Die Idiotie des Rechts-Links-Schemas und das neue vernetzte Denken

Politik und Weltgeschehen
Antworten
Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#1 Die Idiotie des Rechts-Links-Schemas und das neue vernetzte Denken

Beitrag von Novas » Mo 16. Okt 2017, 15:47

Jede unzulässige Vereinfachung ist eine Idiotie und das trifft auf das Rechts-Links-Schema zu. Beginnen möchte ich dieses Thema mit einem meiner Lieblingsgedichte:

lichtung.

manche meinen lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum.

(Ernst Jandl)


:thumbup:


Bild

Wer heute die Gesellschaft zu beschreiben versucht, stößt auf ein grundlegendes Problem: Die alten Grenzziehungen funktionieren nicht mehr. Früher war man rechts oder links, progressiv oder konservativ, liberal oder sozialdemokratisch. In diesen Containern ließen sich alle Probleme vortrefflich lösen. Aber vor der Komplexität unserer Welt muss solch eindimensionales Denken kapitulieren und sich entweder in moralischen Appellen verlieren oder immer schon wissen, was richtig ist. Die Alternative ist ein neues vernetztes Denken, das mit Instabilität rechnet und Abweichungen liebt. Nassehi seziert messerscharf gängige Zeitdiagnosen und Diskurse, die auf naive Einsicht oder auf die `richtige´ Einstellung oder Moral setzen. Ein Buch gegen die Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung derer, die ihrem Publikum nach dem Mund reden. Das Buch enthält u. a. den lehrreichen Briefwechsel mit einem Verleger aus dem rechtskonservativen Milieu, einem Milieu, mit dem üblicherweise kein öffentlicher intellektueller Diskurs stattfindet. Es könnte jedoch, so Nassehi, ein fataler Fehler sein, das totzuschweigen. Im Gegenteil: Es sollte geradezu ein Akt intellektueller Redlichkeit sein, die Restriktionen und Illiberalität rechten Denkens im Dialog zu enthüllen.
Die letzte Stunde der Wahrheit. Warum rechts und links keine Alternativen mehr sind und Gesellschaft ganz anders beschrieben werden muss

Antworten