Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

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closs
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#71 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Mi 25. Okt 2017, 12:01

piscator hat geschrieben: Es geht nicht um den Quatsch mit Conchita Wurst und unsere angeblich so schräge Kultur, sondern es geht darum, das es hier lebende Moslems es nicht schaffen, sich aus ihren fest gefahrenen Traditionen und Verhaltensweisen zu lösen.
Schon - aber das hat doch damit zu tun, dass sie diesbezüglich nichts Einladendes zu erkennen glauben - sie sehen die Hypes um Conquita Wurst und die Gender-Diskussionen - und den Stellenwert der Familie - etc.

piscator hat geschrieben:Wenn du arrangierte Heiraten, Unterdrückung der Frauen, latenten Antisemitismus und Abgrenzung als "anständig" bezeichnen willst ... gerne
Aus DEREN Sicht ist es so - sie sehen unsere säkulare Kultur als sehr stark "unanständig" durchsetzt. - Oder anders gesagt: Wäre unsere Kultur in etwa so wie in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, würde es mehr gegenseitige Übereinstimmungen geben (vor 50 Jahren war man sich ähnlicher, aber trat sich xenophober gegenüber - heute tritt man sich offen gegenüber, findet aber wenig Übereinstimmungen).

piscator
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#72 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von piscator » Mi 25. Okt 2017, 12:28

closs hat geschrieben:Schon - aber das hat doch damit zu tun, dass sie diesbezüglich nichts Einladendes zu erkennen glauben - sie sehen die Hypes um Conquita Wurst und die Gender-Diskussionen - und den Stellenwert der Familie - etc.
Und wo ist das Problem? Wen interessiert Conchita Wurst? Wahrscheinlich die Leute, die auch die Geissens toll finden. Wir haben bestimmte gesellschaftliche Veränderungen und Diskussionen, die muslimische Welt hierzulande ist herzlich dazu eingeladen.
piscator hat geschrieben:Wenn du arrangierte Heiraten, Unterdrückung der Frauen, latenten Antisemitismus und Abgrenzung als "anständig" bezeichnen willst ... gerne
Aus DEREN Sicht ist es so - sie sehen unsere säkulare Kultur als sehr stark "unanständig" durchsetzt.
Das ist deren Problem, nicht unseres. Ich sehe unsere Kultur nicht als stark "unanständig" durchsetzt. Im Gegenteil. Und mit dieser Ansicht bin ich sicher nicht allein.

Interessant finde ich, dass du Putin als moralische Instanz anführst. Das empfinde ich so ähnlich, als würde man Kinderschänder als Experten für Kindererziehung anführen.
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closs
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#73 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Mi 25. Okt 2017, 12:43

piscator hat geschrieben:Und wo ist das Problem? Wen interessiert Conchita Wurst? Wahrscheinlich die Leute, die auch die Geissens toll finden.
Das sind keine Idole, aber Indikatoren.

piscator hat geschrieben: Das ist deren Problem, nicht unseres.
Stimmt - und sie gehen auf ihre Weise damit um.

piscator hat geschrieben:Ich sehe unsere Kultur nicht als stark "unanständig" durchsetzt.
Sehe ich schon - andererseits ist das in allen Kulturen so. - Wir sind eine stark geld- (nicht leistungs-) orientierte Kultur mit Schwerpunkt "individualismus" - dagegen stehen Kulturen, die eher religiös und/oder gruppen-/familien-orientiert sind.

