dir genannten Prozentanteile überall flächendeckend in ganz Deutschland oder Frankreich gleich sind.

In meinem Dorf beträgt der Anteil an Türken und Bulgaren ca. 15 %, das bedeutet, dass von 3.500 Einwohnern rund 525 Personen diesem Personenkreis zugehören. Rund 3/4 davon leben im Dorfkern, das sind wiederum fast 400 Personen. Und so sieht es hier überall aus. Dazu kommen die ganzen Sozialfälle, die aus der Region Stuttgart hierher gekarrt worden sind, da hier früher die Mieten billiger als in der Großstadt waren. Dazu noch zwei Tankstellen, die rund um die Uhr offen haben und drei Supermärkte, die erst gegen 22.00 Uhr schließen. Und schon sieht das Dorfbild ganz anders aus. Dönerbuden, Spielhallen sind allgegenwärtig. Und dazu die ewigen Kopftücher. Ist hier in fast jedem Dorf oder jeder Kleinstadt das Gleiche. Wer es sich leisten kann, zieht in die (teuren) Gemeinden, die auf den Höhen im Schwäbischen Wald liegen.
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#46 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Di 24. Okt 2017, 11:20

piscator hat geschrieben:In meinem Dorf beträgt der Anteil an Türken und Bulgaren ca. 15 %, das bedeutet, dass von 3.500 Einwohnern rund 525 Personen diesem Personenkreis zugehören.
Das ist aus meiner Sicht sehr ungewöhnlich - davon abgesehen: Bulgaren sind keine Ausländer, da EU. :lol:

piscator hat geschrieben:Ist hier in fast jedem Dorf oder jeder Kleinstadt das Gleiche.
Wirklich: Sehr ungewöhnlich.

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#47 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von piscator » Di 24. Okt 2017, 15:26

closs hat geschrieben:Wirklich: Sehr ungewöhnlich.
Das ist absolut nicht ungewöhnlich. Die Gegend, in der ich wohne, ist sehr stark industrialisiert, der größte Arbeitgeber am Ort hat zurzeit rund 990 Arbeitnehmer, gefolgt von vielen kleineren Unternehmen, die mindestens zusammen genau so viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Die Kreisstadt ist rund 10 Kilometer entfernt, auch hier ist die Industrialisierung sehr stark. Diese Industrialisierung hat dazu geführt, dass in den letzten Jahrzehnten sehr viele Menschen zugezogen sind. Viele sind hier heimisch geworden, viele aber auch nicht. Hinzu kam, dass in den letzten 4-5 Jahren zunehmend ganze Familienclans aus Rumänien und Bulgarien über Nacht angekommen sind, von denen viele ausschließlich vom Kindergeld und sonstigen Transferleistungen leben. Die leben auf engstem Raum in alten Bruchbuden, die meist von Türken angekauft und dann teuer vermietet an diese Clans werden.
Diese Leute tun zwar niemanden etwas, aber es führt dazu, dass sich der Charakter der Straßen in der Dorfmitte sehr schnell ändert.

Was ich dagegen toll finde, sind die jungen Türkinnen, die plötzlich schwarze Kopftücher, Leggins und Mantel auch im Hochsommer tragen. Als aufgeklärter Gutsmensch weiß ich natürlich, dass diese Kleidung - geistig gesehen - ein Symbol der Befreiung dieser Frauen bedeutet. Okay, die dürfen zwar nicht heiraten wen sie wollen, reden weder mit mir noch meiner Frau, und sehen ihre Kernkompetenz ausschließlich im Kinder kriegen, aber sonst sind diese Frauen frei, sogar freier als die nicht muslimischen Frauen, die sich durch ihre Kleidung ja schon als freizügig bzw. sittlich verdorben präsentieren. Als alter Nazi (das bin ich aus Sicht der linken Gutmenschen, weil ich nicht automatisch in Jubelrufe ausbreche, wenn um mich herum nur noch türkisch oder bulgarisch gesprochen wird) bleibt mir nur ein gelegentlicher Urlaub in Prag oder Kroatien, wo ich mich seltsamerweise problemlos auf Deutsch verständige kann. :lol:
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#48 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Catholic » Di 24. Okt 2017, 15:39

piscator hat geschrieben:... bleibt mir nur ein gelegentlicher Urlaub in Prag ...., wo ich mich seltsamerweise problemlos auf Deutsch verständige kann. :lol:

Das war schon Mitte der 1980er Jahre so.
Damals konnten wir uns in Prag ohne Probleme auf Deutsch verständigen,solange wir als deutsche Touristen zu erkennen waren.
Schliesslich war die D-Mark als "harte" Währung bei den Tschechen begehrt.;-)

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#49 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Di 24. Okt 2017, 16:03

piscator hat geschrieben:Hinzu kam, dass in den letzten 4-5 Jahren zunehmend ganze Familienclans aus Rumänien und Bulgarien über Nacht angekommen sind, von denen viele ausschließlich vom Kindergeld und sonstigen Transferleistungen leben.
Das ist eine gesetzgeberische GEschichte - das kann man ändern, wenn man will. - Trotzdem: Es mag in Deiner Gegend nicht ungewöhnlich sein, aber Deine Gegend ist diesbezüglich nicht gewöhnlich. - Wir haben in unserer mittelständisch durchsetzten Gegend eine eingeführte türkische Bevölkerung und Deutschrussen, von denen man schlicht nichts mitkriegt - die paar 100 Asylanten fallen lediglich als Farbtupfer auf.

piscator hat geschrieben:Was ich dagegen toll finde, sind die jungen Türkinnen, die plötzlich schwarze Kopftücher, Leggins und Mantel auch im Hochsommer tragen.
Ich kenne modisch sehr überzeugende Erscheinungen dieser Art - stört mich überhaupt nicht.

piscator hat geschrieben:Als alter Nazi (das bin ich aus Sicht der linken Gutmenschen, weil ich nicht automatisch in Jubelrufe ausbreche, wenn um mich herum nur noch türkisch oder bulgarisch gesprochen wird) bleibt mir nur ein gelegentlicher Urlaub in Prag oder Kroatien, wo ich mich seltsamerweise problemlos auf Deutsch verständige kann.
Logisch - das ist das Geld, das wir bringen.

Wenn WIR im Ausland unterwegs sind, versuchen wir immer, uns "wie daheim" zu verhalten - mit dem Ergebnis, dass wir oft nicht für Deutsche gehalten werden. - Nicht, dass ich mich nicht zu meinem Deutschsein bekennen würde (wie könnte man darauf verzichten, wenn man an Bach, Goethe, Th. Mann und die Romantiker als Volksgenossen hat) - aber besser finde ich es, wenn man als Europäer auftritt. - Das gab es in gebildeten Kreisen bereits im Mittelalter: Man fühlte sich als Europäer und verständigte sich mit der damaligen Weltsprache Latein - von Reval bis Santiago de Compostella. - Allerdings war damals Bulgarien und Rumänien nicht dabei. :lol:

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#50 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Pluto » Di 24. Okt 2017, 16:15

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Ist hier in fast jedem Dorf oder jeder Kleinstadt das Gleiche.
Wirklich: Sehr ungewöhnlich.
Könnte es sein, dass in ländlichen Gegenden wie Nordbayern, die Integration ungewöhlich gut klappt. Dann wären die Städte wo Piscator lebt, mit ihren Problemen die Norm.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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