Verkürzt dargestellt: Während die eine Reihenfolge lautet "Ich-Beruf-Familie-Gott", lautet sie woanders "Gott-Familie-Beruf-Ich". - Dies ist ganz wertfrei gemeint, zeigt aber, wie unterschiedlich Gesellschaftsbilder sein können.

piscator hat geschrieben:Interessant finde ich, dass du Putin als moralische Instanz anführst.
:lol: Nein, nicht unbedingt. - Aber er ist Identifikations-Figur für solche, für die die westliche Kultur irritierend ist. - Es ist kein Zufall, dass drei Viertel der Russen pro Putin sind (vielleicht wird es jetzt ja langsam weniger).

piscator
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#74 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von piscator » Mi 25. Okt 2017, 12:55

closs hat geschrieben:Wir sind eine stark geld- (nicht leistungs-) orientierte Kultur mit Schwerpunkt "individualismus" - dagegen stehen Kulturen, die eher religiös und/oder gruppen-/familien-orientiert sind.
Verkürzt dargestellt: Während die eine Reihenfolge lautet "Ich-Beruf-Familie-Gott", lautet sie woanders "Gott-Familie-Beruf-Ich". - Dies ist ganz wertfrei gemeint, zeigt aber, wie unterschiedlich Gesellschaftsbilder sein können.

Okay, dazu 2 Fragen:

Frage 1
Warum ist Europa, sprich Deutschland, so attraktiv für Moslems?

Frage 2
Warum sind die Gesellschaften mit dem angeblichen Werteschema "Gott-Familie-Beruf-Ich" oftmals nicht in der Lage, ihre Bevölkerung zu ernähren und insbesondere den Jugendlichen dort eine Perspektive für die Zukunft zu geben?

Bei all der kritiklosen Lobhudelei für den Islam und deren Protagonisten wundere ich mich, dass die Europäer nicht in Scharen in die Türkei und den
Mittleren Osten strömen um dort die Vorteile der dortigen Gesellschaftssystem zu genießen. :lol:
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closs
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#75 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von closs » Mi 25. Okt 2017, 14:26

piscator hat geschrieben:Frage 1
Warum ist Europa, sprich Deutschland, so attraktiv für Moslems?
Für Türken, weil sie seit den 60er Jahren hier gebraucht wurden und tatsächlich heimisch geworden sind. - Für Syrer, weil sie in ein sicheres Land wollen, das die EU die beste Willkommenskultur hat. - Dito Iraner.

Und dann ist man hier und stellt fest und gibt auch nach Hause weiter: Hier ist Friede, hier sind die Regale voll, hier kann man von seiner Arbeit gut leben - also kommt Ihr auch hierher. - Und natürlich: Hier kann man seine(!) Kultur leben, weil es ein freies Land ist. - Und sicherlich auch: Bis man arbeiten darf, verhungert man nicht.

Natürlich gibt es dann auch "Faulenzer", die sich hier einen Lenz machen wollen und ihre Religion aggressiv infiltrieren wollen. - Reden wir DAVON?

piscator hat geschrieben:Frage 2
Warum sind die Gesellschaften mit dem angeblichen Werteschema "Gott-Familie-Beruf-Ich" oftmals nicht in der Lage, ihre Bevölkerung zu ernähren und insbesondere den Jugendlichen dort eine Perspektive für die Zukunft zu geben?
Das stimmt doch gar nicht. - Iran, Syrien, Türkei haben kein Ernährungsproblem - allerdings: Sobald man den westlichen Überfluss erlebt hat, sieht man, dass es noch weit besser geht.

Die meisten Syrer, die ich kenne, wollen nach Hause, sobald es wieder möglich ist. - Die Iraner bei uns, die meistens Christen sind, würden auch umkehren, sobald sich die politischen Umstände nachhaltig geändert haben. - Und die Türken sind hier "daheim" - so wie Du Dich in der Schweiz "daheim" fühlen würdest: "Ich bin Deutscher, lebe aber in der Schweiz".

Die Deutschrussen sind hier "die Russen" und in Russland "die Deutschen" - such' Dir's aus. - Jedenfalls sind sie nirgends und überall "richtig" zuhause. - Natürlich sind sie keine Moslems, aber eigentlich geht es hier doch um Migranten, oder nicht?

piscator hat geschrieben:Bei all der kritiklosen Lobhudelei für den Islam und deren Protagonisten wundere ich mich, dass die Europäer nicht in Scharen in die Türkei und den
Mittleren Osten strömen um dort die Vorteile der dortigen Gesellschaftssystem zu genießen.
Es gibt weder eine Lohudelei noch eine kritiklose Lobhudelei. - Wenn Mimi vom Frauenbad in Freiburg erzählt, in das die Moslems aus dem Elsass pilgern und quasi besetzen, ärgert mich das auch. - Aber da spielt etwas anderes hinein: Die Leute lernen schnell.

Und deshalb machen sie es genauso, wie sie es bei uns sehen ("ICH habe ein Recht drauf"). - Als wir neulich in Frankreich waren, hat sich eine schwangere Muslimin im Hyper-Markt an der Kassenschlange vorgedrängt, weil sie einen Ausweis hatte, dass sie schwanger ist - ok - wir waren an einer Kasse, an der "handycapped" Leute Vorrang hatten. - Aber dann kamen plötzlich 3 riesen-volle Wägen samt Verwandtschaft hinterher, die dieses Privileg für sich genauso in Anspruch nehmen wollte - es kam fast zur SChlägerei zwischen diesen Verwandten und den anderen Anstehenden (die am Ende gewonnen haben). - Ich fand das Verhalten der Verwandtschaft "assi".

Anderes Beispiel: Bei unserem Supermarkt in Deutschland ist eine Durchfahrt zwischen Parkplätzen und Eingang, in der wirklich meistens "dynamische" Audi- oder BMW-Fahrer stehen, obwohl 30 m weiter hinten Parkplätze frei sind - das ist genauso "assi", wird aber öffentlich nicht thematisiert.

Aus meiner Sicht sind die Rumänen und Bulgaren am problematischsten (es gibt auch Ausnahmen - direkt in unserer Nachbarschaft). - Denn sie wurden ohne jegliche kulturelle Vorbereitung zu EU-Mitgliedern (da ging es ausschließlich um die Stabilisierung der Südost-Flanke Europas - siehe auch NATO) und nutzen als Quasi-EU-Inländer alles aus, was geht. - Aber das sind keine Muslime.

Mit anderen Worten: Wenn wir hier kritisch reden wollen, müssen wir unsere Bögen ziemlich anspruchsvoll-weit spannen.

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#76 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Novas » Mi 25. Okt 2017, 18:16

Detlef hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:...Ganz ehrlich: ich kann verstehen, dass die Muslime sich nicht anpassen und das würde ich, wenn ich an ihrer Stelle wäre, ebenfalls nicht tun. Der Islam vermittelt wenigstens ein spirituelles Menschenbild und ein höheres Bewusstsein. Mir ringt es einen gewissen Respekt ab, mit welcher Treue sie ihren Glauben verteidigen, denn Treue ist eine der höchsten und edelsten Charaktereigenschaften. Es zeugt von Größe, wenn man trotz aller Denunziationen seinen eigenen Prinzipien treu bleibt ;)

Hier hast du's (wohl unfreiwillig ;) ) auf den Punkt gebracht.

Hamed Abdel-Samad dazu im April 2016:
Die Politik macht den Fehler, zu glauben die Integration der Muslime sei nur über den Islam "gelingbar". Der Islam lässt sich aber nicht integrieren. Er sieht sich nicht als Teil einer Gesellschaft, sondern will als die letzte Botschaft Gottes alles von oben bestimmen.
Muslime dagegen sind Menschen, die viel dynamischer und vielschichtiger sind als die Ideologie. Wer an Integration ernsthaft interessiert ist, sollte mit Menschen als Menschen umgehen. Man kann Menschen respektieren, muss aber nicht alles woran sie glauben und alles was sie für richtig halten als Gesamtpaket mittragen!

Nicht nur unfreiwillig, sondern ganz bewusst: der westliche Materialismus ist für einen gläubigen Muslim (und eigentlich ebenso einen gläubigen Christen) keine wirklich Option und das wird er auch niemals sein. Die einzige Option wäre eine höherwertige spirituelle Weltanschauung, die vergleichbare Werte anzubieten hat. Weniger ist nicht akzeptabel. Ein authentisch gelebtes Christentum kann eine Option sein.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 25. Okt 2017, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

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#77 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Detlef » Mi 25. Okt 2017, 18:34

Novalis hat geschrieben: ...der westliche Materialismus ist für einen gläubigen Muslim keine wirklich Option und das wird er auch niemals sein. Die einzige Option wäre eine höherwertige spirituelle Weltanschauung, die vergleichbare Werte anzubieten hat.
Das ist der falsche Kontext, denn den materialistischen Vorzügen der westlichen Welt sind auch die strenggläubigen Muslime nicht abgeneigt. Es geht aber um die Verteidigung der offenen Gesellschaft: Das keine vormoderne Dogmen an die Stelle individueller Freiheitsrechte gesetzt werden.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#78 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Novas » Mi 25. Okt 2017, 19:47

Detlef hat geschrieben: Es geht aber um die Verteidigung der offenen Gesellschaft

Wird die offene Gesellschaft in ihrer Existenz bedroht, wenn Menschen eine unzeitgemäße Lebensweise bevorzugen? Ich bin gerne unzeitgemäß ;)

Den materialistischen Vorzügen der westlichen Welt sind auch die strenggläubigen Muslime nicht abgeneigt

Ich auch nicht. Aber der Mensch lebt nicht vom Brot alleine. Die Ekklesia (altgriechisch ἐκκλησία ekklÄ“sía, lateinisch ecclesia die ‚Herausgerufene‘) ist der griechische Begriff für die Kirche, die Gemeinschaft derer, die von Jesus Christus aus der Welt herausgerufen wurden, um eine radikal andere Lebensweise zu leben. Was für Muslime gilt, das gilt auch für Christen: wenn sie sich dem Materialismus anpassen, dann verraten sie ihre Religion und ihren Herrn, so wie Judas Iskariot. Er hat Christus für dreißig Silberstücke verraten, also in ihm verdichtet sich der materialistische Ungeist, der den spirituellen Geist verrät. Das Lukasevangelium gibt als Grund für Judas’ Handeln an, dass der Satan von ihm Besitz ergriffen habe (Lk 22,3 EU)
Zuletzt geändert von Novas am Mi 25. Okt 2017, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.

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#79 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Detlef » Mi 25. Okt 2017, 20:13

Novalis hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Es geht aber um die Verteidigung der offenen Gesellschaft
Wird die offene Gesellschaft in ihrer Existenz bedroht, wenn Menschen eine unzeitgemäße Lebensweise bevorzugen? Ich bin gerne unzeitgemäß ;)
Nein, solange sie diese Lebensweise nicht anderen Menschen aufzwingen wollen (siehe Abdel-Samad)
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#80 Re: Warum der Koran NICHT zu Deutschland gehört

Beitrag von Munro » Do 5. Apr 2018, 18:01

Christian41285 hat geschrieben:Hallo zusammen! :)

Gebt ihr mir Recht das Deutschland ein zum größten Teil Christliches Land ist?

Guckt euch nur mal um und schaut wieviele Kinder getauft werden!

Im Koran steht die Lüge dass Jesus nicht gekreuzigt wurde sondern vertauscht.

Die Bibel sagt:Das ist der Antichrist, der den Sohn leugnet!

Demnach ist der Islam eine Antichristliche (Satanische) Religion.

Sowas hat in Deutschland nichts zu suchen!

LG Christian


Dass der Islam eine "satanische Religion" sei, würde ich so nicht unterschreiben.

Aber man durchaus andere Gründe vorbringen, warum der Koran nicht nach Deutschland gehört.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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